Bundesliga - Union will kriselnde Leipziger mit den Basics schlagen

Fr 02.02.24 | 18:30 Uhr | Von Ilja Behnisch
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Unions Kevin Behrens packt die Grätsche aus (imago images/Eibner-Pressefoto)
Bild: imago images/Eibner-Pressefoto

Wenn Union Berlin am Sonntag und zum Abschluss des 20. Spieltags in der Fußball-Bundesliga in Leipzig antritt, dann nicht nur bei einer Art Lieblingsgegner, sondern auch bei einer Mannschaft in der Krise. In Sachsen ist man dennoch optimistisch.

Fünf Fakten zum Spiel

  • Union Berlin hat als einziger Verein über die Hälfte der Bundesliga-Duelle gegen RB Leipzig gewonnen
  • Dabei gelang Union gleich fünfmal ein 2:1-Erfolg
  • Leipzig hat 2024 noch keinen Punkt geholt - am Sonntag steht deswegen Peter Gulacsi statt Janis Blaswich im Tor
  • Unions Co-Trainerin Marie-Louise Eta kennt sich in Leipzig bestens aus. Sie hospitierte im vergangenen Jahr beim Gegner vom Sonntag

Der Gegner-Experte

Leipzig-Fan Frank Bedau (privat)
privat

Frank Bedau spielte einst selbst im Nachwuchs von Lok Leipzig und begann um 2011/12 herum, sich für Rasenball Leipzig zu begeistern, nachdem der Klub in die dritte Liga aufgestiegen war. Er ist Mitbetreiber des Podcasts "4fans" und Mitglied im offiziellen Fanclub von Rasenball Leipzig, "taLEntfrei".

So läuft es sportlich für RB Leipzig

Drei Niederlagen in Folge, dazu die einzige Bundesliga-Mannschaft, die im Januar ohne Punktegewinn blieb. Es läuft momentan nicht beim Tabellen-Fünften Rasenball Leipzig und das ist ein durchaus ungewohntes Gefühl - sowohl für die Mannschaft als auch für deren Anhänger.

Zum Glück, so Gegner-Experte Frank Bedau vom Podcast "4fans", werden "die Leute hier nicht so nervös wie in Dortmund oder München". Zudem müssten die drei Niederlagen jeweils als Einzelfälle betrachtet werden. So wisse man bis heute nicht, wie man gegen Eintracht Frankfurt (0:1) nicht gewinnen konnte. Gegen Leverkusen wiederum (2:3) sei mindestens ein Punkt verdient gewesen. Nur gegen Stuttgart zuletzt (2:5) sei das "einfach gar nix" gewesen und das eine "Einstellungs- und Willensfrage".

Das bewegt die Fans

Kritik erntet Rasenball Leipzig seit geraumer Zeit nicht nur für den "Geburtsfehler", kein für die allgemeine Öffentlichkeit zugänglicher Verein zu sein, wie es die Regularien der DFL eigentlich vorsehen, sondern auch für das immer wieder gähnend leere Stadion. De facto sind dabei sehr viel mehr Karten verkauft, als Zuschauer im Leipziger Stadion zugegen sind. Nur sind darunter viele sogenannte "No-Shows", also Karteninhaber, die ihr Ticket nicht nutzen.

Auf ungefähr zwölf Prozent belaufe sich die Quote dieser "No-Shows", so Frank Bedau. Ein Umstand, der in der Fanszene des Leipziger Bundesligisten durchaus kritisch beäugt wird. So mache man sich schon Gedanken, wie es dazu habe kommen können. Seine Antwort: " Es wurden einfach zu viele Dauerkarten verkauft." 47 Tausend Zuschauer fasse das Stadion. 32 Tausend Dauerkarten seien verkauft worden. Viele der Dauerkarten-Inhaber, gerade im "Billigsegment", wie Bedau sagt, würden ihre Tickets jedoch nur bei den Top-Spielen gegen Bayern München oder Borussia Dortmund einsetzen.

Auf diese Spieler muss Union achten

"Ganz klar Xavi Simons und Dani Olmo. Olmo kommt nach seiner langwierigen Verletzung langsam wieder in Form. Simons war in Stuttgart gelb-gesperrt", so Frank Bedau. Auch Top-Stürmer Lois Openda (13 Saisontore) sei noch zu nennen, so der Gegnerexperte.

Und auch wenn Bedau sein besonderes Augenmerk auf die Offensive legt, ist zu konstatieren, dass Rasenball Leipzig über einen hochwertigen und ausgeglichenen Kader verfügt, bei dem die meisten Positionen mindestens doppelt und nahezu gleichwertig besetzt sind. Auch, weil im Laufe der Jahre insgesamt 19 Spieler vom Schwester-Verein aus Salzburg den Weg nach Leipzig gefunden haben.

