Demonstration für Klimaschutz - "Fridays for Future" lockt in Berlin mehrere Tausend Menschen auf die Straße

Fr 15.09.23 | 17:11 Uhr
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"Klima retten" steht auf einem Ballon, während am 15.09.2023 Tausende von Menschen an der Protestaktion der Klimaschutzbewegung Fridays for Future vor dem Brandenburger Tor demonstrieren. (Quelle: dpa/Annette Riedl)
Video: rbb|24 | 15.09.2023 | Material: rbb24 Abendschau | Bild: dpa/Annette Riedl

"Fridays for Future" hatte für Freitag zu einem "Klimastreik" in zahlreichen Ländern aufgerufen. In Deutschland waren 250 Kundgebungen angemeldet. Die größte Protestveranstaltung fand in Berlin statt.

Bei einem Protesmarsch von "Fridays for Future" sind am Freitag Tausende Klimaschützer durch die Berliner Innenstadt gezogen. Die Polizei sprach von etwa 12.500 Teilnehmern, die Organisatoren zählten 24.000 Demonstranten. Vom Brandenburger Tor aus zogen die Menschen durch das Berliner Regierungsviertel. Sie untermauerten ihre Forderung nach strengeren Maßnahmen gegen den Klimawandel.

Im Rahmen eines globale Aktionstags waren allein in Deutschland rund 250 Protestaktionen geplant, unter anderem auch am Potsdamer Luisenplatz. An der Berliner Demonstration von "Fridays for Future" beteiligte sich auch die Klimaschutzgruppe "Letzte Generation". Sie will sich ab kommendem Montag wieder mit Straßenblockaden für den Klimaschutz einsetzen.

Dreizehnter weltweiter Klimastreik

Unter den Demonstranten am Brandenburger Tor waren sehr viele jüngere Menschen, dem Augenschein nach auch sehr viele im Alter von Schülern. Auf Transparenten stand "Klimaschutz ist Grundrecht" und "Profit heute, tote Welt morgen". Zu sehen waren auch Fahnen der Umweltschutzinitiativen Greenpeace und BUND.

Mit sogenannten Klimastreiks an Schulen und Protesten in 245 Orten in Deutschland - darunter auch Frankfurt (Oder) und Oranienburg - und weiteren Städten auf der ganzen Erde wollte "Fridays for Future" sich am Freitag für mehr Maßnahmen für den weltweiten Klimaschutz einsetzen. Es war der 13. weltweite Klimastreik. In Deutschland verlangen die Aktivisten die Einführung eines Klimagelds und die Verschärfung des Klimaschutzgesetzes.

Die bekannte Vertreterin von "Fridays for Future", Luisa Neubauer, rief bei der Auftaktkundgebung: "Es ist eine historische Zeit. Lassen wir zu, dass es immer so weitergeht, oder stellen wir uns dagegen? Das sind die großen Fragen der Zeit." Seit fünf Jahren gebe es "Fridays for Future" und seit fünf Jahren würden Klimaziele "zerfasert" und "man trampelt darauf herum", sagte Neubauer. "Es ist ein Skandal." Die Popband Juli spielte ihren Hit "Perfekte Welle" und rief den Demonstranten zu: "Ihr habt alles Recht der Welt, hier zu sein."

Kritik an Protestform der "Letzten Generation"

Auch die Klimaschutzgruppe "Letzte Generation" beteiligte sich an der Demonstration von "Fridays for Future". Sie will ab Montag in Berlin mit einigen hundert Unterstützern und erneuten Straßenblockaden, bei denen sich Teilnehmer an der Fahrbahn festkleben, protestieren.

"Fridays for Future" sprach sich erneut gegen die Klebe-Proteste der "Letzten Generation" aus. Man verfolge eine andere Strategie, sagte der Sprecher von "Fridays for Future" Berlin, Pit Terjung, Radioeins vom rbb.

Deutschland hinke beim Klimaschutz hinterher. Es sei deshalb nötig, mit Massenprotesten Druck auf die Ampel-Regierung zu machen. Das sei aus seiner Sicht das schärfste Schwert für schnellen Klimaschutz. Terjung warnte vor der Logik, dass die radikalere Protestform die bessere sei - "im Gegenteil".

