Winterzeit ab Sonntag - Mit der Zeitumstellung Energie sparen - geht das?

So 30.10.22 | 07:13 Uhr | Von Yasser Speck
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Symbolbild: Ein Mann hält eine Uhr im Wald in die Luft mit zwei verschiedenen Uhrzeiten - Sommerzeit und Winterzeit. (Quelle: dpa/M. Bihlmayer)
Bild: dpa/M. Bihlmayer

In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurden die Uhren zurückgestellt. Die Winterzeit beginnt – und das bei über 20 Grad. In diesem Jahr könnte die Zeitumstellung sogar beim Energiesparen helfen - zeitweise zumindest. Von Yasser Speck

Am Sonntag wird es über 20 Grad warm und sonnig. Der Wetterbericht liest sich wie ein lauer Sommertag - dabei ist es der erste Tag der Winterzeit. Die kalte und dunkle Jahreszeit ist zurück, zumindest auf dem Papier. Sonntagnacht wurden die Uhren von drei auf zwei Uhr um eine Stunde zurückgestellt.

Energiesparen durch die Zeitumstellung?

Die Zeitumstellung soll dabei helfen, Energie einzusparen. Mit dieser Hoffnung wurde sie 1980 wieder eingeführt: Als sich die Ölkrise in den 1970er Jahren verschärfte, führten die Bundesrepublik als auch die DDR die Zeitumstellung wieder ein. Um Energie zu sparen. In diesem Jahr erlebt dieser Aspekt der Zeitumstellung eine Renaissance.

Das Zurückstellen der Uhren bedeutet, dass es ab Sonntag eine Stunde früher hell wird als noch am Vortag. Wenn es morgens beim Aufstehen schon hell ist, wird kein Licht benötigt und somit auch weniger Strom verbraucht.

Kritiker bezweifeln aber, dass wirklich signifikante Mengen eingespart werden. Die Energie-Hauptverbraucher im Haushalt wie der Kühlschrank laufen trotz Zeitumstellung weiter. Außerdem bleibt es morgens nicht ewig hell, weil die Tage immer kürzer werden. Sonderlich viel werden die Menschen mit der Zeitumstellung sicherlich nicht einsparen können.

Das sagt das Netz zur Zeitumstellung

Wer Jetlags gewohnt ist, hat mit der Zeitumstellung keine Probleme

Manche haben den Ablauf der Zeitumstellung noch nicht ganz verstanden..

Traut nicht allen Infos im Netz: Sonntag wird die Uhr um eine Stunde zurückgedreht!

Aufstehen mit Sonne - Feierabend im Dunkeln

Durch die Zeitumstellung wird es in der nächsten Zeit früher hell. Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass es früher dunkel wird. Wer arbeiten gehen muss, steht so also mit Sonnenschein auf. Die Sonne geht nach der Zeitumstellung schon um sieben auf. Wer bis nachmittags arbeiten muss, erlebt aber von dem ungewöhnlich warmen Wetter nicht mehr viel. Die Sonne geht nach der Umstellung schon 16:30 Uhr unter. Da hilft nur: die Mittagspause wenn möglich draußen verbringen.

EU beschließt Abschaffung der Zeitumstellung

Immer wieder gibt es Diskussionen um die Sinnhaftigkeit der Zeitumstellung in der EU. Seit 1996 wird in der Europäischen Union die Zeit umgestellt. 2018 befragte die EU-Kommission in einer nicht repräsentativen Umfrage die Bürgerinnen und Bürger. Mit dem Ergebnis: 84 Prozent wollen die Zeitumstellung abschaffen. Das EU-Parlament stimmte dann für eine Abschaffung der Zeitumstellung im Jahr 2021.

Warum wird dann am Sonntag, ein Jahr danach immer noch die Zeit umgestellt? Die EU-Staaten müssen sich einigen, ob sie die Winter- oder Sommerzeit möchten. Solange keine einheitliche Regelung gefunden wird, wird in Europa zwei Mal im Jahr die Zeit umgestellt. Ein Ende dieser europäischen Tradition ist nicht in Sicht. Also werden wir voraussichtlich im Frühjahr die Uhren wieder umstellen.

Sendung: rbb24 Abendschau, 29.10.2022, 19:30 Uhr

Beitrag von Yasser Speck

121 Kommentare

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  1. 121.