So könnte Union spielen

Josip Juranovic fällt wohl weiterhin aus, dazu der erkrankte Diogo Leite. Dafür drängt Danilho Doekhi zurück in die Startelf, ebenso wie Kevin Volland und Rani Khedira.

In Hinblick auf die Neuzugänge sagte Unions Co-Trainerin Marie-Louise Eta, die den weiterhin gesperrten Cheftrainer Nenad Bjelica auf der Spieltags-Pressekonferenz vertrat, über die Einsatzchancen von Neuzugang Yorbe Vertessen: "Er hat zwei gute Trainingseinheiten absolviert und macht einen guten Eindruck. Man sieht seine Qualität, sodass er für Sonntag ein Kandidat für den Kader ist." Über den möglichen Sturm-Partner und Winter-Zugang Chris Bedia wiederum sagte Eta: "Er taut immer mehr auf und wird Stück für Stück mehr Spielzeit bekommen." Nach dem Abgang von Kevin Behrens wäre das auch mehr als angebracht.

Unions mögliche Startelf

Rönnow - Trimmel, Knoche, Vogt, Doekhi, Gosens - Khedira, Tousart, Schäfer - Volland, Vertessen

Die Stimmen der (Co)-Trainer

Marco Rose (RB Leipzig): "Es gibt nur eine Währung, das sind Ergebnisse. Da brauchen wir jetzt mal wieder eins."

Marie-Louise Eta (Union Berlin): "Wir sind gegen Darmstadt 126 Kilometer gelaufen. Das ist die Basis. Das wird auch jetzt wieder die Basis sein."

Die Prognose

Der Tipp des Gegner-Experten: "Wir wissen genau, dass das ein Kampfspiel wird, wie immer gegen Union. Ein ganz knappes 4:0 für uns."

Der Tipp des rbb24-Autors: Union wird aufopferungsvoll verteidigen, das 0:0 letztlich aber nicht halten können. Je nachdem wie früh das Gegentor fällt und wann Union also öffnen muss, könnte die Niederlage auch höher ausfallen. Kurzum: 2:0 für Leipzig.

Sendung: rbb24, 02.02.2024, 21:45 Uhr

Beitrag von Ilja Behnisch

9 Kommentare

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  1. 9.

    ein langer artikel, aber die uhrzeit, zu der das spiel am sonntag beginnt, die erfahre ich hier nicht...

  2. 8.

    Nee, nee, nee! DAS Basic - wollen die jetzt mit KI neben das Tor schiessen oder die KIs für sich laufen lassen? - Is dit für Union nich allet zu hoch? ;-)

  3. 7.

    Im Ernst? Co-Trainerin Eta hospitierte letztes Jahr bei den verhassten Dosen??? Herrlich! Da müssen sich ja bei den Traditionalisten von Union die Nackenhaare aufstellen.

  4. 6.

    Das wird spannend. Die einen brauchen irgendein Ergebnis (5,86, Spiel verloren, Rasen ruiniert, Pommes alle), die anderen rennen los, kommen aber nur bis Abzweig Coswig. Bei den Spielern sieht's nicht besser aus. Während die einen hochwertig (bei Wohnungsmaklern Synomym für mangelhaft verarbeitetes billigstes Baumaterial, das Qualität nur vortäuscht) und ausgeglichen (Sport tut gut!) ein doppeltes-Lottchen-Spiel spielen (wenn dann noch mehr zur Elf drängen, wird das auch kein Problem mit den Berlinern in Coswig) , machen die anderen einen guten Eindruck (beim Friseur) oder tauen nach dem Wintereinbruch noch auf (Expertentipp: in der Mikrowelle erwärmen). Unklar bleibt, wie lange die Salzburger für die Wanderung nach Leipzig gebraucht haben, und wie sie sich unterwegs im schönen Franken versorgten.
    Nicht alles, was schief hängt, ist ein Bild.

  5. 5.

    Wenn RB Leipzig in der Krise ist, worin befindet sich dann Union? Ich würde Union ja einen Sieg in Leipzig gönnen, halte das aber leider für eher unwahrscheinlich.

  6. 4.

    Nee, nee in der Überschrift wird ja von „den Basics“ gesprochen. Das sind die Brüder Lars und Sven Basic.

  7. 2.

    Wer ist Basics? Ein neuer Spieler der Eisernen?
    Auch finde ich, dass sich der "Gegner-Experte" sich als solches beweist, wie alle der letzten aufgefahren "Experte": als Schwätzer.
    Ich persönlich hoffe auf ein umkämpften unentschieden.
    Bin gespannt, wie Thommy aus Köpenick und sein Bruder Pinguin das Spiel einschätzt.

  8. 1.

    Ist ja an Arroganz nicht zu überbieten.Der Gegner Experte:Ein ganz,knappes' 4:0 für uns.

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