Hertha-Trainer Pal Dardai im Abstiegskampf - "Warum soll ich mich kaputtstressen?"

Mo 15.05.23 | 17:47 Uhr
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Hertha-Trainer Pal Dardai (imago images/Matthias Koch)
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Video: rbb|24 | 15.05.2023 | Torsten Michels | Bild: imago images/Matthias Koch

Hertha bleibt im Abstiegskampf nur noch ein winziger Funke Hoffnung. Nur wenn die Berliner ihre letzten beiden Spiele gewinnen und die Konkurrenten Punkte liegenlassen, gibt es noch eine Chance. Trainer Pal Dardai will trotzdem die Nerven behalten.

Hertha-Trainer Pal Dardai über ...

… die bittere 2:5-Niederlage in Köln

Das war nicht schön. Von der positiven Entwicklung gegen Stuttgart haben wir nichts mehr gesehen. Gerade gegen den Ball war das gar nichts. Wir haben das unter die Lupe genommen und die Sache ist nun erledigt. Jetzt müssen wir uns auf die letzten zwei Spiele vorbereiten, um unsere Minimalchance zu nutzen. Wir haben es nicht mehr in der eigenen Hand - müssen zweimal gewinnen und dann hoffen, dass die anderen Fehler machen. Wir wollen das Maximum an sechs Punkten rausholen. Und wenn man ehrlich ist, ist ein Sieg gegen Bochum am Wochenende auch wegen unserer Zuschauer absolute Pflicht.

… die Auswirkungen des schwachen Auftritts für die Mentalität des Teams

Die haben genau die gleiche Mentalität wie vor einem Monat. Sie sind Profis und werden dafür bezahlt, damit klarzukommen. Es war ein Auswärtsspiel und wir haben gegen den Ball gar nichts getan. Das geht einfach nicht, und so haben wir gar keine Chance. Für mich ist es komisch, solche Sachen am Ende der Saison noch diskutieren zu müssen. Wenn die Mannschaft das wieder ändern kann, dann haben wir auch eine Chance gegen Bochum.

… die Trainingsschwerpunkte für die Woche

Wenn wir ehrlich sind, ist die Mannschaft eigentlich immer in der Lage, zwei Tore zu schießen. Also musst du besser verteidigen. Trotzdem werden wir die Woche nicht nur für die Verteidigung opfern, weil sie eigentlich wissen, wie sie es machen müssen. Es geht dabei um Willen und Einstellung und um nichts anderes. Sie müssen jetzt zeigen, dass sie es wollen.

… die fünfte gelbe Karte für Jessic Ngankam in der Nachspielzeit in Köln

Er soll auf sich selbst sauer sein, denn er kann jetzt nicht spielen. Ich habe ihn heute gefragt, wie viele der fünf gelben Karten er wegen Meckerns gesehen hat. Er hat gesagt, es waren bestimmt drei. Das muss er lernen. Es ist schade, denn es ist ein wichtiger Moment und er hätte gut in die Mannschaft gepasst. Jetzt muss er zugucken. Ich kann es nicht ändern und muss einen anderen guten Plan haben.

Solange ich das Maximum gebe, gut schlafen kann und ein gutes Gewissen habe, brauche ich auch keine schlechte Laune zu haben.

Pal Dardai über seine Lockerheit

… seine Lockerheit im Abstiegskampf

Wozu soll ich mich kaputtstressen? Ich weiß, was unser Plan ist, und die Jungs müssen sich einfach steigern. Erstmal bin ich froh, dass wir überhaupt noch eine kleine Hoffnung haben. Solange ich das Maximum gebe, gut schlafen kann und ein gutes Gewissen habe, brauche ich auch keine schlechte Laune zu haben.

… die Mitgliederversammlung, auf der er von den Fans gefeiert wurde

Ich hatte ein sehr gutes Gefühl. Ich wusste, dass die Fans hinter der Mannschaft stehen und ich eine große Hoffnung für sie bin. Das ist eine große Verantwortung und ich werde weiterarbeiten. Aber auch wenn wir in die 2. Liga absteigen, muss man stolz in die Zukunft schauen. Und mit solchen Fans wird das funktionieren. Ich habe nicht einen Buh-Ruf auf der Mitgliederversammlung gehört. Alle haben ruhig zugehört. Das war sehr vorbildlich.

… über die feurige Rede von Andreas "Zecke" Neuendorf

Ich habe sie nicht gehört. In meinem Vertrag steht ja nicht, dass ich überhaupt dahin gehen soll (lacht). Aber ich bin kurz gekommen, um mein Gesicht zu zeigen. Das ist wichtig für die Fans und auch ich habe sehr viel Kraft gesammelt. Dann habe ich noch die Rede des Präsidenten gehört. Das war wichtig für mich, weil wir auch noch ein bisschen in der Kennlernphase sind. Bis jetzt bin ich sehr zufrieden mit ihm und auch Benjamin Weber, Thomas Herrich und "Zecke". Sie finden ehrliche Worte und so kann man arbeiten. Das gefällt mir. Nach der Rede bin ich aber gegangen, weil meine Frau mit einem guten Mittagessen gewartet hat.

… ob er in der nächsten Saison Trainer bleibt

Das müssen die Führung und meine Frau entscheiden, deswegen kann ich dazu noch nicht so wirklich etwas sagen.

Sendung: rbb24, 15.05.2023, 18 Uhr

4 Kommentare

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  1. 4.

    Ich staune. Schon mehrere Kommentare 8hne die üblichen Verdächtigen. Aber die werden schon noch aktiv. Ansonsten schließe ich mich meinen Vorrednern an. Hertha gibt kein gutes Bild ab in den letzten Jahren. Dazu ist alles gesagt. Sa nochmal etwas erste Liga. Die echten Herthaner werden da sein wie immer. Und auch weiter zu ihrer Hertha halten. Ich bin dabei! Kopf hoch....auch wenn der Kragen dreckig ist.
    "Wir Herthaner" bringt es auf den Punkt.
    HaHoHe Jörg Maurer.

  2. 3.

    Die Einstellung von Dardai ist meiner Ansicht nach gutmütig und positiv, aber
    irgendwie scheint es so, als würde dies nicht auf die Spieler bzw. aufs Team übertragen.
    Bleibt nur zu hoffen, das dies nun endlich mal geschieht.
    Ansonsten ist Hopfen und Malz in der Tat verloren.

  3. 2.

    Richtig so,
    es ist nicht schön, wie es ist, aber das ändert wenig. Sa. im Oly gegen Bochum alles raushauen und wenn nötig, nächstes Jahr halt 2. Liga. Rostock und Magdeburg, evtl. Dresden wird auch cool.
    Von der Lizenz gehe ich mal aus (einfach positiv denken)
    HAHOHE

  4. 1.

    Ich will mal den einschlägig bekannten Kommentatoren nicht ganz das Feld überlassen. Auch wenn es ihnen nicht passt, hat Hertha noch immer eine starke Fanbasis. Trotz all des Frusts über die Fehler der jüngsten Vergangenheit ist der eigentliche Kern von Hertha BSC intakt, denn das ist und bleibt die Gemeinschaft aus Mitgliedern und weiteren Anhängern. Und daran werden auch ein paar übelmeinende Forenschreiber nichts ändern.

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