Interview | Erbschaften in Deutschland - "In der Mittelschicht sind die Unterschiede zwischen Ost und West noch offensichtlich"

Sa 18.11.23 | 08:19 Uhr
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Symbolbild: Eine Frau schreibt ihr Testament.(Quelle: dpa/Silvia Marks)
Bild: dpa/Silvia Marks

Beim Thema Erbschaft sind auch 33 Jahre nach der Wiedervereinigung noch große Differenzen zwischen Ost- und Westdeutschland auszumachen. In Ostdeutschland wird seltener und im Schnitt auch weniger geerbt. Ein Experte erklärt, woran das liegt.

Je nach Statistik sind die Erbschaften und Schenkungen in Ostdeutschland nur etwa halb so hoch, wie in Westdeutschland. Eine Umfrage des Sozioökonomischen Panels kam zum Ergebnis, dass die durchschnittliche Erbschaft pro Person in Westdeutschland rund 92.000 Euro beträgt, in Ostdeutschland hingegen nur 52.000 Euro. Die Unterschiede bei den Vermögen sind sogar noch deutlicher. Warum ist das so?

Zur Person

Markus Grabka (Quelle: S. Schuh DIW Berlin)
S. Schuh DIW Berlin

Dr. Markus Grabka

Forscht am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin unter anderem zum Thema Einkommens- und Vermögensverteilung in Deutschland.

Seit 1999 Mitarbeiter in der Abteilung Sozioökonomisches Panel des DIW. Das SOEP ist eine repräsentative Befragung der Privathaushalte in Deutschland, die seit 1984 im jährlichen Rhythmus durchgeführt wird.

Rbb|24: Herr Grabka, wieso sind die Vermögen in Ost und West auch heute noch ungleich verteilt?

Markus Grabka: Das ist immer noch historisch bedingt. Betriebsvermögen – also auch der Besitz vermieteter Immobilien – war in der DDR faktisch nicht erlaubt. Auch der Besitz privater, selbstgenutzter Immobilien war nur relativ wenig verbreitet. Diese strukturellen Unterschiede lösen sich nicht so schnell auf. Diese historischen Ursachen wirken sich bis heute auf die Vermögenshöhe aus. Zum anderen gibt es aber auch demografische Veränderungen und Entwicklungen. Wir hatten vor allem in der Nachwendezeit und haben auch aktuell noch alternde oder sogar schrumpfende Bevölkerungen in Ostdeutschland. Diese wirken sich direkt auf die Immobilienpreise aus: Wo die Bevölkerung weiter steigt, nehmen die Immobilienpreise zu. In Ostdeutschland ist es genau andersrum, hier schrumpfen die Bevölkerungszahlen und damit auch die Immobilienpreise. Weil Immobilien immer noch die quantitativ wichtigsten Vermögenswerte der Deutschen sind, schlägt sich das nieder. Letztlich muss man außerdem anmerken, ist das Lohnniveau in Ostdeutschland immer noch um einige Prozentpunkte niedriger als im Westen.

Ist diese Ungleichheit vor allem in der sogenannten Mittelschicht und im gutbürgerlichen Milieu ausgeprägt oder eher bei den Reichen?

Es geht tatsächlich um beide. Nur im ärmeren Teil der Bevölkerung ist es so, dass wir zum Beispiel bei den Löhnen keine nennenswerten Unterschiede mehr haben. Im Bereich der Mittelschicht und auch der reicheren Personen sind aber die Unterschiede zwischen Ost und West immer noch offensichtlich. Gerade im oberen Bereich ist das durch die unterschiedliche Bedeutung und der Wertigkeit von Betriebsvermögen zu erklären. In Westdeutschland gibt es viele familiengeführte Unternehmen, die teilweise seit Jahrzehnten, manchmal seit über einhundert Jahren existieren - ein prominentes Beispiel ist die Familie Oetker. Diesen Typus von familiengeführten Unternehmen finden wir in Ostdeutschland so gut wie gar nicht, weil das durch das System in der DDR einfach nicht möglich war. In der Mittelschicht ist der Unterschied vor allem durch die Immobilienpreise entstanden, die sich aus den Lohnunterschieden und dem demografischen Faktor ergeben, wie schon beschrieben.

Blicken wir doch mal auf die Immobilien, einen der wichtigsten Faktoren. In Berlin war es etwa in der Nachwendezeit günstig, Wohnungen und komplette Wohnhäuser im Ostteil der Stadt, in heute sehr attraktiven Wohnlagen, zu erwerben. Das Kapital dafür hatten zum damaligen Zeitpunkt aber vor allem Menschen aus dem Westen. Ist das heute noch ein Faktor?

Es spielt mit hinein, ich würde das aber deutschlandweit nicht als dominant ansehen. Man kann daran allerdings gut erkennen, warum die Verbreitung des Immobilienvermögens in Ostdeutschland immer noch deutlich niedriger ist als im Westen. Nach der Wende wurde es sogar explizit steuerlich gefördert, dass Westdeutsche im Osten Immobilien erwerben, um die damals notwendigen Sanierungen der Immobilien mitzufinanzieren oder neue zu entwickeln. Das dafür notwendige Kapital fehlte nach der Wende einem Großteil der Ostdeutschen.

Wenn also jemand kurz nach der Wende ein Mehrfamilienhaus in Berlin gekauft hätte, wäre das inzwischen wahrscheinlich mehrere Millionen Euro wert – ein Fall für die Steuer, oder?

