Frauen-Regionalliga - Herthas Frauen gewinnen Regionalliga-Spitzenspiel bei Viktoria Berlin

So 17.11.24 | 16:09 Uhr
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Spielerinnen von Hertha BSC jubeln über das Tor gegen Viktoria Berlin. Quelle: imago images/Matthias Koch
Bild: imago images/Matthias Koch

Die Fußballerinnen von Hertha BSC haben das Spitzenspiel der Regionalliga Nordost beim Stadtrivalen Viktoria Berlin verdient gewonnen. Im Stadion Lichterfelde setzten sich die Herthanerinnen am Samstag vor 2.100 Zuschauern mit 3:0 (1:0) durch.

Durch den Drei-Punkte-Erfolg sind Hertha und Viktoria nun punktgleich (24) und bilden gemeinsam mit der zweiten Mannschaft von RB Leipzig, die ebenfalls 24 Zähler hat, das Spitzentrio der Liga. Wegen des besseren Torverhältnisses steht Hertha auf dem ersten Rang, gefolgt von RB und Viktoria.

Hertha macht ein gutes Auswärtsspiel

Hertha hatte zu Beginn mehr Ballbesitz und dominierte so die Partie. Nach einer knappen Viertelstunde belohnte sich das Team von Trainer Manuel Meister mit dem 1:0. Elfie Wellhausen (18.) traf für ihre Mannschaft. Im Anschluss wurde Viktoria zwar etwas besser, kam bis zur Pause aber nicht zum Ausgleich. Insgesamt war es in den ersten 45 Minuten ein schwacher Auftritt der Gastgeberinnen.

Nach dem Seitenwechsel war die Partie dann zunächst ausgeglichen und es gab Möglichkeiten auf beiden Seiten. In der 72. Minute sah Viktorias Marta Schrey allerdings die Gelb-Rote Karte, was das Spiel zugunsten Herthas kippen ließ. Die Blau-Weißen drängten nun auf die Entscheidung, vergaben aber einige gute Chancen. So blieb es bis zum Schluss eng. Erst in der Schlussminute erlöste Anouk Westphal Hertha mit dem 2:0. Der dritte Treffer, von Svenja Poock (90.+3), war der Schlusspunkt eines unterhaltsamen Regionalliga-Spitzenspiels.

Galleski unzufrieden - Meister spricht von "optimalem Spiel"

Viktoria-Trainer Dennis Galleski sprach nach dem Spiel von einer "maximal beschissenen Partie". Galleski war insbesondere mit der ersten Halbzeit seiner Mannschaft unzufrieden. "Wir hatten einen Plan, sind aber vor der großen Kulisse nicht ins Spiel gekommen. Uns hat heute der Mut gefehlt." Insbesondere die fehlende Zweikampfintensität bemängelte der Trainer.

Nach der Pause sei seine Mannschaft dann deutlich verbessert gewesen, die Gelb-Rote Karte habe seinem Team allerdings das Genick gebrochen. "Insgesamt war es ein Spiel mit dem wir nicht zufrieden sind und das wir aufarbeiten müssen." Er sieht seine Mannschaft in der knappen Regionalliga Nordost dennoch mit der besten Ausgangslage, weil die direkten Konkurrenten RB Leipzig und Hertha noch gegeneinander spielen müssen.

Deutlich glücklicher gab sich Herthas Trainer Manuel Meister nach der Partie. "Das war ein optimales Spiel. Unser Plan ist aufgegangen und wir waren in beiden Hälften spieldominant. Viktoria hatte nur eine wirkliche Torchance", sagte Meister.

Zur Ausgangslage an der Tabellenspitze sagte er: "Für alle neutralen Zuschauer ist das doch perfekt - die Liga ist spannend. Es war erwartbar, dass von den Topteams jeder jeden schlagen kann", so der Coach. Die Spitzengruppe sei in diesem Jahr deutlich ausgeglichener als noch im letzten Jahr, als Union die Regionalliga dominierte. "Wir wollen in jedem Spiel das Herz auf dem Platz lassen, wenn uns das nach oben bringt, ist es super", blickte Meister zufrieden und optimistisch auf die nächsten Wochen.

Turbine siegt gegen Türkiyemspor

In einem weiteren Nachholspiel des neunten Spieltags siegte am Sonntag die zweite Mannschaft von Turbine Potsdam mit 5:0 (2:0) gegen Türkiyemspor Berlin. Die Treffer erzielten Anabel Lüdecke (1.), Amelie Hoppe (29.), Alina Gnädig (81., 82.) und Nele Gärtner (90.).

