FAQ | Kreditkartenbetrug - Wie Sie sich vor den Gefahren des bequemen Bezahlens wappnen

Sa 21.10.23 | 08:34 Uhr
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Symbolbild: Ein Kunde bezahlt am 15.10.2021 mit Kreditkarte an der Kasse im Einzelhandel kontaktlos über NFC. (Quelle: Picture Alliance/Zoonar.com/Robert Kneschke)
Bild: Picture Alliance/Zoonar.com/Robert Kneschke

Das Bewegen von Geld wird immer einfacher. Aber nicht jedem ist wohl dabei. Kann ich das Bezahlen ohne PIN nicht einfach sperren? Was ist die aktuellste Betrugs-Masche? Wie trickse ich KI-Methoden aus? Und was ist eigentlich eine Kuno-Sperrung?

  • Familieninternes Passwort als einfaches Mittel gegen KI-Sprachnachrichten
  • Verbraucherzentrale rät zu wöchentlichem Check der Kontoauszüge
  • Bezahlen ohne Geheimzahl - viele Banken bieten Abschaltung dieser Funktion an
  • Kuno-Sperrung bei der Polizei effektives Mittel gegen Kreditkartenbetrug

Was ist die aktuellste Betrugsmasche im Online-Zahlungsverkehr?

Kurz gesagt: Zeitdruck und Angst. Phishing-eMails, mit denen Betrüger Passwörter oder Geheimzahlen abgreifen wollen, werden als Betrugsfalle immer ausgefeilter. "Diese Nachrichten, ob per Mail, Whatsapp oder SMS, suggerieren: Ich muss jetzt schnell reagieren, sonst ist mein Konto ungeschützt", sagt Sylvia Schönke von der Verbraucherzentrale Brandenburg gegenüber rbb|24. Auch die Zeiten, in denen diese Mails durch ein fehlerhaftes Deutsch der Täter oder eine nur allgemeine Anrede schnell auffallen, sind längst vorbei.

Zudem: Mithilfe einer künstlichen Intelligenz (KI) können Betrüger die Stimmen von Angehörigen täuschend echt simulieren und Sprachnachrichten versenden. Sogar echte Anrufe sind laut Schönke in dieser Form mittlerweile möglich.

"Man wird von der menschlichen Seite aus animiert, sofort etwas zu machen." Denn auch hier suggerieren die Betrüger großen Zeitdruck: Eine schnelle Zahlung sei angeblich nötig, um einem nahen Verwandten in einer misslichen Lage zu helfen, so Schönke.

Hier helfe es oft, einfach mal durchzuatmen und mit dem betroffenen Angehörigen (zum Beispiel die alte bekannte Telefonnummer wählen) oder einem Dritten zu sprechen - aber auf jeden Fall nicht sofort persönliche Daten oder PIN-Nummern einzugeben oder gar Zahlungen anzuweisen, so Schönke.

Wie wappne ich mich gegen eine KI-generierte Sprachnachricht eines angeblichen Familienmitglieds?

So perfide die Methoden der Betrüger werden, so einfach kann man ihnen das Leben zumindest schwermachen. Schönke empfiehlt: Ein familieninternes Passwort ist eine Möglichkeit. Dieses muss dann genannt werden, wenn Geldthemen am Telefon oder per Chat besprochen werden.

Dieses sollte dann freilich aber nur mündlich ausgemacht werden - und eben nicht im Whatsapp-Chat hinterlegt sein.

Wie oft bin ich verpflichtet, mein Konto auf betrügerische Abbuchungen zu überprüfen.

Zunächst sollte jeder Kunde aus eigenem Interesse seine Kontobuchungen einmal die Woche kontrollieren. Denn je früher Fehlbuchungen oder Mißbrauch der Bank angezeigt wird, desto besser ist bei einem Kreditkartenbetrug die Chance auf Rückerstattung, sagt Sylvia Schönke.

Bei einer Lastschrift ist die Rückbuchung bis acht Wochen ab Buchungsdatum möglich. Handelt es sich um eine nicht vom Betroffenen autorisierte Lastschrift, also um Missbrauch, dann beträgt die Rückholfrist bis 13 Monate.

