Protest gegen Verkehrspolitik der Bundesregierung - Greenpeace "rammt" Geländewagen in Boden des Pariser Platzes

Mi 22.03.23 | 13:49 Uhr
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Ein SUV steckt scheinbar im Boden vor dem Brandenburger Tor, aus dem Heckbereich steigt Qualm. Mit dieser Aktion protestieren Umweltschutz-Aktivisten von Greenpeace gegen die Verkehrspolitik der Bundesregierung. (Quelle: dpa/P. Zinken)
Bild: dpa/P. Zinken

Mit einer Aktion vor dem Brandenburger Tor in Berlin hat die Umweltschutzorganisation Greenpeace gegen die Verkehrspolitik der Bundesregierung protestiert. Auf dem Pariser Platz sah es am Mittwoch so aus, als ob ein Geländewagen in den Boden gerammt worden sei. Zudem stieg Rauch auf.

"Mit ihrem bockigen Festhalten am Luftschloss E-Fuels beschädigt die FDP den Klimaschutz und Deutschlands Rolle in der EU", sagte Benjamin Stephan, Mobilitätsexperte von Greenpeace.

Die Umweltschutzorganisation bezog sich mit der Aktion auf die Haltung von Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) im Streit über das ab 2035 in der EU geplante Aus für Neuwagen mit Verbrennungsmotor. Die ursprünglich vorgesehene EU-Abstimmung dazu war wegen Nachforderungen Deutschlands verschoben worden.

Wissing hatte gesagt, Deutschland könne einem solchen pauschalen Verbrenner-Aus zum jetzigen Zeitpunkt nicht zustimmen.

Auch Italien, Bulgarien und Polen lehnen Verbrennerverbot ab

Eigentlich hatten sich Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten bereits im Herbst darauf verständigt, dass in der EU ab 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen zugelassen werden dürfen. Eine für Anfang März vorgesehene Bestätigung des Deals durch die EU-Staaten wurde wegen Nachforderungen Deutschlands jedoch abgesagt. Weil auch Italien, Bulgarien und Polen das Verbrennerverbot ablehnen, hätte es ohne die deutsche Zustimmung nicht die nötige Mehrheit für das Gesetz gegeben.

In der Bundesregierung ist es vor allem die FDP, die darauf dringt, dass auch nach 2035 noch Neuwagen mit Verbrenner zugelassen werden dürfen, die klimaneutrale E-Fuels tanken. Die Partei begründet dies mit einem sogenannten Erwägungsgrund in der Einigung vom Herbst, der bestimmte Ausnahmen für Verbrenner mit E-Fuels vorsieht.

Sendung: rbb24 Abendschau, 22.03.2023, 19:30 Uhr

67 Kommentare

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  1. 67.

    Das lebensgefährliche "Teil" eines Autos sitzt immer hinter dem Lenkrad.

  2. 66.

    Sie sind wohl Tag und Nacht am Bäume pflanzen? Oder wie können sie sonst behaupten, "solche Leute" dort noch nicht gesehen zu haben? - Die Klimagerechtigkeitsbewegung ist recht heterogen, zumindest was ihre Aktivitäten angeht (sie könnte durchaus von den Menschen her diverser sein, keine Frage)...Ihre pauschalen Anschuldigungen, dass diese Menschen nichts lernen/gelernt hätten und (nach)denken sollten sind wirklich lächerlich. Und ich muss widersprechen, die Leute sind oft im sozialen Bereich (Arbeit mit und am Menschen!) oder in der Naturwissenschaft tätig. Da haben sie einiges gelernt und gemerkt, dass es so nicht weitergehen kann. Der alltägliche Wahnsinn muss gestört werden. Ansonsten geht alles seinen gewohnten Weg. Und, dass es so nicht weitergehen kann, haben ja auch hoffentlich Sie verstanden!?

  3. 65.

    Völlig am Thema vorbei. Alle aufgezählten Features hat ein Kleinwagen heutztage auch, was hat das mit den Autos im "Osten" zu tun?

  4. 64.

    Als vor 40 Jahren im Osten alle Autos gleich aussahen, waren alle gleich lebensgefährlich.
    Niemand musste sich dem Vorwurf aussetzen, eine Protzkarre zu besitzen.

    Was muss das eine geile Zeit gewesen sein.Diese Vielfalt heute ist kaum zu ertragen.

  5. 62.

    Niemals wollte ich einen SUV.
    Als dann Zeit wurde, für unseren 25 Jahre alten Kombi einen Ersatz zu suchen, stand ein gebrauchter SUV (Franzose) zur Verfügung.

    Heute gehört er uns.
    Er ist 60 kg leichter als der Kombi, 30 cm kürzer und verbraucht weniger Benzin. Er ist 17 cm breiter--ok.
    Er bremst automatisch ab, wenn der Fahrer zu spät reagiert.
    Setzt man den Blinker, warnt ein rotes Licht am Rückspiegel, wenn Fahrzeuge in der Nähe sind.Womöglich kann man so auch einen Aufprall mit einem Fahrrad beim rechtsabbiegen verhindern.
    Man kann Höchstgeschwindigkeit einstellen--schneller fahren als z.B. 30 km geht nicht. Er reagiert, wenn man die Mittellinie überfährt--so kann ein Frontalcrash auf der Gegenfahrbahn verhindert werden.Er parkt automatisch ein..und war trotz aller "technischen Hilfsmittel" relativ preiswert, weil gebraucht.
    ..Ihre Frage, auf welcher Honorarliste ich stehe ist peinlich--genau so wie ihre Vorbehalte gegenüber SUVs.

  6. 61.

