Jüdisches Krankenhaus -
Mehrere dutzend Klinikangestellte des Jüdischen Krankenhauses in Berlin haben sich am Donnerstagmorgen aus Protest zu einer Kundgebung vor dem Abgeordnetenhaus versammelt. Die Beschäftigten befinden sich seit dem 8. Januar in einem unbefristeten Streik. Sie fordern tariflich festgelegte Personalbesetzungen für alle Stationen und Bereiche sowie einen Belastungsausgleich, falls die Personalbesetzungen nicht eingehalten werden.
Entsprechende Tarifverträge gibt es bereits bei Vivantes und der Charité. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Aktion "SOS Wir gehen unter - unser Rettungsanker ist der Tarifvertrag Entlastung" trugen zum Teil Rettungswesten und Schwimmhilfen. Auf Schildern waren Sprüche wie "Bitte sterben Sie langsam, wir haben keine Zeit!" und "In jeder Schicht kein Land in Sicht" zu lesen.
Seit Herbst laufen Tarifgespräche
An der Veranstaltung nahmen unter anderem auch die Grünen-Chefin Ricarda Lang und die Linke-Vorsitzende Janine Wissler teil. Die medizinische Fachangestellte am Jüdischen Krankenhaus, Alexandra Schüler, sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Wir sind hier, um für bessere Arbeitsbedingungen im Krankenhaus zu kämpfen."
Vor allem die knappe Personalbesetzung mache den Beschäftigten zu schaffen. "Wir haben nicht immer die Standardbesetzung, die wichtig wäre, um die Untersuchung gut durchzuführen und dafür zu sorgen, dass es den Patienten gut geht", so Schüler. Die Beschäftigen befinden sich seit Herbst in Tarifgesprächen mit dem Arbeitgeber, die Verhandlungen sollen am Donnerstag fortgesetzt werden.
Bereits am ersten Streiktag wurden laut der Gewerkschaft Verdi vier der insgesamt zwölf Stationen am Jüdischen Krankenhaus geschlossen. Ein Notdienst zur Notfallversorgung sei durch die Streikleitung der Gewerkschaft gewährleistet.
Sendung: Radioeins, 18.01.2024, 07:40 Uhr