Austrittswelle - Ex-Vorstände verlassen Grüne Jugend Berlin

Di 08.10.24 | 06:13 Uhr
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Collage: Lisbeth Ritterhoff, Anton Zagolla und Kira Wesbuer von den Jungen Gruenen. (Quelle: gj-berlin.de)
Audio: radioeins vom rbb | 08.10.2024 | Ute Schuhmacher | Bild: gj-berlin.de

Die Grüne Jugend verliert weiter Mitglieder: Nachdem bereits Vorstände in Brandenburg und weiteren Bundesländern Austritte bekanntgaben, folgen nun auch drei ehemalige Vorstandsmitglieder der Grünen Jugend Berlin.

Nachdem der gesamte Bundesvorstand der Grünen Jugend vor knapp zwei Wochen den Austritt aus der Grünen Jugend und der Partei Bundnis 90/Die Grünen verkündet hatte, haben sich nun auch ehemalige Vorstandsmitglieder aus Berlin zu diesem Schritt entschlossen. Das teilte die Grüne Jugend Berlin am Dienstag mit.

Widersprüche zur Partei

Ausgetreten sind demnach der bisherige Landessprecher der Grünen Jugend Anton Zagolla, die ehemalige politische Geschäftsführerin Kira Wesbuer und die frühere Beisitzerin Lisbeth Ritterhoff. Wie zuvor die zurückgetretenen Bundesvorstandsmitglieder begründen sie den Schritt damit, dass die Widersprüche zur Partei Bündnis 90/Die Grünen zu groß geworden seien.

Genannt werden dabei vor allem bundespolitische Themen wie die Sozial- und Asylpolitik. "Auch wenn wir mit unserem Landesverband der Grünen inhaltlich weniger Konflikte hatten, glauben wir nicht, dass dieser sich gegen den bundesweiten Kurs durchsetzen kann", schreibt die bisherige politische Geschäftsführerin Kira Wesbuer zur Erklärung.

Gemeinsam mit den früheren Mitgliedern des Bundesvorstandes der Grünen Jugend wollen sie nun einen neuen linken Jugendverband aufbauen, erklären sie in ihrer Pressemitteilung.

Die Grüne Jugend Berlin hatte am Wochenende turnusgemäß eine neue Führungsspitze gewählt. Zagolla, Wesbuer und Ritterhoff sind dabei schon nicht mehr angetreten. Die bisherige Sprecherin Leonie Wingerath wurde wiedergewählt. Sie bedauerte den Austritt, auch wenn sie die Kritik an der Partei teile, sagte sie dem rbb auf Anfrage.

Sie ziehe allerdings strategisch einen anderen Schluss: Es gebe gerade jetzt die Notwendigkeit, den Druck auf die Grünen und im Parlament zu erhöhen, für eine Kursverschiebung nach links, nicht nach rechts. Dafür will Wingerath mit der Grünen Jugend weiterkämpfen.

Bereits Ende September kündigten Mitglieder des Landesvorstandes der Grünen Jugend Brandenburg an, die Partei verlassen zu wollen. Zuvor gab es bereits Meldungen, dass Vorstände der Grünen Jugend in Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Bayern aus der Partei austreten wollen.

Sendung: radioeins vom rbb, 08.10.2024, 7 Uhr

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57 Kommentare

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  1. 57.

    Als Grünenwählerin finde ich das gut. Die Grüne Jugend ist schon seit etwa fünfzehn Jahren sehr weit abgedriftet. Meine Tochter wollte man Mitglied werden, wurde aber von absurd realitätsfernen Diskussionen schnell wieder abgeschreckt. Teils glaubt man wohl man sitze noch im AStA. Wenn es bei der Jugend jetzt mal ein Reinemachen gibt kann man sich hinterher vielleicht wieder auf Grüne Kernthemen wie zum Beispiel den Umweltschutz fokussieren und driftet nicht sofort in Diskussionen über Pronomina ab.

  2. 56.

    Und das soll an „linker Fundi-Politik“ liegen? Nicht vielleicht eher an der Anbiederung an eine konservative Mitte, die lieber CDU wählt?

