Wiesen feucht, Wälder trocken - Brandenburger Feuerwehr löscht ersten Waldbrand der Saison in Gottow

Di 12.03.24 | 13:52 Uhr
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Symbolbild:Das Blaulicht eines Feuerwehrfahrzeuges ist bei einem Brand in einem Kiefernwald zu sehen.(Quelle:picture allaince/P.Pleul)
Audio: rbb24 Brandenburg aktuell | 12.03.2024 | Tim Jaeger | Bild: picture allaince/P.Pleul

Im März startet in Brandenburg die Überwachung der Wälder, um früh Feuer aufzuspüren. Nun musste die Feuerwehr im Nuthe-Urstromtal den ersten Brand des Jahres löschen. Vielerorts gilt bereits Gefahrenstufe drei von fünf.

Die Feuerwehr hat im Nuthe-Urstromtal den ersten Waldbrand der Saison in Brandenburg löschen müssen. Das teilte der Waldbrandschutzbeauftragte des Landes Brandenburg, Raimund Engel, dem rbb am frühen Dienstagmorgen mit.

Demnach hat es am Montagabend auf 250 Quadratmetern nahe Gottow (Teltow-Fläming) gebrannt. Die Feuerwehr sei um 17:50 Uhr alarmiert worden. Es war laut Engel der erste Waldbrand in diesem Jahr. Zuvor habe es bislang zwei Vegetationsbrände im Landkreis Dahme-Spreewald gegeben.

Saison startete am 1. März

Die Waldbrandsaison hat am 1. März formal begonnen. Seitdem sind auf der Internetseite des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) [mluk.brandenburg.de] täglich die aktualisierten Waldbrandgefahrenstufen einzusehen.

Zudem ist auch die Überwachung der Wälder gestartet, um früh Feuer aufzuspüren. Der Landesbetrieb Forst überwacht den Wald mit 105 Sensoren. Die Daten werden in Waldbrandzentralen an den Standorten Eberswalde (Barnim) und Wünsdorf (Teltow-Fläming) ausgewertet. Trotz der vielen Niederschläge in den Wintermonaten gilt derzeit vor allem in Süd- und Westbrandenburg verbreitet bereits Gefahrenstufe 3 von 5.

Bundesweit gilt Brandenburg als trockenste Gegend. Im Februar prasselte aber laut Deutschem Wetterdienst mit 73 Litern pro Quadratmeter auch hier richtig viel Regen nieder. Das war mehr als das Doppelte im Vergleich zu den vieljährigen Mittelwerten. Viele Äcker und Wiesen stehen noch immer unter Wasser, in den Wäldern steigt unterdessen die Waldbrandgefahr.

Klingt paradox - aber nicht für Experte Engel: "Das Laub am Boden ist trocken, auch das Gras ist noch nicht wieder grün sondern trocken." Zudem bestehe eine erhöhte Gefahr, weil die Sonnenstrahlen aktuell schneller zum Boden durchdringen als beispielsweise im Frühling, wenn die Bäume schon wieder Blätter tragen. Auch deshalb versickere das Regenwasser im eher sandigen Waldboden schneller.

Zündbereitschaft im Oberboden bereits hoch

Daher sei die sogenannte Zündbereitschaft im Oberboden bereits hoch, so der Waldbrandschutzbeauftragte. Da könne eine Unachtsamkeit (zum Beispiel eine weggeworfene Zigarette) zu einem Brand führen. Das alles sei allerdings nicht ungewöhnlich.

Engel rechnet dennoch insgesamt mit einem ruhigen Start in die Waldbrandsaison. Durch die Niederschläge seien die Böden bis in tiefere Schichten mit Wasser gesättigt, es sei eine gewisse Grundfeuchte da. Im März werde sich die Gefahrenstufe daher bei 3 einpendeln. "Es soll jetzt aber trocken und mild bleiben, wie der April dann läuft, müssen wir dann mal sehen, Stufe 4 ist gebietsweise dann durchaus möglich", so Engel weiter.

Im vergangenen Jahr verlief die Waldbrandsaison in Brandenburg - auch dank der hohen Niederschläge - im Vergleich zu 2022 eher glimpflich ab: Es hatte 245 Waldbrände gegeben mit einer betroffenen Gesamtfläche von 763 Hektar. Im Jahr zuvor waren es 523 Brände und 1.426 Hektar, also jeweils etwa doppelt so viel.

Der größte Waldbrand war Ende Mai 2023 auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz in Jüterbog (Teltow-Fläming) südlich von Berlin ausgebrochen. Eine starke Belastung mit Kampfmitteln erschwerte den Löscheinsatz vom Boden aus. Hubschrauber und Flugzeuge waren im Einsatz.

Sendung: Antenne Brandenburg, 12.03.2024, 13:30 Uhr

17 Kommentare

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  1. 16.

    Wir haben in unserer Waldgemeinschaft den Waldumbau schon Mitte der 90er begonnen. Viele ehrenamtliche Pflanzaktionen an Wochenenden waren notwendig, aber mit entsprechenden "Rahmenprogramm" (Essen, Trinken, gemütliches Beisammensein nach der Arbeit) haben wir viel geschafft.

  2. 14.

