Einigung mit Vermieter -
Die Filiale der Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof in Potsdam wird anders als geplant doch nicht Ende August schließen. Das teilte Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch mit. Aufgrund eines nachträglichen Angebotes des Vermieters sei es gelungen, eine wirtschaftlich tragfähige Lösung zu finden, sagte Denkhaus. Die Mitarbeiter seien am Mittwoch in der Filiale informiert worden. Galeria zählt in Potsdam demnach etwa 100 Beschäftigte.
Der Potsdamer Oberbürgermeister Mike Schubert sagte dazu: "Mein Dank gilt allen Beteiligten, die zu dieser Lösung im Sinne der Beschäftigten des Hauses und der Stadt Potsdam beigetragen haben. Das verantwortliche Handeln aller zeigt einmal mehr, dass Beharrlichkeit sich auszahlt. Unser Ziel war neben der Gesprächsvermittlung auch immer wieder das Signal, dass die Landeshauptstadt Potsdam den Verbleib des Karstadt-Hauses mit allen uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten unterstützt."
Schubert freue sich auch über das gute Ergebnis der Verhandlungen. Er hoffe, "dass die neuen Eigentümer den Konzern und die Warenhausstruktur in den Innenstädten langfristig sichern können".
Schubert und die Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Potsdam standen bereits vor und besonders während der Insolvenzphase in ständigem direkten Kontakt zu der Immobilienvermieterin, dem Galeria-Konzern und der Hausleitung in Potsdam vor Ort.
9 statt zunächst 16 Warenhäuser schließen bundesweit
Von den derzeit 92 Warenhaus-Standorten werden damit am 31. August lediglich 9 schließen und nicht 16. So viele Warenhäuser hatten auf der Ende April veröffentlichten Schließungsliste gestanden. Bereits in der vergangenen Woche war bekanntgeworden, dass sechs Filialen nicht dichtmachen werden. Neben Standorten in Köln, Mainz, Mannheim, Oldenburg und Würzburg gehörte auch die Filiale in Berlin-Spandau dazu. Im Zuge der Insolvenz der Kaufhauskette verlieren insgesamt 800 Beschäftigte ihren Job, 450 davon in der Verwaltung in Essen. Rund 12.000 Stellen bleiben erhalten.
Neue Eigentümer sollen zum 1. August die US-Investmentgesellschaft NRDC und eine Beteiligungsfirma des Unternehmers Bernd Beetz werden.
Der Warenhauskonzern Galeria hatte Anfang Januar erneut Insolvenz angemeldet. Ende Mai stimmten die Gläubiger dem Plan zur Sanierung des Unternehmens zu. Es wird erwartet, dass das zuständige Amtsgericht das Insolvenzverfahren in den kommenden Wochen aufhebt. Dann ist der Weg endgültig frei für die Rettung des Handelsriesen und für die Übernahme.
Sendung: Radioeis, 12.06.2024, 21:00 Uhr