  3. 55.

    Gerade heute, und ja, ich habe nicht zwischen Radweg und -spur unterschieden. Wichtig wäre, dass da, wo es möglich ist, Rad und ÖPNV sich den Verkehrsraum teilen sollten. Das abzulehnen, ist ideologisch verbohrt.

  4. 54.

    Lassen Sie sich doch mal was Neues einfallen, statt der immer gleichen, aber leider recht plumpen Unterstellungen. Das sagt mehr über Sie, als über mich. Echte Argumente tausche ich auch künftig gerne weiter mit Ihnen aus, falls da unverhofft mal welche kommen. Schönen Tag noch!
    P.S.: Wie erfolgreich die linke Fundi-Politik der Grünen ist, sieht man an den aktuellen Umfragen. In ersten Bundesländern wurde die 5%-Marke ja bereits geknackt, nur eben von der für die Grünen falschen Richtung.

  5. 53.

    "Davon abweichende Diskutanten werden in der Regel erst gar nicht eingeladen". Oder Einer/Eine wird eingeladen, um Meinungsvielfalt vorzutäuschen, die dann aber von den Anderen "bearbeitet" werden.

  6. 52.

    Eher platzt der Mond, bevor Zahlungen an NGOs zur Erziehung und Ideologisierung eingestellt werden. Es geht nicht um das Wohl der unmündigen Bürger, sondern um den reinen Machterhalt. Interessant ist, wie geschickt man das verkauft. Talkshows sind hier das beste Beispiel. Die Auswahl der Teilnehmer, deren politischer Standpunkt und die Einlassungen, kommen immer zum gleichen Endergebnis. Das soll suggerieren, dass es nur eine Meinung, und zwar die Vorgetragene und natürlich, einzig richtige gibt. Davon abweichende Diskutanten werden in der Regel erst gar nicht eingeladen.

  7. 51.

    "Radfahrerhasserblase?"

    Was es in Ihrer Welt nicht so alles gibt...
    Es soll auch Menschen geben, die kritisieren ohne zu hassen.

  8. 50.

    #Internezzo
    "Im Gegenteil aber das wäre für sie als Vertreter der rechtsextremen AfD ihre schlimmste Befürchtung!" - Schade, dass Sie, wenn es um Argomente geht, immer die Nazi-Keule schwingen. Das ist absehbar und peinlich.
    Meinen Sie wirklich, dass, wenn die Grünen mehr nach links rücken würden, es zur Gefahr für die AfD werden würde?
    Das hatte man auch von der SED-PDS-WASG-Die Linke-BSW erhofft.
    Die Wählerwanderungen sprechen eine andere Sprache.
    Die Bürger wollen ich mehr bevormudet, mit Vorboten und Vorschriften werden bzw. drangsaliert werden.
    Bei Ihnen wird es Zeit, wiedermal den Kick zu ändern, das Verfallsdatum ist abgelaufen.

  9. 49.

    "Ich sprach von kaum genutzt. Da fährt vielleicht eine Handvoll Radfahrende auf dem Radweg, während der überfüllte Bus daneben im Stau steht. Warum also nicht die Radwege für den ÖPNV frei geben? "

    Wann waren sie das letzte Mal in Berlin unterwegs? Zumal sie auch noch Radweg und -spur durcheinanderbringen. Der einzige, der ideologisch verbohrt ist sind sie!

  10. 48.

    In der Tat geht es um jeweilige Abwägungen und die sind m. E. in der Kantstraße als auch an der Oberbaumbrücke falsch getroffen worden. Auf der Kantstraße hängt das - im Vergleich zum Radverkehr - noch platzsparendere Verkehrsmittel Bus im Stau fest, auf der Oberbaumbrücke ist nach den gegenwärtigen Planungen der Überholvorgang für Radfahrende höher angesiedelt als die abgesicherte Fahrt künftig mit der Tram.

    Es fehlt an einer klaren Prioritätensetzung.

