Jahrelange Sanierung - Berliner Pergamonmuseum verabschiedet sich vorerst mit großem Besucherinteresse
Schon lange waren die Tickets ausverkauft: Das Berliner Pergamonmuseum hat zum vorerst letzten Mal für Besucher geöffnet. Doch auch für die Jahre der Schließung versprechen die Macher Sonderausstellungen.
Das Pergamonmuseum auf der Berliner Museumsinsel hat am Sonntag zum vorerst letzten Mal für das Publikum geöffnet. Auch am letzten Tag vor der sanierungsbedingten Schließung für viele Jahre lockte es zahlreiche Menschen an.
Der Andrang von Interessierten auf der zum Welterbe zählenden Museumsinsel groß war. Nach Museumsangaben konnten über die seit langer Zeit ausgebuchten Timeslots bis zum Abend um 21 Uhr rund 5.000 Besucherinnen und Besucher einen vorläufig letzten Blick auf das Ischtar-Tor oder die Prozessionsstraße von Babylon werfen.
Erst 2037 wieder komplett geöffnet
Das Pergamonmuseum, zu dem Antikensammlung, Vorderasiatisches Museum und Museum für Islamische Kunst gehören, ist mit jährlich mehr als einer Million Interessierten eines der beliebtesten deutschen Museen. Für mindestens vier Jahre bleibt es komplett geschlossen.
Der seit 2013 geschlossene Bauabschnitt A mit dem Pergamonaltar soll 2027 wieder zugänglich sein. Der zweite Abschnitt B mit dem Ishtar-Tor und der Prozessionsstraße von Babylon bleibt von diesem Montag an ebenfalls geschlossen. Erst in 14 Jahren soll das gesamte Pergamonmuseum 2037 wieder geöffnet sein. Die Gesamtkosten der umfangreichen Arbeiten könnten bei 1,5 Milliarden Euro landen.
"Sehr bald" Sonderausstellungen geplant
"Die Sanierung bietet uns eine ganz besondere Chance, die Objekte in Zukunft besser zu bewahren und zugänglicher zu präsentieren", sagte Barbara Helwing, Direktorin des Vorderasiatischen Museums. "Wir stellen nun alte Restaurierungen auf den Prüfstand, entwickeln moderne Ausstellungskonzepte und schreiben neue Geschichten, die wir sehr bald schon im Rahmen von Sonder- und Interims-Ausstellungen mit unseren Besucherinnen und Besuchern teilen möchten." Auch wenn das Gebäude saniert werde, bleibe das Pergamonmuseum in Berlin sichtbar.
Stefan Weber, Direktor des Museums für Islamische Kunst, sprach von Vorfreude des gesamten Teams auf neue Ausstellungsräume, stabiles Klima, barrierefreie Zugänge und ein dichtes Dach. "Wir arbeiten bereits seit Jahren sehr konzentriert an den neuen Ausstellungsbereichen", sagte Weber, "die Schließung ist nun eigentlich auch der Startschuss für die Finalrunde des Umzugs innerhalb des Pergamonmuseums." Weber kündigte für den Start nach der Sanierung eine Ausstellung an, "die auch international neue Standards setzen wird".
Sendung: rbb 88.8, 21.10.2023, 7:30 Uhr