Nächtliche Ruhestörung -
Das Lärmmessgerät an der bei Partygängern beliebten Admiralbrücke in Berlin-Kreuzberg wird am Dienstag nach drei Monaten Projektlaufzeit abgebaut. Das teilte der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg am Montag mit. Wenn das Gerät über zehn Minuten eine Lautstärke von mindestens 55 Dezibel misst, sollte es die Anwesenden mit einer aufleuchtenden roten Lampe zu mehr Ruhe ermahnen.
Inwiefern das geklappt hat, will der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg nach eigenen Angaben in den kommenden Monaten auswerten. Laut Bezirk maß der Automat Lautstärken von bis zu 75 Dezibel. Zwischen 22 und 23 Uhr sei es am lautesten gewesen. Bei der Auswertung wollen die Beamten auch Lärmbeschwerden berücksichtigen, die Anwohner gegenüber dem Ordnungsamt oder der Polizei geäußert haben. Bezahlt wurde der sogenannte Citytree-Lärmomat von der Senatsverwaltung für Wirtschaft.
Lärmomat soll Luft kühlen und reinigen
Die Maschine sollte allerdings nicht nur Lärm messen, sondern mit einem Biofliter aus Moosmodulen auch die Luft kühlen und reinigen. Laut Bezirk erreichte das Gerät eine durchschnittliche Kühlleistung von 3,1 Grad Celsius. Außerdem sei soviel Luft gereinigt worden, wie ca eine halbe Million Menschen pro Tag atmen.
"Mit dem City-Tree haben wir eine kühle Oase mitten in der Stadt geschaffen, die im letzten heißen Sommer die Aufenthaltsqualität vor Ort verbessert hat. Auf sieben Quadratmetern haben wir mitten in der Stadt die positive Klimawirkunge von 81 Bäumen erzeugt", teilte Bezirksbürgermeisterin Clara Hermann (Grüne).
Beschwerden trotz des roten Warnlichts
Rund zwei Wochen nach Beginn des Projekts entfaltete das Gerät noch nicht die gewünschte Wirkung: Damals gab es trotz des roten Warnlichts Beschwerden von Anwohnern, weil die Feiernden das Signal des "Lärmomaten" nicht bemerkten oder nicht zu deuten wussten.
Für den Abbau am Dienstag muss vor Ort eine Straße gesperrt werden.
Sendung: rbb24 Abendschau, 6.11.2023, 19:30 Uhr