Niedrige Pegelstände - Niederländisches Paar strandet mit Motorboot in der Oder

Do 22.06.23 | 16:28 Uhr
  12
Sportboot auf der Oder gestrandet
Audio: Antenne Brandenburg | 22.06.2023 | Martin Krauß | Bild: rbb

Ein Sportboot aus den Niederlanden hat sich am Mittwoch auf der Oder bei Lebus (Märkisch-Oderland) festgefahren. Das Boot war bei einer Wassertiefe von 85 Zentimetern auf Grund gelaufen. Die Wasserschutzpolizei musste deshalb am Nachmittag die Oder kurzzeitig für alle Wasserfahrzeuge sperren.

Thijs van Urk
Der Niederländer Thijs van Urk | Bild: rbb

Pegelstand von nur 1,52 Meter

An Bord war ein Paar aus den Niederlanden, das am Mittwoch von Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) kommend nach Hohensaaten weiterfahren wollte. "Wir haben gemerkt, dass das Boot nicht mehr fährt", sagte Thijs van Urk dem rbb. "Wir haben versucht, rückwärtszufahren, aber es ging nicht."

Er habe sich vorher noch über die Pegelstände informiert. "Der Pegelstand für Frankfurt war 1,52 Meter. Ich dachte, das sei genug", so van Urk. Sein 13 Meter langes Sportboot habe einen Tiefgang von 1,25 Meter und sei 20 Tonnen schwer.

Doch entscheidend seien nicht die Pegelstände, sondern die Fahrrinnentiefe, sagte Polizeisprecher Till-Justus Hille dem rbb. Aktuell beträgt sie nur 85 Zentimeter. Hille rät Kapitänen, sich auf der Internetseite des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes [wsv.de] zu informieren. "Es ist so, dass die Oder in vielen Bereichen wenig Wasser führt und dass einige Teile der Oder nur noch auf eigene Gefahr schiffbar sind", sagte Hille. Der Polizist rät davon ab, in diesen Bereichen zu fahren, da die Oder sowieso ein anspruchsvoll zu befahrenes Gewässer sei.

Niederländer hofft auf Regen

Wann es für das Paar wieder Richtung Frankfurt geht, ist bisher noch unklar, da die Wasserstände allgemein niedrig sind. Thijs van Urk muss erstmal in Lebus bleiben und setzt nun auf für Donnerstagabend angekündigten Regen. Denn nur wenn die Wasserstände steigen, sagt er, könne er seine Reise fortsetzen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 22.06.2023, 15:40 Uhr

Mit Material von Martin Krauß

12 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 12.

    >"Ja, ist schon faszinierend diese wechselnden Waserstände und Wellen in der Oder."
    Das ist Natur... (fast). Die Oder ist einer der wenigen nicht regulierten schiffbaren Flüsse in Deutschland. Daher dieses ständige auf und ab mit den Wasserständen. Wie auf der Elbe.

  2. 11.

    Was ist am Gewicht von 20 Tonnen auszusetzen ? Stellen Sie sich vor, da wäre RC an Bord gewesen

  3. 10.

    Und jetzt können die Anwohner in der Nähe Gastfreundlichkeit beweisen und gemeinsam zum einkaufen fahren. Aber nicht mit dem Rad ;-)

  4. 9.

    Sportboot mit 20 Tonnen Gewicht ???

  5. 8.

    Das hat er doch nur gemacht, damit hier davon berichtet wird.
    Kann mir keiner erzählen, im wäre nicht klar gewesen, dass die Pegelstände nicht der entscheidene Maßstab sind.

  6. 7.

    Ja, ist schon faszinierend diese wechselnden Waserstände und Wellen in der Oder.

  7. 6.

    Pegelstand 1,52, Fahrrinnentiefe 0,85. Mmh, bin kein Experte, aber andersherum hätte ich es verstanden.

  8. 5.

    Na, da haben die beiden ja tatsächlich Glück gehabt, dass ihnen dieses kleine Malheur nicht mitten in einer mehrwöchigen Trockenphase passiert ist …

  9. 4.

    Für die Redaktion:
    Das wäre eine schöne Übersicht der Pegel in Polen und damit auch über den Fluverlauf der Oder:
    https://hydro.imgw.pl/#map/16.7547,51.2961,8.762962622083444,true,false,false,false,false,false,-
    Wenn man nur die Pegel ab Ratzdorf ansieht, ist es ja schon zu spät.

  10. 3.

    Es gibt aber wieder interessante kurze Wellen, die die Oder runterlaufen:
    https://hydro.imgw.pl/#station/hydro/151160150

  11. 2.

    Welle kommt, ist schon in Glogau
    https://hydro.imgw.pl/#station/hydro/151160060

  12. 1.

    Da war „ne Hand breit Wasser unterm Kiel“ wohl leider ein bisschen zu optimistisch gedacht … Auf dass der Regen heute Nacht den beiden wieder freie Fahrt bescheren möge!

Nächster Artikel