Es gibt dieses geflügelte Wort, dass die Erbschaftssteuer eine "Dummensteuer" ist, weil sie abgesehen von wenigen Fällen faktisch nur diejenigen zahlen, die sich nicht gut mit den Ausnahmeregelungen auskennen oder schlecht beraten sind. Wenn eine Person eine mittelfristige Planung vornimmt und vorhat, sukzessive das vorhandene Vermögen an die nächste Generation zu übertragen, ist es steuerlich sinnvoll, sich früh damit auseinander zu setzen. Dann kann man die Freibeträge, die von einem Elternteil zu einem Kind bei 400.000 Euro liegen, ausnutzen – und das alle zehn Jahre. Nehmen wir als Beispiel mal einen 50-jährigen Mann, der drei Kinder hat, eine Ehefrau und so ein Mehrfamilienhaus in Berlin. Wenn der in diesem Alter anfangen würde, sein Haus Stück für Stück an die Familie zu übertragen - jedes Kind darf 400.000 Euro steuerfrei bekommen, der Ehefrau darf er sogar 500.000 Euro steuerfrei übertragen, dann wären das schon mal 1,7 Millionen Euro auf einen Schlag und das kann man nach zehn Jahren dann nochmal machen. Das heißt also, es ist problemlos möglich, die Steuerlast selbst für solche Millionenbeträge auf Null zu reduzieren. Natürlich muss man sagen: Wenn eine Person plötzlich verstirbt, ist es etwas schwieriger, das Erbe so zu gestalten.

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will die Steuerfreibeträge sogar noch erhöhen. Ist das notwendig?

Die Vermögensungleichheit in Deutschland ist im internationalen Vergleich jetzt schon eine der größten. Um das mal in eine plakative Zahl zu gießen: Die reichsten zehn Prozent halten mehr als 65 Prozent des gesamten Vermögens in Deutschland. Wenn man die Freibeträge, wie Herr Lindner das vorschlägt, weiter erhöht, führt es dazu, dass wir diese hohe Vermögensungleichheit auf die nächste Generation übertragen. Durch Erbschaften kommt es dann zu nennenswerten Vermögensübertragungen – ohne, dass die jüngere Generation irgendeinen Beitrag geleistet hätte, außer das Glück zu haben, in die richtige Familie geboren zu sein. Das hat also nichts mit Leistung zu tun. Deshalb wäre es für mich das völlig falsche Signal, die Freibeträge anzuheben. Wie am Beispiel mit dem Mehrfamilienhaus schon ausgeführt, geht es dabei um Millionenbeträge, die die Normalbevölkerung gar nicht hat. Aus Gründen der Gerechtigkeit und der Chancengleichheit müsste es im Gegenteil also vielmehr so sein, dass die Freibeträge gesenkt werden.

Welche Möglichkeiten gäbe es denn, um die Vermögensunterschiede – auch zwischen Ost und West – schneller zu reduzieren?

Ich glaube, es ist zwingend notwendig, dass die Politik interveniert. Wenn auf diesem Feld nichts gemacht wird, gehen auch die vermögensbezogenen Unterschiede in Ost und West auf die nächsten Generationen über und werden sich zumindest nicht in absehbarer Zeit nicht verringern lassen. Unser Vorschlag [Anm. d. Red.: des DIW] ist zum Beispiel das Instrument des sogenannten Grunderbes. Das bezeichnet einen Vermögenstransfer an junge Menschen, zum Beispiel im Alter von 20 Jahren, von 10.000 oder 20.000 Euro, einmalig im Leben. Ein zweites Instrument wäre eine Immobilienförderung, die zielgerichtet auf Niedrigeinkommensbezieher ausgerichtet ist. Damit könnte man versuchen, den Nachteil einer niedrigeren Eigentümerquote in Ostdeutschland zu reduzieren. Das sind zwei Beispiele, die geeignet wären, dem entgegenzuwirken.

Und wenn nichts getan wird? Gleicht sich das auch so irgendwann an?

Meine Sorge ist, dass sich dieses Problem dann noch mindestens über ein oder zwei Generationen weiter trägt. Das alleine signalisiert schon, dass die Politik hier etwas tun muss.

Vielen Dank für das Gespräch.

 

Mit Markus Grabka sprach Simon Wenzel, rbb|24.

rbb24 "Jetzt mal konkret" | Wie Erben uns in Arm und Reich teilt

72 Kommentare

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  1. 72.

    Was die Regierung anfasst wird schlechter als zuvor. Die Staatsquote beträgt uferlose >50%. Was wir brauchen, ist der großangelegte Rückzug der Politik aus dm persönlichen Leben der Menschen. Es geht den Staat einen Sch…dreck an, wem ich was vererbe. Das ist mein Geld. Von mir erarbeitet.

  2. 71.

    Insoweit fein. Nur das Problem beim Verkauf einer vererbten Immobilie ist oft, dass dies eben nicht zum Höchstpreis möglich ist, weil der Standard oft nicht auf neuestem Stand ist. Das sorgt für deutliche Abschläge. Würde man erst mal investieren, läge der Mehrgewinn fast immer deutlich höher, als diese Investition. Das machen aber Erbengemeinschaften ganz selten. Also wird mit Standard 60er oder 70er Jahre verkauft und da sind die erzielbaren Preise deutlich geringer. Die meisten Eigentümer und Erben haben da zu optimistische Vorstellungen über den Wert der Immobilie.

  3. 70.

    Noch mal ganz klar…. Ich bin absolut gegen eine Erbschaftsteuer da wie sie schon sagen besteuertes Vermögen (in welcher Art auch immer) nochmals besteuert wird. Und die Begründung …. keine Gegenleistung und darum steuern ist völliger Quatsch, da eben auch alles was eine Gegenleistung hat besteuert wird.
    Muss dann etwas verkauft werden… wegen Sohn/Tochter aber nur ein Haus muss man das nicht zum Schnäppchen raushauen… beide Seiten haben doch ein Interesse möglichst viel Geld dafür zu bekommen.
    Dann sagen sie … „Familien aus Berlin….“ das ist aber normal und hat nichts mit vererben zu tun.

  4. 69.

    Es kommt einem so vor, als wenn er in einer Welt ohne Ostdeutsche und „Reiche“ leben will...

  5. 68.

    Perfekt erklärt. Auch etwas abseits des Speckgürtels, an der Dresdner Bahn, der A13 und B96 entlang - also einigermaßen verkehrstechnisch erschlossenen Gebiet, wird es schon mit Wohnungen dünner und die Preise steigen. Fast alle Mietshaus mit abgelaufener Sozialbindung wurden an Privatinvestoren verscherbelt, aber nichts neu gebaut, außer ebenfalls von Privatinvestoren. Wohin die Reise geht, ist auch ohne Brille sichtbar. Die Kommunen erschließen neue Baugebiete für Einfamilienhäuser, verkaufen die Parzellen und dann kannste selber bauen oder eben bleiben, wo der Pfeffer wächst und zur Arbeit in die Gewerbegebiete pendeln. Also bauste und wenn du fertig bist mit dem Haus, der Arbeit und dem Leben, kommt der Finanzminister und sagt deinen Kindern, es ist Zahltag.