Überweisungen oder Zahlungen mit Geheimzahl sind dagegen - bis auf ganz wenige Ausnahmen - nicht rückholbar, weil diese meist sofort oder noch am selben Tag ausgeführt werden. Hier muss der Kunde also sofort seine Bank informieren und bitten, die Zahlung zu stoppen.

Ich finde beim Einkaufen das Bezahlen hoher Beträge ohne PIN gruselig. Kann ich diese Funktion nicht einfach komplett sperren?

Das müssen Verbraucher mit ihrem Bankinstitut klären.

Das kontaktlose Bezahlen habe spätestens seit der Corona-Pandemie einen Schub bekommen, sagt Tanja Beller vom Bundesverband deutscher Banken. "Wir haben leider keinen Marktüberblick, inwieweit es noch Möglichkeiten gibt, eine Karte ohne Kontaktlosfunktion zu beziehen beziehungsweise diese Funktion auszuschalten. Hierzu kann nur das jeweilige Kreditinstitut Auskunft geben", so Beller.

Immerhin: Um den Kreditkartenbetrug zu erschweren, gilt auch ohne PIN gilt als Sicherheitsvorschrift eine Grenze von 50 Euro in einer Einzelbuchung oder 150 Euro bei aufeinanderfolgenden Buchungen - werden diese Werte überschritten, wird auch beim kontaktlosen Bezahlen eine Geheimzahl abgefragt.

Sparkassen-Kunden, "die bei ihrer Sparkassen Card die Kontaktlos-Funktion deaktivieren möchten, können dies telefonisch oder in einer Filiale bei einem Berater oder einer Beraterin der Berliner Sparkasse veranlassen", sagte eine Sprecherin der Sparkasse gegenüber rbb|24. In Abhängigkeit vom jeweiligen Händlerterminal könne dann bei der Bezahlung mit einer Sparkassen Card eine PIN abgefragt oder eine Unterschrift verlangt werden, heißt es weiter.

Kunden der Deutschen Bank können die NFC-Funktion "über einen entsprechenden Kundenauftrag in der Filiale oder über den telefonischen Kundenservice deaktivieren lassen. Ein Austausch der Karte ist nicht erforderlich", sagte eine Sprecherin gegenüber rbb|24.

Auch die Postbank bietet laut einer Sprecherin die Deaktivierung der NFC-Funktion an. Ebenso wie die Commerzbank, deren Sprecherin hinzufügt, dass die Bank für Schäden hafte, wenn es "zu einem betrügerischen Einsatz der Karte ohne PIN" kommen sollte. Kunden der Berliner Volksbank können laut einer Sprecherin die Funktion am Geldautomaten ausschalten und auch später wieder aktivieren. Auch sie betont, dass sich das kontaktlose Bezahlen in der Coronazeit als hilfreich erwiesen habe und empfiehlt diese Funktion auch im Hinblick auf die nun anstehenden Erkältungszeit. Kunden der HypoVereinsbank können laut einem Sprecher die NFC-Funktion im Call-Center oder in der Filiale ausschalten.

Dass das pinfreie Bezahlen dennoch boomt, ist für Sylvia Schönke nicht verwunderlich: "Das Interesse der Banken und Einzelhändler ist: Es soll schnell und unkompliziert laufen. Das birgt natürlich Risiken", so Sylvia Schönke. Oftmals sei der Streitwert auch so gering, dass die Beteiligten - also der Shop und die Anbieter der Kartenleseterminals - dies einfach in Kauf nehmen. Denn: Das Bezahlen ohne Geheimzahl, welches dann im Lastschriftverfahren abgewickelt wird, ist für die Händler billiger, so Schönke.

Meine Kreditkarte ist weg. Wie gehe ich dann am besten vor?

Als allererstes sollte man natürlich die Karte bei der Bank sperren lassen. Dies geht recht unkompliziert über den bundesweiten Sperr-Notruf 116 116. Alles, was man parat haben muss, ist die IBAN oder ersatzweise die Kontonummer und Bankleitzahl.

