Energie Cottbus in der Regionalliga - Leipzig im Blick und Jena im Hinterkopf
Nach der (Rück-)Eroberung der Tabellenspitze steht für Energie Cottbus die Aufgabe bei Lok Leipzig an. Die Sachsen spielen bislang eine schwache Saison. Doch Vorsicht ist geboten, auch aus eigener Erfahrung. Von Andreas Friebel
Die Mini-Krise ist überstanden. Eindrucksvoll besiegte Energie Cottbus am vergangenen Wochenende Babelsberg mit 4:0 - mit der Tabellenführung als Lohn für einen couragierten Auftritt. Ob am Samstag beim 1. FC Lokomotive Leipzig (Anpfiff 16 Uhr) der nächste Dreier folgt? Die Vorzeichen deuten zumindest daraufhin.
Bei Lok Leipzig haben die Lausitzer in der Regionalliga Nordost erst ein Mal verloren - 2:3 vor gut vier Jahren. Zudem wirken die Sachsen sportlich angeschlagen. Bis zum Heimsieg über Rot-Weiß Erfurt (1:0) am vergangenen Wochenende waren die Messestädter sieben Partien lang sieglos geblieben. Der Stuhl von Trainer Almedin Civa wackelte bereits heftig.
"Ich finde, er macht in Leipzig einen guten Job. Aber sie sind sportlich gerade in einer etwas schwierigen Phase", schätzt Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz die Lage beim Konkurrenten ein.
Cottbus mit nur 13 gesunden Feldspielern
Trotzdem gibt Wollitz zu bedenken, dass Lok "gerade zu Hause trotzdem erfolgreich" ist. Eher auswärts laufe es nicht so rund. Das Formtief der Sachsen erinnert auch ein wenig an die Lage bei Carl Zeiss Jena - bevor die Thüringer vor drei Wochen nach Cottbus kamen und gewannen.
Vergleichen will Wollitz die Situationen aber nicht. Zumal die eigene Vorbereitung auf das Spiel in Leipzig etwas holprig läuft. Es drohen eine Reihe von Ausfällen. "Unter anderem konnten in dieser Woche (Paul) Milde, (Tobias) Hasse und (Phil) Halbauer nicht trainieren. Wir hatten nur 13 gesunde Feldspieler. Aktuell kann ich noch nicht sagen, wer Samstag mit nach Leipzig kommt."
Erfahrungsgemäß melden sich vor dem Wochenende immer mal wieder ein paar Spieler gesund. "Eventuell werden wir aber auch den ein oder anderen Nachwuchsspieler mitnehmen", so Wollitz.
Leipzig hängt sportlich durch
Einfluss auf die eigene Taktik gegen Lok nimmt der schmale Kader aber nicht. Wollitz glaubt eher, dass die sportliche Lage bei den Leipzigern zu einer taktischen Änderung beim Gegner führen könnte: "Wir haben gegen Leipzig in den vergangenen Jahren gut gespielt. Auch deshalb, weil sie mitspielen wollen. Jetzt ist die Situation dort eine grundsätzlich andere."
Das hat sich auch am Mittwoch gezeigt. Da trat Lok Leipzig bei der zweiten Mannschaft von Hansa Rostock an und spielte 1:1. Die Partie war ziemlich zäh. Und nur drei Tage später bekommen es die Sachsen mit dem neuen Spitzenreiter der Regionalliga zu tun. "Wir wollen Cottbus einen Kampf anbieten. Das wird nicht einfach. Aber was ist im Leben schon einfach?", sagte und fragte Trainer Almedin Civa in die Kameras des MDR.
Sendung: rbb24, 09.11.2023, 15:15 Uhr