  6. 67.

    Ganz so falsch war der Beitrag aber nicht. Spekulanten sind nicht nur die großen Konzerne, es sind auch einzelne private Investoren. Ein Häuschen in der Notlage preiswert aufzukaufen, ein wenig zu sanieren oder zu warten und dann teuer an neue Käufer zu verscherbeln, gehört auch dazu und das passiert sehr wohl in der Realität. Gerade um Berlin herum gibt es da genug Bedarf von vorrangig Berliner Familien, die in der Stadt nichts mehr kaufen können.
    Auch der Punkt mit der Erbschaftssteuer versus Geschenke trifft durchaus zu. Durch diese Steuer werden die Erben derjenigen bestraft, deren Eltern das Geld in die Immobilie und die Familie gesteckt haben, statt es für diversen Luxus zu verscherbeln. Das bedeutete oft dann keinen Urlaub und keine großen Geschenke zu Weihnachten. Diese Entbehrungen werden dann noch mit der Erbschaftssteuer "belohnt".

  7. 66.

    Sie werfen zu viel durcheinander…
    Wir sind uns einig das die Begründung nix taugt.
    Jedes Geschenk ist immer Leistungslos… sehen sie an Weihnachten und Geburtstag.
    Grob gesagt…. Wenn sie das Geschenk behalten … ist das Geld was sie dafür aufwenden versteuert und es fällt nix weiter an.
    Das der Sohn die Tochter ggf. Auszahlen muss und nicht kann hat dann nix mit der Erbschaftsteuer zu tun… sondern ist einfach gleiches Recht für beide.
    Und mit Spekulanten hat das Ganze garnix zu tun… als wären die scharf auf ein EFH am Ar… der Welt.

  8. 65.

    Schönes Beispiel für Unfug. Die Knödel schmeißt eine Maschine aus, die Zahl dürfte im Westen und im Osten die gleiche sein. Nur bekommt der Arbeiter im Osten weniger Lohn. Wo ist jetzt die Produktivität höher?

  9. 64.

    Dann ist die offizielle Begründung eben falsch. Bei vielen Erben geht es das kleine Häuschen. Das ist kein leistungsloses Geschenk, das hat Geld gekostet, das vor dem Ausgeben versteuert wurde. Es kostete das Geld, das viele Familien nicht hatten, um mit ihren Kindern Urlaubsreisen zu machen, weil Kredite bedient werden mussten. Es ist das Geld, das Familien investierten, um ihre Wohnverhältnisse in Eigeninitiative zu verbessern und das war nötig, weil Wohnraum bis heute Mangelware ist. Das öffnet Spekulanten Tür und Tor. Die Grundstückspreise schießen in die Höhe, aber ein bebautes Grundstück ist bebaut, man kann es nicht als Grundstück verkaufen und das Haus in den Rucksack stecken und mitnehmen. Es ist für die Familie nicht mehr wert als vorher, es war und ist ein Zuhause. Ein Zuhause, das die Familie verliert, weil ein Kind die Geschwister nicht auszahlen kann. Es kann sie nicht auszahlen, weil die Bewertung höher liegt und damit steht der Spekulant in der Tür. Danke Deutschland.

  10. 63.

    „ Mich wundert nur, dass soviele gegen eine Erbschaftssteuer und ggf. Erhöhung sind. Es scheinen ja dann die Meisten weit über die Freigrenzen für Angehörige 1. Grades zu kommen und damit ein Geschenk ohne Leistung.“
    Die Begründung ist nicht von ihnen sondern es ist die offizielle. Wäre es mit Leistung bzw. wegen Leistung, wäre es kein Geschenk und dann würde es ja erst recht besteuert werden, sonst würde ja niemand mehr für seine Leistung Steuern zahlen.
    Bei Begründungen für Steuern war man schon immer erfinderisch… meine Lieblingssteuer… die Sektsteuer… 1902 zu Gunsten der Kriegsflotte eingeführt … die Kriegsflotte ist Geschichte…. Die Steuer bleibt.

  11. 62.

    ... man soll es nicht glauben, aber in der DDR (gern auch in den Kommentaren "Zone" genannt) haben die Menschen auch gearbeitet und das nicht zu knapp. Ob jedoch die Bewertung der Rentenpunkte (ein System, das erst irgendwie umgerechnet werden musste) das Fehlen an Wohnungs-, Boden- usw. eigentum ausgleicht, nachdem viele sich nur noch durch irgendwelche "Maßnahmen" geangelt haben, was ja wenig bringt, kann bezweifelt werden.
    Man kann sich halt keine Wahrheit basteln....

  12. 61.

    Der große Missfallen an der Erbschaftssteuer hat seine Ursache nicht in den großen zu erwartenden Erbsummen, sondern schlicht in der Unkenntnis der meisten "Protestierenden". Offenbar haben viele nicht verstanden, wie so ein Land funktioniert. Deshalb ist Steuerbetrug ja quasi ein Kavaliersdelikt, auf das jede*r ein Abrecht zu haben scheint.

  13. 60.

    Man kann sich auch von jeglicher Denkarbeit befreien, indem man glaubt oder eben auch nicht glaubt.
    Das Leben kann so einfach sein!

  14. 59.

    Die Verkaufspreise sind entscheidend. NoName erziehlt für das gleiche Produkt geringere Preise. Bei Pfanni und auch anderswo, wird beides in unterschiedlichen Verpackungen gefertigt. Es ist dasselbe Produkt.
    Die Lohnstückkosten können ohne die Verkaufspreise ermittelt werden. Dann nimmt man die Herstellkosten. Es gibt noch andere Wege die Produktivität, Effektivität, Effizienz festzustellen. Sind die in Mecklenburg Vorpommern höher = höhere Löhne? Immer muss gefragt werden, wie ermittelt man was um was zu bezwecken? Darum geht es.

