Personalmangel - Brandenburger Apotheken dürfen Öffnungszeiten kürzen

Mi 11.10.23 | 15:27 Uhr
Die Fläming Apotheke in Bad Belzig am 12.08.2021. (Quelle: dpa/PHOTOTHEK/Janine Schmitz)
Bild: dpa/PHOTOTHEK/Janine Schmitz

Die Apotheken leiden unter Personalmangel. Vor allem auf dem Land schließen deshalb immer mehr von ihnen, so die Brandenburger Apothekerkammer. Um das zu verhindern, müssen sie jetzt nur noch Mindestöffnungszeiten anbieten.

Die Apotheken in Brandenburg müssen ab sofort nur noch Mindestöffnungszeiten anbieten. Das bestätigte die Landesapothekerkammer Brandenburg am Mittwoch auf Nachfrage von rbb|24.

Die Apotheken befänden sich an der Kapazitätsgrenze, sagte die Kammer zur Begründung. Man kämpfe mit überbordender Bürokratie und steigendem Fachkräftemangel. Zudem seien die verbliebenen Mitarbeitenden "ausgebrannt" und die Honorare seien seit 2013 nicht mehr angepasst worden.

Die Neuregelungen in den Kammerbereichen geben den einzelnen Apotheken die Möglichkeit zu kürzeren Öffnungszeiten. Die Mindestregelungen sind je nach Kammerbezirk unterschiedlich.

Personalmangel vor allem auf dem Land

Die Mindestöffnungszeiten für Brandenburg sind: montags, dienstags, donnerstags und freitags mindestens sechs Stunden zwischen 9 und 18 Uhr. Mittwochs mindestens drei Stunden zwischen neun und 18 Uhr. Am 24. und 31. Dezember (werktags ohne Samstag) mindestens drei Stunden zwischen 9 und 14 Uhr. Für Samstage gelten keine Pflichtöffnungszeiten.

Ob die kürzeren Öffnungszeiten tatsächlich umgesetzt würden, sei Sache der einzelnen Apothekenleiter, sagte eine Sprecherin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA). Vor allem in ländlichen Regionen herrsche häufiger Personalmangel. Wenn sich die Öffnungszeiten verkürzten, könnten Apotheken weiterhin geöffnet bleiben. "Eine Apotheke mit leicht verkürzten Öffnungszeiten ist besser als keine Apotheke - gerade auch auf dem Land", sagte die Sprecherin.

Auch in anderen Bundesländern

Ramona Reimann, Sprecherin der Apothekerkammer Brandenburg teilte rbb|24 mit: 2022 habe Brandenburg zehn Apotheken verloren, in den ersten acht Monaten den Jahres 2023 seien es schon neun Apotheken weniger.

Die kürzeren Öffnungszeiten gelten laut ABDA außerdem in fünf anderen Bundesländern: in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz sowie in Nordrhein und in Westfalen-Lippe.

Der Bundesverband empfiehlt den Kunden, sich bei ihrer jeweiligen Apotheke nach den Öffnungszeiten zu erkundigen.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 11.10.2023, 19:30 Uhr

Nächster Artikel