Zweitligist eine Nummer zu groß - Energie Cottbus unterliegt Paderborn im DFB-Pokal mit 0:7
Für Energie Cottbus ist die große Pokal-Überraschung ausgeblieben. Der Zweitligist Paderborn war dann doch deutlich zu stark für die Lausitzer - und überzeugte dort mit äußerst effizienter Chancenverwertung.
- Paderborn war das gesamte Spiel klar überlegen und ließ Cottbus keine Chance
- Die Ostwestfalen nutzten fast jede Möglichkeit - aus elf Toschüssen machten sie sieben Tore
- Energie wartet nun schon seit zehn Jahren auf einen Sieg im DFB-Pokal
Der Fußball-Regionalligist FC Energie Cottbus ist in der ersten Runde aus dem DFB-Pokal ausgeschieden. Gegen den favorisierten Zweitligisten SC Paderborn 07 präsentierten sich die Lausitzer vor heimischem Publikum chancenlos und mussten sich am Ende mit 0:7 (0:3) geschlagen geben.
Nach einem Eigentor von Dennis Slamar (4.) erzielten Visar Musliu (11.), Filip Bilbija (20., 51.), Florent Muslija (64.), Sebastian Klaas (83.) die Tore für Paderborn.
Frühes Eigentor und Geschwindigkeitsnachteile
Vor mehr als 12.000 Zuschauern zerplatzte der Traum einer Cottbuser Pokal-Überraschung bereits in der ersten Hälfte. Der SCP-Angreifer Sirlord Conteh setzte sich nach nur vier Minuten mit unglaublichem Tempo auf dem rechten Flügel durch und war von der Defensive nicht zu stoppen. Seine flache Hereingabe in die Mitte war dann eigentlich nicht präzise genug, doch Energie beförderte den Ball ins eigene Netz. Der Rechtsverteidiger Paul Milde wollte klären, schoss dabei allerdings seinen Mitspieler Slamar an, von dem der Ball im Tor landete.
Nur wenige Minuten später legten die Gäste durch eine Standardsituation nach. Florent Muslija flankte einen Freistoß von der linken Seite scharf in den Strafraum, wo SCP-Verteidiger Musliu sich völlig frei in die Luft schraubte und den Ball wuchtig zum 2:0 ins Netz köpfte (11.).
Die Mannschaft des Trainers Claus-Dieter Wollitz versuchte zwar nach vorne mitzuspielen, bekam hinten aber kaum Zugriff auf die schnellen und technisch überlegenen Paderborner Angreifer, die kaum eine Chance vergaben und den Vorsprung gnadenlos ausbauten. In der 20. Minute dribbelte sich Bilbija auf der rechten Seite durch und ließ FCE-Keeper Elias Bethke mit seinem Schuss aus spitzem Winkel keine Chance.
Paderborn ließ nichts anbrennen
Nach der Halbzeit brachte Trainer Wollitz noch einmal zwei Paar frische Beine, um der Dominanz der Gäste vielleicht doch etwas entgegensetzen zu können. Doch die Ostwestfalen machten dort weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatten und ließen den Ball kontrolliert in den eigenen Reihen laufen, um sich dann immer wieder in die gegnerische Hälfte zu kombinieren.
Und so gelang ihnen nur sechs Minuten nach Wiederanpfiff der nächste Treffer. Kai Klefisch versuchte es einfach mal mit einem beherzten Schuss aus guten 30 Metern. Energie-Keeper Bethke sah den Ball erst spät und konnte diesen nur unkontrolliert nach vorne abwehren. Der SCP-Stürmer Bilbija stand goldrichtig und staubte zu seinem zweiten Treffer und der Vorentscheidung ab.
Freistoß direkt verwandelt - von nahe der Eckfahne aus
Spektakulär wurde es in der 64. Minute als der Paderborner Muslija in Nähe der linken Eckfahne der Gastgeber zum Freistoß antrat. Eigentlich eine klassische Position für eine Flanke, doch der Flügelspieler überraschte alle und zirkelte den Ball gezielt über Torwart Bethke hinweg zum 5:0 ins lange Eck.
Kurz vor dem Abpfiff wurde die Partie dann noch zu einer richtigen Packung für die Lausitzer. Erst machte der eingewechselte Sebastian Klaas per Abstauber im Strafraum das halbe Dutzend voll (83.), bevor Mattes Hansen mit einem präzisen Rechtsschuss von der Strafraumkante den 7:0-Schlusstreffer für den Zweitligisten machte.
Die Reaktionen auf das Spiel
Claus-Dieter Wollitz: "Charakter und die nötige Mentalität sind immer gefragt. Ich würde niemals unterstellen, dass jemand keine Einstellung hat. Aber ich glaube, dass die Spieler aus der letzten Saison, die das Double gewonnen haben, sehr mit sich zu tun haben. Und die neuen Spieler sind nicht angekommen."
Jonas Hofmann: "Das Spiel wurde zum Selbstläufer. Dann geht auf einmal auch jeder Freistoß rein und unser überragender Torhüter macht dann auch mal einen kleinen Patzer. Das kommt dann alles zusammen und es steht auf einmal 7:0. Im Endeffekt sind wir jetzt raus, aber es hätte ein anderes Spiel werden können, wenn wir anders gestartet wären."
Lukas Kwasniok: "Wir haben das nicht als eine Pflichtaufgabe angesehen. Und das war vielleicht auch das Geheimnis des Erfolges. Wir sind es angegangen, wie ein Zweitliga-Punktspiel und waren von Beginn an gut drin. Natürlich hatten wir auch ein Quäntchen Glück auf unserer Seite, denn das 1:0 fällt durch eine kuriose Aktion."
Das Spiel im Liveticker
Sendung: rbb24 Inforadio, 13.08.2023, 18 Uhr