  15. 58.

    Die Verkaufspreise sind entscheidend. Noname erzihlt für das gleiche Produkt geringere Preise. Bei Pfanni und auch anderswo, wird beides in unterschiedlichen Verpackungen gefertigt. Es ist dasselbe Produkt.
    Die Lohnstückkosten können ohne die Verkaufspreise ermittelt werden. Dann nimmt man die Herstellkosten. Es gibt noch andere Wege die Produktivität, Effektivität, Effizienz festzustellen. Sind die in Mecklenburg Vorpommern höher = höhere Löhne? Immer muss gefragt werden, wie ermittelt man was um was zu bezwecken? Darum geht es.

  16. 57.

    Für die Berechnung von Produktivität gibt es Formeln, da zu braucht es gewisse Datenansammlung , und diese Methode wird von Fachleuten auf internationalen Ebene so angewandt.
    Ergo, es sind Fachleute, die dies messen und veröffentlichen!

  17. 56.

    @Jan 32.... Bin Ossi, ohne den Kredit von Strauß wäre der Saftladen DDR schon fünf Jahre eher untergegangen. Und ohne das verscherbelte Tafelsilber durch Golodkowski noch eher.
    Die Dunkelroten haben das bis heute nicht begriffen.

  18. 55.

    dann sagt die Produktivität als Kennziffer wenig aus. Die Lohnstückkosten aber schon mehr."

    Wobei Ihnen nun wirklich jeder BWLer sagen wird, das die Lohnstückkosten ein Resultat der Produktivität sind.
    Oder um es beispielhaft zu sagen: Wenn ein Arbeiter in einer Stunde 12 Pfanniknödel herstellt und einen Stundenlohn von 12 Euro erhält so liegen die Lohnstückkosten bei 1 Euro.
    Wenn ein anderer Arbeiter bei einem Stundenlohn von 14 Euro in einer Stunde 28 Pfanni-Knödel herstellt, so ist seine Produktivität eben höher und die Lohnstückkostenliegen nur bei 0,5 Euro.

  19. 54.

    Danke für den informativ klasse Beitrag rbb24.

  20. 53.

    Leider entspricht das was in Wikipedia steht der Wahrheit. Das was damals ablief stieß in der alten Bundesrepublik auch auf erhebliche Kritik. Ich kann mich noch gut im Kollegenkreis (VWL, Jura) gut an die sehr skeptischen Unterhaltungen über dieses Thema erinnern. Viele die hier diskutieren kennen die Strukturen der VEB‘s nicht, die neben ihrem eigentlichen Betrieb noch andere Grundstücke und Einrichtungen hatten die nicht zum Produktionsbetrieb gehörten. Diese Teil waren zT erheblich wertvoller als der eigentliche Betrieb. Auch waren viele Betriebe marode oder waren, wie die Textilbetriebe nicht mehr wirtschaftlich. Da nächste Problem war bei wirtschaftlich arbeitenden Betrieben der geänderte Konsum der DDR‘ler die damit ihre eigene Basis zerstörten.
    Es gab übrigens in der Serie Schwarz-Rot-Gold eine Folge über einigungsbedingter Kriminalität und Ihre Ursachen!

  21. 52.

    "Ein Seenotkreuzer in Nord- oder Ostsee würde vll. ihren Namen tragen. Kinderheime, Tierheime, die Möglichkeiten wären mannigfaltig."
    Danke, dass sie Nord- und Osrsee vorgeschlagen haben.

  22. 51.

    "Was nutzt es wenn ich sterbe und Hunderttausende mehr hinterlasse die ich zu Lebzeiten nicht ausgeben können?"
    Wenn sie keine Familie oder mit ihr gebrochen haben, könnten sie es einer Stiftung vermachen, wenn's sooo viel ist auch eine gründen oder einem gemeinnützigen Zweck zu kommen lassen. Hier gibt es eine sehr große Auswahl, DGzRS z.B. Ein Seenotkreuzer in Nord- oder Ostsee würde vll. ihren Namen tragen. Kinderheime, Tierheime, die Möglichkeiten wären mannigfaltig.

  23. 50.

    An ihrem Kommentar ist nur ein Satz korrekt. "Dort steht ausdrücklich, dass die Treuhand eine in der Spätphase der DDR gegründete Anstalt des öffentlichen Rechts war um die Volkseigenen Betriebe abzuwickeln."

    Alles andere sind plumpe Lügen und Geschichtsklitterei, die sie anderen vorwerfen.

    Sie sollten sich angewöhnen nicht nur Überschriften und den ihnen ideologisch genehmen Teil eines Artikels, sondern den gesamten Artikel zu lesen. Zum Zeitpunkt der Gründung was die SED schon längst entmachtet.

    Die „Anstalt zur treuhänderischen Verwaltung des Volkseigentums“ existierte gerade mal vom 1. Juli 1990 bis zum 3. Oktober 1990 und war so denkbar ungeeignet Parteivermögen "verschwinden" zu lassen.

    Dafür hat man sich anderes einfallen lassen, siehe Putnik-Deal oder die "rote Fini" der KÖP.

  24. 49.

    Danke liebe/r Blüte für diese Erklärung. Ob das "produktiv genug" ist, um das arrogante Rumgehacke auf den Osten zu mindern und Deutschland als Einheit zu betrachten? Na, wir hoffen mal...

  25. 48.

    Heute macht man das übrigens genauso über die aktivierbaren Eigenleistungen.
    Wikipedia halte ich auch nicht für eine Quelle des Wissens.
    Ich habe keine Ahnung, ob es damals rechtlich oder kaufmännisch richtig war, wie die Unternehmen und Grundstücke an den Westen abgetreten wurden. Es ist auch total egal, denn wenn man Dir mitteilt, dass Du ein Mensch 2 Klasse bist, dann läuft hier etwas gehörig falsch. Damals wie heute - und ja es ist nicht nur in den materiellen Vergleichen ersichtlich, das Unterschiede gemacht werden und es trifft auch die Generationen danach. Herabsetzungen erlebt man hier regelmäßig, egal wie alt du bist.

