"Gelbe Tonne+" - Potsdam führt 2025 eine Wertstofftonne ein

Di 03.09.24 | 18:00 Uhr
  28
Symbolbild: Gelbe Tonne in Potsdam. (Quelle: StEP/Kathleen Friedrich)
Bild: StEP/Kathleen Friedrich

Die Abfalltrennung in Potsdam wird bald etwas einfacher: Als erste Kommune in Brandenburg führt die Landeshauptstadt Wertstofftonnen ein. Damit entfällt die Unterscheidung zwischen Wertstoffen in Verpackung und Nicht-Verpackung.

Die Brandenburger Landeshauptstadt Potsdam will am 1. Januar 2025 die sogenannte Gelbe Tonne+ einführen. Das teilte das Rathaus am Dienstag mit. Bei dieser Wertstofftonne müssen Verbraucher nicht mehr zwischen Verpackung und Nicht-Verpackung unterscheiden; sie können Abfälle nach Material entsorgen.

In der Gelben Tonne+ werden den Angaben zufolge Kunststoffe, Metalle und Verbundstoffe gesammelt - unabhängig davon, ob es sich um Verpackungen oder Nicht-Verpackungen handelt. Bisher müssen Nicht-Verpackungen in Tonnen für Restabfall entsorgt werden. Wertstoffe können dadurch nicht recyclet werden.

Potsdam ist damit die erste Kommune im Land Brandenburg, die eine Wertstofftonne verbindlich einführt.

Bis zu 800 Tonnen mehr Kunststoffe und Metall

Die Stadtverordnetenversammlung hatte im August 2021 die Einführung einer Wertstofftonne, der Gelben Tonne+, zum 1. Januar 2025 in der Landeshauptstadt Potsdam beschlossen. Die Gelbe Tonne+ löst laut Stadt die klassische Gelbe Tonne zur Sammlung von Verpackungen ab. Die richtige Abfalltrennung soll für die Einwohner Potsdams durch die neue Wertstofftonne vereinfacht werden, heißt es von der Stadt.

Die Stadt Potsdam rechnet mit bis zu 800 Tonnen mehr Metall und Kunststoffen, die mit der Einführung der Wertstofftonne ab Januar 2025 gesammelt und recycelt werden. So solle ein wichtiger Beitrag für den Klima- und Umweltschutz geleistet werden. Gleichzeitig strebe die Stadt "die Erhöhung der gesetzlich festgelegten Recyclingquoten an".

Mit Einführung der neuen Tonne dürfen neben Leichtverpackungen z.B. auch Aufbewahrungsdosen oder Brotdosen, Kochtöpfe, Pfannen, Zahnbürsten, Essbesteck, Eimer, Becher, Schüsseln, Backbleche, Kinderspielzeug, Einkaufstüten und viele weitere Nicht-Verpackungen entsorgt werden.

Grundstückseigentümer, die bereits eine Gelbe Tonne nutzen, können diese auch künftig nutzen. Das geht aus Angaben der Stadtentsorgung Potsdam hervor. Wer noch keine Tonne hat, könne sie bei der Stadtentsorgung bestellen.

Bisher verwendete Gelbe Säcke könnten - aufgrund der neuen Abfallarten und höheren Gewichts - reißen, daher werden sie zum Jahreswechsel stadtweit gegen die neuen Gelben Tonnen ersetzt.

Sendung: Brandenburg Aktuell, 03.09.2024, 19:30 Uhr

28 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 28.

    Klarer Fall, sie haben mich null verstehen wollen. Wenn man Müll gar nicht erst produziert, muss er auch gar nicht erst entsorgt werden.

  2. 27.

    >"Ich habe da immer alles reingehauen was man recyclen kann, also Metall, Kunststoff und auch Klein-Elektro Kram."
    What? Das ist Tonnenkriminaltät! Dafür wird man in Deutschland an den Pranger gestellt, gevierteilt, gefedert, mit Pech übergossen... In die Gelbe Tonne gehörte bisher nur, was nen grünen Punkt auf der Verpackung hatte oder dieses Recycling-Icon. Ab in die Schämecke mit Ihnen! ;-)
    Gut, dass ich mir keinen Kopf um gelbe oder braune Tonnen machen muss. Ich werfe schon immer alles in eine Tonne, aber eben in die Restmülltonne. Außer Pappe und Flaschen...