Als Zweites gilt es, eine Anzeige zu erstatten. Dies geht auf jeder Polizeidienststelle - oder auch online in den Internetwachen der Polizei Berlin [www.internetwache-polizei-berlin.de] oder bei der Polizei Brandenburg [www.polizei.brandenburg.de].

Sollte es sich um eine Girokarte handeln, rät Joachim Grins von der Polizei Berlin darüber hinaus zu einer Kuno-Sperrung.

NFC

Viele Karten sind mittlerweile mit einer NFC-Funktion ausgestattet. NFC steht für “Near Field Communication” (Nahfeldkommunikation) und ermöglicht - unter anderem - das Bezahlen im Supermarkt durch schlichtes Auflegen der Karte und ohne jede PIN-Eingabe.

Was ist die Kuno-Sperrung?

Das Bezahlen nur durch Auflegen der Karte ohne PIN oder mittels Unterschrift auf dem SignPad ist einfach und bequem - bringt aber auch Probleme mit sich: "Wir haben immer wieder Fälle, wo auch nach der bankseitigen Sperrung über die 116 116 das Lastschriftverfahren mit Unterschrift noch funktioniert", sagt Joachim Grins, Kriminalhauptkommissar beim Landeskriminalamt gegenüber rbb|24. "Das wissen die Täter und tätigen dann eine Reihe von Einkäufen."

Eine Kuno-Sperrung kann dies "nicht zu einhundert Prozent", aber doch weitestgehend verhindern, sagt Grins.

"Kuno" ist eine Abkürzung und das ist auch gut so. Denn sie steht für das etwas sperrige "Kriminalitätsbekämpfung im unbaren Zahlungsverkehr unter Nutzung nichtpolizeilicher Organisationsstrukturen". Die Kuno-Sperre wurde von Polizei und Einzelhandel eingerichtet, die Banken haben laut Joachim Grins keinen Anteil daran. Die Kuno-Sperrung sorgt dafür, dass bei den Karten "bei den meisten Einzelhandelsunternehmen, die daran teilnehmen auch das Lastschriftverfahfren mit Unterschrift gesperrt ist."

Eine Kuno-Sperrung geht aber nur durch persönliches Erscheinen bei der Polizei, da man schriftlich sein Einverständnis zu einer Datenübertragung geben muss.

Ich sperre eine Karte über die 116 116, dennoch kann jemand via NFC Einkäufe tätigen - ist mein Geld dann noch versichert?

"Bis zur Sperre der Karte über die 116 116 haftet der Geschädigte bis zu 50 Euro. Nach der Sperre haftet die Bank", sagt Sylvia Schönke. Bei Girokarten empfiehlt Schönke dringend, auch die separate Kuno-Sperre bei der Polizei zu verlangen.

Denn sie unterbindet weiteren Ärger und Aufwände - zum Beispiel, dass man nachweisen muss, nicht der Täter zu sein und mit einer späteren unbefugten Lastschriftzahlung nichts zu tun zu haben.

Ich habe meine Karte sofort sperren lassen, bekomme aber trotzdem eine Forderung eines Inkasso-Unternehmens. Warum?

"Wenn die Bezahlung mit Karte über das Lastschriftverfahren abgewickelt wird, bemerkt der Ladeninhaber nicht sofort, dass die Karte eigentlich gesperrt wurde" und er Opfer eines Kreditkartenbetrugs wurde. "Er hat eine Ware herausgegeben und merkt dann später, dass er sein Geld dafür nicht bekommt", sagt Joachim Grins.

Oftmals versuchen dann die Dienstleister, die den Shops die Kartenlesegeräte zur Verfügung stellen, das Geld wieder einzutreiben. So kann man - trotz Kartensperrung - durchaus noch den Brief eines Inkassounternehmens bekommen. Dies sei erstmal völlig legitim vom Inkassounternehmen, so Grins. Es reiche dann aber in der Regel, dem Inkassounternehmen die Vorgangsnummer der Strafanzeige zu nennen, um diese Sorgen los zu sein.