  26. 47.

    „Tja, und auch die Produktivität ist in Ostdeutschland, Polen , etc. immer noch niedriger als in Wesdeutschland“
    Wie wollen Sie das gemessen haben?
    Dann müssten Sie dafür sein, das in Mecklenburg Vorpommern, bei der hochproduktiven Pfanni Fabrik, höhere Gehälter als in München gezahlt werden. Viel mehr sogar, wenn man dann noch die Arbeitszeiten von ca. 5h/Woche mehr ansetzt. (Bis zu 5-6 Jahre mehr Lebensarbeitszeit!)
    Wenn ein und dasselbe Produkt zwar gleich produktiv hergestellt wird, aber zwei unterschiedliche Preise erzielt werden, durch Markenlabel und Noname-Ware, dann sagt die Produktivität als Kennziffer wenig aus. Die Lohnstückkosten aber schon mehr.
    Das Ungerechte ist und war: Das die Chance gut zu verdienen und aufzuholen, durch oft diskriminierende Einstufungen gar nicht gegeben war.

  27. 46.

    Ok Erwin, ich bin im Osten geboren, habe hier gearbeitet und gelebt, eine Familie gegründet und der Countdown zur Rente läuft. Mein ältestes Enkelkind macht gerade den Führerschein und Oma wird den sponsern und weitersparen fürs nächste Enkelkind. Das ist mein persönlicher Generationsvertrag, denn junge Menschen brauchen das Geld jetzt und nicht wenn sie selber Renter sind zum Check in ins Altersheim. Ich werde von meiner Rente leben können und den Jungen dann etwas geben, wenn ich noch sehen kann, dass sie sich freuen.

  28. 45.

    Sorry, ich habe mich nicht so ausgedrückt, um das Wesentliche erkennen zu lassen: Das richtige Maß finden.
    „Trickle-down-Effekt“ - Auf diesen Effekt (geht es den Reichen gut, geht es bald den Armen auch gut) bin ich allerdings mit keiner Silbe eingegangen. Lüge ist also Ihr Kommentar. Dazu gibt es noch viel grundsätzliche Argumente aufzuzählen, ist aber heute hier kein Thema: Der Unterschied in der Mittelschicht ist am leichtesten aufzuheben, wenn die letzten 34 Jahre lang die Einkommenseinstufungen gleich gewesen wären. Also nicht die Höhe aber die Chance es zu erreichen! Bis heute ist es so. Bei Pensionen auch. Bei Beförderungsmöglichkeiten auch.

  29. 44.

    Die Firmen wurden in der Eröffnungsbilanz wertvoller dargestellt als sie in Wirklichkeit waren? Heute würde man so etwas Bilanzfälschung nennen! Bad warum kam es dazu? Weil die VEB‘s in der Planwirtschaft keine müde Mark für den Erhalt der Substanz ausgaben sondern nur Erfolge nach Berlin meldeten. Es wäre sinnvoll wenn Sie sich erstmal mit dem gesamten System beschäftigen und sehen was gemauschelt wurde. Zudem wer war politisch Verantwortlich? Richtig die SED, die den Führungsanspruch hatte!

  30. 43.

    Nun dann stellen Sie sich doch einfach mal die Frage woher kam das Personal unter Modrow? Richtig es wurde aus den Ministerien abgeordnet und wer war in den Leitungen der VEB‘s? Richtig, Linientreue! Was Rohweder gesagt? Dass zum einen die Anfangsbilanz aufgebläht und nichts mit den realen Werten zu tun hatte zudem gab es am Anfang erhebliche Misswirtschaft!
    Wieso wurde das Betriebsvermögen nicht von den Grundstücken die die VEB nebenher hatten getrennt? Die Firmen wurden wertvoller dargestellt

  31. 42.

    "Weil nicht nur Herr Lindner weiß, wie man Geld im Lande hält und das Ausgeben an der richtigen Stelle fördert."

    Eine durchschaubare Lüge wie jeder weiß. Der Trickle-down-Effekt hat nachweislich noch nie und nirgends funktioniert.

  32. 40.

    Dann frage ich mich,wie es sein kann, das meine Frau und ich uns jetzt als (der Statistik nach)reiche Rentner bezeichnen können. Wir beide, gelernte Ossis, haben immer, bis auf die letzten Arbeitsjahre,eher unterdurchschnittlich verdient.
    Wobei ich sogar ein paar Jahre auch noch für Dumpinglohn gearbeitet habe. Nach der heutigen Einkommenshöhe für einen Rentenpunkt wäre unsere Rente nur halb so hoch. Hat man bei einem Arbeitgeber mit Sitz im Osten gearbeitet wurde der Lohn für die Berechnung der Rente Hochgerechnet. Das hat erst jetzt, mit der Angleichung der Rentenpunkthöhe aufgehört. Das hat jetzt Folgen für zukünftige Rentner. Alle die weniger als den Durchschnittslohn bekommen werden im Jahr keinen vollen Rentenpunkt mehr erhalten.

  33. 39.

    Ich kann nur ein Steak essen, nur ein Opel fahren usw, ich habe mehr als genug wie wohl die meisten

    Was nutzt es wenn ich sterbe und Hunderttausende mehr hinterlasse die ich zu Lebzeiten nicht ausgeben können?

    Es muss doch Schluss sein mit endlose ressourcenfressende Wirtschaftswachstum (siehe Schwarzbau in Grünheide!)

  34. 38.

    Nö, Ricochet hat geschrieben: "Im Ausgleich sind die Haushaltsrenten im Osten immer noch massiv höher als im Westen".
    Die Renten sind erst in diesem Jahr in Ostdeutschland an das West Niveau angeglichen worden. Damit ist die Aussage von Ricochet sachlich falsch.

  35. 37.

    Sorry Frauke was ich hier als nicht korrekt kritisiere sind einzige und allein die Kommentare von Lincoln, da diese nicht der Wahrheit entsprechen. Zum Thema ob die Treuhand korrekt gearbeitet hat, habe ich mich nicht geäußert.

  36. 36.

