Verkehrschaos - Autofahrer in Köpenick von vielen Baustellen genervt

Di 12.11.24 | 06:19 Uhr | Von Anna Bordel
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Zahlreiche Baustellen in Köpenick sorgen für zähen Verkehr. (Quelle: rbb/Hari Sas)
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Video: rbb|24 | 12.11.2024 | Anna Bordel, Hari Sas | Bild: rbb/Hari Sas

Der morgendliche Verkehr aus Köpenick wird aktuell zur Geduldsprobe. Der Bürgermeister versteht den Ärger vieler Autofahrer über die zeitgleich stattfindenden Baustellen. Aufschiebbar waren sie laut Verkehrsverwaltung aber nicht. Von Anna Bordel

Auf der Müggelheimer Straße in Köpenick verengt sich die zweispurige Straße wegen einer Baustelle zu einer Fahrbahn - der Rückstau führt dazu, dass auch bei Grün kein Weiterfahren möglich ist. Den Fahrstreifen unter den Gleisen am Bahnhof in Köpenick teilen sich Trams und Busse mit dem regulären Verkehr von Autos und Lkws. Auf der Wendenschloßstraße ist das Fahren für beiden Richtungen nur auf einem Fahrstreifen möglich, die Durchfahrt ist durch Ampeln geregelt.

Die beschriebenen Verkehrsszenarien sind nur einige der aktuellen Beschränkungen durch Bauarbeiten, die momentan das Durchkommen mit dem Auto in, nach und aus Köpenick erschweren - vor allem zwischen sechs und neun Uhr, wenn die meisten Menschen zur Arbeit fahren. Aus dem Teil Köpenicks, der östlich von Dahme und Spree liegt, muss man mit dem Auto hauptsächlich über zwei Brücken fahren, um Richtung Berliner Zentrum oder andere Berliner Bezirke zu gelangen. Bestimmte Verkehrsadern sind daher für Autofahrer nicht zu vermeiden.

Köpenicker Autofahrende genervt von Baustellen

Die Verkehrsinformationszentrale zählt momentan sieben größere Baustellen - einige davon betreffen zentrale Hauptverkehrsstraßen wie eben die Müggelheimer Straße. Wer mit dem Auto durch Köpenick fährt, sieht am Straßenrand diverse Schilder, die auf Vollsperrungen, Bauarbeiten oder Umfahrungen hinweisen. Und viele Menschen, die täglich mit dem Auto in Köpenick unterwegs sind, sind mehr als genervt.

"Wir Köpenicker sind ja vieles gewöhnt - aber was hier derzeit abgeht im Verkehr ist nicht mehr zumutbar", schreibt ein User rbb|24. Ein Autofahrer, der auf der Müggelheimer Straße an einer Ampel auf die Weiterfahrt wartet, berichtet, dass er an manchen Tagen morgens bis zu einer halben Stunde im Stau stehe. "Ich fahre hier jeden Morgen lang und es ist einfach nur zum Kotzen", sagt eine weitere Autofahrerin an derselben Stelle. Zur Kinderarztpraxis nach Grünau brauche sie momentan mehr als doppelt so lange wie sonst.

Auch öffentlicher Nahverkehr betroffen

Einige Köpenicker versuchen das Verkehrschaos durch besonders frühes Aufstehen zu umgehen. Andere stellen sich jeden Tag in den Stau und hoffen, dass er nicht so zäh ausfallen möge. Für manche sind auf Nachfrage öffentlichte Verkehrsmittel eine Alternative, für andere weniger - denn auch der ist teilweise von Einschränkungen betroffen. Auf mehreren Tramlinien in Köpenick wird momentan laut den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) Ersatzverkehr angeboten, zahlreiche Bushaltestellen mussten wegen der Baustellen umgesetzt werden. Der Umbau des Bahnhofs Köpenick zum Regionalbahnhof beeinträchtigt zudem den S-Bahnverkehr regelmäßig.

Ein Hinauszögern der Bauarbeiten würde eher die Anzahl der Havarien mit ungeplanten Vollsperrungen provozieren.

