Berlin und Brandenburg - Hunderte Beschäftigte im Einzelhandel starten viertägigen Warnstreik
Pünktlich zum "Black Friday" legen Beschäftigte im Einzelhandel in Berlin und Brandenburg ihre Arbeit nieder. Mehr als 1.000 Menschen beteiligen sich zum Start des viertägigen Ausstandes - und drohen mit weiteren Warnstreiks im Weihnachtsgeschäft.
Im Einzelhandel in Berlin und Brandenburg ist am Freitag ein viertägiger Warnstreik gestartet.
Daran beteiligen sich etwa 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in beiden Ländern, wie die Verhandlungsführerin der Gewerkschaft Verdi, Conny Weißbach, dem rbb sagte. Damit sind auch die beiden Rabatt-Tage "Black Friday" und "Cyber Monday" betroffen. Neben den Beschäftigten in den Läden beteiligen sich auch einige Betriebe des Großhandels.
Reallohnverluste sollen nicht akzeptiert werden
Es gehe darum, die Reallöhne der Handelsbeschäftigten inmitten hoher Inflation zu sichern. Die Arbeitgeberseite habe bislang nur Angebote vorgelegt, die deutliche Reallohnverluste bedeuten würden. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sähen sich deshalb gezwungen, ihren Job im Handel aufzugeben, so Weißbach weiter.
Mindestens 2,50 Euro mehr pro Stunde gefordert
Die Tarifverhandlungen für den Handel stecken seit Monaten fest. Verdi fordert im Einzelhandel unter anderem in allen Regionen mindestens 2,50 Euro mehr pro Stunde und eine Laufzeit von einem Jahr. Je nach Bundesland kommen weitere Forderungen hinzu.
Die Arbeitgeberseite hat die Verhandlungen auf Länderebene unterbrochen. Auf Bundesebene wollten Verdi und der Handelsverband HDE am Donnerstag über das weitere Vorgehen beraten.
"Wenn die Unternehmen jetzt kein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen, provozieren sie Streiks in der Weihnachtszeit", fügte Weißbach hinzu.
Sendung: rbb24, 24.11.2023, 13 Uhr