Verkehrsverwaltung - 63 Berliner Brücken sind in schlechtem Zustand

Fr 13.12.24 | 13:26 Uhr
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Ein Ersatzneubau entsteht an der Mühlendammbrücke in Berlin. (Quelle: dpa/Jens Kalaene)
Audio: radioeins vom rbb | 13.12.2024 | Ute Schuhmacher | Bild: dpa/Jens Kalaene

Nach dem Einsturz der Carolabrücke in Dresden rückten auch die Berliner Brücken in den Fokus. Bei mehr als 60 der Brücken in der Hauptstadt sieht die Verkehrsverwaltung Handlungsbedarf.

In Berlin sind 63 Brücken in keinem ausreichenden Zustand. So steht es in der Antwort der Verkehrsverwaltung auf eine Anfrage der Grünen, die dem rbb vorliegt. Zuerst hatte die "Berliner Morgenpost" berichtet.

Die 63 Brücken oder Brückenteile tragen laut Verkehrsverwaltung die Zustandsnote 3,0 oder schlechter. Diese Note hatte auch die später eingestürzte Dresdner Carolabrücke [tagesschau.de] bei ihrer letzten Überprüfung bekommen.

Außer in Lichtenberg stehen in jedem Berliner Bezirk solche Brücken. Allein im Bezirk Mitte sind 16 Brücken marode, die meisten davon in Tiergarten. Die schlechteste Brücke befindet sich mit dem Flughafenseesteig in Reinickendorf. Sie trägt die Note 3,8.

Insgesamt sagt der Senat, dass in Berlin sogar 71 Brücken dringend saniert werden müssten. Für über die Hälfte davon gibt es aber noch keinen Plan, wann das geschehen könnte.

Zahlreiche Erhaltungsmaßnahmen in den kommenden Jahren geplant

Aktuell sind laut Verkehrsverwaltung bei folgendenden Brücken Erhaltungsmaßnahmen vorgesehen:

Charlottenburg-Wilmersdorf: Barbrücke (ab 2025), General-Ganeval-Brücke (offen), Röntgenbrücke (offen), Rampenbrücke Dillenburger Straße (2027), Siemenssteg (offen)

Friedrichshain-Kreuzberg: Admiralbrücke (2026), Modersohnbrücke (2026)

Marzahn-Hellersdorf: Bismarcksfelder Brücke (2026), Buchenhainer Brücke (2026), Fußgängersteg am Stadion Wuhletal (2025), Fußgängerbrücke Springpfuhl (offen), Kienbergsteg (offen), Margarethenbrücke (offen), Nikolai-E.-Bersarin-Brücke (offen), Schnellmontagebrücke (offen)

Mitte: Adlerbrücke (2027), Badstraßenbrücke (2027), Behmstraßenbrücke (2026), Gelbe Brücke (2027), Gertraudenbrücke (2026), Hansabrücke (offen), Holzbrücke Bremer Weg West (2026), Humboldtsteg (offen), Lessingbrücke (offen), Lutherbrücke (offen), Moltkebrücke (offen), Nordhafenbrücke (2025), Putlitzbrücke (2025), Wiesenbrücke (offen)

Neukölln: Brücke zur Vogelinsel (offen), Brücke über den Teichbach (offen), Herthabrücke (offen)

Pankow: Industriebahnbrücke (offen), Schwedter Steg (2025)

Spandau: Egidysteg (offen), Eiswerderbrücke (offen), Fußgängerbrücken Pulvermühle IV, VII, VIII (2025), Nordgrabenbrücken (offen), Oberhavelsteg (offen), Spektegrabensteg (2025), Spektelakesteg I und Spektelakesteg II (2027), Steg über die Spektelake (2025), Südparkbrücke (2025), Wallbrücke (offen), Zitadellenbrücke (offen)

Steglitz-Zehlendorf: Brücken über den Breitenbachplatz (2025), Brücke über den Erlengrund (offen), Dahlemer Weg Brücke (offen), Fußgängersteg Stahnsdorfer Straße (offen), Stahnsdorfer Brücke (offen)

Tempelhof-Schöneberg: Fußgängerbrücke über den Königsgraben (offen)

Reinickendorf: Ernststraßensteg (offen), Fürst-Bismarck-Steg (2025), Flughafenseesteg (offen), Östl. Eichwerder-Steg (offen), Tegeler Hafenbrücke (offen)

