Haus zeitweise geräumt - Panzerfaustgranate und Kalaschnikow in Haus von früherer RAF-Terroristin Klette gefunden

Do 29.02.24 | 18:12 Uhr
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28.02.2024, Berlin: Ermittler gehen mit Kisten und Kartons in das Wohnhaus der früheren RAF-Terroristin Daniela Klette. (Quelle: Paul Zinken)
Video: rbb24 | 29.02.2024 | Nachrichten | Bild: dpa/Paul Zinken

Seit der Festnahme der früheren RAF-Terroristin Daniela Klette vor wenigen Tagen in Berlin durchsuchen die Ermittler ihr Wohnhaus. Inzwischen wurden schwere Waffen gefunden - darunter eine Panzerfaustgranate.

Ermittler haben im Wohnhaus der früheren RAF-Terroristin Daniela Klette in Berlin unter anderem Sprengmittel, mehrere Waffen und eine Panzerfaustgranate gefunden.

Unter den gefundenen Waffen befanden sich eine Kalaschnikow, eine Maschinenpistole und eine Kurzwaffe samt Munition, teilten das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen und die Staatsanwaltschaft Verden am Donnerstag mit.

Experten transportierten die Granate und Sprengmittel mithilfe einer speziellen Technik ab, hieß es weiter. Die gefährlichen Funde seien an einem gesicherten Ort unschädlich gemacht worden.

Ob die sichergestellte Kalaschnikow früher bereits einmal eingesetzt wurde, ist laut den Ermittlern noch unklar. "Das ist jetzt aktuell Gegenstand von Ermittlungen", sagte LKA-Sprecher Philipp Hasse am Donnerstag in Hannover auf die Frage, ob es schon ein Vergleichsergebnis gebe mit der eingesetzten Kalaschnikow bei früheren Überfällen.

30 Jahre untergetaucht

Die frühere RAF-Terroristin Klette war am Montagabend in Berlin-Kreuzberg festgenommen worden. Die mittlerweile 65-Jährige war 30 Jahre untergetaucht und soll mit einer falschen Identität jahrelang in der Hauptstadt gelebt haben.

Bislang hat sich Klette nicht zu den Vorwürfen gegen sie geäußert. "Nein, wir haben keine Sacheinlassung", hieß es am Donnerstag bei einer Stellungnahme der Staatsanwaltschaft Verden und des Landeskriminalamts Niedersachsen in Hannover.

Bei Durchsuchungen der Wohnung stießen die Ermittler unter anderem auf Waffen. Das siebengeschossige Gebäude in Berlin-Kreuzberg wurde daher am Mittwochabend von der Polizei geräumt. Später mussten auch einige Bewohner eines weiteren Hauses ihre Wohnungen verlassen. Die Straße war komplett gesperrt. Erst am frühen Donnerstagmorgen wurde die Sperrung aufgehoben.

Mittwochabend brachten Kriminaltechniker eine Granate aus dem Haus, am Donnerstagmorgen wurde ein weiterer möglicherweise gefährlicher Gegenstand herausgetragen und in ein Spezialfahrzeug verladen. Später folgte ein drittes Fundstück, wie DPA-Reporter beobachteten.

Zwei Sprengstoffanschläge werden Klette zur Last gelegt

Die Staatsanwaltschaft Verden und das Landeskriminalamt Niedersachsen fahndeten seit Jahrzehnten nach Klette sowie den früheren RAF-Terroristen Burkhard Garweg (55) und Ernst-Volker Staub (69). Die beiden gesuchten Männer sind noch immer nicht gefasst.

Konkret wird Klette zur Last gelegt, gemeinsam mit Staub und Garweg im März 1993 einen Sprengstoffanschlag auf die im Bau befindliche JVA Weiterstadt verübt zu haben. Durch die Explosion war an dem Gebäude ein Schaden von rund 123 Millionen D-Mark entstanden.

Klette soll darüber hinaus mit weiteren RAF-Mitgliedern versucht haben, im Februar 1990 einen Sprengstoffanschlag auf ein Gebäude der Deutschen Bank in Eschborn zu verüben. Der Sprengstoff detonierte nicht, da die Zündung versagte. Außerdem hatte Klette Erkenntnissen der Ermittler zufolge im Februar 1991 mit RAF-Mitgliedern mindestens 250 Schüsse auf die US-Botschaft in Bad Godesberg abgegeben.

