Nach Angriff auf SPD-Politiker - Parteien berichten von hoher Aggressivität gegenüber Wahlkämpfern

Mo 06.05.24 | 19:23 Uhr
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Symbolbild: 05.05.2024, Berlin: Ein Plakat mit dem Bild von Terry Reintke, Spitzenkandidatin der Grünen für die Europawahl, ist mit weißer Farbe überstrichen worden.(Quelle: dpa/Michael Kappeler)
Video: rbb|24 Brandenburg aktuell | 06.05.2024 | Ronja Bachofer | Bild: dpa/Michael Kappeler

Nach dem schweren Angriff auf den SPD-Politiker Matthias Ecke in Dresden berichten auch die Parteien in Berlin und Brandenburg von aggressivem Verhalten. Droht eine "Verrohung des politischen Diskurses"?

Nach dem schweren Angriff auf den sächsischen SPD-Spitzenkandidat für die Europawahl, Matthias Ecke, am Freitagabend in Dresden [tagesschau.de] berichten auch Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfer aus Berlin und Brandenburg von Bedrohungen, Pöbeleien oder sogar von körperlichen Angriffen.

Auf rbb-Anfrage teilten die politischen Parteien unterschiedliche Erfahrungen aus dem aktuell laufenden Wahlkampf mit. Der Großteil gab an, dass es in Wahlkämpfen immer wieder zu kritischen Situationen und Beleidigungen käme.

So gehöre etwa das Beschädigen, Zerstören oder Entfernen von Wahlplakaten zur Tagesordnung - nicht nur im aktuellen Wahlkampf - ebenso wie verbale Attacken. Davon können fast alle Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfer berichten.

Parteien in Brandenburg klagen über Attacken

Vor allem in Brandenburg berichten SPD, Grüne und Linke von einer hohen Aggressivität gegenüber ihren Wahlkampf-Teams.

Faina Dombrowski etwa kandidiert in Neuenhagen für die Grünen bei den Kommunalwahlen und berichtet von Pöbeleien und vielen zerstörten Plakaten. 30 bis 40 Prozent der Plakate seien zerstört, abgerissen oder beschmiert. Inzwischen gingen die grünen Wahlkampfteams teils nur noch mit Pfefferspray auf die Straße.

Die SPD berichtet von "unterschiedlichen Bedrohungen - auch gegen Leib und Leben" neben einer "großen Zahl" von Zerstörungen von Plakaten. "Das Problem, über das gesprochen werden muss, sind die Hetzer und geistigen Brandstifter", sagt der Brandenburgische SPD-Generalsekretär David Kolesnyk auf rbb-Anfrage. "Die AfD Brandenburg muss ihre Anhängerschaft auffordern, die Beschädigungen und Bedrohungen unverzüglich einzustellen".

Ähnliche Stimmen sind auch von anderen Parteien zu vernehmen - viele sehen bei der AfD eine Mitschuld für eine verrohende Debattenkultur. Der Berliner AfD-Politiker Ronald Gläser bezeichnete diese Kritik auf rbb-Anfrage hin als "Fakenews der Mitbewerber". Demnach verfolge die AfD ihre Ziele "friedlich und gesetzestreu", würde aber trotzdem übermäßig oft selbst Opfer von Gewaltdelikten werden.

Linken-Wahlkampf-Team in Schöneiche angegriffen

In Schöneiche im Oder-Spree-Kreis sind zwei Kandidaten der Linkspartei in der vergangenen Woche beim Aufhängen von Wahlplakaten von einer Gruppe Jugendlichen angegriffen worden. Laut Polizei sei dabei auch "ein Slogan aus der rechten Szene" gefallen. Ein 14-Jähriger wurde als Hauptverdächtiger festgenommen.

Einer der beiden Wahlkämpfer sagte auf rbb-Anfrage: "Das ist wirklich beispiellos, was wir in diesem Wahlkampf erleben - sowohl was Sachbeschädigung angeht als auch bei Angriffen auf Personen." Der Linken-Politiker möchte trotz des Angriffes weiter aktiv am Wahlkampf teilnehmen, trotzdem sei sein Sicherheitsgefühl nachhaltig geschädigt: "Ich habe mich in Schöneiche immer sicher gefühlt - egal ob privat oder politisch - dieses Sicherheitsempfinden ist erstmals gestört. Man geht anders durch den Ort."

"Wir als Ehrenamtliche kriegen das als erste ab."

Nach der Tat habe der Wahlkämpfer, der anonym bleiben möchte, viel Solidarität erfahren - sowohl aus der eigenen Partei, als auch durch die "demokratischen" politischen Mitbewerber und aus der Ortsgemeinschaft heraus, wie er sagt. "Das tut sehr gut, so eine Rückendeckung zu bekommen", so der Wahlkämpfer. Trotzdem frage er sich, wie man die jüngere Generation wieder zurückgewinnen könne, die immer weiter nach rechts zu driften scheint.

"Am Ende sind die jungen Leute auch nur ein Spiegelbild der Gesellschaft", so der Kommunalpolitiker. Viele fühlten sich wenig ernst genommen und in politischen Fragen kaum wirkmächtig. "Wir als Ehrenamtliche kriegen das als erste ab."

Wahlkampf in Berlin verhältnismäßig friedlich

In Berlin scheint es im Wahlkampf bislang verhältnismäßig ruhig zuzugehen - zumindest, was tätliche Angriffe auf Politikerinnen und Politiker angeht. CDU, Grüne, FPD, Linke und Volt haben in der Hauptstadt bisher keine Angriffe auf Wahlkämpfende registriert. Auch die AfD sagt: Im Verhältnis zum Bundestagswahlkampf sei es ruhiger, auch wenn es immer wieder zu Pöbeleien und Anfeindungen käme.

