Nach Farb-Attacke - BIM lässt mit Reinigungslösung am Brandenburger Tor experimentieren
Als Reaktion auf die Farbattacke auf das Brandenburger Tor sind nun mehr Polizisten dort im Einsatz. Unterdessen wurde Strafanzeige gegen die Verursacher gestellt. Das Wahrzeichen wird nicht wie erhofft bis zum Marathon komplett sauber.
Die Farbe, mit der die "Letzte Generation" das Brandenburger Tor beschmiert hatte, hält sich an manchen Stellen hartnäckig. Wie eine Sprecherin der für das Brandenburger Tor zuständigen Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) rbb|24 am Mittwoch mitteilte, sind die Arbeiten mit heißem Wasser und Hochdruck mittlerweile abgeschlossen. Allerdings seien nur 80 Prozent der Farbe abgegangen.
Nun müsse auf Musterflächen eine Lösung aufgebracht werden, um zu prüfen, wie die übrige Farbe gereinigt werden könne. Dies soll bis Dienstag geschehen. Somit wird die Farbe nicht wie erhofft bis zum Ende der Woche verschwunden sein. Die Reinigungskosten werden sich laut BIM so nochmals erhöhen. Bislang geht die BIM von Kosten in Höhe von rund 35.000 Euro aus.
Strafanzeige erstattet
Die Reinigungsarbeiten hatten sich ohnehin schwieriger als zunächst gedacht gestaltet. Wie das Berliner Landesdenkmalamt am Montag auf rbb-Anfrage mitteilte, reagiert der Sandstein, aus dem das Wahrzeichen besteht, altersbedingt empfindlich auf äußere Einflüsse. Es könne durch die Hochdruckreinigung "lokal zu oberflächennahen Beeinträchtigungen kommen", hieß es.
Um die Kosten durch die Verursacher erstattet zu bekommen, sei nun Strafanzeige erstattet worden, sagte die Sprecherin der BIM. Zunächst sei die eigene Versicherung in Vorkasse gegangen. Die Berliner Polizei hat ohnehin ein Strafverfahren von Amts wegen eingeleitet. Es wurden bereits am Sonntag 14 verdächtige Personen festgenommen.
Polizisten patroullieren
Währenddessen hat Polizei die Schutzmaßnahmen rund um das Berliner Wahrzeichen erhöht. Das bestätigte ein Sprecher der Behörde am Mittwoch dem rbb. Zuvor hatte die "Berliner Morgenpost" darüber berichtet.
Wie der Polizeisprecher sagte, werden als Reaktion auf den Angriff mehr Polizisten tagsüber und nachts im Einsatz sein. Sie sollen dort patroullieren.
Mitglieder der "Letzten Generation" hatten sich zu der Aktion am Sonntag bekannt. Sie besprühten demnach sechs Säulen des Tores aus präparierten Feuerlöschern mit Farbe.
Proteste zum Marathon noch offen
In den nächsten Tagen wird die Polizei auch anlässlich des Berlin-Marathons rund um das Brandenburger Tor im Großeinsatz sein. Nach deren Angaben sind 650 Polizisten im Einsatz. Die Klima-Aktivisten der "Letzten Generation" ließen offen, ob sie nach ihren jüngsten Blockaden auch am Wochenende protestieren wollen. Dazu könne man zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Angaben machen, teilte die Gruppe der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch auf Anfrage mit. Das Marathon-Ziel befindet sich in unmittelbarer Nähe des Brandenburger Tores.
Sendung: rbb24 Inforadio, 20.09.2023, 14 Uhr