Protest vor Botschaft - Russische Exil-Opposition demonstriert in Berlin gegen Putin

So 17.11.24 | 17:55 Uhr
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Julia Nawalnaja (M), Witwe des Kremlkritikers Alexei Nawalny, die Kremlkritiker Ilja Jaschin (M,r) und Wladimir Kara-Mursa (M,l) nehmen neben zahlreichen weiteren Menschen an der Demonstration gegen Putin und den Krieg unter dem Motto «Nein zu Putin! Nein zum Krieg! Freiheit für politische Gefangene!» in Berlin-Mitte teil. (Quelle: dpa/Sommer)
dpa/Sommer
Audio: rbb 88.8 | 17.11.2024 | Ricardo Westphal | Bild: dpa/Sommer

In Berlin sind am Sonntag Hunderte Exil-Russen zu einer Demonstration gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und gegen Kreml-Chef Wladimir Putin zusammengekommen.

Wie ein Polizeisprecher dem rbb sagte, beteiligten sich etwa 1.800 Menschen an dem Protestzug. Demnach verlief der Protestmarsch weitgehend friedlich.

Aufgerufen hatten prominente Vertreter der russischen Exil-Opposition, darunter Julia Nawalnaja, Ilja Jaschin und Wladimir Kara-Mursa. Mit Rufen wie "Nein zum Krieg" und "Nieder mit Putin" begrüßte Jaschin unter großem Jubel die Protestteilnehmer am Potsdamer Platz.

Organisatoren wollen Opposition zusammenführen

Die Demonstration führte vom Potsdamer Platz über die Friedrichstraße zur russischen Botschaft Unter den Linden. Die Organisatoren hatten zuvor mit rund 3.000 Teilnehmern gerechnet. Die Größe des Protests galt als Gradmesser für den politischen Einfluss der Kreml-Kritiker im Ausland.

Die prominenten Kreml-Kritiker hofften, mit der Demonstration der zersplitterten russischen Exil-Opposition neuen Schwung zu verleihen. Ziel sei es, "alle zu vereinen, die sich gegen die aggressive und verbrecherische Politik von Wladimir Putin stellen - gegen den Krieg in der Ukraine und gegen die politischen Repressionen innerhalb Russlands", erklärten die Organisatoren.

Rund 1.000 Tage nach Beginn des Angriffs auf die Ukraine

Zu den Forderungen der Teilnehmer gehörten der sofortige Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine, die Amtsenthebung des russischen Präsidenten Putin und Anklage gegen ihn als Kriegsverbrecher.

Der Tod des prominenten Oppositionsführers Alexej Nawalny, der im Februar in einem russischen Straflager starb und dessen Frau nun seinen Widerstand gegen Putin vom Exil in Deutschland aus weiterführt, hatte den russischen Dissidenten einen harten Rückschlag versetzt. Doch die Freilassung unter anderen von Jaschin und Kara-Mursa Anfang August bei einem historischen Gefangenenaustausch zwischen Moskau und dem Westen verlieh der Gemeinschaft der Exil-Russen und Putin-Gegner neue Hoffnung.

Die Demonstration fand rund 1.000 Tage nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine statt, die Russland Ende Februar 2022 überfallen hatte.

Sendung: rbb 88.8, 17.11.2024, 12:00 Uhr

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18 Kommentare

  1. 18.

    Wann war die zweite Demo gegen Krieg ? Meinen sie das Schauspiel am Brandenburger Tor, wo Frau Wagenknecht und das schönste Kostüm aus König der Löwen für Putin getrommelt haben oder meinen sie die Veranstaltung der "Friedensfreunde" bei der Stegner gnadenlos ausgepfiffen wurde, weil er den brutalen Überfall auf die Ukraine als völkerrechtwiedrigg bezeichnete.

  2. 17.

    Die Fehler wurden nicht erkannt und zugegeben. Frau Nawalnaja MUSSTE diese Verbindungen zu diesen zwielichtigen Banken aufgrund der Recherchen des Exil-Bloggers Maksim Katz zugeben. Erkennen Sie den Unterschied? Aber, ich glaube das hat hier keinen Sinn mit Ihnen. Guten Abend!

  3. 16.

    Ja und sorry, ich störe mich doch an dem Begriff "Exil-Russen", Opposition sollte nicht automatisch als der richtige Weg gesehen werden!
    Auch das Thema A. Nawalny ist in wie weit aufgearbeitet?
    Fakt, er ist in russischer Gefangenschaft verstorben, faktisch auch natürlich.
    Eine veröffentlichte, offizelle Todesursache gibt es, bzw. findet man in Net, bis heute nicht.
    Wenn man bedenkt, das es in Berlin 2 bis 3 Monate bis zur Beisetzung dauern kann,
    empfand ich es rätselhaft, das trotz freigegebenen Leichnam, die Besetzung doch recht geschwind vollzogen wurde.
    Und - Opposition heißt nicht automatisch demokratisch, einige Parteien Deutschland kennen das!!!

  4. 15.

    Aha, aber Sie wollen es bestimmen. Soviel dazu.
    Gute Besserung.

  5. 14.