Wer aber diesen Ärger weitestgehend vermeiden will, sollte auch die Kuno-Sperrung vornehmen.

Wie kann ich nachweisen, dass ich mit dem Kauf, der mit meiner Karte getätigt wurde, nichts zu tun habe?

Der beste Nachweis ist, schnellstmöglichst die Karte bei der Bank sperren zu lassen und sich einen Nachweis aushändigen zu lassen, dass man dies getan habe, so Grins. Auch mit der Vorgangsnummer der Anzeige, die man gestellt hat, habe man einen weiteren Nachweis, sagt Grins.

Welche Rolle spielt nach einem Diebstahl der Faktor Zeit?

Mit die Wichtigste. "Wir haben meist wirklich nur wenige Ermittlungsansätze, wenn eine gestohlene Karte eingesetzt wurde", so Grins. Einer wäre die Videoüberwachung in Supermärkten, Shops oder an Geldautomaten. "Da sind die Fristen aber super-unterschiedlich. Es gibt Geldautomaten, die speichern die Bilder mehrere Tage - andere löschen die Bilder nach wenigen Stunden." Dies würde jede Bank anders machen, da gäbe es keine Vorgaben, so Grins.

Dazu kommt: "Wir müssen wissen, wie viel Geld an welchem Tag, zu welcher Zeit, an welchem Ort missbräuchlich vom Konto abgegangen ist - damit wir prüfen können, ob es dort Bilder gibt. Wenn die Strafanzeige erst Tage später bei uns eingeht und diese Informationen erst noch erfragt werden müssen, dann kann das schon zu spät sein."

Auch deshalb rät er, so schnell wie nur irgend möglich eine Anzeige zu erstatten und alle Nachweise - zum Beispiel in Form von Screenshots oder Kontoauszügen - gleich mitzubringen.

37 Kommentare

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  1. 36.

    Bargeld ist die letzte Privatsphäre die wir noch haben. Das Handy übermittelt ständig den Standort auch wenn die Ortung ausgeschaltet ist und der 'Smarte' Fernseher meldet, wann wir zu Hause sind.
    Beklagen Sie sich aber nicht, wenn Ihre Krankenkasse die Kosten der Krebserkrankung - nach dem Abgleich ihrer Kreditkarten-Daten auf den Kauf von Zigaretten oder Alkohol - ablehnt. Oder sie festgenommen werden, weil sie einer Hamas nahen Person Geld überwiesen haben auch wenn es nur ein Bekannter ist.

  2. 35.

    Gute Taschendiebe erkennt man daran, dass man sie überhaupt nicht bemerkt. Erst, wenn man bezahlen will und nach dem Portemonnaie sucht. Bargeld lacht - auch in der Hand des Taschendiebes.

  3. 34.

    Einfach beim Bargeld bleiben. Da muss man sich über gar nichts Sorgen machen und es verdient auch kein Dritter im Hintergrund mit.

  4. 33.

    Nein, das ist kein absoluter Blödsinn. Einfach mal zum Thema KI und Stimmen belesen.

  5. 32.

    Richtig, Teufelszeug!
    Abr gibt's wirklich, sollten Sie sich mal drüber informieren.
    Wenn Sie z.B. whatsapp-Nachrichten bekommen, ist das möglich...

  6. 31.

    "Mithilfe einer künstlichen Intelligenz (KI) können Betrüger die Stimmen von Angehörigen täuschend echt simulieren und Sprachnachrichten versenden. Sogar echte Anrufe sind laut Schönke in dieser Form mittlerweile möglich."

    Woher zum Teufel sollte denn die KI die Stimme meiner Angehörigen haben? Das ist doch absoluter Blödsinn.

  7. 30.

    Zusatz: Ich habe eine Zeitlang in Stockholm gelebt. Dort kann man z.B. im Kaufhaus nicht ohne Kreditkarte ein WC nutzen.
    Und nun? Wenn interessiert es oder kann KI damit etwas anfangen?

  8. 29.

