Temporäre Sperrungen auf Nebenstrecken - Berlin will autofreie Sommerstraßen einführen

Di 10.01.23 | 15:20 Uhr
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Radfahrer am 02. Mai 2022 auf der Friedrichstrasse in Berlin. (Quelle: dpa/Rainer Keuenhof)
Bild: dpa/Rainer Keuenhof

Berlin will ab Mai bis Oktober mehrere Nebenstraßen für den Autoverkehr sperren. So soll Platz zum Spielen oder zum Verweilen geschaffen werden. Mehrere Bezirke haben Interesse an dem Projekt angemeldet.

Mehrere Nebenstraßen in Berlin sollen in diesem Jahr in "autofreie Sommerstraßen" umgewandelt werden.

Durch die gesperrten Abschnitte sollen Räume zum Verweilen, zu Begegnungen, zum Spielen und zur Kommunikation geschaffen werden, heißt es aus der Senatsverwaltung für Mobilität. In dieser Form werde das Projekt erstmalig umgesetzt, so die Sprecherin der Senatsverwaltung, Sara Lühmann, auf Nachfrage des rbb weiter. Zuerst hatte die "Berliner Morgenpost" berichtet.

Für Autos und anderen motorisierten Verkehr gesperrt werden sollen den Angaben Lühmanns demzufolge Nebenstraßen in den Monaten Mai bis Oktober auf Abschnitten von einer Länge von 50 bis maximal 100 Metern Länge. Dafür würden, wegen der Zeitknappheit, den beteiligten Straßen vom Senat Stadtmobiliar wie Pflanzenbeete gestellt.

Straßen mit aktiven Nachbarschaftsinitiativen erwünscht

Die Bezirke, so Lühmann weiter, seien Ende September über das Projekt informiert worden. Bislang hätten die Bezirke Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und Tempelhof-Schöneberg Interesse an der Einrichtung von Sommerstraßen angemeldet.

Neben einigen wenigen Sommerstraßen in Tempelhof-Schöneberg, die schon feststehen, sollen die meisten der umgewidmeten Straßen dann kurzfristig in Abstimmung mit den Bezirken ausgewählt werden.

Man wünsche sich, dass Straßen mit "aktiven Nachbarschaftsinitiativen" ausgewählt würden, die die Bereiche dann zusätzlich "bespielten" und sich um die Pflege der Pflanzenbeete kümmerten. "Angedacht sind etwa Straßenfeste, Märkte, Treffpunkte für die Nachbarschaft sowie Spielaktivitäten". Diese Maßnahmen lägen in der Verantwortung der Initiativen, heißt es weiter.

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Sendung: rbb24 Inforadio, 10.01.2023, 17:00 Uhr

165 Kommentare

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  1. 165.

    Irgendwie komisch ist das schon. Hamburg hat Sommerstraßen, München auch - alles Großstädte. Hier wird geschrieben, wer mit einer Großstadt wie nicht klar kommt, solle aufs Land ziehen. Also nicht, das es mir hier draußen zu einsam ist, aber Berlin müsste bei den ganzen "Brummelköppen" eigentlich fast leer sein.

  2. 164.

    Und immer wieder der gleiche dumme Blödsinn, selbstverständlich profitiert auch der Lieferverkehr wenn der MIV eingeschränkt wird.

    Was aber für einen Tag 50 bis maximal 100 Meter umgewandelte Nebenstraßen mit Lastenräderschnellwege und ihren weiteren sinnbefreiten Sätzen zu tun haben soll wird ihr Rätsel bleiben.

    Aber es passt zu den Autofanatikern die wegen 50 Meter den Untergang des Abendlandes befürchten. Da nimmt man es mit der Wahrheit und Realität nicht so genau.

  3. 163.

