Pilotprojekt in Berlin - Reinickendorf stellt Schließfächer für Wohnungslose auf
Damit Wohnungslose ihr Hab und Gut sowie Wertsachen in Sicherheit bringen können, hat der Berliner Bezirk Reinickendorf Schließfächer aufgestellt, die Nutzung ist kostenlos. Der Mitinitiator hofft nun auf Nachahmende in anderen Bezirken.
Mit Schließfächern will der Berliner Bezirk Reinickendorf Wohnungslosen eine Möglichkeit geben, ihren Besitz sowie wichtige Dokumente sicher zu verstauen. Zu diesem Zweck wurde in einem Pilotprojekt eine Schließfachstation im Märkischen Viertel aufgestellt, die nun eingeweiht wurde.
Der parteilose Bezirksverordnete Norbert Raeder, der das Projekt mitinitiiert hatte, war bei der Eröffnung am 4. Januar in der Finsterwalder Straße dabei. "Der Obdachlose hat leider keinen Schrank zu Hause, wo er seine Sommer- und Winterkleidung unterbringen kann", erklärte Raeder später rbb|24.
Zugang via Code statt Handy
Insgesamt stehen 18 Schließfächer in verschiedenen Größen zur Verfügung. Es gebe kleine Fächer beispielsweise für Ausweisdokumente oder Krankenkassenkarten, aber auch größere für Schlafsäcke und Kleidung, so Raeder.
Für die Nutzung der Schließfächer müssen Wohnungslose nichts zahlen. Der Zugang ist über einen individuellen Code möglich, ein Handy ist nicht notwendig. Die Vergabe organisiert die nahegelegene Sozialstation "Home & Care". Dort kann auch rund um die Uhr der Zugangscode abgefragt werden, sollte er verloren gehen. Raeder beschreibt das Vorgehen: "Man wird vorher fotografiert. Der dortige Mitarbeiter erkennt Ihr Gesicht und dann bekommen Sie Ihren Code."
Die Kosten für den Schließfachautomaten belaufen sich auf 30.000 Euro. Diese hat die Herstellerfirma gespendet, berichtet die "Berliner Morgenpost". Raeder hofft nun auf Nachahmende in anderen Bezirken und plant die Aufstellung weiterer Automaten in Reinickendorf.
Unseren "rbb|24 Explainer" zum Thema Obdachlosigkeit können Sie hier auf Youtube schauen.
Sendung: Radioeins, 12.01.2024, 07:40 Uhr