    Ich nicht, wohne im immer enger werdenden Dörfchen. Hat nichts mit "fühlen uns" zu tun, sondern mit Fakten. Daten sind die Währung dieser Zeit. In Kürze wir KI auch mit Ihren Daten Sie über sich selbst zum Wundern und Verzweifeln bringen.

  9. 28.

    Mitunter habe ich den Eindruck, wir leiden unter "Verfolgungswahn" und fühlen uns ständig überwacht/ausspioniert.
    Andererseits wird Alexa u.ä. zum Licht anmachen genutzt und Urlaubsbilder mit Daten "veröffentlicht".
    Wir sind schon ein komisches Völkchen ;-)

  10. 27.

    Der Euro ist hier die Währung. Die sollte bei allen Grundleistungen, vor allem staatlichen oder mit Staatsbeteiligung, stets gewährleistet sein. Z. B. ÖPNV, Apotheken, Ärzte, Deutsch Bahn (Staatskonzern – Spartarif nicht gegen Bargeld, wtf?), Nahrungsmittel, Drogerien … wir kennen das aud Coronazeiten,
    wo die BVG nicht gegen Bares transportieren wollte, nach Rechtsklärung dann aber schon bzw. ohne Entgelt.

  11. 26.

    Mir wurde eine Kreditkarte gestohlen, ich konnte auch genau sagen wann und wo, nur wenige Personen aus meinem Umfeld kamen in Frage. Es wurden 1000€ abgehoben, auf dem Kontoauszug war ersichtlich, wo. Bei meiner Anzeige (am selben Tag!) sagte mir der Polizist, es wäre für Diebe kein Problem, die PIN zu errechnen. Es gäbe auch Fotos vom benutzten Geldautomaten, die mir aber aus Datenschutzgründen nicht gezeigt werden dürften. Nach 6 Wochen kam der Einstellungsbescheid der Staatsanwaltschaft....

  12. 25.

    Bei den Kommentaren (Bargeld ist das Beste) wundert man sich wirklich warum Behörden mit Faxgeräten arbeiten ?
    Naja wer mal das Risiko halbwegs real bewerten will sollte sich mal in Schweden/Finnland/Dänemark usw. umsehen.
    Während hier noch 80% Bargeld Zahlungen stattfinden sind es dort 80% Kartenzahlungen.
    Liegt aber vielleicht auch daran das die nichts von der deutschen Sonderstellung in so vielen Bereichen wissen…

  13. 24.

    Okay, danke!
    "diebstahlsichere Hülle" war etwas missverständlich ausgedrückt.
    Es ging mir um den"Diebstahl von Daten" durch die "Aufleg-Option" an der Kasse.

  14. 23.

    >"Einmal im Monat heben wir zwei Personen je 1.500 bis 2.000 Euro von der Bank in bar ab und bringen es nach Hause. Mit Bargeld in der vorderen Hosentasche gehen wir einkaufen, tanken und in Restaurants und Hotels. Das empfinden wir als sicher, bequem und unkompliziert."
    Große Summen Bargeld zu Hause oder in der Tasche zu haben, ist genauso unsicher und birgt Gefahren wie Kartenzahlungen. Das mit dem Bargeld gibt Ihnen nur das Gefühl, sicherer zu sein. Realistisch betrachtet ist dies auch mit Risiken verbunden. Wie eben alles im Leben: Sicher ist nur, dass nichts sicher ist! ;-)

  15. 22.

    Antwort auf Susanne
    Ich zahle ausschließlich mit Bargeld, wurde schon oft dafür belächelt.
    Aber mich stört es nicht, da noch Bargeldzahlung besteht seines Miete oder die erzwungene GEZ Gebühren.
    Stand alles mal in der B.Z
    Ich gebe mein Geld da aus wo Bargeld willkommen ist und wo nicht verdient auch nichts an mir.

  16. 21.

    Ja, kann ich besser erklären. ;-(

    Selbstverständlich ist, und wird auch immer wieder propagiert, dass man Anzeige erstattet. Davon ist die Haftung abhängig.
    Ebenso selbstverständlich, kann man die KUNO-Sperrung nur bei der Polizei (Mitinitiator dieses Verfahrens) und nicht bei Banken vornehmen lassen.

