Nach einem Probebetrieb startet am Donnerstag der reguläre Restaurantbetrieb im 100 Jahre alten Ausflugslokal "Eierhäuschen" in Berlin-Plänterwald. Das gab am Mittwoch das landeseigene Unternehmen Grün Berlin bekannt.
Die vierjährige Sanierung des Gebäudes kostete 16 Millionen Euro und wurde vom Land bezahlt. Am 22. März startet auch das Spreepark Art Space mit einer Ausstellung und damit das neue Konzept für das "Eierhäuschen" und den Spreepark, hieß es weiter.
Biergarten seit Mai 2023 geöffnet
Veranstaltungen mit geschlossenen Gesellschaften liefen bereits seit Dezember. Der dazugehörige Biergarten hatte bereits seit Mai geöffnet. Ein Schiffsanleger am Ausflugslokal war im Sommer fertiggestellt worden. Das Spreepark-Gelände soll so wieder zu einem Ausflugsziel werden.
In der DDR galt der Plänterwald als größter Vergnügungspark. Nach fast 20 Jahren Stillstand und Verwahrlosung wird das Gelände nun Schritt für Schritt saniert. Im kommenden Jahr sind Bauarbeiten an Riesenrad, Wasserbecken und Werkhalle geplant. Das 45 Meter hohe Riesenrad soll wieder Zentrum des Parks werden.
Impressionen aus dem Plänterwald: Der Eingang zum ehemaligen Spreepark.
Verrostet und von Pflanzen überwuchert überdauern die alten Fahrgeschäfte im Wald als Zeugnisse einer anderen Zeit.
Unter einer Weide träumt das mannshohe Gesicht eines schnurrbärtiges Franzosen mit Hut von besseren Tagen: es ist ein ausrangierter Wagen der "Hutbahn".
Die Dinosaurier auf der Dino-Wiese sind längst umgekippt, manchen fehlt ein Fuß oder der Kopf.
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Die wechselhafte Geschichte des Spreeparks beginnt 1969: Als "VEB Kulturpark Plänterwald" eröffnet, zieht der einzige ständige Vergnügungspark der DDR mehr als eine Million Besucher pro Jahr an.
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Nach der Wende geht die Fahrt zunächst rasant weiter: Die westdeutsche Schaustellerfamilie Witte übernimmt den Park, baut Achterbahnen und Wildwasserattraktionen.
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Fit für die neue Saison: Ein Spreepark-Mitarbeiter wartet 1993 eine der damals größten Loopingbahnen Europas.
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Der Park wurde schrittweise zu einem Freizeitpark nach westlichem Vorbild umgebaut. Doch gestiegene Eintrittspreise und fehlende Parkplätze führten Ende der 90er Jahre zu einem Einbruch der Besucherzahlen.
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Auch neue Attraktionen - wie die begehbare Farbskulptur "Mirror Colourscape" - konnten den Niedergang des Vergnügungsparks nicht aufhalten.
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Im Jahr 2001 musste die Spreepark Berlin GmbH Insolvenz anmelden.
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Geschäftsführer Norbert Witte, seine Familie und einige seiner engsten Mitarbeiter versuchten es nach der Pleite mit einem Neuanfang in Perus Hauptstadt Lima.
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Zerlegt in über 20 Schiffscontainern verschiffte Witte auch sechs seiner beliebtesten Fahrgeschäfte nach Lima, darunter die Wildwasserbahn "Wild River" - hier ein Archivfoto aus den 90er Jahren.
Seit 2002 ist der Park geschlossen. Was vom Spreepark übrig blieb, fiel in einen langen Dornröschenschlaf.
Zahlreiche Investoren wollten den Spreepark in den vergangenen zehn Jahren kaufen, aber kein Geschäft kam zustande. Auf dem Gelände lastete eine millionenschwere Schuld, die Banken beharrten auf ihrem Geld.
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Die vor sich hin rottende Freizeitruine mit ihren stillgelegten Fahrgeschäften ist heute ein beliebtes Fotomotiv.
Mittlerweile werden wieder regelmäßig Besuchertouren durch den Park angeboten. Die Rundfahrten erfolgen in der alten Parkeisenbahn, dem "Santa-Fe-Express".
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2009 feierte die Dokumentation "Achterbahn" auf der Berlinale Premerie. Norbert Witte ist zentrale Figur des Films. Zu der Zeit war er nach seiner Haft wegen Drogenschmuggels bereits wieder auf freiem Fuß ...
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In dem Film nur am Rande erzählt: die Geschichte des Sohnes Marcel - der noch bis 2023 seine Haftstrafe in Peru absitzt (Foto aus dem Jahr 2013).
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Im Mai 2011 fand das bislang größte Event seit der Schließung statt: Das Theater "Hebbel am Ufer" (HAU) bespielte mit seinem Programm "Lunapark Berlin" den Spreepark und rund 20.000 Berliner kamen.
Von 28. Juni bis 1. Juli 2012 verwandelten 25 Künstlerteams den verwahrlosten Freizeitpark im ehemaligen Ostberlin in einen bunten Spielpark. In den alten Schwanenboten erklangen "Schwanengesänge", das Riesenrad wurde illuminiert.
Tochter Sabrina und Mutter Pia Witte verfügten zuletzt noch über das Erbbaurecht. Im März 2014 erwarb dann das Land Berlin das Parkgelände zurück. Wie es künftig genutzt werden soll, ist jedoch unklar.
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Freue mich auf das Gelingen einer tollen Zusammenarbeit. Wie hier von anderen schon beflügelt kommentiert: Etwas für alle schaffen, wo Mensch gern hingeht und verweilt. Und in guter Erinnerung behält. Toi toi!
4.
Viel Glück. Macht es besser als manch anderes Restaurant. Der breiten Öffentlichkeit zugänglich, tanztee für die reifere Jugend, Lesungen,
3.
…hätte der Linken Bezirk nicht über 20 Jahre eine Wiedereröffnung verhindert hätte die Sanierung weit weniger gekostet und es wären Steuereinnahmen gesprudelt. Und, ganz nebenbei, hätte man diesen schönen Ort genießen können…
2.
" im 100 Jahre alten Ausflugslokal "Eierhäuschen" i
wurde von Fontane bereits 1880 mehrfach erwähnt
1.
Nur, dass das Eierhäuschen (lese auch Fontane, Stechlin) nie zum Spreepark/Rummel gehörte.
Aber eine sehr schöne, erfreulich Nachricht und herzlichen Dank an den Bezirk!
Hoffentlich wird es ein Erfolg!