Treptow-Köpenick: Bellevueparkbrücke (2026), Brücke an der Wuhlheide (2026), Fußgängerbrücke Hessenwinkel (2025), Gutshofstraßenbrücke (offen), Hegemeisterbrücke (2026), Hoppendorfer Brücke (offen), Nördl. Germanenstraßenbrücke (offen), Promenadenwegbrücke (2026), Schleiengangsteg (offen), Stubenrauch-Behelfsbrücke (2026), Teltowkanalbrücke (offen)

Neben den Brücken des Landes Berlin verwalten auch andere sogenannte Baulastträger zahlreiche Brücken. Laut Verkehrsverwaltung zählen dazu die Autobahn GmbH, die Deutsche Bahn und die BVG.

Sendung: Radioeins, 13.12.24, 12:00 Uhr

31 Kommentare

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  1. 31.

    Und was hat das jetzt mit den maroden Brücken in Berlin zu tun? Woher wissen Sie , daß es so kommen wird falls die AfD in Regierungsverantwortung kommt? Fakt ist doch, daß seit Jahren die Infrastruktur des Landes kaputtgespart wird. Da gab es die AfD noch nicht mal im Ansatz.

  2. 30.

    Sehen sie, sie erledigen die Wühlarbeit der Rechtsextremisten. Man kann sehr wohl Hass und Zwietracht säen ohne wichtige Posten.

    Was die Infastruktur angeht ist das Jemmern auf nöchsten Niveau und Ergebnis einer Politik die die Rechtsextremisten noch auf die Spitze treiben würden.

    Erst kostenlose Kita versprechen und dann die Kosten explodieren lassen. Das passiert nämlich wenn man die Rechtsextremisten in Ämter wählt, von denen sie hoffnungslos überfordert sind. Regieren ist halt was anderes als hetzen.

    Den gesellschaftliche Zerfall heizen die Rechtsextremisten seit Jahren an, das ist deren Motor.

    Hass, Hetze und Spaltung.

  3. 29.

    Die Saat die seit längerem aufgeht und sprießt, kann gar nicht von der AfD gesät worden sein. Dazu hat diese Partei gar nicht die Möglichkeiten gehabt, denn sie wurde und wird überall von allen Saat-Stellen ferngehalten. Schlecht reden braucht man auch nichts, denn es ist alles bereits seit Jahren in einem schlechten Zustand. Nicht nur die desolate Infra-Struktur, sondern auch der gesellschaftliche Verfall gehen auf andere Experten zurück.

  4. 28.

    Vor allen leisten wir uns Rechtsextremisten die grundsätzlich alles schlecht reden damit ihre Saat aufgeht.

  5. 27.

    Wir kümmern uns um alle Probleme in der Welt, auch um die, bei denen abzusehen ist, sie eher nicht lösen zu können. Aber bei uns geht alles langsam " den Bach runter ".

  6. 26.

    Und die Lieferfahrzeuge werden immer größer und schwerer, auch in Berlin. Ich erinnere mich noch an die 40Tonner. Est Probe und dann Zulassung. Belastungstest bestanden!!! An die Straßen und Brücken hat nimand gedacht. Das betrifft auch die Brücken in Brandenburg.
    Liebe Grüße an die neu gewählte Landesregierung!

  7. 25.

    "Erhaltungsmaßnahmen" kann allerdings vieles bedeuten, zumal die Liste nicht nur aus Betonbrücken besteht. Zum Beispiel die (stählerne) Admiralbrücke dürfte auch nicht unter überbordendem Verkehr ächzen. Die Barbrücke dagegen wird im "ersten Untergeschoss" von der U 3 genutzt, die nach meinen Beobachtungen wie eh und je in vollem Tempo durch die Brücke brettert. Ist der ganze Bau sanierungsbedürftig oder nur das, was über der U-Bahn steht?

    Und besonders hübsch, dass die schon seit geraumer Zeit gesperrten Autobahnbrücken über den Breitenbachplatz in der Liste auftauchen: Bei denen bestehen die "Erhaltungsmaßnahmen" im ersatzlosen Abriss. Dafür fehlt in der Liste die Autobahnbrücke am Hermann-Ehlers-Platz, unter der dies Jahr beeindruckende Stützkonstruktionen errichtet wurden.

  8. 24.