    Bei der Hülle geht es nicht um Diebstahlsicherung, sondern es geht darum, mittels RDF-Funktion ein Abgreifen der Kartendaten zu verhindern. Das funktioniert mit einer entsprechenden Geldbörse, einer Hülle oder auch einer RDF-Karte, die es im Scheckkartenformat gibt.
    Den Begriff RDF kann man sich im Netz erklären lassen.

  17. 20.

    Wie sollte auch KUNO ohne Datenübermittlung/-vernetzung funktionieren?
    Was hat die Polizei davon, wenn diese weiß, bei welcher Bank ich bin bzw. warum muss ich ein Geheimnis daraus machen?
    Da ist es mir persönlich wichtiger, nicht Betrügern/Dieben mein schwerverdientes Geld "zu überlassen"!

  18. 19.

    Es bleibt doch wohl jedem (und seinem Einkommen) selbst überlassen, was er wie monatlich ausgibt.

    Reisen zahle ich z.B. mit meiner Kreditkarte und habe dadurch automatisch eine Reiseversicherung.
    Onlinebanking betreibe ich seit über 25 Jahren, wobei eine Banking-App für mich nicht in Frage kommt. Da bevorzuge ich den Generator.

    Weniger Bargeldverkehr bedeutet auch weniger Geldwäsche und weniger Falschgeld. Aber jeder, wie er es am liebsten mag.

  19. 18.

    " Ich will das für mich nicht! "

    Wenn Sie das nicht möchten sollten Sie aber richtig konsequent sein und auf Internet in jeglicher Form verzichten denn die Spuren die Sie dort schon bei einfachsten Anwendungen hinterlassen gegen über das was bei Online Banking entsteht zum Teil noch deutlich darüber hinaus !!

  20. 17.

    Die Frage kann ich nicht (sicher) beantworten.
    Bei mir ging es, um eine Online-Bank. Bei der Sperrung wurde mir gesagt, ich solle Anzeige machen - sicher ist sicher!
    Durch rasche Sperrung + Anzeige bei der Polizei ist man dann im Schadensfall abgesichert und erspart sich evtl. eine Menge Ärger. Anzeige kann man ja auch online machen.

    Die Banken machen die KUNO-Sperrung wohl nicht (siehe Artikel).

    Die Polizisten haben mich auch informiert/beraten, evtl. bei der nächsten Karte die "Aufleg-Option fürs Bezahlen" abstellen zu lassen oder auf jeden Fall die Karte in eine diebstahlsichere Hülle (spotbillig beim Online-Handel) zu tun.
    Diese Funktion erleichtert es wohl Kontodaten "abzugreifen".
    Evtl. kann der rbb oder jemand anders dies besser erklären?!

  21. 16.

    Ich halte auch Kuno für angreifbar, man muss der Datenübermittlung und -vernetzung zustimmen. Speicherung und Abruf gewiss zentral. Das ist sehr angreifbar. Zudem hinterlegt man bei der Polizei, bei welcher Bank man ist, selbst das Konto und die Adresse. Sollte überlegt sein.

    Ähnlich ist es, wenn man den Perso als gestohlen anzeigt. Dann werden die Perso-Daten erst recht mind. EU-weit querbeet hinterlegt, um das missbräuchliche Wiederauftauchen (z. B. illegale Einreise, illegale Kto-Eröffnung usw.) besser verfolgen zu können. Auch dieses System hackbar und missbrauchsanfällig, vgl. Böhmermann-Frag den Staat-Veröffentlichungen zu illegalen Datenabfragen durch Polizei selbst.

    Nicht zu vergessen die KI, die mit solchen Daten noch allerlei mehr anfangen kann.
    Ich halte sehr vieles, was als Fortschritt gelten soll und das Leben vereinfachen soll, für einengend und zeit- + nervraubend.

  22. 15.