    "Da bleibt nicht viel übrig
    Ausserbzufrieden Sattel viehzeugs im Gestrüpp" ???

    Hinweis an die meisten Kommentatoren: Beiträge vor dem Absenden nochmals lesen!

  3. 13.

    Naja sooo einfach ist das mit dem aufforsten von Mischwald auch nicht,..
    Bei vielen jungen pflanzen dazwischen gestreut. Freut sich das wild über die ganzen jungen pflanzen...

    Da bleibt nicht viel übrig
    Ausserbzufrieden Sattel viehzeugs im Gestrüpp

  4. 12.

    So ein bisschen wie bei den Klimaklebern ist es schon, Demo ja, selbst was tun, nö.
    Ich habe selbst keine Grundstücke mehr, sondern alles schon vor Jahren an die nächste Generation verschenkt. Den Waldumbau gehe ich schon Jahren an, aber kostensparend und gemächlich mit selbst gewonnenen Jungbäumen und Saatgut per Spaten, Schippe, Hacke. Mit etwas Willen und dem Wissen, etwas für die nachfolgenden Generationen zu tun, ist das eine schöne Aufgabe und zugleich ein Experiment, denn nicht alles, was man in den märkischen Sand steckt, will auch dort "wohnen". Ich mache das schon seit 15 Jahren so auf den paar Hektar und zwar erfolgreicher als erwartet. Nochmal solange, dann startet die Naturverjüngung wie von selbst und auch die Nachbarn, die nichts tun, werden profitieren.

  5. 11.

    Ich freue mich wieder auf viele Experten hier im Kommentarbereich.

  6. 10.

    Da liegen Sie nicht ganz richtig, Im Landeswald werden jährlich ca. 1500 ha Waldumbau realisiert und im Privatwald sind es ca. 600 ha jährlich. Es gibt hier viele kluge Menschen die immer meckern weil es so langsam geht, die haben auch bedingt recht. Bäume fruktifizieren nicht jedes Jahr gleich, also gibt es oft nicht genug Saat- und Pflanzgut. Am besten wäre Naturverjüngung, aber auch da müssten Samenträger vorhanden sein.
    Dem es nicht schnell genug geht, kann auch an Pflanzaktionen teilnehmen. Aber selbst aktiv werden wollen die wenigsten.

  7. 9.

    Deswegen hat Eik ja gerade recht, wenn er sagt die Aufforstung mit Mischwald solle schneller vorankommen. Dabei geht es ja nicht um das Wachstum der Bäume, sondern um das Verfahren an sich. Das hakt ja bekanntlich an allen Ecken und Kanten da bislang nur wenige der im Landesbesitz befindlichen Waldgrundstücke so aufgeforstet werden. Bei der Masse der Waldgebiete ist da bislang nahezu gar nichts passiert.
    Gerade weil es so lange dauert, bis Bäume wachsen muss man jetzt schnell anfangen.

  8. 8.

    Es gab ja mal die Idee mit schnellwachsenden Büschen und Bäumen Kahlflächen eng und gleichmäßig zu bepflanzen, damit die Erde nicht austrocknet und ein Schattendach entsteht. Das machen die Pionierpflanzen übrigens auch mit Brachflächen. Mir fällt da ein: Ölweide, Vogelbeere, Holunder, Schlehe, Lärche, Weide, Haselnuss, Walnuss, Kastanie...nach einer Zeit könnte man dann langsam wachsende Bäume dazwischen setzten.

  9. 7.

    Durch jeden Waldbrand geschieht Waldumbau...
    Übrigens ist auch die Gegend um Gottow wieder "Altlastgebiet". Kummersdorf-Gut (bekannter ist Sperenberg als Nachbarschaft), Horstwalde, alles seit Jahr(hundert)en Armeegebiet und belastet mit Munition.

    Ich warte schon wieder sehnsüchtig auf Regen. Tut sich nix, leider.

  10. 5.

    Ach, warum denn? Die Kiefer entzündet sich nicht von selbst.
    Schnell, das ist bei Bäumen so relativ, wie : Huch, mein Auto ist kaputt, ich zeuge mal schnell ein Kind und schicke es dann in die Lehre zum Kfz-Mechaniker. Sie dürfen davon ausgehen, dass das Kind schneller ausgebildet ist als ein Laubwald wächst. Bäume sind ja keine Radieschen.

  11. 4.

    Kann man nur hoffen das die Aufforstung(mit Laubbäumen), schneller voran kommt als Geplant.
    So schnell wie möglich weg mit den Kiefern.

  12. 3.

    Auch wenn's so manche Stadtpflanze nicht gerne hört, es könnte durchaus mal wieder regnen. Am besten fieser Nieselregen, den kann gerade der Waldboden am besten verwerten. Kann ruhig mal wieder einen Tag lang herrlich usselich sein.

  13. 2.

    Wer im Wald raucht und dort auch noch seine Kippe wegwirft, ist doch nicht ganz „knusper im Kopf“!

  14. 1.

    @ ich freue mich schon sehr auf die möchtegern-Experten hier im Forum.
    Aber ich hoffe im Interesse der Feuerwehrleute und Anwohner und Natur, das es ruhiger bleibt als die Jahre zuvor.

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