Man sei nicht mehr in der Phase, wo Aufmerksamkeit das einzige strategische Ziel sei. Man sei jetzt in der Umsetzungsphase, so Terjung weiter. Das bedeute, man müsse um jede einzelne Maßnahme kämpfen und dafür brauche es sichtbare Mehrheiten auf der Straße.

Bundesregierung soll Klimaschutz-Ziele einhalten

Die Klima-Aktivisten fordern das zügige Aus für die fossilen Energieträger Kohle, Öl und Gas, eine Umsetzung des im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Klimagelds, eine Verschärfung des Klimaschutzgesetzes und höhere Investitionen in den Bus- und Bahnverkehr.

Die Aktionen in Deutschland richten sich insbesondere an die Bundesregierung. Die Demonstrierenden ermahnen sie, die eigenen Klimaschutz-Ziele einzuhalten. Bundesweit hätten sich laut "Fridays for Future" 250.000 Menschen an dem Streik beteiligt.

Sendung: Radioeins, 15.09.2023, 15:00 Uhr

135 Kommentare

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  1. 135.

    Wow, woher wissen Sie, dass ich eine Brille trage, unglaublich ;).....nur ist sie überhaupt nicht grün. Das einzige, was ich nicht nachvollziehen kann ist, dass das Flugverhalten von Frau Baerbock ja anscheinend für viele auf einmal überaus wichtig zu sein scheint. Entweder sie fliegt zu viel oder, wie in Ihrem Kommentar, sie benutzt zu häufig den Flieger der Bundesregierung. Warum war das bei vorherigen Regierungen noch nie ein Thema? Und war es bisher nicht völlig nebensächlich, wer wann wieviel fliegt? Und ja, ich weiß ihre Antwort schon jetzt, sie ist bei den Grünen. Aber wenn sie als Außenministerin was erreichen will, ist sie naturgegeben auch viel unterwegs und muss daher auch z.T. fliegen. Und ob jedesmal ein mit ihrem Terminplan passender Linienflug vorhanden ist, kann keiner von uns wissen. Nur darauf wollte ich aufmerksam machen, auf mehr nicht.

  2. 134.

    Ihre Antwort erschließt sich mir nicht. Wenn Sie das nicht gestört hat ist das fein und Ihre Meinung. Aber warum möchten Sie mir Ihre Meinung auf's Auge drücken ?

  3. 132.

    @ Lana, ich wusste gar nicht, das die Bahnen nur der arbeitenden Bevölkerung zur Verfügung stehen. Im übrigen gehöre ich auch zur arbeitenden Bevölkerung. Mich hat's nicht gestört. Mich stören aber Leute, die meinen, irgendwas stört andere, ohne diese zu fragen.

  4. 131.

    und die arbeitenden Menschen waren darüber not amused"
    Es soll allerdings auch arbeitende Menschen geben, die es gar nicht gut finden, das diejenigen, die grundsätzlich gegen alles und jedes sind sich ständig hinter ihnen verstecken.

  5. 130.

    Viele sind auch klimafreundlich eingeflogen. Der BER war jedenfalls voll von den Protagonisten. Ansonsten kann ich ihre Erfahrung teilen. Die Bahnen waren brechend voll und die arbeitenden Menschen waren darüber not amused

  6. 129.

    Das ist eine, aber keine definitive Antwort.
    Klar habe ich versucht und gesucht DEN Zeitpunkt zu finden.
    Und cool England und Deutschland diferenziert anzugeben, waren ja auch zwei verschiedene Klimas (sorry, kenne den Plural nicht).

  7. 128.

    Einfach mal die grüne Brille abnehmen und das Steuerzahler Handbuch und andere offizielle Berichte der Bundesregierung lesen. Da steht, wer die Vielflieger der Regierungsparteien sind. Baerbock hat bei Amtsantritt übrigens versichert fast ausschließlich Linie zu fliegen. Hat sie auch gemacht, wenn der Regierungsflieger Wiederwahl kaputt war.

  8. 127.

    Deswegen laufen die Vorbereitungen für die Proteste gegen die LNG Terminals vor Rügen auf Hochtouren. Auch hier werden Meeresschutzgebiete durch die Anlandungsinfrastruktur gefährdet.