    Im hauswirtschaftlichen Ratgeber meiner Oma stand: Wer bar bezahlt wird am reelsten bedient und hat die freiheste Wahl.
    Das bezog sich natürlich auf das damals übliche "Anschreiben".
    Dennoch ist die Barzahlung auch heute noch eine sinnvolle Bezahlmethode und beugt Überschuldung bei den täglichen Einkäufen vor. Nur was ich an Geld mithabe kann ich ausgeben.

  23. 14.

    s. bitte den Kommentar v. Felici – Wir müssen demonstrieren und die Politiker anschreiben, um den Digitalzwang im öffentlichen Leben wieder abzuschaffen!

    Die meisten Menschen denken einfach nicht weit genug voraus, was es bedeutet, wenn man quasi gläsern und voll-vorausberechenbar ist.
    Stellen Sie sich einfach mal übungsweise eine Woche lang vor, 2 Aufseher wären rund um die Uhr neben Ihnen und würden ALLES mitlesen, mithören, auswerten, abspeichern, daraus ein Profil über Sie und Ihre Nachkommen anlegen.
    Ich will das für mich nicht! Ich habe ALLES "zu verbergen", denn ich habe eine Privat- und Intimsphäre. Was daraus ich mit wem teile, habe nur ich zu bestimmen.
    Z. B. wohin ich gern mal reisen möchte, wohin ich womit und mit wem gereist bin,
    ob ich eine Salbe gegen Fußpilz kaufe oder Tabletten zur Krebsbehandlung,
    ob ich mit Spartarif reise oder (mit Barzahlung) teuer.

  24. 13.

    Wer ein Smartphone hat, kann in den Banking Apps auch meist seine Karten sperren lassen (abhängig vom Kreditinstitut).
    Das hat für mich mehrere Vorteile:
    Ich muss nicht lange in Warteschleifen verbringen, sondern kann meine Karten direkt sperren.
    Ich kann die Karten temporär sperren. Schon prophylaktisch wenn ich einen Verdacht habe oder weil ich hoffe meine Karte noch wieder zu finden.
    Da ist es gut seinen Banking App mal durch zu sehen, um mit den nötigen Schritten vertraut zu sein. (Bis zum nächsten update )

  25. 12.

    Wird man denn von Sperrdienst darauf hingewiesen, dass man eine Anzeige stellen soll (muss)??
    Habe es so verstanden, dass es auch reicht, die Karte in der Fliliale zurückzugeben und sich das schriftlich bestätigen zu lassen.

  26. 11.

    Ja, so macht meine Oma das auch. Sie meint, ihr Bargeld im Strumpf oder Kopfkissen wäre sicherer. Sie würde auch nie auf die Idee kommen, fortschrittlich zu sein

    Eine Frage bleibt für mich: Für die Kuno-Sperrung muss man persönlich bei der Polizei erscheinen? Völlig rückständig. Wie macht man das, wenn man im Ausland feststellt, man hat die Girokarte verloren/sie wurde gestohlen?

  27. 10.

    Bar zahlen ! Hilft auch gegen Digitalwährung und Überwachung und erhält Arbeitsplätze.

  28. 9.

    Man wird schon heute als anonyme:r Barzahler:in von bestimmten Dienstleistungen ausgeschlossen.
    In der Konzertkasse der Kölner Philharmonie ist nur Kartenzahlung möglich (Giro- und Kreditkarten sowie Apple Pay und Google Pay). Nachzulesen auf der offiziellen Website der Kölner Philharmonie.
    Die Deutsche Bahn verkauft ab Oktober auch an physischen Verkaufsstellen Fahrkarten zum Sparpreis nur noch gegen Angabe eines Namens und einer Handynummer oder E-Mailadresse.
    Obwohl es schon im Vorjahr Probleme mit dem Netz und damit beim Bezahlen mit elektronischem Bankengeld gegeben hatte, ließen die Veranstalter des Panama Open-Air Festivals in Bonn wieder keine Barzahlung zu und wieder ging eine Stunde lang gar nichts, bis sie verspätet dann doch Barzahlung zuließen.

  29. 8.