    Angeglichen ja. Aber die vorher erzielten Einkommen wurden mit einem Faktor hochgerechnet, der jedes Jahr nach der Wiedervereinigung geringer wurde. Das Sie können das in Ihren Unterlagen von der DRV (Versicherungsverlauf)sehen. Sie haben sich also grundlos aufgeregt.

  37. 35.

    Ich habe Ihnen einen verifizierten Beitrag (Bundeszentrale für politische Bildung)zu der Geschichte der Treuhand geteilt. Da steht das die Treuhand wurde von der vorletzten Regierung unter Modrow gegründet, kurz danach inhaltlich und strukturell von der letzten DDR Regierung (CDU geführt)mit dem Treuhandgesetz verändert. Und nach der Wiedervereinigung als Gesellschaft öffentlichen Rechts in die staatliche Verwaltung der BRD eingeliedert. Zu behaupten die SED oder die PDS, danach, hätte etwas mit der Arbeit der Treuhand zu tun gehabt ist schlichtweg unwahr. Bitte hören Sie auf mir Geschichtklitterung zu unterstellen und lesen Sie bitte erstmal selbst Ihren zitierten Text. Zum Personal der Treuhand in den paar Monaten Regierung Modrow ist nur der Chef Peter Moreth (LDPD nicht SED) erwähnt. Ihre Kommentare zu diesem Thema sind unseriös

  38. 34.

    Vielleicht hat Lincoln andere Erfahrungen als Sie. Wenn das Ihrer Meinung alles so korrekt ablief, stelle ich Ihnen folgende Frage: Warum wurde die ZERV gegründet?

  39. 33.

    Natürlich sind die Renten statistisch in der ehemaligen DDR höher. Im Gegensatz zur Bundesrepublik haben die Frauen ja meist ein komplettes Arbeitsleben mit 30 und mehr Arbeitsjahren gehabt.

  40. 32.

    Falls sie mit der „Zone“ die ehemalige DDR meinen, die war nie Pleite. Historisch im übrigen bewiesen, nur ausgeblutet durch den Westen und ausgeplündert durch die ehemalige Sowjetunion. Werden Wessis wie sie eh nie begreifen.

  41. 31.

    Eine unverschämte Unwahrheit! Im Osten sind seit diesem Jahr erst die Renten an das Westniveau angeglichen worden.

    https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/arbeit-und-soziales/rente-ost-west-angleichung-2172482#:~:text=Ein%20Jahr%20fr%C3%BCher%20als%20geplant,nun%20einheitlich%2037%2C60%20Euro.&text=Seit%201.%20Juli%202023%20bekommen,5%2C86%20Prozent%20im%20Osten.

  42. 30.

    Nun, dann schauen Sie doch einmal in die Geschichte!
    https://de.wikipedia.org/wiki/Treuhandanstalt
    Dort steht ausdrücklich, dass die Treuhand eine in der Spätphase der DDR gegründete Anstalt des öffentlichen Rechts war um die Volkseigenen Betriebe abzuwickeln. Lesen Sie den Abschnitt unter der Überschrift Gründung einmal durch und lassen Sie sich jedes Wort auf der Zunge zergehen!
    Es wäre gut wenn Sie einmal die Geschichtsklitterung lassen würden und auf die Endphase der DDR und den Versuchen der SED ihr Vermögen in Sicherheit zu bringen mit einem realistischen Blick schauen würden.

  43. 29.

    Deutschland ist ein Exportland mit kaum vorhanden Rohstoffen, zu fordern das Geld nur nationalen Wirtschaftskreislauf zirkuliert ist weltfremd und passt ganz gut zum Pleitier Christian Lindner.

  44. 28.

    Hören Sie bitte endlich auf solche Unwahrheiten zu propagieren!
    Hier die Fakten zur Geschichte der Treuhand.

    https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/201919/die-geburtsstunde-der-treuhand/

  45. 26.

    Tja, keine Antwort auf meinem Beitrag, nicht einmal ansatzweise ein Bezug, aber jede Menge am Thema vorbei gehende "Theorien", wie man es gewohnt ist.

  46. 25.

    Im Osten gibt es keine echte "Mittelschicht" weil es dort kein Geld (also keine richtigen Unternehmer) gibt. Woher soll das kommen? Sind doch alle nach Süddeutschland oder in die Schweiz während des Mauerbaus abgehauen.

  47. 24.

    Im Ausgleich sind die Haushaltsrenten im Osten immer noch massiv höher als im Westen und dann waren die Rentenpunkte sogar noch 30 Jahre lang höherbewertet. So gleicht sich vieles aus…

  48. 23.

    „dass soviele gegen eine Erbschaftssteuer und ggf. Erhöhung sind„
    Weil nicht nur Herr Lindner weiß, wie man Geld im Lande hält und das Ausgeben an der richtigen Stelle fördert. Nicht perfekt, aber gut ausgefeilt ist das Maß schon. So kompliziert das Steuerrecht auch ist, so bedeutet es aber Folgendes: Geld muss im eigenen Lande zirkulieren. „Drehe ich an einer Schraube“ bedeutet das, dass an anderer Stelle etwas so passiert, was diesem gewollten Geldkreislauf nutzt.
    Funfact am Rande: Das Sparen ist nicht erwünscht...
    Wie immer im Leben, so gilt auch für einen Finanzminister: Das richtige Maß zu finden.

  49. 22.

    Ob man in der DDR faul war, wissen natürlich die ganz genau, die niemals in diesem System gearbeitet haben. Ob die Arbeiter faul waren oder die Technik nicht mehr zuließ, wissen sie nicht. Vermögensaufbau sind nicht nur Firmen und Immobilien, die vererbt werden. Erbe verursacht Neiddebatten wie diese. Der demografische Faktor wurde im Beitrag kurz angeschnitten, es ging um Alte, nicht um Junge. In der DDR führte die Geburt eines Kindes nicht zum totalen sozialen Abstieg, Verlust des Arbeitsplatzes. Es gab soziale Sicherheit, trotz aller sonst negativen Punkte. Paare bekamen ihre Kinder im frühen Erwachsenalter, nicht erst kurz vor dem Verfallsdatum der Ovarien. 40jährige waren Großeltern und viele unterstützten die nachfolgenden Generationen ganz einfach mit der warmen Hand, statt mit der kalten für Erbstreit zu sorgen. Meine Urgroßmutter steckte Kindern, Enkeln und Urenkeln etwas zu, lächelte und sagte, eine Mutter ist wie ein Mehlsack, wenn man dicht rankommt, staubt es. Das ist ok.

