"Siemensstadt Square" - Siemens erhöht Investition in neues Berliner Stadtquartier um 150 Millionen Euro
Der Grundstein für ein neues Stadtquartier in Berlin-Siemensstadt ist am Dienstag gelegt worden. Das Traditionsunternehmen will dort Arbeiten, Forschen und Wohnen verbinden - und dafür 750 Millionen Euro investieren.
Siemens erhöht seine Investition im geplanten neuen Stadtquartier "Siemensstadt Square". Statt wie bisher 600 Millionen sollen nun 750 Millionen Euro in die Entwicklung des Werksgeländes fließen. Das sagte Siemens-Vorstand Cedrik Neike anlässlich der Grundsteinlegung am Dienstag in Berlin.
Das Geld soll als Anschubfinanzierung dienen, so Neike. Insgesamt rechne der Konzern damit, dass in das Projekt fast vier Milliarden Euro fließen werden, durch die Investitionen von externen Partnern. So sind zum Beispiel rund 3.000 Wohnungen geplant, die auch von landeseigenen Gesellschaften gebaut werden sollen.
Siemensbahn nicht in Investitionssumme enthalten
Dazu kommen viele Gewerbeeinheiten und Beherbergungsbetriebe. Im riesigen Verwaltungsgebäude von Siemens soll unter anderem ein Hotel und ein Studierendenwohnheim entstehen. Neike kündigte zudem an, dass sich Siemens im Zuge der Entwicklung des 76 Hektar großen Werksgeländes von einigen Grundstücken trennen werde.
Nicht enthalten in der Investitionssumme ist die Wiederbelebung der sogenannten Siemensbahn. Die S-Bahnstrecke ist seit mehreren Jahrzehnten stillgelegt, soll aber bis 2029 wieder in Betrieb gehen. Der Senat hatte die Bahn im Oktober 2018 beauftragt, die viereinhalb Kilometer lange S-Bahn-Strecke zwischen den Bahnhöfen Jungfernheide und Gartenfeld wieder in Betrieb zu nehmen.
Die Kosten wurden zuletzt auf mindestens 500 Millionen Euro geschätzt. Die Pläne für den ersten Abschnitt vom Bahnhof Jungfernheide bis zum Altarm Spree werden zurzeit beim Eisenbahnbundesamt (EBA) geprüft. Eine Entscheidung soll im dritten Quartal dieses Jahres, also zwischen Juli und September, fallen.
Zunächst zwei Bürohäuser
Die "Siemensstadt Square" soll bis 2035 fertiggestellt sein. Dort würden Wohnen, Arbeiten, Forschen und Fertigen miteinander verbunden, sagte Siemens-Chef Roland Busch bei der Grundsteinlegung, an der auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) teilnahm. "Der urbane Raum soll nicht nur Schlafstadt sein, nicht nur Arbeitswelt oder nur Konsumraum", sagte Scholz. Als erster Schritt sollen bis 2026 zwei Bürohäuser und ein Info-Pavillon am Rohrdamm entstehen.
Siemens wurde 1847 in Berlin gegründet, in Berlin-Siemensstadt waren die historisch angestammten Produktionsstätten angesiedelt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Konzernzentrale nach München verlegt.
Sendung: rbb24 Abendschau, 25.06.2024, 19:30 Uhr