September-Bilanz in der Region - Zu warm, zu trocken - aber ohne neue Tagesrekorde
Daten des Deutschen Wetterdienstes für September belegen: Berlin war das wärmste Bundesland, Brandenburg liegt beim Sonnenschein ganz weit vorne. Neue Tagesrekorde wurden allerdings nicht aufgestellt, wie ein tiefer Blick in die Historie zeigt.
- Berlin war im September das wärmste Bundesland
- Brandenburg liegt bei der Sonnenscheindauer auf Platz zwei
- In beiden Ländern blieb es extrem trocken
- Tagesrekorde liegen teilweise weit zurück
Der September war in Berlin und Brandenburg zu warm und zu trocken. Zu diesem Ergebnis kommt der Deutsche Wetterdienst (DWD) in einer vorläufigen Monatsbilanz, die am Freitag veröffentlicht wurde.
Mit einer Gebietsmitteltemperatur von 18,4 Grad liegt Berlin auf Platz eins unter den Bundesländern. Der langjährige Mittelwert steht bei 14,1 Grad. Die Sonne schien an 260 Stunden, das war fast 65 Prozent über dem Mittelwert von 156 Stunden. Mit 20 Litern je Quadratmeter wich der Niederschlag rund 60 Prozent von den 46 Litern des Sollwertes nach unten ab.
Keine neuen Tagesrekorde - heißester Tag in Berlin 31,6 Grad
Trotz der hohen Durchschnittstemperatur wurden im September in Berlin keine neuen Tageshöchstwerte erreicht. Der heißeste Septembertag seit Beginn der Wetteraufzeichnungen liegt schon lange zurück: In den Jahren 1911 und 1919 wurden in Berlin-Dahlem jeweils 34,2 Grad erreicht, wie eine Auswertung der ARD-Wetterredaktion ergeben hat. In diesem Jahr war der 11. September der heißeste Tag des Monats in Berlin. Die Messstation am Insulaner registrierte an diesem Tag 31,6 Grad.
Nur ein September war in Brandenburg bisher sonniger
Brandenburg wiederum war das zweitsonnigste und trockenste Bundesland des Monats. Das Thermometer stieg mit durchschnittlich 17,8 Grad auf einen neuen Rekordwert, weit über dem langjährigen Mittel von 13,8 Grad. Das Sonnenscheinplus lag mit 255 Stunden rund 65 Prozent über dem langjährigen Mittel von 156 Stunden. Sonniger war nur der September 1959.
Auch in Brandenburg wurden keine neuen Tagesrekorde aufgestellt: Den wärmsten Septembertag der dokumentierten Geschichte gab es im Jahr 1947: In Baruth (Teltow-Fläming) wurden damals 35,6 Grad gemessen. In diesem September liegt Baruth ebenfalls an der Spitze: am 9. und 10. September lagen hier und in Lübben-Blumenfelde (Dahme-Spreewald) sowie in Wusterwitz (Potsdam-Mittelmark) die Höchstwerte bei 31,7 Grad, wie Daten der ARD-Wetterredaktion zeigen.
In Brandenburg fielen im ablaufenden Monat nur ungewöhnlich magere 18 Liter je Quadratmeter Niederschlag. Normal wären 45 Liter gewesen. In machen südlichen Regionen fielen sogar nur um die 5 Liter.
Bundesweit wärmster September
Deutschlandweit lag der September 2023 mit 17,2 Grad um 3,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Damit wurden die bisherigen Rekorde aus den Septembermonaten 2006 und 2016 deutlich übertroffen. Mit rund 32 Litern pro Quadratmeter fiel nur etwas mehr als die Hälfte des Niederschlags der Referenzperiode (61 Liter).
Sendung: rbb24 Inforadio, 29.09.2023, 18 Uhr