200 Gigabit pro Sekunde -
Wissenschaftler des IHP-Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik in Frankfurt (Oder) haben einen neuen Geschwindigkeitsweltrekord bei der Datenübertragung aufgestellt. Das teilte das Forschungsinstitut am Dienstag mit.
Die von den Forschenden entwickelte Schaltung überträgt drahtlos Daten mit zu 200 Gigabit pro Sekunde. Damit ist der bisherige Rekord von 2019, der bei rund 120 Gigabit pro Sekunde lag, übertroffen. Die Ergebnisse wurden im renommierten IEEE Journal of Solid State Circuits veröffentlicht.
Ergebnisse für Ausbau von 6G wichtig
Die Frankfurter Forschungsgruppe hat einen neuen Chip entwickelt, der spezifisch für drahtlose Kommunikation ausgelegt ist. Darauf sind Sender und Empfänger vereint. Das System wurde entwickelt, um Daten im sogenannten D-Band zu übertragen. Dabei handelt es sich um hochfrequente Wellenbereiche zwischen 110 und 170 Gigahertz, die eine hohe Bandbreite ermöglichen und ein möglicher Übertragungsbereich für die nächste Mobilfunk-Generation (6G) sind.
Für die Umsetzung im Mobilfunkbereich 6G brauche es aber eine neue Architekur, erklärt der Leiter der Arbeitsgruppe am IHP, Dr. Andrea Malignaggi, und verweist auf die so genannten Pikozellen: Diese Funkzellen sollen sehr hohe Datenraten auf kurzer Entfernung ermöglichen, beispielsweise in Konferenzräumen oder im privaten Bereich, wenn Mobiltelefone, Fernseher und andere Geräte miteinander vernetzt sind".
Durch die Weiterentwicklung der Chips soll es zukünftig möglich, Daten ultraschnell auch über eine größere Entfernung zu übertragen, heißt es vom IHP.
Sendung: Antenne Brandenburg , 15.03.2023, 08:30 Uhr