Rampe errichtet - Strandbad Stienitzsee soll barrierefrei werden
Seit zwei Jahren wird daran gearbeitet, das Strandbad Stienitzsee barrierefrei zu machen. Eine Rampe zum Strand ist fast fertig gestellt. Bis zur vollständigen Barrierefreiheit müssen sich Badegäste aber noch gedulden. Von Marie Stumpf
Ein paar Badegäste liegen auf dem warmen Sand und genießen die Sonne im Strandbad Stienitzsee (Märkisch-Oderland). Einige Meter neben ihnen steht eine lange Rampe aus Beton, die bis auf den Strand führt - ein Zugang für Menschen im Rollstuhl. Einige Badegäste sing begeistert von der Idee, andere stören sich am Design. "Wie weit geht’s denn? Bis zum Strand. Dann steht er da. Der Rollstuhlfahrer wird nie ins Wasser allein kommen", kritisiert ein Besucher.
Bauarbeiten im September fortgesetzt
Kritik, auf die der Hennickendorfer Verein "Respekt statt Mitleid" regiert. Er hatte den Bau der Rampe vor zwei Jahren angestoßen. Vereinssprecher Roland Pravida erklärt: "Wir werden an diese vorhandenen Beton-L-Stützen, die ja noch sehr kahl wirken, eine Holzverblendung machen. Bänke werden entstehen, sodass der Badegast nach seinem Badegang, sich nochmal dort hinsetzen und ausruhen kann."
Im September gehen die Bauarbeiten weiter. Als nächster Bauschritt soll die Rampe noch etwas weniger steil gemacht und mit Pflastersteinen ausgelegt werden.
Rollstuhlfahrer ist begeistert vom Projekt
Damit Rollstuhlfahrer von der Rampe zum Wasser kommen, will der Verein spezielle Strandmatten auslegen. Im See soll ein Steg mit leichtem Gefälle entstehen, so dass direkt ins Wasser gerollt werden kann. Rollstuhlfahrer Rayko Zenner findet das Projekt super: "Für mich ist es immer wichtig, so weit wie möglich von anderen unabhängig zu sein und der Steg, der dann sanft ins Wasser reinführt, den kann ich auch selbstständig benutzen und brauche keinerlei sonstige Hilfe".
Zenner ist auch Mitglied im Verein "Respekt statt Mitleid", wie mehrere andere beeinträchtigte Menschen. Nicht nur für sie soll die Rampe eine Erleichterung sein - sie bietet auch eine Möglichkeit für Familien mit Kinderwagen, Rentner mit Rollator, sagt Vereinssprecher Roland Pravida. Insgesamt kostet das Projekt etwa 150.000 Euro. Bislang sind derzeit 100.000 Euro zusammengekommen, finanziert komplett aus Spenden und Sponsoren.
Sendung: Antenne Brandenburg, 13.06.2023, 15:40 Uhr