Berliner Haushalt -
Finanzsenator Stefan Evers (CDU) sieht aus Kostengründen kaum Chancen für den Einzug der Berliner Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) in das Lafayette-Gebäude in der Friedrichstraße. Kultursenator Joe Chialo (CDU) hatte sich hingegen für die Idee starkgemacht.
Am Donnerstag wollen ZLB-Mitarbeiter das Gebäude in Beschlag nehmen und darauf hinweisen, dass dort der richtige Platz für ihre Bibliothek wäre. "Ich kann nicht für den Kultursenator und seine Ideen sprechen", sagte Evers. "Was ich sagen kann ist, dass es auch für das Jahr 2025 keine Veranschlagung für eine entsprechende Maßnahme gibt."
Evers weist auf weitere Sparzwänge hin
Alles Weitere werde Gegenstand für die Haushaltsaufstellung für die Jahre 2026 und 2027 sein. "Ich habe bereits darauf hingewiesen, dass dort ein Aufwuchs von Mitteln kaum zu erwarten ist, sondern wir im Gegenteil auf der Grundlage der jetzigen Konsolidierungsbeschlüsse auch die Budgets für die Folgejahre festlegen wollen und festlegen müssen", sagte Evers. "Nach wie vor liegen zwei Milliarden Konsolidierungsvolumen vor uns und nicht hinter uns."
In dem Gebäude Q207 hatte zuletzt ein Luxuskaufhaus der französischen Warenhauskette Galeries Lafayette seinen Platz. Seit dem Sommer ist es geschlossen. Für die Zentral- und Landesbibliothek, die bisher an zwei Standorten am Blücherplatz und in der Breiten Straße untergebracht ist, wird seit Jahren ein neuer Platz gesucht.
Chialo will das Projekt nicht begraben
Chialo hatte sich früh für das Quartier 207 in der Friedrichstraße ausgesprochen, für den Vorschlag aber nicht nur Zustimmung bekommen. "Wenn die finanziellen Mittel zur Verfügung stünden, würden wir sofort loslegen. Andere mögen das Projekt begraben, ich begrabe es noch nicht", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Ein Kauf des Gebäudekomplexes wäre in jedem Fall teuer. Ein erstes Kaufpreisangebot für hatte Chialo 2023 auf rund 589 Millionen Euro beziffert.
Sendung: rbb24 Inforadio, 27.11.2024, 07:21 Uhr