Für neue Dresdner Bahn - Bahnhof Berlin-Südkreuz wird ab Herbst 2025 zur Baustelle

Mo 08.07.24 | 16:38 Uhr
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Bahnhof Südkreuz, Schöneberg (Quelle: dpa/Schoening)
Bild: dpa/Schoening

Wer über den Bahnhof Südkreuz reist, muss sich ab Herbst 2025 auf wochenlange massive Einschränkungen einstellen. Die Bahn baut ein Stellwerk um und rüstet dafür den gesamten Bahnhof sicherungstechnisch auf. Das hat auf vielen Fernstrecken Folgen.

Das zweite Halbjahr 2025 dürfte für Bahnreisende in Berlin und Brandenburg wegen zahlreicher Baustellen kompliziert werden. Die Deutsche Bahn plant neben der Generalsanierung der Strecke Berlin-Hamburg auch Baustellen im Süden der Hauptstadt – mit gravierenden Folgen für den Bahnhof Südkreuz.

"Im Zeitraum 24. Oktober bis 13. Dezember 2025 sind Zugfahrten zwischen Berlin Hauptbahnhof (tief) und Südkreuz aufgrund der Arbeiten an der Stellwerkstechnik nicht möglich", teilte die Bahn auf Anfrage mit. Lediglich die S-Bahn wird in diesem Zeitraum normal über den Bahnhof Südkreuz fahren können. Zunächst berichtete die "Berliner Zeitung".

Neue Stellwerkstechnik für Dresdner Bahn - neue Gleise Richtung Halle

Im Bahnhof Südkreuz muss nach DB-Angaben die Stellwerkstechnik so angepasst werden, dass die Neubaustrecke der Dresdner Bahn (Berlin Südkreuz - Blankenfelde) zum Fahrplanwechsel im Dezember 2025 in Betrieb gehen kann. Dazu sei es nötig, das vorhandene Stellwerk zeitweise um ein weiteres Stellwerk für den Bahnhof Südkreuz zu ergänzen. "Dafür muss der komplette Bahnhof Südkreuz sicherungstechnisch aufgerüstet werden", teilte die Bahn mit.

Vom 24. September bis 13. Dezember 2025 wird zudem auf der Strecke von Berlin Richtung Halle gebaut. Betroffen ist der Abschnitt zwischen Berlin Südkreuz und Lutherstadt Wittenberg. Es wird immer wieder zu Sperrungen kommen, die Details des Verkehrskonzeptes werden noch erarbeitet. Sicher ist aber schon, dass der Fernverkehr im gesamten Bauzeitraum umgeleitet wird. Bei den Bauarbeiten sollen unter anderem Gleise, Weichen und Schwellen erneuert werden.

Aufgrund der Bauarbeiten an der Strecke und an der Sicherungstechnik für den Bahnhof Südkreuz wird für den Regionalverkehr voraussichtlich immer wieder Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Auch dieses Konzept wird noch im Detail erarbeitet, wie ein DB-Sprecher sagte.

Strecke Berlin-Hamburg wird generalsaniert

Mit Generalsanierungen will die Bahn in den kommenden Jahren zudem die wichtigsten Strecken im bundesweiten Netz fit machen. Das Konzept sieht vor, dass Strecken mehrere Monate komplett gesperrt und dann grundlegend saniert werden.

Auf der besonders für Pendler wichtigen Strecke Berlin-Hamburg wird von August 2025 bis April 2026 gebaut. Der Fernverkehr muss in dieser Zeit eine Umleitung fahren und wird zwischen den beiden Millionenstädten länger brauchen.

Sendung: rbb24 Abendschau, 08.07.2024, 19:30 Uhr

14 Kommentare

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  1. 14.
    Antwort auf [Enrico Pelocke Mitglied des Deutschen Bahnkundenverbandes] vom 09.07.2024 um 22:52

    Es ergibt halt keinen Sinn von Nürnberg bis zum Stadtrand von Berlin ETCS L2 auszurüsten und dann für die letzten paar km in Berlin auf L1 zu wechseln - nur weil Vmax hier etwas geringer ist. In Berlin sollte perspektivisch wenn überhaupt eher gleich L3 verbaut werden, um mehr Züge auf den überlasteten Schienen fahren lassen zu können. So wie man es für Stuttgart plant.

  2. 13.
    Antwort auf [Matze P.] vom 09.07.2024 um 08:33

    Es wäre was ganz neues, wenn innerhalb der Berliner Stadtgrenzen >160 km/h gefahren wird. Anfang der 90er Jahre wurde beschlossen, daß >160 km/h nur außerhalb der Berliner Stadtgrenzen gefahren wird. Das gilt z.B. auch für Dresden. Will man sich nun von dieser Regel verabschieden und auch innerhalb Berlins>160 km/h fahren oder hat das andere Gründe, daß hier ETCS2 installiert wird?