Sprecher der Verkehrsverwaltung des Berliner Senats

Diskussion um Starts der Baustellen

Bezirksbürgermeister Oliver Igel (SPD) kann die Beschwerden der Bürger verstehen. "Die Kritik an den Mehrfachbaustellen in Köpenick und die Auswirkungen sind mehr als berechtigt. Ich hätte mir vom Berliner Verkehrsmanagement eine Vermeidung dieser Probleme durch Verschiebung von Baustellen gewünscht", sagt er. Dass derart viele Baustellen gleichzeitig stattfinden, hätte er Anfang des Jahres so nicht absehen können.

Insbesondere von den mehrjährigen Baustellen der BVG und der Wasserbetriebe in der Köpenicker Altstadt im Herbst sei er überrascht gewesen. Der Bezirk habe noch versucht, den Start zu verschieben, sagt Igel. "Als Bezirksamt haben wir BVG und Wasserbetriebe wiederholt darauf hingewiesen, dass es sich bei dem Beginn der Bauarbeiten in der Altstadt Köpenick um den denkbar schlechtesten Zeitpunkt handelt" - aber offenbar ohne Auswirkungen. Die BVG und die Wasserbetriebe haben zahlreiche Arbeiten an Gleisen und Wasserrohren vor Kurzem gestartet, sie sollen sich insgesamt bis 2027 hinziehen.

Stephan Natz von den Wasserbetrieben rechtfertigt den Baustart im Herbst. Nicht alle Bauarbeiten könnten in die Sommerpause gelegt werden, zudem habe man die Arbeiten bereits im Frühjahr dieses Jahres beim Bezirk angekündigt.

Bauarbeiten an Schienen, Rohren und am Bahnhof

Über den richtigen Zeitpunkt für Großbaustellen sollte man streiten, dennoch lohnt ein Blick auf die Ziele der Bauarbeiten. Im Fall von Köpenick sind es nicht ausschließlich Interessen privater Hauseigentümer, die dabei verfolgt werden. So wird der Bahnhof zu einem Regionalbahnhof ausgebaut. Ab 2027 sollen Züge Köpenick besser mit dem Stadtzentrum verbinden. Wasser- und Abwasserleitungen müssen erneuert werden, genau wie zahlreiche Tramgleise, so die BVG.

Die Berliner Verkehrsverwaltung hält die Bauarbeiten und ihren Zeitpunkt daher für notwendig. "Ein Hinauszögern würde eher die Anzahl der Havarien mit ungeplanten Vollsperrungen provozieren", so ein Sprecher der Verwaltung.

Der Bezirk Treptow-Köpenick richtet laut Bürgermeister Igel nun eine Baustellenkoordinationsstelle ein - Details, bis wann und was die Stelle genau leisten soll, gibt er nicht bekannt.

Wenn man Köpenick Richtung Stadtzentrum verlässt, kommt man am Stadion des 1. FC Union Berlin vorbei. Auf Höhe des Eingangs verengt sich die Straße zu einer Fahrbahn. Was vormittags unter der Woche zumindest nicht zu einem Verkehrsstillstand führt, kann bei einem Union-Heimspiel für Chaos sorgen. So kündigt die Verkehrsinformationszentrale rund um die Spiele stets an: Es ist mit Stau und Sperrungen zu rechnen.

Beitrag von Anna Bordel

71 Kommentare

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  1. 71.

    gefühlten 100 Jahren endlich fertig, aber nur die östliche Fahrbahn. Jetzt ist die westliche dran. Bis 2025. so der Plan. Haha.

  2. 70.

    Die Baustellen in Köpenick sind oft tote Baustellen. Die Erde wird aufgerissen, aber gearbeitet word kaum. So war/ist es in der Treskowallee, die nie fertig wird.

  3. 69.

    Und schon macht man die nächste Baustelle heute auf an der Kreuzung Allende-Center.

  4. 68.

    die Wahl des Verkehrsmittels dem Bürger und belehren ihn nicht, mit was er zu fahren hat.

  5. 67.

    Millionen Berliner Autofahrer sehen dies völlig anders!

    Das Auto ist momentan in Berlin nur ein sehr schlechter Kompromiss und in keinster Weise zu empfehlen.

  6. 66.

    Warum sollte mich das ärgern? Vielmehr freue ich mich darüber, wenn ich Menschen einsichtig sind und bei der Lösung von Problemen Kompromisse eingehen. Das Auto ist momentan in Berlin nur ein sehr schlechter Kompromiss und in keinster Weise zu empfehlen. Das sollte auch Ihnen einleuchten.

  7. 65.

