Friedrichshain - Berlins höchstes Haus "Edge East Side " ist übergeben worden

Fr 26.01.24 | 16:55 Uhr
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Edge East Side Berlin, auch Amazon Tower genannt, Hochhaus an der Warschauer Brücke am 10.01.2024. (Quelle: IMAGO/David Weyand)
Bild: IMAGO/David Weyand

Berlin hat ein neues höchstes Bürogebäude: Bereits am vergangenen Dienstag wurde der 140 Meter hohe Amazon-Büroturm "Edge East Side Berlin" seiner Bestimmung übergeben. Das hat der Projektentwickler "Edge Technologies", eine Tochterfirma des niederländischen Immobilienunternehmens OVG Real Estate, mitgeteilt.

Kritik von Anwohnern und vom Bezirk

An dem Bürogebäude an der Warschauer Brücke in Friedrichshain wurde vier Jahre gebaut. Es verfügt über insgesamt 37 Etagen, die sich über eine Gesamtfläche von ca. 80.500 Quadratmetern erstrecken, davon sind 65.000 Quadratmeter Nutzfläche. Entworfen hat das Gebäude mit seinen treppenartigen Schlitzen das dänische Architekturbüro Bjarke Ingels Group (BIG), daran mitgewirkt hat das Berliner Architekturbüro Aukett & Heese. Amazon wird als Hauptmieter in dem Gebäude seine Berliner Zentrale einrichten und nach eigenen Angaben mehr als 3.400 Mitarbeiter beschäftigen.

Anwohner sowie Bezirkspolitiker hatten in den vergangenen Jahren das Bauprojekt kritisiert, unter anderem, weil sie dadurch ein Fortschreiten der Gentrifizierung im Bezirk befürchten. 2019 hatte Bau-Bezirksstadtrat Florian Schmidt (Grüne) versucht, rechtlich gegen den Bau vorzugehen. Die Genehmigung exitistiert allerdings schon seit Jahren.

Sendung: rbb 88.8, 26.01.2024, 18:00 Uhr

14 Kommentare

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  1. 14.

    @Elias,
    was jammern Sie? Die Gentrifizierung findet schon seit Jahren statt, da wird dieses Haus nur ein kleinen Anteil haben.
    Und ehrlich, es kann nur gut für den dortigen Krimialitätshotspot sein, wenn sich durch den Zuzug ein anderes Klientel dort Raum nimmt.

  2. 13.

    Lieber Thomas ...

    sicherlich habe ich mich tatsächlich falsch ausgedrückt. Es ging mir keineswegs darum, die Fähigkeit und das Vermögen von kleinen Kindern herabzuwürdigen, sondern den Unterschied zu demonstrieren zwischen einem gewiss auch unkomplizierten, schnellen Wechsel von Bausteinen bei Kindern und der Aufgabe von Architekten, Menschen nicht nur Lego-Ästhetik zu präsentieren. Hier hat meiner Empfindung nach einem architektonischen Aufblühen in den 1980ern seit den 2000er Jahren ein regelrechtes "Roll-Back" gegeben.

    Asche auf mein Haupt!

  3. 12.

    Lieber Herr Krüger,
    vierjährige Kinder gehen bei Konstruktionsspielen selten wahllos vor. Unglaublich - meist können sie ihren Plan sehr entsprechend darstellen und erklären.

    Welche Bauten Ihnen ästhetisch gefallen, das können Sie bestimmt sprachgewandt mitteilen. Ohne Vierjährige zu diffamieren.








  4. 11.

    Komisch das Gebäude. Ich ertappe mich dabei immer den Kopf einzuziehen wenn ich da langlaufe. Andererseits, bei 40 Grad ein prima Schattenspender.

  5. 10.

    Genau das was Berlin gebraucht hat: noch mehr Büroräume, noch mehr Überfüllung an der Warschauer Straße. Und dann noch so ein hässlicher Klotz. Rip Friedrichshain

  6. 9.

    Und würde es die Physik hergeben, einschlägige Architekten würden die bekannten Pyramiden auch noch umdrehen - mit der Spitze nach unten und der vorhergehenden Basis nach oben. ;-

    Das Ding hat keine Ausstrahlung, es entspricht demjenigen, was Vierjährige seit jeher mit Lego-Bausteinen taten: wahllos.

    Die Experimental-Hochhäuser zur IBA 1957 (!) zwischen Hansaplatz und Bellevue sind dazu vergleichsweise eine ästhetische Augenweide, besonders das letzte am Bhf. Bellevue.

  7. 8.

    Einerseits steht in Berlin massenhaft Büroraum leer und meistens beziehen die Konzerne immer wieder neu errichtete Standorte, um die 5 bis 10 Jahre zuvor neu errichteten Standorte leer zurückzulassen. Andererseits steht dieses Hochhaus, das angeblich 3.400 (!) Menschen bündeln soll an einem Ort, der bereits jetzt die Fußgängerströme auf der Warschauer Brücke bzw. von den hier ankommenden Bahnen kaum bewältigen kann. Städtebaulich eine Katastrophe, die Stadtplaner haben gepennt.

  8. 7.

    Das ist wohl wahr ; allerdings steht in Berlin jetzt schon ziemlich viel Büroraum leer, so dass man überlegt, wie man ihn aufwendig in Wohnraum umwandeln kann.
    Wohnhochhäuser(mit bezahlbaren Mietwohnungen) wären also eher vonnöten. Leider nicht wirtschaftlich so ertragreich...

  9. 6.

    Absolute Zustimmung. Als Friedrichshainer ist einfach nur traurig diesen Niedergang des Kiezes mitzuerleben.

  10. 5.

    Alles eine Frage der Gewöhnung. Alles Neue braucht Zeit, um angenommen zu werden. Je mehr in die Höhe gebaut wird, umso mehr Platz bleibt zum Weiterbauen im bereits stark begrenzen Stadtraum. Berlin hat nicht mehr viel Baugelände. Also gehts in die Höhe. So ist halt der Lauf der Entwicklung in Berlin und anderen Großstädten...

  11. 4.

    Das Gebäude ist einfach nur ein Klotz. Dem fehlt es an Höhe und einer schönen sich verjüngenden Spitze. Wirk auf mich wie ein unfertiger Fremdkörper,.

  12. 3.

    Vielleicht wird aus Berlin doch noch irgendwann eine moderne Großstadt. Hochhäuser wirken der Zukunft zugewandt und verbrauchen halt weniger Platz. Wer diese Anzahl an QM in die Fläche bauen will, hat die Flächenbegrenztheit noch nicht erkannt. Bei der extremen Zuwanderung wird es nur noch in die Höhe gehen, ob man es mag oder nicht.

  13. 1.

    Ein so wuchtiges Symbol des Niedergangs des charismatischen Berlins.
    Wirklich traurig. Das gesamte Quartier ein Armutszeugnis für die Politiker, die das vorab nicht sehen konnten bzw. wollten.
    Einheitsbrei á la „europäische Großstadt“ dem sich Berlin und viele andere ehemals quirlige, kreative und lebendige Städte Europas unterwerfen.
    Hauptsache über 3000 Gentrifikationstreiber lassen sich im ehemaligen Arbeiterviertel Friedrichshain nieder und verderben es bis wirklich niemand mehr eine Bindung zu seinem lokalen Kiez empfindet.

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