Wegen finanzieller Schwierigkeiten - Brandenburg sucht neuen Betreiber für Kloster Chorin

Do 23.03.23 | 17:19 Uhr
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Kloster Chorin - Blick vom Innenhof (Quelle: IMAGO/IlluPics)
Audio: Antenne Brandenburg | 23.03.2023 | Klaus Lampe | Bild: IMAGO/IlluPics

Das Land Brandenburg sucht für das finanziell angeschlagene Kloster Chorin (Landkreis Barnim) nach einer Lösung. Derzeit sei die Zukunft der über die Landesgrenzen hinaus bekannten Kultur- und Konzertstätte ungewiss, sagte Finanzministerin Katrin Lange (SPD) am Donnerstag im Brandenburger Landtag. Das sei kein tragbarer Zustand. Sie persönlich bedauere diese Entwicklung sehr.

Die 1258 gegründete ehemalige Zisterzienserabtei nordöstlich von Berlin ist eines der kulturellen Aushängeschilder Brandenburgs und gehört dem Land. Betrieben wurde es bislang von einem Eigenbetrieb der Gemeinde, die dafür vom Land 90.000 Euro Zuschuss pro Jahr erhielt. Durch die Einschränkungen in der Corona-Zeit wurde allerdings ein Defizit von mehr als 170.000 Euro angehäuft.

Daraufhin hatte die Gemeinde den Vertrag zum Jahresende 2023 nicht mehr verlängert. Einher ging die Kündigung aller Mitarbeitenden. Auch die langjährige Leiterin Franziska Siedler war im vergangenen Dezember davon betroffen. Die Kündigung wurde kurz danach wieder aufgehoben.

Gemeinde will Eigenbetrieb auflösen

Das Land sei der Gemeinde finanziell weit entgegengekommen, sagte Finanzministerin Lange: "Wir haben alle finanziellen Forderungen der Gemeinde erfüllt." Trotz Zusagen, die Landeszuschüsse um mehrere Zehntausend Euro jährlich zu erhöhen, bleibe die Gemeinde aber bei der Auflösung des Eigenbetriebs zum September.

Jetzt müsse ein neuer Betreiber oder eine neue Trägerstruktur gefunden werden, sagte Lange. Darüber sei man aktuell im Gespräch mit dem Landkreis. Mit der Kirche habe man bislang noch nicht gesprochen.

Sollte keine tragfähige Lösung gefunden werden, gelte ab 2024 die Verkehrssicherungspflicht für das Kloster-Areal, welches dann umzäunt werden müsste. "Das kann keiner wollen", sagte die Finanzministerin und betonte: "Am Geld soll es nicht liegen."

Sendung: Antenne Brandenburg, 23.03.2023

6 Kommentare

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  1. 6.

    Ich kann mich Ihnen nur anschließen.
    Kloster Chorin muss für alle mit den tollen Events erhalten bleiben!

    Aber wenn die "... Finanzministerin und betonte: "Am Geld soll es nicht liegen." ..." läuft da sicherlich etwas anderes im Hintergrund. Irgendwie unverständlich.

  2. 5.

    Fassungslos habe ich den Artikel gelesen. Seit ich denken kann (seit mehr als 50 Jahren), war das Kloster Chorin Anziehungspunkt in Brandenburg und zugänglich für Besucher. Es ist naheliegend, dass eine kleine Gemeinde wie Chorin diese Anlage nicht ohne Hilfe betreiben kann und dass die Pandemie mit den verordneten Lockdowns ein erhebliches Loch gerissen haben.Chloster Chorin ist ein Ort von nationaler Bedeutung und da sollte es eine Lösung geben, das Areal weiter zugänglich zu halten.Unfassbar!

  3. 4.

    Die katholische Kirche könnte ja Kirche u Klosterruine übernehmen u damit wieder den angemessen sakralen Raum schaffen, der vor 750 Jahren geschaffen wurde. Man könnte die Zisterzienser fragen, ob sie dort wieder einziehen würden.

  4. 3.

    Die sog. Schulden sind lediglich aus Mindereinnahmen in der Corona-Zeit entstanden. Keine Konzerte = keine Einnahmen. Das ging vielen Theatern und Bühnen so. Hier hat allerdings das Land geholfen. Eine Gemeinde kann das nicht stemmen.

  5. 2.

    Wie viele tausende von Euros wurden während der Corona-Pandemie durch Deutschland geschoben?
    Und da sind keine 170.000 Euro möglich?
    Irgendwie komisch ...

  6. 1.

    Wenn es nicht am Geld liegt, frage ich mich, weshalb aufgehäufte Schulden ein Problem sind. Wie soll denn die kleine Gemeinde Chorin dieses riesige und bedeutende Kulturdenkmal erhalten und betreiben? Also entweder ist der Artikel schlecht recherchiert oder man redet dort aneinander vorbei.

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