  50. 21.

    Dem kann ich nur zustimmen. Die derzeitigen anscheinenden Problem sind hausgemacht. Mich wundert nur, dass soviele gegen eine Erbschaftssteuer und ggf. Erhöhung sind. Es scheinen ja dann die Meisten weit über die Freigrenzen für Angehörige 1. Grades zu kommen und damit ein Geschenk ohne Leistung. Schenken mit warmer Hand ist Menschlicher und mindert zu dem noch die verteufelte Steuerlast.

  51. 20.

    Tja, ein Tja hilft ja immer, also Tja....
    kann auch gar nicht anders sein. Ist ein ökonomisches Gesetz. Das wirkt aufgrund menschengemachter Politik. Nicht aufgrund von Faulheit, Bequemlichkeit, oder Work-Life-Balance - also einer schlecht gelaunten Projektion auf ein erdachtes Subjekt, das dann zur kollektiven Wahrheit, zu quasi einem einzigen Wesen gemacht wird. Nennt man übrigens Vereinzelung im Kapitalismus, diese Technik den Einzelnen bei sozialen, ökonomischen, gesellschaftlichen Fragen auf sich selbst zurück zu werfen. Sein angebliche Leistungslosigkeit. Sein Anspruchsdenken. Seinen irgendwie abzulehnenden Charakter. Der dem Fleissigen gegenübersteht.

    Wo tatsächlich nicht investiert wird - in mehr als einen Geldkreislauf, der "Ostdeutschland" tatsächlich nur streift. Also wie eine Briefkastenfirma-Land nutzt,
    bleibt natürlich auch nix vor Ort für Steigerung der Produktivität. Für das System ist es egal, wie fleissig jemand sein könnte.

  52. 19.

    Wenn der eine ein freistehendes EFH in München erbt und der andere eine 65qm-Wohnung in einem Dorf bei Tangermünde, werden die finanziellen Unterschiede zementiert.

  53. 18.

    Nicht am Reichtum sollte man sich messen sondern an der Armut.
    Ich glaube das ein Mensch in Armut, egal ob Ost oder West, ganz und gar andere Probleme hat als einen blödsinnigen Vermögensvergleich nach seinem Tod.
    In der Armut haben sich Ost und West sehr gut angepasst und es werden täglich mehr.

  54. 17.

    Die Zone war pleite, wird gerne vergessen.
    Sicher hätte man einige VEB weiter produzieren lassen können....für ein Drittel des Lohns.
    Grundstücke....unser Wendebürgermeister hat es uns ermöglicht die Eigenheim Grundstücke zu 50 Pfennig Aluchips/m2 zu kaufen. Dankbarkeit bis heute.

  55. 16.

    Es gibt nur einen Weg zu mehr Gerechtigkeit: Chancengleichheit durch Bildung, z.B. duale Ausbildung für alle die wollen.
    Man kann Herrn Grabka die Kompetenz absprechen, Vermögen wegzunehmen und besser zu verteilen. Wenn ich mir vorstelle, dass eines Tages mein versteuertes (!) Einkommen Fremde erhalten sollen, die es undankbar nicht achten werden, meine Kinder und Enkel also nicht mein Lebenswillen realisieren können, dann ist mehr Ungerechtigkeit geschaffen als gerechter zu werden. Denn die 20 T€/pro Kind sind Willkür. Morgen snd es dann 5 T€... usw. Je nach Kassenlage des Landes. Und die können immer schlechter wegnehmen und neu zuteilen als ich es kann und vor allem will. Es gibt dann noch andere Stellen auf der Erde wo man willkommener ist? Und was das für ein Land bedeutet müssten Linke auch erkennen können.

  56. 15.

    Wer hat die Treuhand aufgebaut? Modrow und die SED! Wer hat das meiste Personal Gestell? Die SED! Und warum? Weil sie bis zur letzten Minute ihre Vorteile sichern wollte! Erinnern Sie sich nicht an den versuchten Verkauf von Häusern in Spitzenlage an SED-Bonzen aller Schichten? Nein, will man wohl nicht! Besser pflegt man die Mär die von SED verbreitet wurde!

  57. 14.

    Ostdeutschland, als ehemaliger Ostblockstaat vergleicht sich anstatt mit anderen ehemaligen Seinesgleichen lieber nur mit Westdeutschland.
    Übrigens, Polen, Tschechien etc. schneiden im Vergleich mit Westdeutschland noch viel schlechter ab als Ostdeutschland.
    Tja, und auch die Produktivität ist in Ostdeutschland, Polen , etc. immer noch niedriger als in Wesdeutschland.

  58. 13.

    Gut das Sie es ansprechen, genau das gehört mit zur Wahrheit. Es hat für die Entscheidungsträger der Treuhand auch keine Konsequenzen gehabt, vermutlich ging es nur darum das der Osten keine starke Wirtschaft hat um nicht in Konkurrenz zum Westen zu stehen.

  59. 12.

    Gegenfrage: Wissen Sie, dass der Osten bei Umstellung auf die DM mehr für die Ersparnisse erhalten hat, als es wert war? Zudem glaube ich die Mär nicht, dass Ostdeutsche keinen Grund und Boden hatten. Auch hier wird eine Fabel formuliert, die jeder Grundlage entbehrt. Es wäre gut bevor man Beiträge schreibt sich zu informieren. Wie lange hat zB das Bundesamt zur Regelung offener Vermögensfragen die Enteignungen der DDR zurückabgewickelt wobei die Bodenreform nicht angetastet wurde!

  60. 11.