  3. 12.
    Antwort auf [hm] vom 08.07.2024 um 17:34

    Ich vermute, die Züge Richtung Halle/Leipzig fahren ab Hbf über Wannsee - Belzig - Dessau - Bitterfeld. Denn die Anhalter Bahn wird laut Text auch gesperrt und gebaut. Die Dresdner Züge weiß ich nicht. Die können über Wannsee - Michendorf - südlicher BAR oder über den östlichen Innenring - Schöneweide - BER fahren.

  4. 11.

    Der Bahnverkehr wäre dauerhaft gestört, wenn die Bahn-Hobbyexperten was zu sagen hätten.

  5. 10.

    Stark befahrene Gleise verlangen kurz auffeinanderfolgende Reparaturen.

  6. 9.

    9 Monate Strecke Hamburg - Berlin insgesamt gesperrt...ich frage mich was dort geboren werden soll...der Hyperloop? Shinkansen?
    Die Bürgermeister der Orte im Umland kämpfen dafür, dass immer nur Teilstrecken gesperrt werden..klingt doch logisch....die Bahn weigert sich.

  7. 8.
    Antwort auf [ÖPNV-Nutzer] vom 08.07.2024 um 20:13

    Bitte erstmal richtig informieren: ETCS Level 1 ist vergleichbar mit PZB, also eine punktförmige Zugbeeinflussung und folglich nur für 160 km/h tauglich. Für alles darüber, z.B. die 200 km/h auf der Anhalter oder Dresdner Bahn, ist mindestens ETCS Level 2 notwendig.

    Zudem ist ETCS L2oS tendenziell sogar wartungsärmer, da die Signale entfallen.

    Ich fahre oft mit dem ICE von Berlin nach München und auf dem ETCS-Abschnitt hatte ich noch nie "Signalstörungen".

  8. 7.
    Antwort auf [Deborah ] vom 09.07.2024 um 05:37

    Aber nicht doch, wir wollen doch die "beste Bahn aller Zeiten" werden. Wo kommen wir denn da hin wenn wir praktikable und "bahnfeste" Lösungen verwenden? Die wirklichen Fachleute bei der Bahn sind mittlerweile alle weg und die wenigen verbliebenen haben sich an Vorgaben aus der Plüschetage zu halten die wahrscheinlich nur aus hochbezahlten Praktikanten besteht die keine Ahnung von den wirklichen Bedürfnissen der Kundschaft hat.

  9. 6.

    Vielleicht ist das ein bisschen wie Autos, es werden immerfort neue grenzwertige Neuigkeiten ausgedacht, die keiner braucht.

    Vielleicht weil es Arbeit schafft, und Umsatz?

    Als begeisterte Bahnfahrerin befürworte ich langsamer Züge, und etwas längere Umsteigezeiten. Weniger Geschwindigkeit würde auch Verschleiß erheblich reduzieren sodass Materiel länger halten würde.

  10. 5.

    Es ist wirklich unglaublich, nur wegen ETCS-2 wird es zu monatelangem Verkehrschaos kommen. Dabei genügt ETCS-1 allen normalen Anforderungen einer Hochgeschwindigkeitsstrecke. Die Probleme liegen dann auch eher in der extrem anfälligen Computertechnik, die bei ETCS-2 eher zu einer noch höheren Störanfälligkeit führen wird.

  12. 3.
    Antwort auf [hm] vom 08.07.2024 um 17:34

    " wo fahren dann die ganzen züge aus berlin richtung süden ab? "

    Ich arbeite nicht bei der Bahn aber ich könnte mir vorstellen das die Züge entweder über Wannsee und dort über die Wetzlarer Bahn und Dessau raus fahren oder über den Außenring ( Lichtenberg - Schönefeld ) .

  13. 2.
    Antwort auf [hm] vom 08.07.2024 um 17:34

    Wissen tu ichs auch nicht, aber meine Vermutung wäre, dass die meisten Züge über den östlichen Außenring nach Lichtenberg und danach Hauptbahnhof oder Gesundbrunnen fahren werden, das wurde bisher schon öfter mal gemacht.

  14. 1.

    hallo rbb bzw bahn - wo fahren dann die ganzen züge aus berlin richtung süden ab?
    vom südkreuz? oder ist das nur eine „detailfrage“ die noch „erarbeitet werden muss“ ?

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