  9. 126.

    Man könnte mit der gleichen Berechtigung den Gegnern von FFF unterstellen, das sie regelmäßig nach Malle zum Eimersaufen fliegen.
    (Die Qualität ihrer Argumente ist zumindest danach)

  10. 125.

    "Kohlestrom stoppen" skandieren "Fridays for Future" Anhänger. Man sieht, wie blind und unrealistisch diese Missionare sind. In ihrem Eifer sind sie nicht in der Lage, selbst grundlegende Phänomene wahr zu nehmen. Ja, auf linksgrünes Betreiben hin erfolgte in Deutschland der "Kohleausstieg". Wegen ausbleibender Gaslieferungen aus Russland setzt Deutschland mehr Kohle zur Stromerzeugung ein und hat dafür Kraftwerke aus der Reserve geholt. Bei der Verbrennung von Kohle entsteht mehr klimaschädliches Kohlendioxid als bei Erdgas.
    Lt. Destatis wurden 2022 acht Prozent Kohle mehr als 2021 importiert, um den Ausfall von Atomenergie- und heimischer Kohle auszugleichen.
    Die Ampel setzt sich bei Gericht für die Anlandung von LNG auf Rügen durch. Die Herstellung von Flüssigerdgas schafft mehr Umweltprobleme, als bisher bekannt. Von radioaktiven Abfällen bis zu starkem Methan-Ausstoß. Experten warnen bereits, Kohle sei klimafreundlicher als importiertes, gefracktes Gas.

  11. 124.

    Es liegt nun mal in der Natur des Amtes, dass eine Außenministerin mehr reist als ein Justizminister. Haben Sie Ihre Weisheit von der "Bild" oder der AfD? Ich glaube Genscher ist viel häufiger durch die Gegend geflogen.

  12. 123.

    Diese Jungen Leute trauen sich aber endlich mal für ihr berechtigtes Anliegen auf die Strasse zu gehen und zu demonstrieren und kundzutun, um was es ihnen geht.Anders als die Letzte Generation mit ihren Hirnrissigen Aktionen, die wir alle kennen, unterstütze ich FFF in vollster Linie. Sie kämpfen um ihre Zukunft, auch um die Zukunft der eigenen Kinder und deren Kinder. Und das Weltweit. Übrigens brauchten die Westdeutschen nicht nach Berlin zu kommen, dort fanden die gleichen Demonstrationen statt.
    Leider gibt es zu viele Menschen die sich eher ein " weiter so " wünschen, wie man in ihrem Kommentar sieht.
    Trotz der Klimawandel seine ersten Auswirkungen zeigt.
    Braucht man nur Griechenland und Libyen zu nennen.

  13. 122.

    ...war auch mein erster Gedanke...
    ...man sollte aber nicht alle über einen Kamm scheren...
    ...nicht alle sind scheinheilig...
    ...nicht alle lügen, bzw. nicht alle belügen sich selbst.

  14. 121.

    @ Lobenswert, in England vor 1765 und in Deutschland vor 1820. War nicht schwer zu finden. Wenn man's nicht selber weiß.

  15. 120.

    Wenn man in seiner eigenen Stadt am Tag des Klimaprotestes nicht einmal mit einem Öffentl. Verkehrsmittel auch nur annähernd in die Nähe seines Mobilitätszieles kommen konnte, dann hat der Klimaprotest genau das richtige Ziel erreicht.
    Während Autos munter durch die Stadt düsen konnten, musste der überzeugte (schon) und so manche braver Öffinutzer weite Fußwege auf sich nehmen. Einfach umwerfend....

  16. 118.

    Man kann ja fordern, weg von Öl, Gas und Kohle!
    Dann aber bitte auch wirklich realistische Alternativen benennen, die diese Energieträger kompensieren.
    Aber so kennt man die führenden Köpfe von "FFF" von diversen TV Auftritten:
    Explizit auf die Alternativen angesprochen, kommt nichts brauchbares, außer noch mehr Windräder...

  17. 116.

    Das ist natürlich mit 9€ Ticket und Tempolimit von Deutschland aus aufzuhalten. Top. Da ist garnichts mehr aufzuhalten, nur noch darauf einzustellen.

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