    Immerhin wurden die Fehler erkannt und zugegeben. Wer permagefrustet ist, übersieht sowas gerne mal.

  6. 13.

    Doch, wenn man z.B. eine Erklärung finden möchte, warum nur 1800 statt der erwarteten 3000 Teilnehmer kamen. Die Exil-Opposition ist zerstritten. Das hat Gründe. Einen davon habe ich genannt. Versuchen Sie nicht die Fakten wegzudiskutieren. Im übrigen bestimmen Sie nicht, worum es geht oder nicht.

  7. 12.

    Ich denke schon, dass es auch darum geht. Man nennt es Glaubwürdigkeit. Jemand der so handelt, hat seine Glaubwürdigkeit wohl verkauft.

  8. 11.

    Der Dissenz liegt offensichtlich darin, dass Julia Nawalnaja den Krieg gegen die Ukraine als Putins Krieg einschätzt und auch so bezeichnet, der ukrainische Botschafter aber mehr von einem Krieg der Russen als solches gegen die Ukraine ausgeht.

    Die Demonstration von Exil-Russen gegen den Krieg unterhöhlt des Botschafters Annahme, macht sie aber keineswegs absurd. Absurd ist das deshalb nicht, weil sich bspw. auch Gorbatschow nicht gegen den Krieg ausgesprochen hat und der Krieg sichtlich auf eine breite Unterstützung zählen kann, über alle tatsächlichen Repressalien hinausgehend.

    Ein demonstrierter Gleichklang zwischen Exil-Ukrainern und Exil-Russen wäre allerdings kein Ding der Unmöglichkeit gewesen, weil die Exil-Russen Exil-Ukrainer demonstrativ als Angehörige eines benachbarten Staates begriffen hätten, umgekehrt die Exil-Ukrainer die Auffassung hätten bekunden können, dass auch innerhalb der Ukraine ein Zusammenleben von Ukrainern und Russen sehr wohl möglich ist.

  9. 10.

    Darum geht's aber gerade nicht. Nicht versuchen, vom Thema abzulenken.

  10. 9.

    Kann man jemand erklären, warum die Ukraine eine solche Demo kritisiert? Die sind doch auf einer Seite:

    https://www.spiegel.de/ausland/berlin-ukrainischer-botschafter-kritisiert-antikriegsdemo-der-russischen-exilopposition-a-1761c911-4ae3-4e60-89fb-ae61c62d7c59

  11. 8.

    Was sagt denn Frau Wagenknecht dazu? Sofortiger Abzug von Putins Truppen aus der Ukraine? Hat man von ihr so nie gehört. Wird ihr wohl nicht gefallen, vermute ich. Sie wollte ja immer eine "Verhandlungslösung". Was im Klartext darauf hinauslaufen würde, dass die Ukraine Teile ihres Staatsgebiets an Russland abtreten soll. Nachdem man von Putins Truppen überfallen worden ist. Gut, dass die russische Opposition dagegen direkt den Abzug Russlands aus der Ukraine fordert. Endlich mal Leute, die sich nicht diesem Kriegstreiber anbiedern.

  12. 7.

    @Ach was! Nicht alle von denen, die hier in Sicherheit leben, huldigen einem Diktatur der im Nachbarland Zivilisten töten lässt.

  13. 6.

    Zwei Demos gegen Krieg in Berlin, eine wird gefeiert, eine wird auseindergetrieben.
    Ein Krieg mit 11.000 Tote Zivilisten - Medien lautstark aktiv dabei, ein Krieg 45.000 Tote, Politik und Medien sind ruhig, Polizei gegen Demonstranten aktiv. Gelebte Doppelmoral

  14. 5.

    Ich war der Ansicht, dass Frau Nawalnaja mit einem russischen Oligarchen in London lebt, nicht hier in Deutschland.
    Aber gut, Exilrussen demonstrieren gegen den Krieg und statt 3000 Teilnehmern kommen 1500. Kriegsende ist das Ziel beider Völker und es wäre ein Zeichen von Verständigung untereinander, wenn zu dieser Demo auch viele Ukrainer gekommen wären.

  15. 4.

    Na ja, "putintreue Landsleute". Viele Exil-Oppositionelle haben eben auch mitbekommen, das d.Team Nawalny jahrelang Geld von zwielichtigen Banken angenommen hat, wie Julija Nawalnaja nun zugegeben hat. Zumal man jahrelang selber gegen Korruption im Land gekämpft hat.

  16. 3.

    "die ihn hier zwar wählen, aber trotzdem lieber hier wohnen....." wäre das auch für Trump-Wähler vorstellbar?
    Es gibt in Berlin/Deutschland viele Nationalitäten, die pro oder contra sind mit der Situation im Herkunftsland.

  17. 2.

    Mein Respekt denen, die hier auch gegen den Widerstand ihrer putinhörigen Landsleute gegen den Krieg und Diktator im Kreml demonstrieren.

  18. 1.

    Das ist schön, dass sowas endlich mal in dieser Form stattfindet. Danke
    Ich war schon im Glauben, dass hier in Berlin überwiegend russische Putin-Freunde wohnen, die ihn hier zwar wählen, aber trotzdem lieber hier wohnen.....

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