    In Innenstädten, wo Umweltfreundlichkeit UND effektive Platznutzung das Ausschlaggebende sein sollte: ÖPNV und Fußverkehr vor Radverkehr und dieser vor dem Kfz-Verkehr
    In mittleren Lagen: gleichrangiger Vorrang des Radverkehrs und des ÖPNV vor dem Kfz-Verkehr
    In Randlagen: keine besondere Priorität. Ansonsten Ausbau des ÖPNV in Form der Tram auf den Hauptrouten, wo bislang nur Busverkehr ist.

  11. 47.

    Ich würde auch hinschmeissen. Es gibt viele Karriereoptionen und seine Meinung kann man schliesslich auch mal passend opportun ändern.

  12. 46.

    Ich sprach von kaum genutzt. Da fährt vielleicht eine Handvoll Radfahrende auf dem Radweg, während der überfüllte Bus daneben im Stau steht. Warum also nicht die Radwege für den ÖPNV frei geben? Nur aus verbohrter grüner Ideologie wird ein umweltfreundliches Verkehrsmittel gegen ein anderes ausgespielt? Und ich meine nur ÖPNV, nicht Taxi, Uber und co.

  13. 45.

    Was hat die Finanzierung von NGOs damit zu tun, dass junge Menschen enttäuscht sind, dass sich in der Realpolitik leider viele Themen nicht so realisieren lassen wie sie es sich wünschen. Sie verbreiten hier Fake News, dass es Politiker*innen in erster Linie um ihre Posten geht. Dass mag für einige so gelten - für viele aus dem linken und auch konservativen Spektrum aber nicht - und schon gar nicht für die hier zurück getretenen Personen.

  14. 44.

    Das sie nicht benutzt werden hat er doch gar nicht geschrieben. Sie haben es doch selbst wiederholt? Sie werden KAUM benutzt. Und Recht hat er. Also was soll die Frage? Keine Fake-News verbreiten.

  15. 43.

    "und wie die Deutschen immer im Strom schwimmen" - das ist es wohl, zuviel (grüner) Strom!
    So, das haben wir geschafft, aber reicht auch schon.
    Und mal sehen welche Partei mir nun gut stehen würde.

  16. 42.

    *36.
    "Bei der Fülle an Radwegen, die selbst für den ÖPNV gesperrt sind, dabei aber kaum von Radfahrenden genutzt werden"

    Bitte, Hr. Konservativer, sagen Sie mir welche Radwege NICHT von Radfahrern benutzt werden. Ihre pauschale Behauptung ist doch
    nicht belegbar, weil nicht richtig.

  17. 41.

    Vielleicht wenden Sie sich an Diejenigen, die nach den Sternen greifen - was das Erzielen eines astronomisch hohen Aktienkurses anbetrifft - und die dann über kurz oder lang über die nächste hochstehende Gehwegplatte stolpern. René Benko ist ja nur einer, der das große Rad drehen wollte und den es dann überrollt hat. Jetzt werden im Namen bezeichneter Elektromobilität dinosaurierergroße Fahrzeuge auf den Markt geschmissen und dann vom Staat verlangt, dass er sie bezuschussen soll.

    Eine automobile Abrüstungsinitiative - pro Jahr minus 20 PS - wäre sinnvoll. Dann würden die Fahrzeuge zukunftsweisend und nachhaltig auch wieder "geerdet" und sinnvollerweise auch geteilt in gemeinschaftlicher Nutzung, anstatt zu 80 % wertvolle städtische Flächen zu blockieren.

  18. 40.

    Bezogen auf den Nährwert - d. h. wenn Sie es über Stunden hin rechnen - ist fast food teurer. Analog verhält es sich auch mit politischen Lösungen: Kurzfristige, die nach ihrem Beschließen binnen von zwei Jahren dreimal geändert werden und welche, die über Jahrzehnte stabil bleiben. Letztere sind ausgesprochen selten geworden. ;-

  19. 39.

    Man merkt, dass sie selber nicht Radfahren.

    Ihre Aussage ist so falsch, dass ich keine Lust habe sie weiter zu kommentieren.

  20. 38.

    Von welcher "Fülle sprechen sie denn? Die in ihrer Radfahrerhasserblase? Berlin können sie ja nicht meinen.

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