    Ich weiß, das die Winterzeit die normale Zeit ist, aber wenn man immer im alten Trott bleibt, wird sich nie was ändern oder bessern. Und das können sie jetzt auf ALLE Sachen im Leben beziehen. So wie die Sommerzeit nun mal eindeutig eine Verbesserung in vielen, vielen Sachen ist.
    Und die ganze Diskussionen ob nun Winterzeit oder Sommerzeit ist doch nur wegen den ständigen Zeitumstellungen, weil sich dort immer Mensch und Tier umstellen müssen. Würde es die nicht geben, würde es auch nicht diese Diskussionen geben und wären alle Menschen zufrieden und glücklich.

  2. 120.

    Ich glaube ich muss Tomaten auf den Augen haben, ich lese und lese und sehe dort keine Erklärung.

    Können sie mir ihre Brille leihen, vielleicht wird es dann beser.

  3. 119.

    Das man anderswo und sonst wo auch Energie verbraucht ist völlig normal. Aber z.B. ist es nun mal eine Tatsache und keine These das Morgens/Tage mehr Menschen z.B. auf der Arbeit sind, als Tage/Abends. Wodurch automatisch und logisch Abends mehr Menschen zu Hause sind als Abends. Und sich dadurch selbstreden auch der Energievrbrauch erhöht, wenn es früher dunkel ist.

    Und bevor sie jetzt kontern wollen, da ja so oder so Menschen auf der Arbeit ist und dort auch Strom verbraucht wird, macht es dort kein Unterschied und bleibt der Stromverbrauch gleich.

  4. 118.

    "[...] Erklären sie mal ihre Behauptung. [...]"

    Das habe ich in dieser Kommerspalte bereits getan. Ich glaube sogar, mehr als einmal. Lesen Sie meine Begründung doch einfach. Dann könnten Sie vielleicht auch auf meine Argumentation eingehen. So wie ich auf Ihre Argumente eingehe. So bezweifle ich immer noch, dass am Nachmittag signifikant mehr Menschen zuhause sind als am Morgen und weise noch einmal darauf hin, dass Menschen auch Energie verbrauchen, wenn Sie nicht zuhause sind (z.B. am Arbeitsplatz). Und ich weise auch noch einmal darauf hin, dass wir vor Einführung der Zeitumstellung ganzjährig die Winterzeit hatten. Die Winterzeit ist die Normalzeit! Somit würde es für eine ganzjährige Sommerzeit mit ziemlicher Sicherheit innerhalb der EU keinen Konsens geben, stellt folglich also keine als realistisch erscheinende Option dar.

    Aber meine Gegenargumentation wird ja von Ihnen bisher schlicht ignoriert.

  5. 117.

    Die Zeit von 16 Uhr bis 17 Uhr, meinetwegen noch nach hinten ausgedehnt bis 18 Uhr, ist für Sie also abends, und ein Zeitraum, in dem die Mehrheit zuhause ist? Das erschließt sich mir so nicht. Dass Menschen andernorts auch Energie verbrauchen, ignorieren Sie auch weiterhin. Und inwiefern empfinden Sie meine Ausführungen als unlogisch? Wenn ich Ihnen widerspreche und eine gegensätzliche Meinung vertrete, Ihnen dann unter Umständen aber doch in einem Aspekt recht geben würde, wäre das nicht automatisch ein Widerspruch.

  6. 116.

    Also nach ihren Kommentar ist also eine dauerhafte Sommerzeit die absurdeste Option.

    Erklären sie mal ihre Behauptung. Und wenn ihrer Meinung der Energieverbrauch nicht der einzige Aspekt ist, wissen sie wohl nicht worum es hier in diesen Beitrag geht und empfehle ihnen mal wenigstens den Titel dieses Beitrags zu lesen. Es geht hier um Energieverbrauch und um nichts anderes.

  7. 115.

    Zeimlich unlogisch was sie da schreiben. Auf eine Weise bestätigen sie das was ich geschrieben habe, auf andere Weise wollen sie wohl bloß ihr Kommentar loswerden.

    Übrigens im Winter ist es schon um 16 Uhr dunkel, und zur Zeit so ab 17 Uhr. Oder ganz allgemein gesagt, durch die Umstellung eine Stunde früher dunkel. Also eine Stune mehr Verbrauch, da die Anzahl der Menschen die Abends zu Hause sind, höher ist als die Anzahl die Morgens zu Hause sind.

  8. 114.

    Immer, wenn man den Menschen einen Spiegel vorhält, wird alles als lächerlich bezeichnet.

  9. 113.

    Ich habe Sie ganz konkret gefragt, wie Ihrer Meinung nach die von Ihnen geforderte Umsetzung aussehen soll, wenn sich die EU-Staaten nicht einigen können. Dass Sie darauf keine adäquate Antwort haben, verwundert mich nicht...