    Eigentlich ist der Bericht typisch für Deutschland. Wir leisten uns einen riesigen Verwaltungsapparat der nur mit Verwalten und Feststellen beschäftigt ist. Hinzu kommen noch tausende Berater und Institute. Nach dem Feststellen kommt ein Bericht und das war‘s dann. Es folgen dann die vielen Ausreden und der Geldmangel. An Geldmangel leidet Deutschland wirklich nicht, wir schmeißen es aber an den falschen Stellen auf die Straße. Passiert etwas, macht die Politik das was sie immer tun, Versprechen

  9. 23.

    Die A100 ist Bundessachen und werden aus dem Bundeshaushalt bezahlt. Berliner Brücken sind Ländersache und wurden von Berlin eben scheinbar nicht bezahlt, weil man das Geld lieber für andere Dinge ausgegeben hat - ob sinnvolle oder nicht, darf jeder selbst beurteilen.

  10. 21.

    Und wie sieht es im Land Brandenburg aus?

    Da gibt's doch auch Brücken oder nicht?

  11. 20.

    Bei euch ist "Über sieben Brücken musst du geh'n" ja 'ne Mutprobe.

    Sorry ;-).

  12. 19.

    2 Tage Prag - dann kommt man nach Berlin, alles dunkel in der City um 5:30, kaum etwas fahrt im ÖPNV. Alles dunkel, selbst unser Wahrzeichen das „Brandenburger Tor“, beinahe übersehen. Was ist los mit dieser Stadt - gelebte und präsentierte Armut? Fahrt lieber Weihnachten nach Prag, Wien, Warschau oder Paris und London, Berlin ist Tod dagegen. Die Ampel war sehr nachhaltig inkl. RRG. Selbst manche Dörfer in Brandenburg zeigen mehr Licht und Festlichkeiten. Berlin im Burnout an allen Stellen.xmas

  13. 17.

    marode Brücken sind ein bundeweites Problem geworden , Augen zu und Luft anhalten hilft nicht

  14. 16.

    " n Berlin sind 63 Brücken in keinem ausreichenden Zustand. " und die Verkehrsverwaltung sieht Handlungsbedarf. , aber handelt sie auch ? Es muss also immer erst etwas passieren ? eben gelesen, dass von einer Autobahnbrücke in der Nähe von Stuttgart Betonbrocken auf die Fahrbahn gestürzt sind, zu Glück gab es keine Verletzten

  15. 15.

    Immer locker bleiben. In der Aufzählung sind 'ne Menge Fußgängerbrückchen, auch Holzkonstruktionen, drin, die sie höchstens mit 'nem Fahrrad erreichen. Das hält schon. Dafür fehlt z.B. die Schulenburgbrücke. Der Ersatzneubau soll lt. Stadtplanern und Denkmalschützern auch als Bogenbrücke ausgeführt werden. Vorher kommt ein Behelfsbau daneben. 2026 soll angefangen werden, bis 2031 solls fertig sein. Ich bin gespannt wie eine rostige Brücke ob das auch wirklich so passiert.

  16. 14.

    Zb die Brücke an der Gartenstr. Mitte
    Sollte vor Jahren schon saniert werden als Industrie Denkmal und als Verbindungsglied für den Mauerradweg fungieren. Alle unsere tollen Bürgermeister sitzen zuhause mit dicken Pensionen, und was sie geleistet haben sehen wir jetzt… nämlich nichts. Der dumme der das alles bezahlt ist der kleine Mann so ist es und so wird es bleiben, nur das die
    Wunde immer größer wird.

  17. 13.

    Ihre Gedankengänge mal noch kostengünster weitergeführt: Die Kosten tausenden Schilder "Straßenschäden" könnten gespart werden, wenn man die 10 oder 15 Straßen ohne Schäden mit Außnahme-Schildern "Ohne Straßenschäden" ausstattet. Voraussetzung: Eine verkehrsrechtliche Regelung, dass ganz Berlin ein Straßenschaden ist. Betrifft ja auch Fahrradfahrer, die ab und an mal die Straßen benutzen wollen ;-))
    *Satire Ende*

  18. 12.

    Und immer wieder kann man sagen:
    Der Ausbau der A100 ist Bundessache, das hat nichts mit dem Berliner Haushalt zu tun.
    Man kann eine Meinung haben, aber wenn man schlecht informiert ist, sollte man diese für sich behalten.
    Dann hätten die vorherigen politisch Verantwortlichen ihre Prioritäten anders setzen sollen. Aber ich nehme an, nun ist die CDU wieder schuld.

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