  3. 26.

    klarer Fall, für Sie sind Natur- und Klimaschutz alberner Quatsch und die ZUkunft Ihrer (Ur-)enkel ist Ihnen sowas von egal.

  4. 25.

    Dann habe ich seit Jahren die gelbe Tonne/Säcke falsch verstanden. Ich habe da immer alles reingehauen was man recyclen kann, also Metall, Kunststoff und auch Klein-Elektro Kram.

  5. 24.

    Insbesondere Joghurtbecher mit Pappeumhüllungen, die man Entfernen soll, finde ich albern.
    Oder Brötchentüten mit Transparenten folien die man, laut Aufdruck, entfernen und getrennt entsorgen soll.
    Warum muss eine Creme Tube in eine Pappverpackung? Selbst Beipackzettel sind für mich kein Argument dafür.
    Sowas sollte schlicht verboten gehören. Da fehlt mir wirklich der gewollte staatliche Eingriff in wirklichen Quatsch was Verpackungen angeht, was weder mit Hygiene noch mit Sicherheit zu rechtfertigen ist. Ich, als Konsument, bin aber der Depp wenn ich nicht bereit bin ein Becher in drei Tonnen zu entsorgen?

  6. 23.

    Suchen sie mal nach "Welt Abfall Index 2022". Dort finden sie die Daten und mehr.
    Die Schwachstelle im Recycling sollte aber allgemein bekannt sein. Es ist die teure und auch nicht vollständig vorhandene Spezialtechnik. die zum Trennen des Materialmixes erforderlich ist. Der hier im Forum beschriebene Joghurtbecher ist das Paradebeispiel. Becher mit Aludeckel = thermische Verwertung, Becher und Deckel getrennt = recyclingfähig.
    Eine Trennung nach Metallen und Kunststoffen wäre beim Sammeln sinnvoller. Das bekäme wohl jeder hin.
    Mehr Mehrweg wäre eine Lösung. Da ist noch Luft nach oben. Ob das in allen Fällen sinnvoll und machbar ist, bezweifele ich jedoch.

  7. 21.

    Wenn ich die Kommentare hier lese, dann bekommen es nur einige Menschen nicht hin.

  8. 19.

    Das sehe ich jeden Tag: Essenreste in Gelber Tonne, Plastik im Bio und Papiermüll, Elektro in Gelber Tonne, aber auch Gemischte Produkte sind ein großen Problem, und es ist sehr aufwändig, z.b. eine Pumpsprühflasche sortenrein zu trennen (Banderole, 1-2 Feder(n), Silikondichtung, Kugel, Vernebler, etc.)

    Weshalb die logische Konsequenz lauten muss, der Menschheit diese Dinge wieder zu nehmen, und alles nur noch Unverpackt und Mehrweg anzubieten, oder Verpackungen zu normieren! Wenn es z.B. nur noch 30 Verschiedene Verpackungsarten gibt, deren Bestandteile, etc genau definiert sind, sind diese auch besser zu recyclen.

    Einer Bevölkerung die Schuld zu geben, die schlecht Informiert ist, an Propaganda glaubt, oder total unreflektiert ist, bringt uns als Spezies nicht weiter!

    Wenn ich zwischen Artenvielfalt, und Verpackungsdesignvielfalt entscheiden müsste, ist total klar, was ich wähle, zumal das Produkt, selbst wenn vlt die Form dann anders ist, ja gleich schmeckt!

  9. 18.

    "Politik trägt die Verantwortung dafür" Also vielen bekommen nicht mal einfache Mülltrennung hin.

  10. 15.

    Die "Crade-2-Crade" (Kreislauf) Quote von Verpackungen beträgt Sagenhafte: 0,2% !! (UHCR Verfahren!)

    Nimmt man das Downcycling dazu (aus Einwegflaschen wird ein Fliespulli, oder aus Mulitmix-Müll, eine Giftige Bahnschwelle, beides wird nach einem Cycle 'Thermisch Verwertet [Verbrannt]) kommen wir auf ganze 5%!
    Was nicht in DE verbrannt wird, landet im Ausland!