    Na das sind ja mal gute Nachrichten. Nein Spaß, natürlich sind es die blanken Fakten. Nun stelle man sich einmal vor, über Nacht wird man zum Besitzer einer solchen Immobilie. Man hat quasi überhaupt keine Erfahrungen damit und steht vor einer riesen Herausforderung. Denn es gilt, Eigentum verpflichtet. Es gibt selbst in mittelständischen Unternehmen große Unterschiede in der Weiterführung dieser Firmen bei der nächsten Generation. Ich sehe diese Unterschiede in Ost und West auch, aber Eigentum einfach umzuverteilen ist schwierig.
    Die Menschen brauchten, übrigens in ganz Deutschland, Arbeitsplätze mit guter Bezahlung. So kann Eigentum etc aufgebaut werden und Unterschiede gleichen sich aus.

  61. 10.

    Das Lohngefälle gibt es nicht nur zwischen Ost/West sondern ebenfalls Nord/Süd… aber egal wir vergleichen ja was anderes.
    Wie man aber von der Mittelschicht mal gleich zu den Millionenerben übergeht… ok passt nur nicht aber auch egal.
    Prima ist dann natürlich der Ansatz mal gleich an die Erbschaften ranzugehen… es soll dann am besten so besteuert werden, dass die Vermögen kleiner werden…. was den Leuten die weniger haben zwar nichts nutzt aber ist auch egal.
    Woher die Erkenntnis stammt das Deutschland durch die 65% Vermögen die von 10% der Bevölkerung gehalten werden und dadurch wir eines des größten Unterschiede im Vergleich haben… naja da muss man aber ganze Kontinente wie Asien/Afrika/Süd Amerika schon weglassen.
    Aber so ein Dr. hat bestimmt viel bessere Quellen und es ist nur ungünstig kommuniziert.

  62. 9.

    Ja, die Treuhand hat die exDDR-Vermögen (Immobilien, Grundstücke, Fabriken, Hotels, Handel usw) nach 1990 an den Westen für 1 DM verscherbelt und dabei Interessenten aus dem Osten fast nie zugelassen. Das war Kolonialismus und feindliche Übernahme. Das Thema schweigt man als „Wiedervereinigung und Freiheit“ weg

  63. 8.

    ...und hoffentlich wird der Beitrag auch hier richtig gelesen und vor allem auch mal tiefgründiger verstanden. Es werden nämlich ein paar Mechanismen der bundesdeutschen Gesetzlichkeiten angesprochen, deren Wirken die eigentliche Ursache der derzeitigen allgemeinen Misere sind und eben NICHT, wie von Kreisen behauptet, die Migration, der Umweltschutz, die Ukraine-Unterstützung und und und...

  64. 7.

    Sie haben ganz Recht:
    Wozu sich eine Idee erst mal unfassend ansehen - besser ist es allemal erst mal loszumeckern.
    Wo kommen wir denn sonst hin!!!!!!!!!
    Da könnte ja jeder kommen!!!!!!!!!!!!!!

  65. 6.

    Wird sich -fürchte ich- wenig ändern. Die andere Seite der "Alles Selbst Verdient"-Medaille ist: Haben die eben Pech gehabt. Und so fleissig sind sie ja auch nicht (gewesen) in der DDR.

    Die natürlich nicht war und ist, was sich der dynastische BRD-Bürger vorstellt, was die DDR war und bis heute wirkmächtig ist. Das teilt der biografische DDR-Bürger in der Struktur mit dem der BRD - man interessiert sich gepflegt nachhaltig nicht füreinander und Perspektiven anderer. Zunehmend gerne fanatisch.
    In der wirtschaftsliberalen Moderne ist der Bürger der DDR unaufhebbar lange der Verlierer. Man holt 80 Jahre Zeit nicht auf, in der "Erbe", Eigentum akkumuliert werden konnte.
    Der erste entscheidende sozio-ökonomische Unterschied wird immer bleiben: Entweder ich habe Geld, kann mir Arbeit kaufen. Oder ich habe keins. Dann kann ich nur meine (Arbeits)Zeit verkaufen. Wie weit das reicht die (Arbeits)Zeit anderer zu kaufen, wird natürlich davon bestimmt wieviel Geld ich anhäufen konnte /kann.

  66. 5.

    ...die drei Kinder, die Ehefrau und so ein Mehrfamilienhaus gehören einem Mann... Da bleibt mir glatt die Spucke weg!

  67. 4.

    Die Linken werden es schon richten und auch zu Grunde richten. Enteignen ist doch das Zauberwort und Leistung darf sich nicht lohnen. Am besten wäre der reine Kommunismus und als Zeichen dafür eine einheitliche Kleidung und Haarschnitt. Muss ja nicht so häßlich sein, wie bei Mao. 1,2,3,4,dann steht das Glück für Millionen vor der Tür.

  68. 3.

    Dieses "Grunderbe" ist ja mal eine geniale Idee! Die Armen kriegen das dann vom Bürgergeld gleich wieder abgezogen, die Reichen werden gleich noch ein bißchen reicher - und dann sind alle gleich reich...

  69. 2.

    Danke für diesen Beitrag. Hoffentlich wird das auch im Westen dieser Republik gelesen. Dort ist das Verständnis über die strukturell viel niedrigere Vermögensausstattung der Ostdeutschen nur wenig vorhanden.

  70. 1.

    "In der Mittelschicht sind die Unterschiede zwischen Ost und West noch offensichtlich"
    Das ist Tatsache, genauso wie es noch gravierende Unterschiede bei den Löhnen und Gehältern gibt.
    Es gab hier vor kurzem einen Beitrag zu Brandenburg, wo von einem starken Wirtschaftsaufschwung die Rede war. Logisch. In einem Billiglohnland ohne nennenswerte gesellschaftliche Einflussnahme auf die Einhaltung von umweltverträglichen Standards lässt sich leichter investieren. Das war auch der Grund dafür, dass Musk sich für BB entschieden hatte. Wenn man jetzt hofft wie unser Steinbach, dass man die IGM ins Boot lässt, ist es zu spät. Und die Umweltschäden sind auch nicht mehr reparabel.
    Aber das alles sieht man hier in diesem Forum ja anders. Es gibt hier Ost-West-Interessenkonflikte, die sich aus der Tatsache ergeben, dass es zwei verschiedene Bundesländer mit unterschiedlicher Historie sind.

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