    Wir kennen uns übrigens immer noch nicht.

  10. 112.

    Für Menschen, die arbeiten gehen und abends früh ins Bett müssen, ist die Sommerzeit völlig daneben. Ich habe keine Zeit nach der Arbeit mich irgendwo hinzusetzen und zu chillen.

  11. 110.

    Fühlt sich immer falsch an. Das geht so die erste Woche immer schief. Zeitgefühl ist gestört

  12. 109.

    und wenn ich jetzt noch berechne wieviel Energie verschwendet worden ist an Rechnerkapazitäten u- Kaffeezubereitungen damit auf dieser Plattform, auch in den Zeiten der Dunkelheit (Stromverbrauch), über Thema geredet werden kann wie eben immer über das Wetter geredet wird zum warm zu kalt und wenn einem nichts zum Thema einfällt über Rechtschreibfehler usw. hergefallen wird von Einäugigen unter den Blinden (auch am Tage Sommer o. Winter o. eben Normalzeit) ........ und wennn Union dann auch noch DM wird, dann ist auch noch die Mauer wieder zu errichten zum Schutze beider Seiten.....

  13. 108.

    "[...]  Ich erspare mir jetzt den Ausflug in die Organisation der EU. [...]"

    Genau da liegt Ihr Fehler. Wie soll denn die Umsetzung Ihrer Meinung nach aussehen, wenn sich die EU-Staaten nicht einigen können? Dass Sie das nicht kapieren... Und die bisher gescheiterte Umsetzung als Skandal zu bezeichnen, ist auch ziemlich übertrieben.

  14. 106.

    Auch wenn ich nicht angesprochen worden bin:
    Dasjenige, was das EU-Parlament beschlossen hat, war ein negativer Beschluss; nicht wertend, sondern einfach in dem Sinne, dass beschlossen worden ist, was NICHT sein soll.

    Gehandelt werden kann aber nur, wenn gesagt wird, was im Positiven sein soll. Darauf habe sich die EU-Länder und auch das EU-Parlament nicht geeinigt. Und das wird, so meine Befürchtung, siehe Vorbeitrag, auch so bleiben.

  15. 105.

    Lieber rbb, haben Sie da im Text nicht einen Denkfehler?
    Normalzeit ist jetzt. Die Zeitumstellung Zwecks Energieeinsparungen bezieht sich auf die Sommerzeit: Abends ist es bei Sommerzeit eine Stunde länger hell, also braucht man das Licht theoretisch erst eine Stunde später einzuschalten.

  16. 104.

    Du verstehst es nicht. Skandal ist, dass ein Parlament etwas beschließt und Regierungen nicht in der Lage sind, diesen Beschluss umzusetzen. Ich erspare mir jetzt den Ausflug in die Organisation der EU. Du würdest eh immer konträr erwidern, weil Du es nicht anders kannst.

  17. 103.

    Als die Zeitumstellung, Ost wie West, eingeführt wurde, gab es um einiges mehr an in Produktion und Handel arbeitenden Menschen die um einiges früher aufstanden (und damit Strom und Licht brauchten)wie die heutige mehrheitlich Dienstleistungsgesellschaft die, aus meiner Sicht, erst zu neune/zehne oder in Gleitzeit tätig sind. das lernende oder studierende halte ich da erst mal raus.
    Aber Alle würden von mehr Helligkeit Abends profitieren und nicht wie heute bereits spürbar zu fünf Uhr die Beleuchtung einschalten (müssen).

  18. 102.

    In der Tat haben offenbar alle angestellten Gutachten zum Ergebnis gehabt, dass keine Energieeinsparung zu verzeichnen ist, weil sich die unterschiedlichen Gewohnheiten mitsamt der daran gekoppelten Energienutzung gegenseitig aufheben. Das war aber seinerzeit der tragende Grund der Einführung der(abweichenden) Sommerzeit.

    Im Grunde genommen ist das m. E. auch eine kulturelle Auseinandersetzung - letzten Endes jedenfalls.

    Eine Einigkeit der in der EU versammelten Staaten sehe ich nicht. Einigkeit scheint nur in der Ablehnung der Uhrzeitumstellung zu bestehen, nicht aber im Positiven, was denn stattdessen gelten soll. Weil die jeweilige Haltung sehr wohl auch etwas mit Anschauung zu tun hat - der vorhandene Sonnenstand vor Ort - läge eine Lösung für mich allenfalls darin, die (Uhr)Zeitzone wiederum zu verkleinern, weil die Spanne in der Tat zu groß ist.

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