    Das ganze Recyclingsystem ist nichts weiter als eine gigantische Lüge, gegen die Umwelt für die Gewinne von Großkonzernen, und die Politik trägt die Verantwortung dafür!

    Die Menschheit wird Regiert, von einem Rudel IRRER, und die einzige Gerechtigkeit die bleibt, ist die, das auch die Kinder der Planetenvergifter früher oder später darunter leiden werden!

    Natürlich ließe sich das ändern, wenn man wollte, will man aber nicht -> Gier frisst Hirn!

  11. 14.

    Das extrem in Müll sortieren habe ich mal in einer Ferienwohnung in Zwiesel im bayrischen Wald erlebt. War der Winter als Deutschland Handballmänner Europameister gegen Spanien wurden.
    Die Vermieterin hat jedes einzelne Stück sortiert also uns auch dazu "genötigt". Etliche Haufwerke in der Garage.
    Joghurt Deckel in einen Eimer und Becher in den anderen.
    Irgendwie kam ich mir etwas veralbert vor im Hightech Vorbildland Bayern.

  12. 13.

    Mehr Aufklärung wäre schön, was wohin gehört... Ich weiß z.B. bis heute nicht wo ich eine Milchverpackung entsorgen soll: gelb/Verpackung (ist sie ja), blau/Papier (Außen Pappe, aber Verbundstoff?) oder schwarz/Rest (Hauptsache verbrennen)

  13. 12.

    Bitte erst Artikel lesen und dann kommentieren. Die gelbe Tonne gibt es überall. Hier geht es jedoch um die gelbe Tonne +.
    Ich finde die Idee toll und hoffe, Berlin zieht bald nach. Jetzt fehlt nur noch die gelbe Tonne ++, in die man auch Batterien und kleinen Elektroschrott wie Toaster, Wasserkocher u.ä. entsorgen kann.

  14. 11.

    Wer bitte trennt das denn wirklich, Unterscheidung war schon immer eher nicht Sinnvoll. Aber gibt es nicht seit Jahren die orange Tonne, anfangs auch für Elektro Kleingeräte?
    Was mit Sicherheit dahinter Steckt, ist sicherlich irgend eine finanzielle, denke ich.

  15. 10.

    Quark, Geib und Orange sind schon lange eins in Berlin. Und in die Gelbe kann all das rein was Potsdam jetzt erst zulässt.

  16. 9.

    Passt, gerade in der PNN gelesen, Abfallgebühren steigen ab 25 in Potsdam.

  17. 8.

    Mindestens die Hälfte des gelbe-Sack-Inhaltes wird verbrannt, nix mit Recycling.

  18. 7.

    In Berlin vier: schwarz, gelb, blau und Kompost, manchmal noch eine in Orange, die soll "Wertstofftonne" sein für z. B. Kabel, kleine E-Geräte und so, hat sich aber nicht durchgesetzt

  19. 6.

    Das machts ja so manchem Nachbar leichter, der nicht zwischen Metall und Plastik unterscheiden kann. Manche Tonnen haben wahrscheinlich schon neue Elemente hervorgebracht, was da alles in egal welche Tonne oder auch daneben geschmissen wird. Warum gibts dafür keinen Nobelpreis.

  20. 5.

    Es geht um Brandenburg und Potsdam ist laut Bericht dort die erste Kommune. Was wollen Sie?

  21. 4.

    Gelbe Säcke kann es eigentlich nur noch in den vor Jahren(!) eingemeindeten Dörfern (sorry Groß Glienicke) geben. Gelbe Tonne ohne Plus haben wir im Bereich der "Stadt" schon seit Ende der 90er.

  22. 3.

    Wie viel verschiedene Tonnen habt ihr nun eigentlich ?

  23. 2.

    Auch bei der HAW ist die Gelbe Tonne schon seit längerem eingeführt worden. Wirklich schade, dass Potsdam als Landeshauptstadt erst nach zieht und nicht als Vorbild dient, wie es hätte sein müssen.

  24. 1.

    Ist bei uns schon gut 20 Jahre Standard.

Nächster Artikel