    Gut, dass das rbb-Team hier über KUNO informiert. Danke dafür!
    Mir wurde dieses Verfahren/Sperrung erst richtig durch eine Anzeige bei der Polizei wegen Kreditkarten-Betrug bewußt.
    Vielen Bekannten war dies so auch nicht bekannt - Sperrung bei der Bank und alles ist "sicher" ohne rasche Anzeige leider nicht!

  30. 7.

    " "Diese Nachrichten, ob per Mail,...." verschicken leider sogar Banken selbst, entgegen jeglichen Sicherheitsstandards. So erhielt ich von der LBB für ein Kreditkartenbanking eine Mail in der ich zur Angabe von persönlichen Daten aufgefordert wurde um ... die Funktionen der Karte und des Onlineportals weiter nutzen zu können. In dieser Mail befand sich eine sog. Schaltfläche, die mit einem aktiven Linkinhalt versehen war. Bekanntermaßen lassen sich Mailadressen problemlos "faken" und Links so gestalten, das sie schlüssig aussehen, aber wirklich nur aussehen. Die Weiterleitung dieser Mail an eine öffentlich bekannte Mailadresse der LBB forderte etwas später lediglich eine Antwort nach dem Motto "Ja, ist von uns." zu Tage. Zur Erledigung dieser Angelegenheit nutzte ich dann doch lieber das altbewährte Telefon und eine vertrauenswürdige Telefonnummer. Wenn selbst manche Banken die allgemeinen minimalsten Sicherheitsstandards mit Füßen treten wundert mich nichts mehr.

  31. 6.

    Zu Nr 1. : wow, ist schon bewundernswert, wieviel manche Leute im Monat ausgeben (können). Ich bevorzuge auch Bargeld, habe aber nur 10% von Ihren Ausgaben...

  32. 5.

    Liebe Susanne, Sie sind mir sehr sympathisch! Und dass der Herr, dessen (bestimmt sehr gute) Tipps hier wiedergegeben werden, Grins heißt, freut den Weltgeist.

  33. 4.

    Da müßte mir mit meinen fast 70 Jahren echt was fehlen, so viel Bargeld in meiner Wohnung zu horten!
    Ich bezahle fast nur noch mit Kreditkarte oder Smartphone. Auch im Alter kann man noch intelligent sein …

  34. 3.

    Erschreckeckend ist der heutige Artikel, dass Banken Filialen schließen und bis dahin auch den Bargeldverkehr verweigern. Wenn wir uns nicht alle – auch jene, die "volldigital" – unterwegs sind, dagegen wehren, sind wir in Kürze dem Digitalzwang vollends ausgeliefert.

    Blöd, wenn dann nach dem Hacking-Angriff aus dem Ausland gar nichts funktioniert, nicht mal Bargeld.

    Vgl. Schweden, Estland, Litauen, Ukraine, Kanada, … Aber Digitalisierung ist DAS nächste große Ding, wir sollten alles vernetzen und uns darauf verlassen.

  35. 2.

    Da kann man mal sehen wie unterschiedlich Sicherheit empfunden wird. Ich würde im Leben nicht mit so viel Bargeld in der Tasche (vom Automaten bis zur Wohnung), dann in der Wohnung und dann wieder etwas in der Hosen(!)tasche rumlaufen. Ich drücke Ihnen die Daumen, dass Sie nie überfallen werden :)

  36. 1.

    Diese ganzen neuen Zahlungsbedingungen und die damit verbundenen Gefahren sind uns zu unsicher und unbehaglich. Wohngeld, Strom und drei Versicherungen werden per Lastschrift abgebucht. Einmal im Monat heben wir zwei Personen je 1.500 bis 2.000 Euro von der Bank in bar ab und bringen es nach Hause. Mit Bargeld in der vorderen Hosentasche gehen wir einkaufen, tanken und in Restaurants und Hotels. Das empfinden wir als sicher, bequem und unkompliziert. Die EC-Karte nutzen wir vielleicht acht Mal im Jahr. So gehen wir seit Jahrzehnten durch das Leben. Das wollen wir auch ewig so beibehalten.

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