Neues Gesetz - Stiftung Preußischer Kulturbesitz soll durch Reform autonomer werden

Mi 13.11.24 | 16:59 Uhr
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Die Außenansicht der Villa von der Heydt im Ortsteil Tiergarten, dem Sitz der Hauptverwaltung und des Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. (Quelle: dpa/Monika Skolimowska)
Bild: dpa/Monika Skolimowska

Die Museen und Einrichtungen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) sollen mit einer Reform deutlich gestärkt und autonomer werden. Das Bundeskabinett verabschiedete am Mittwoch den Regierungsentwurf für ein neues Gesetz über Deutschlands größte und wichtigste Kultureinrichtung. Es soll an die Stelle des bisherigen Gesetzes aus dem Jahr 1957 treten.

Zu der von Bund und allen Ländern getragenen Stiftung mit rund 2.000 Mitarbeitern gehören neben der Staatsbibliothek Berlin und mehreren Instituten auch die Staatlichen Museen zu Berlin mit 15 Sammlungen und 4,7 Millionen Objekten an 19 Standorten - darunter sind weltweit bekannte Institutionen wie das Pergamonmuseum.

Stiftung gilt als zu behäbig

Bisher gilt die Stiftung als zu behäbig und international nicht konkurrenzfähig. Deswegen bekommt sie eine neue Struktur, mit der die einzelnen Institutionen unter anderem mehr Autonomie bekommen sollen. "Mit diesem Gesetz bereiten wir den Boden für eine umfassende Reform der größten deutschen Kultureinrichtung und stellen die Weichen für eine moderne, schlanke und flexiblere SPK", sagte Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) laut Mitteilung.

Die Stiftung werde damit sehr gut für die Zukunft aufgestellt. "Die neue Arbeit wird effizienter werden, wir können agiler arbeiten, und das wiederum wird uns besucher- und nutzerfreundlicher machen", sagte SPK-Präsident Hermann Parzinger.

Auch Joe Chialo, der Berliner Kultursenator, befürwortete die Reformen und betonte, dass sie darauf abzielen, die SPK und ihre Einrichtungen, einschließlich der Staatlichen Museen zu Berlin, zugänglicher und offener für die Öffentlichkeit zu gestalten. Wichtige Maßnahmen wie die Schaffung eines kollegialen, breit aufgestellten Vorstands, die Reduzierung der Mitglieder des Stiftungsrats sowie eine stärkere Mitbestimmung der einzelnen Häuser sollen dazu beitragen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 13.11.2024, 17 Uhr

5 Kommentare

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  1. 5.

    Ich weiß nicht wirklich, wie Sie so zu Ihrer "Meine Meinung ist..." kommen. Eine Stiftung muss bei der Gründung, Anerkennung etc schon einige Regeln beachten....Ich hoffe, dass Sie sch eingehend damit beschäftigt haben. Vielleicht sollten Sie selber mal etwas auf auf die Beine stellen? Also, einen sehr schönen, sehr alten ehemaligen Wasserburgstandort mit dem heutigen Schloss Sallgast haben Sie ja schon mal vor Ihrer Haustüre..... Im Sommer wirklich sehr schön. wenn auch oft nicht so toller baulicher Zustand oder heutzutage schwierig zu erhaltener baulicher Zustand...
    Und auch die Stadt Finsterwalde hat Städtebaumittel (letztlich aus dem Steuerzahlertopf) ziemlich clever eingeworben und bekommen(!) - warum denn nicht?-, um aus der ziemlich vernachlässigten Tuchmacherstadt u, liebevoll zu DDR--Zeiten genannten Schraubenbude eine recht ansehnliche Stadt zu machen. Sollte der Zustand 1989/90 etwa bleiben?
    ehem. ABM-Kraft regionale Entwicklung - Kulturlandschaft Niederlausitz......

  2. 4.

    In meinen Augen erfüllen solche Stiftungen hauptsächlich den Zweck, selbsternannten Scheineliten hochbezahlte ABM-Stellen zu verschaffen.
    Wie viele Millionen Steuergelder werden denn dafür Jahr für Jahr "verwendet"?

  3. 3.

    Eigentl. ist doch ein promptes Handeln(agiler werden zu können)sicher auch ein finanzielles Problem. Ich meine die Gesamterhaltung/Pflege sowie sehr feinfühlige "Vermarktung" kann doch nur von Vorteil sein. Was wäre mancher Ort im Bbg oder nehmen wir mal das Dessauer Gartenreich ohne die sich heutzutage darstellende "Dichte" an Bauwerken u. Sammlungen. Da könnte manch kl. Ort . Rheinsberg - etwa, 'einpacken'. Wenn man natürlich nicht negiert, dass die fürstl.Residenzen, der Zeit entsprechend die Gründung von Kleinstädten u. Handwerk gefördert haben. Also unter diesem Aspekt haben sich doch viele Orte durch 'Pflege/Hege' wirklich zu Besuchermagneten entwickelt. Man kann nur hoffen, dass die dazugehör., z.T. hervorragenden Parkideen u. deren Gestaltungen gut in die Zukunft kommen; =dass die Gesellschaft in der Lage ist/gewillt ist, die vielen Altbaumabgänge wenigst.zu verzögern oder passend für die schönen Landschaften zu ersetzen.Damaliges"Kunst"Handwerk hat auch Botschaften/know-how!

  4. 2.

    Ja, die SPK sollte international konkurrenzfähig sein.
    Das ergibt sich aus ihrem Tätigkeitsfeld. Die SPK ist mit anderen kulturellen Einrichtungen auf der ganzen Welt in Kontakt und arbeitet mit ihnen zusammen. natürlich steht man mit ihnen in Konkurrenz, da jede Einrichtung die besten Ausstellungsstücke für sich und ihr Land erhalten möchte.
    Es geht auch darum wie man außer den einheimischen Besuchern, auch die ausländischen Gäste zu sich lockt.
    Somit geht es auch um Gelder für die jeweiligen Länder - in Fall Berlins um eine höhere Einnahme fürs Bundesland Berlin.

    Zusätzlich ist es auch für die Kultur in Berlin wichtig immer wieder neue und besondere Werke in den Museen und anderen Kultureinrichtungen zeigen zu können.

  5. 1.

    Muss preußischer Kulturbesitz „international konkurrenzfähig“ sein?
    War letztens in Schottland. Macht man sich dort ähnliche Gedanken oder stehen die einfach so für sich …

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