    Oder planen Sie etwas mehr Zeit ein, fahren Sie früher los und genießen Sie die ruhige Fahrt auf dem Fahrrad. Sie müssen mal runterkommen und entspannen. Im Auto im Stau kann man das ganz bestimmt nicht.

  8. 64.

    Hab’s gerade versucht. Bin erst mit dem Fahrrad nicht in die Straßenbahn gekommen um dann ohne Fahrrad mit der Tram im Stau zu stehen.

  9. 63.

    Wenn da wenigstens gearbeitet würde hätte ich ja noch Verständnis. Da sind teilweise nur 3 mann und Freitag ab eins macht jeder seins. Ich muss auch Samstag arbeiten, doch die Baustellen sind da leer! Faulheit ist hier der Grund warum
    Das alles so lange dauert

  10. 62.

    Einfach auf Bahn oder Fahrrad umsteigen. Problem gelöst.

  11. 61.

    Ja, ich bin auch genervt. Aber ich fahre jetzt eben Fahrrad (auch wenn das zu anderen Schwierigkeiten führt). Was mich aber wirklich ärgert, ist dass die eingerichtete Busspur auf der Müggelheimer Straße von niemandem eingehalten wird und das auch nicht geahndet wird. Hätte man sich dann auch die Arbeit sparen können.

  12. 59.

    Gute Idee! Morgen früh um halb sechs in Müggelheim aufs Fahrrad steigen und ab durch den Wald nach Friedrichshagen, um dann um sieben auf der Arbeit zu duschen.

  13. 58.

    Hier geben sich viele nur als Köpenicker aus, wenn man gezielt Fragen-Antworten liest.
    Natürlich fahren viele nach/über Köpenick - Müggelheim-Gosen-Erkner/Grünheide Betreff TESLA. Von mir mindestens 5 Bekannte/Freunde aus Neukölln, Schöneweide, Treptow. Ganz schlaue nutzen GoogleMaps

  14. 57.

    Ist es eigentlich nicht eine unverschämte Frechheit in der Überschrift von „genervten Autofahrern“ zu schreiben?
    Was ist mit dem hier diskriminierenden Teil der Bevölkerung? Wo sind denn jetzt die lauten Vertreter der „Masse“?
    Nun ein Anteil an so mancher Entwicklung wundert da nicht…

  15. 56.

    Sie haben es leider nicht verstanden: es geht nicht um "alles machen oder gar nichts machen", sondern um die extreme Häufung gleichzeitig durchgeführter Bauvorhaben im Bezirk. Dort wäre eine Absprache der Bauträger mit der Verkehrsverwaltung notwendig gewesen, um die Einschränkungen für alle betroffenen Verkehrsteilnehmer verkraftbar zu halten. Das hat leider überhaupt nicht geklappt...

  16. 55.

    Nun ich besitze kein Autostabil, habe auch mit knapp 70 keins besessen, wohne auch erst seit knapp 40 Jahren in Köpenick - aber wie man auf die Idee kommen könnte zu Tesla südlich von Grünheide an der Autobahn über eine „Müggelheim-Route“ zu kommen ist mir ein absolutes Rätsel! Schlimm genug der Verkehr über Erkner-Friedrichshagen…..
    Also volle Zustimmung meinerseits zu den wohl echten Ortskundigen, für den Rest sag ich nix mehr!

  17. 54.

    So weit mir bekannt ist, gibt es auch in Randberlin wie Lichtenberg, Marzahn oder Lichtenrade usw. jede Menge ÖPNV, den man nutzen kann und es muss auch nicht immer der Bus sein, der ohnehin nur im Stau steht, deshalb sollte man über eine Anschaffung eines Fahrrad nachdenken. Fakt ist auch, auf der Straße wird es nicht besser, je eher einen dies bewußt wird, umso leichter sind die Wege ans Ziel.

  18. 53.

    Juti, endlich Mal nicht meine Strecke, denn Steglitz Zehlendorf ist seit 2 Jahren voll gesperrt, so LANGSAM wird es besser, aber zwischendurch musste man gefühlt über Schönefeld nach Mitte fahren.

    Mein Mitgefühl allen Betroffenen, es nützt nix, ist der Asphalt erstmal offen, muss man Nerven behalten...

  19. 52.

    Bitte zeigen Sie mir doch mal die Umfahrung von Wendenschloß nach Grünau auf.

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