Turbine liegt auf Rang sieben der Tabelle, mit nun zehn Punkten. Türkiyemspor verbleibt mit sechs Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz, Rang elf. Die beiden Letztplatzierten Mannschaften steigen am Ende der Saison ab.

Sendung: rbb24 Inforadio, 16.11.24, 16:15 Uhr

4 Kommentare

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  1. 4.

    Als erste Frau in der Geschichte der "Alten Dame Hertha" wurde Anne Noske einen Tag nach dem Sieg der jungen Hertha-Frauen über den FC Viktoria Berlin in das Präsidium von Hertha BSC berufen.

    Die neue Vizepräsidentin von Hertha BSC, Anne Noske, war bis zum Frühjahr 2024 Leiterin der Stabsstelle Unternehmenskommunikation und Pressesprecherin des Berliner Wohnungsunternehmens GEWOBAG.

    Damit kann der BERLINER WEG des ehemaligen Präsidenten Kay Bernstein zur Förderung des Frauenfußballs nachhaltig fortgesetzt werden.

    Durch eine Kooperation mit Hertha Zehlendorf ging Hertha erst in der zweiten Saison mit einer eigenen Frauenmannschaft an den Start. Sofian Chahed, ehemals erfolgreicher Cheftrainer des 1. FFC Turbine Potsdam, wird sich über diese Entscheidung gefreut haben.

    Sein Konzept, den Verein sportlich weiterzuentwickeln und Schritt für Schritt eine Leistungskultur zu etablieren, wurde mit der Wahl der ersten Frau in ein Hertha-Präsidium bestätigt,

  2. 3.

    Das Regionalliga Team der FC Viktoria Berlin Frauen wird seit Sommer 2022 von einem weiblichen Gründungsteam geführt, darunter auch die Fußballerin Ariane Hingst mit dem Anspruch in kurzer Zeit (2027) in die 1. Bundesliga aufzusteigen.

    Die Leaderfrau des weiblichen Gruendungsteam Verena Pausder (geb. Delius) entstammt in 10. Generation der Unternehmerfamilie des Textilunternehmens Delius aus Bielefeld, bei dem sie auch Gesellschafterin ist. Seit Dezember 2023 ist Pausder Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands Deutsche Startups.

    Doch wo bleibt der unternehmerische Beitrag von Verena Pausder für das weiblich geführte Fußball-Start-Up FC Viktoria 1889 Berlin? Kritiker vermuten, dass die internationale Key-Note Sprecherin den Fussball als Ego-Trip abgelegt hat.

    Ich hoffe, dass die sympathischen und exzellenten Fußballerinnen des FC Viktoria Berlin den Aufstieg in die 2. Frauen-bundesliga sportlich schaffen werden. Das ideologische Projekt der Gruenderinnen ist wohl gescheitert

  3. 2.

    Das ist ja spannend dieses Jahr in der Regionallliga. Ich gönne es den Hertha-Frauen sehr und bin gespannt, wer am Ende oben steht. Vielleicht gibts ja irgendwann mal wieder Stadtderbys in der ersten Liga, unsere Eisernen Ladies jedenfalls übertreffen aktuell mal wieder unsere Erwartungen und rasieren auch in der zweiten Liga (fast) Alles weg.
    Viel Erfolg auch an Fortuna Dresden an der Stelle, war schön jewesen bei euch auswärts.

  4. 1.

    Durch eine Kooperation mit Hertha Zehlendorf geht Hertha erst in die zweite Saison mit einer eigenen Frauenmannschaft. Für das ambitionierte Projekt des FC Viktoria Frauen mit vielen prominenten Unterstützerinnen ist die erste Saisonniederlage ein herber Rückschlag.

    Das Investment der Promifrauen war interessant. Aber es war gegen den Trend. Denn der geht in Deutschland, Spanien oder England dahin, dass nur solche Frauenfußballvereine erfolgreich überleben können, die unter dem Dach eines kapitalstarken Männervereins existieren:

    Vorbild für den FC Viktoria Frauen war der Angel City FC . Nun ist der Männerklub Los Angeles FC beim benachbarten Frauenklub eingestiegen. Hintergrund ist ein Besitzerwechsel bei Angel City. Die Journalistin Willow Bay und ihr Mann Bob Iger, der Chef von Walt Disney, haben rund 40 Prozent der Anteile gekauft und weitere 50 Millionen investiert.

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