Anlaufstelle für Kritik - SPD-Politikerin Inka Gossmann-Reetz wird erste Polizeibeauftragte für Brandenburg

Mi 22.02.23 | 14:32 Uhr
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Archivbild: Inka Gossmann-Reetz spricht am 08.09.2020 nach der Fraktionssitzung ihrer Partei während einer Pressekonferenz. (Quelle: dpa/Soeren Stache)
Video: rbb24 Brandenburg Aktuell | 22.02.2023 | Hanno Christ | Bild: dpa/Soeren Stache

Die SPD-Politikerin Inka Gossmann-Reetz ist Brandenburgs erste Polizeibeauftragte. Sie wurde am Mittwoch im Landtag in Potsdam in das neue Amt gewählt.

49 der Abgeordneten stimmten für Gossmann-Reetz, 27 dagegen, drei enthielten sich. Mit dem Amt soll nach Angaben der Koalitionsfraktionen von SPD, CDU und Grünen das Vertrauen in Polizei und Rechtsstaat gestärkt werden.

Beschwerden zu polizeilichen Angelegenheiten

Laut Pressestelle des Landtags Brandenburg war die Einrichtung eines Polizeibeauftragten im vergangenen Dezember beschlossen worden. Bürgerinnen und Bürger könnten sich mit Beschwerden oder Eingaben zu polizeilichen Angelegenheiten an die neue Stelle wenden. Die Einrichtung soll zugleich als Anlaufstelle für innerdienstliche Kritik, Anregungen oder Hinweise von Polizeibeschäftigten dienen. Demnach soll dem Parlament jährlich ein Bericht erstattet werden. Die Amtszeit der Polizeibeauftragten beträgt sechs Jahre, eine Wiederwahl sei möglich.

Gossmann-Reetz gehört dem Landtag seit Oktober 2014 an und ist aktuell Sprecherin der SPD-Fraktion für Innere Sicherheit. Seit 2018 ist sie Vorsitzende der Parlamentarischen Kontrollkommission (PKK) zur Kontrolle des Verfassungsschutzes.

Die neue Polizeibeauftragte hatte bereits zuvor betont, das Amt sei ein wichtiger Baustein, um vermeintliche oder tatsächliche Beschwerden über die Arbeit der Polizei "schnell, unbürokratisch und ohne große Zugangshürden zu klären".

Peter Goetz, der innenpolitische Sprecher der FDP, die in Brandenburg nicht im Landtag sitzt, teilte mit, dass unklar bleibe, was diese Beauftragte letztlich machen solle, außer beauftragt zu sein. "Vorwürfe gegen die Polizei klären die Staatsanwaltschaften und die Interessen der Beamten vertreten deren Gewerkschaften", so Goetz.

Sendung: rbb24 Brandenburg akuell, 22.02.2023, 19:30 Uhr

7 Kommentare

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  1. 7.

    Ich freue mich, endlich ein Schritt in die richtige Richtung. Rassismus und Gewalt und Diskriminierung durch Polizeibeamte müssen wir öffentlich machen, in einem Rechtsstaat eine Selbstverständlichkeit.

  2. 6.

    Wie ist die Stelle eigentlich besoldet? Erfolgte eine öffentliche Ausschreibung? Welchen Bildungsabschluss mussten Bewerber haben? Fragen über Fragen!

  3. 5.

    Wir brauchen in diesem Land mit Sicherheit Vieles, aber ganz bestimmt keine politisch "überwachte" Polizei. Dafür ist die Justiz zuständig. Die Politik mischt sich jetzt bereits viel zu sehr und oberlehrerhaft in die Polizeiarbeit ein und schadet damit massiv der inneren Sicherheit, ohne dass die angeblichen Verfehlungen beseitigt werden können. Wie auch, die normale Polizeiarbeit wird von geneigter Seite ja ständig als rassistisch und politisch rechtslastig, ja sogar potentiell rechtsextrem gebrandmarkt, nur um das eigene Narrativ von angeblichen bestimmten Opfergruppen aufrecht zu erhalten.

  4. 4.

    Wenn ausgerechnet von dieser Stelle die erste Behauptung lautet, es gehe meist um vermeintliche Probleme, unterstreicht das die Dysfunktionalität dieser Beschwerdestelle. Was schiefl äuft in der Brandenburger Polizei? Da wären nicht nur Racial Profiling o. die verfassungswidrige Einrichtung sog. kriminalitätsbelasteter Orte. In erster Linie muss die Polizei in ihrer Arbeit öffentlich und parlamentarisch kontrolliert werden - selbst der hochgradig fragwürdige und vielfach rechtsbrechende Verfassungsschutz wird besser kontrolliert als Polizeiarbeit. Vor allem sollte der Fokus auf rechtsextreme Kreise im Umfeld der Polizei gerichtet werden. Ausbilder*innen, die wegsehen, wenn sich ihre Azubis mit Rechtsextremen solidarisieren, wie etwa "Stoppt 'Ende Gelände'" bzw. "DC"; die selbst Angehörige von verschwörungsideologieschen und rechtsextremen Netzwerken sind wie "Uniter"; oder die nichts zur KKK-Nähe einiger Beamt*innen zu sagen haben., braucht es nicht.

  5. 2.

    Und wieder wurde ein Posten geschaffen der absolut nicht gebraucht wird.
    Oder was will diese Dame jetzt erreichen??
    Da geht mir die "Hutschnur" hoch.

  6. 1.

    ...und wieder ein Pöstchen.

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