    "Fahrradinfrastruktur ist immer auch Rollstuhlinfrastruktur." Die Fußgöängerinfra muss für Rollstühle geeignet sein. Daran hapert es aber oft noch.
    "Rollstühle gibt's übrigens auch in elektrisch mittlerweile." So sehr ich die E-Mobilität schätze, sollten Sie Sie mal die Kosten für solch einen motorisierten Rollstuhl anschauen. Die Kostenträger genehmigen die nicht einfach so.

  4. 162.

    Jetzt fehlt nur noch der Hinweis, dass derjenige, der Ihre Idole kritisiert, rechtsextrem sei.

  5. 161.

    Bei der UN-Charta für Menschen mit Behinderung gibt es anders als bei Wahlen keine 5%-Klausel. Trotzdem haben sich einige Linksalternative bei dem Thema nicht gerade mit Ruhm bekleckert - s. die Ablehnung des Bezirksamtes FHXB zu einem Aufzug für die U-Bahn. Die Wise war zunächst wichtiger.

  6. 160.

    Der Senat ist auf einem guten Weg und kann noch besser werden:
    Wenn er Lastenräderschnellwege nicht schafft, aber ausweist. Dann kann man seine Waren von Stadtrand abholen und die Diesellieferfahrzeuge kommen/dürfen nicht rein...

  7. 159.

    Der Senat ist auf einem guten Weg und kann noch besser werden:
    Wenn er Lastenräderschnellwege nicht schafft, aber ausweist. Dann kann man seine Waren von Stadtrand abholen und die Diesellieferfahrzeuge kommen/dürfen nicht rein...

  8. 158.

    "Und wenn die Stadt dann vom bösen, bösen Auto befreit ist werden die Dienstwagen endlich freie Fahrt für Politiker haben. "

    Schreibt ausgerechnet der Pseudoradfahrer der keine 50 Kilometer im Jahr auf dem Rad zurücklegt und deshalb ständig gegen Radfahrer hetzt.

  9. 157.

    Statt Pflanzenbeete vielleicht mal ein paar mehr Bänke aufstellen? Die kann man sogar gratis erhalten, wenn ein kleines Werbeschild darauf erlaubt wird!

  10. 155.

    Aber nur da, wo es Berg ab geht. :-) einfach nur Lächerlich von den Grünen

  11. 154.

    Unsinn. So einen Quatsch habe ich noch nie gehört. Wissen sie wieviel Schwerbehinderte im Rollstul sitzen? Keine 5 Prozent.
    Die restlichen 95% können trotzdem ihren geliebten Drahtesel nicht nutzen und müssen ihr Auto nutzen.
    Erst denken und informieren, wenn man keine Ahnung hat und dann schreiben.

  12. 153.

    Wann gibt es zusätzlich freigegebene Winterstraßen.... Ab sofort.

  13. 152.

    Wenn eine Straße zu Sommerstraße wird, dann wird die Straße neben an mehr Verkehr abbekommen, die Anwohner finden es bestimmt gerecht, weil "der Vorteil des Einen geht nun mal auf Kosten des Anderen".

  14. 150.

    . . . . . und dann ziehen wir wieder unsere schönen Batickleider an, nehmen unser Tambourin, drehen uns selig lächelnd im Kreis und tanzen unseren Namen! Einfach nur schön. . . . . .

  15. 149.

    Taumelnd vor Glück, wird natürlich standesgemäss mit dem Lastenfahrrad ausgeliefert.

  16. 147.

    Für die geplante Sommerstraßen soll Stadtmobiliar und Pflanzenbeete von der Stadt gestellt werden, und wie wird Tag und Nacht für freie Feuerwehrzufahrten gesorgt?

  17. 146.

    Joah wenn zwei Straßen drum rum fahren müssen und einen mini umweg im auto machen zu müssen, "nur" weil sehr viele menschen lebenswerter leben möchten, bei ihnen schon solche Empörung auslöst... sollten sie vielleicht mal ihre eigenen Aggressionen hinterfragen.

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