    Tesla-Manie bei vielen die eAutos fordern aber wohl eher aus China kommen sollen?
    Der nördliche Berliner Ring wurde ausgebaut, da viel eine Unmenge mehr echter Wald statt Nutzholz-Plantage. Und - es regte sich niemand auf, kein FFF, keine Aktivisten, keine Umweltverbände, keine Anwohner - immer nur wo es passt und Medienwirksam ist - verlogen und populistisch- nur heiße Luft. Bäume Pflanzen werden die auch nie

  7. 60.

    Borckenkäfer/Baum-Monokulturen - die Grünen redeten damals vom kompletten Tod der deutschen Wälder. Auch heute stirbt kein Wald - fahr mal nach Brandenburg raus

  8. 59.

    Die lokale Emissionsfreiheit auf der "Kystruten" (bislang allein von Hurtigruten betrieben, jetzt auch von Havila) ist der Tatsache geschuldet, dass in den Fjorden die Luftqualität aufgrund des zunehmenden Schiffsverkehrs zunehmend unerträglich geworden ist. Die hohen Bergflanken verhindern einen Luftaustausch, so dass in den Fjorden regelmäßig ein dichter Dunstschleier aus Schiffsabgasen festhängt. Zum Schutz von Umwelt und Gesundheit hatte daher die norwegische Regierung einen Zeitplan gesetzlich festgelegt, ab dem nur noch lokal emissionsfrei in diese Fjorde eingefahren werden darf. Die Schiffe sind aber keine reinen e-Schiffe sondern Hybidmodelle. Die meisten Fähren, die innerhalb der Fjorde verkehren sollen dagegen tatsächlich vollständig umgestellt werden. Um eine vollständige Umstellung ging es nie, denn auch die Norweger wissen, dass nicht die gesamten Strecken rein elektrisch zu betreiben sind.

  9. 58.

    Welchen Stromüberschuß? Die lächerlichen 6TWh, die 2021 nach EEG abgeregelt worden sind?

  10. 57.

    Ich sehe das auch so. Die haben doch alle,,,, fast alle einen Sockenschuss. Die Erde ist sowieso kaputt. Ob mit Klimaschutz, oder ohne... Der Erdkern dreht sich nicht mehr. Zumindest viel langsamer, als er sollte. Und die Erde ist um 8cm aus der Erdachse gerutscht.

  11. 56.

    80% der Fichten sind im Harz Geschichte: https://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/blickpunkte-7525.html
    Übrigens hatte man damals in Tesla-Geschwindigkeit auch etwas unternommen, angefangen vom großflächigen Kalken bis hin zur Rauchgasentschwefelung in Großkraftwerken. Andreas Bolte, Leiter des staatlichen Thünen-Instituts für Waldökosysteme in Eberswalde; "Ende der 1980er wurden oft noch 25 bis 30 Kilo Schwefeleintrag pro Hektar und Jahr gemessen; heute sind es nur noch drei bis vier Kilogramm."

  12. 55.

    In welcher Blase leben Sie eigentlich, dass Sie das Waldsterben nicht mitbekommen?

  13. 54.

    Herr Gott … E-Fuels sind (quasi und aller Orten dringend gewünschte) Stromspeicher für die Überschüsse bei der Stromproduktion … Und, sie werden „alte“ Autos klimaneutraler machen … WAS gefällt den „Umweltaktivisten“ daran nicht ?! … WAS ?! … Wenn das Aus für E-Fuel-Neuwagen kommt, kommen diese E-Fuels nicht so schnell, so gut und so breit ausgerollt ... Verdammt und zugenäht !

  14. 53.

    Die Epoche öffentlicher Verbrennung und Stigmatisierung sollte eigentlich überstanden sein.
    Ich wünsche diesen Initiatoren eine Zeitreise in die DDR 1988 oder Berlin 1933. Mitläufer jubelten schon immer, übersahen die Folgen und verzweifelten am Endergebnis

  15. 52.

    Anfang der 80er, so begannen die Grünen schon einmal mit Massen-Panik:
    „Die ersten großen Wälder werden schon in den nächsten fünf Jahren sterben. Sie sind nicht mehr zu retten“, prophezeite der Göttinger Bodenkundler Professor Bernhard Ulrich 1981. Er lag falsch. Bis heute sind in Deutschland keine großen Wälder zugrunde gegangen.

    Heute kommen die als 2.0 daher

  16. 51.

    Selbst für Youngtimer aus den Achtzigern und Neunzigern sind schon langge viele Teile nicht mehr erhältlich. Fährt man mit einem Senator oder Omega zum Opel-Händler und fragt nach einer Benzinpumpe oder einem Austauschmotor, heißt es in der Regel: Nicht mehr lieferbar. Bei Ford sieht es ähnlich aus. Versuchen Sie mal bei BMW für eine 850i ein Multiinformationsdisplay als Ersatzteil zu bekommen. Was wird wohl mit den Chips passieren, ohne die heute kein Autos mehr fährt?

    Dennoch wünsche ich Ihnen viele Freude mit Ihren Schätzchen. Ich ärgere mich, dass ich mich damals von meinem E9 getrennt habe. Der Wert hätte sich verachtfacht - aber auch nur, weil andere ebenfalls als Ersatzteilspender endeten.

  17. 50.

    In Berlin darf wohl jeder machen was er will. Wo war die Staatsmacht oder hatten die Herrschaften sogar eine Genehmigung für die Aufstellung dieses Kunstwerken an dieser prominenten Stelle.

  18. 49.

    Sind wir wieder in einer Epoche wo man öffentlich was verbrennen und stigmatisieren muss?

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