Interview mit Clanmitglied auf Tik Tok - Polizist darf sich auf Social Media nicht mehr "Officer" nennen

Fr 03.02.23 | 13:00 Uhr
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Symbolbild: Ausschnitt aus dem Bildschirm eines Smartphones mit Chat-App. (Foto: picture alliance/CHROMORANGE)
Bild: picture alliance/CHROMORANGE

Ein Berliner Polizist darf nach einer Eilentscheidung des Berliner Verwaltungsgerichts (VG 36 L 388/22) in den sozialen Medien vorläufig nicht mehr als "Officer" auftreten. Der Hauptkommissar habe auf Tiktok ein Profil mit Polizeibezug betrieben, erklärte das Gericht am Freitag. Dort habe er ein Interview mit einem prominenten Clanmitglied geführt und seinen Interviewpartner geduzt.

Polizist klagte

Das Land habe ihm daraufhin verboten, in den sozialen Netzwerken eine Nebentätigkeit mit Polizeibezug auszuüben. Auch sollte er alle bisherigen Beiträge und seinen Profilnamen "Officer" löschen. Dagegen reichte der Polizist einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht ein, der nun aber ohne Erfolg blieb. Er habe dienstliche Pflichten verletzt, erklärte das Gericht.

Nähe zum Clanmileu durch Interview nicht vom Tisch zu wischen

Das Interview habe ein Näheverhältnis zum Clanmilieu offenbart, das nicht zu akzeptieren sei. Es bestünden Zweifel daran, dass der Polizist sein Amt in Zukunft pflichtgemäß und unparteiisch ausüben werde. Gegen diese Entscheidung wurde beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg Beschwerde eingelegt, wie das Gericht weiter mitteilte.

Sendung: Antenne Brandenburg, 03.02.2023, 15:00 Uhr

5 Kommentare

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  1. 5.

    @ Polizistin, ich bin da generell bei Ihnen.
    Ich kenne die Beiträge nicht, vielleicht auch besser so.
    Der Drang, sich selbst darzustellen ist oft ungesund ;) aber leider immer verbreiteter.


  2. 4.

    Sicher kennt man die Fische im Teich - ist auch nicht gerade unwichtig. Heisst aber nicht, das man sich auch das Futter teilt. Jedenfalls lehnt sich das Streifenhörchen ziemlich weit aus dem Fenster und ist neben TikToc auch bei YT und "Insta" zu bestaunen. Ich fühle mich durch das Verhalten dieses Mitarbeiters, Kollege möchte ich hier nicht schreiben, doch arg verschaukelt. Wenn er der Meinung ist Öffentlichkeitsarbeit in Uniform zu betreiben, steht ihm z.B. eine Bewerbung zum SocialMedia-Team doch offen. So ist das eine Lachnummer die weitaus mehr schadet als nützt.

  3. 3.

    Wer sich mit Kriminellen duzt scheint weit weg von neutralem Rechtsverhalten oder gar vom Rechtsweg zu sein.
    Wie viele Beispiele braucht es noch, dass die Polizei nicht mehr vertrauenswürdig ist!
    Zumindest solange, wie solche Polizisten nicht umgehend aus dem Dienst entfernt werden!

  4. 2.

    Eine richtige Entscheidung. Was sollen Polizeibewerber von diesen Talks mit einem kriminellen Typen wohl halten? Da schütteln sicher auch gestandene Polizisten nur noch den Kopf. Die Leitung sollte diesen Mann entlassen, er ist nicht mehr vertrauenswürdig ggü. den eigenen Kollegen und natürlich insbesondere ggü.der Bevölkerung.

  5. 1.

    Mir fällt da spontan die Geschichte mit der ehemalige PolPräs Frau Koppers ein. Hatte die nicht die gleichen Anwälte, wie ein oder mehrere Clanmitglieder? Es ist vielleicht schwierig, im Dorf Berlin nicht auch die anderen Fische im Becken zu kennen.
    Interessant wäre ja der Bereich, in dem der PHK gearbeitet hatte.
    Letztendlich hat er aber formal gegen Dienstvorschriften verstoßen.

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