Lebensunterhalt offenbar durch Überfälle finanziert

In Untersuchungshaft sitzt die 65-Jährige derzeit aber wegen sechs bewaffneter Überfälle auf Geldtransporter und Supermärkten in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen zwischen 1999 und 2016. Konkret sollen Klette, Staub und Garweg laut Staatsanwaltschaft Verden für Taten in Stuhr, Wolfsburg, Hildesheim, Cremlingen, Bochum und Duisburg verantwortlich sein. Dem Trio wird dabei auch versuchter Mord vorgeworfen, weil auch Schüsse bei Überfällen gefallen sein sollen.

Sendung: rbb24 Abendschau, 29.02.2024, 19:30 Uhr

20 Kommentare

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  1. 20.

    "Sie beschäftigen sich wieder mal mehr mit unmaßgeblichen Dingen als dem Sachverhalt an sich, Björn." Ich war nicht der Kommentator, welcher mal den rbb auf den Fehler hingewiesen hatte. Es gehört n.m.M. aber zu Qualitätsjournalismus, wenn solche Fehler behoben werden und zwar möglichst nicht erst, wenn eine andere Quelle die Information korrigiert. Nicht mehr und nicht weniger. Ich errinnere auch an die Korrektur des rbb zu einer Landtagsdebatte, die noch ein Kaliber größer war. Irgendwie häufen sich in letzter Zeit diese Fehler beim rbb, das Qualitätsmangement sollte da wieder besser werden.

  2. 19.

    Das ist alles unwichtig.
    Dank an die Journalisten, die sie aufgespürt haben. Hoffentlich findet man auch bald die anderen beiden und hoffentlich entfernt mal jemand das Unterstützerschild in Krzbg.. Diesen Ideologischen Unsinn brauch kein Mensch !

  3. 18.

    Dass die Frau bspw. keine Panzerfahrzeuge in ihrer Wohnung gehortet hat, dürfte trotz der Falschbetitelung wohl jedem klar gewesen sein. Sturmgewehre wie die AK47 und noch mehr sog. Panzerfaustgranaten sind allerdings durchaus "Kriegsgebrauchs"-Waffen, die über das 'übliche Maß' an Waffenfunden bei Gefährdern hinausgehen. Sie beschäftigen sich wieder mal mehr mit unmaßgeblichen Dingen als dem Sachverhalt an sich, Björn.

  4. 16.

    Mal ehrlich, wenn der rbb allen Einwänden von Erbsenzählern nachgehen würde käme man wohl zu nichts anderen mehr.

    Das schreibe ich, obwohl ich mich darüber lustig gemacht hatte (ist aber nicht freigegeben worden).

  5. 15.

    Schade, daß der rbb das nicht selber gemerkt hat bzw. auf die Hinweise in den Kommentaren dazu eingegangen ist, dann hätte das gleich korrigiert werden können.

  6. 14.

    Im SPIEGEL gab es eine Richtigstellung:
    "Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Fassung war von »schweren Kriegswaffen« die Rede. Die wurden in der Wohnung in Berlin aber nicht gefunden. Wir haben den Fehler korrigiert."
    Danke, dass das auch bei rbb24 geändert wurde.

  7. 13.

    Zu spät. Gerdi wurde um 22 Uhr der Saft abgedreht, so dass sie ihren verwegenen Satz leider nicht vollenden konnte. Vielleicht hat sie ja heute wieder Internet.

  8. 11.

    Oh, lassen sie uns doch an ihren wirren Verschwörungstheorien teilhaben.

    Übrigens, Mord verjährt nie.

  9. 9.

    Schwere Kriegswaffen, sonstwas für waffentechnisches Zeugs.... die Dame wills halt wohl immer noch wissen. Gut, dass es geklickt hat. In Handschellen.

  10. 7.

    Wenn, dann Artillerie.

    Schwere Kriegswaffen sind schon z.b. Sturm- oder Maschinengewehre.

  11. 6.

    Alle wieder so superschlau und witzig hier. Informiert euch lieber mal, was unter „Schweren Waffen“ zu verstehen ist. Dann sieht man gleich klarer. Schwere Waffen sind durchaus tragbar. Sie gelten generell als Kriegswaffen.

    Tschö.

  12. 5.

    Artelleriegeschütze, Panzer, Flugzeugträger?

  13. 4.

    Ich wäre vorsichtig mit der Äußerung schwere Kriegswaffen!? Sicherlich wird Frau Klette keine Kampfpanzer, Kampfflugzeuge, Kriegsschiffe und U-Boote bei sich in der Wohnung gehabt haben!? Brisante Waffen würde es meines Erachtens besser treffen und wäre auch nicht gleich so reißerisch.

  14. 3.

    Echt jetzt? So schnell haben sie schwere Kriegswaffen gefunden?

  15. 2.

    Die Panzerfaust-Granate, von der es gestern in der Presse Bilder gegeben hatte und was noch? Mal abwarten.

  16. 1.

    Taurus?

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