Politloge Merkel: "Verrohung der politischen Kultur"

"Was wir erkennen, ist eine Verrohung der politischen Diskurse und Kommunikationsformen", sagt Wolfgang Merkel, Demokratieforscher und emeritierter Professor am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). "Das sehen wir in Deutschland, aber auch in anderen westlichen Gesellschaften - eine Zunahme der Polarisierung." Diese würde gerade durch die sozialen Medien weiter beschleunigt.

In Deutschland sei die AfD eine der Treiberinnen dieser Polarisierung, ähnlich wie die rechtspopulistischen Parteien in anderen westlichen Staaten. "Nun darf man das nicht so primitiv sehen, dass die AfD direkt irgendwie zu Gewalttaten aufruft. Aber es entstehen Ränder, die Ränder radikalisieren sich und in diesen Rändern genügt es dann manchmal nicht, zu schimpfen und zu beleidigen. Sondern dann kommt die nächste Stufe. Die nächste Stufe heißt Gewalt und die kann sich sehr spontan entladen."

Merkel identifiziert darüber hinaus eine Entfremdung vieler Menschen gegenüber der Politik - viele fühlten sich nicht mehr repräsentiert. "Ob das objektiv der Fall ist, das ist völlig irrelevant", so Merkel. "Dieses subjektive Ohnmachts-Empfinden, das hat sich ausgedehnt. Wenn es zur Gewalt kommt, dann bricht sich eben nicht nur der Frust gegenüber der Politik Bahn, sondern das ist dann auch ein Moment der Selbstermächtigung. Hier bin ich jemand, der Wirkung erzielt."

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 06.05.2024, 19:30 Uhr

66 Kommentare

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  1. 66.

    Ja, da haben Sie Recht. Nur wenn ich einfach den Link angebe, wird er einfach nach meiner bisherigen Erfahrung gelöscht. Denn von Ansage.org wird hier nichts veröffentlicht. Wie vermutlich auch meine Entgegnung.

  2. 65.

    Und hey, verrückt, trotz der großen Statista-Verschwörung berichten selbst die Öffentlich-Rechtlichen über Gewalttaten gegen Politiker und wer im vergangenen Jahr am häufigsten angegriffen wurde.

    https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/politiker-gewalt-schutz-debatte-innenminister-stalking-100.html

    Hätte Ihnen natürlich auch eine einfache Google-Suche gezeigt, aber wozu sich die eigene tolle Story durch sowas kaputtmachen lassen.

  3. 64.

    So kann man sich's natürlich auch bequem machen. Wenn es keine Ermittlungen gibt, wie im aktuellen Falle der mutmaßlichen Bestechlichkeit der AfD-Politiker, dann raune ich mir das eben zurecht, läuft eben alles unter der Hand, das wird schon so sein. Wenn es aber Ermittlungen und ggf Beweise gibt, dann ist das halt vom VS herbeikonstruiert, weil zu offensichtlich. Bemerkenswert schlichte Sicht,, aber mit dem praktischen Kniff: Man hat zwar kein belegbares Wissen, aber immer recht!

  4. 63.

    Wenn Sie wortwörtlich ganze Passagen von rechten AfD-Werbe-Blogs kopieren und hier einfügen, sollten Sie das vielleicht einfach kennzeichnen. Sonst könnte ja am Ende noch jemand auf die Idee kommen, Sie wollten das als Ihre eigenen Gedanken ausgeben.

  5. 62.

    Interessanter und guter Beitrag, der auch gleichzeitig nochmal die schon bekannten und gängigen Praktika und raffinierten Machenschaften in den Fokus rückt.

  6. 61.

    Im Oktober 2023 verschwanden die Statistiken der Angriffe auf Politiker nach Parteizugehörigkeit der Jahre vor 2023 schlagartig von der Hamburger Online-Statistikplattform Statista. Sucht man aktuell dannach, so erhält man unabhängig vom eingegebenen Jahr nur noch die Statistik von 2023, in der nun auch Beleidigungen und nicht nur tätliche, sondern verbale “Angriffe” eingerechnet werden. Für diese Änderung gibt es einen Grund: So lässt sich das erdrückende Übergewicht von AfD-Politikern als Angriffsziele von (eigentlich ja gemeinter) physischer Gewalt verwässern. Stattdessen sind deshalb nun die auf einmal die Grünen die vermeintlich am meisten “angegriffene” Partei. So gerade entsprechend von der Tagesshau berichtet.

  7. 60.

    Eins muss man der AfD aber lassen: Sie sind überall im Gespräch ! Egal was man auch sieht, hört oder liest, immer ist was von der AfD dabei. Natürlich immer negativ! Selbst bei banalen Themata kommen die drei Buchstaben immer wieder vor. Teilweise kann man schon vorher darauf wetten. Gerade bei Talkshows und Interviews. Man kann sich auch die verbalen Seitenhiebe nicht verkneifen und heizt die Hysterie immer weiter an. Die Tonlage ist nun schon so schrill, dass jeder der die Partei wählt, sich mit dem Gedanken trägt, oder Interesse zeigt, als ein lupenreiner Nationalsozialist gebrandmarkt wird. Es soll sogar gegen die SPD-Chefin wegen der Goebbels-Saga ermittelt werden.
    Nach der Wannsee-Konferenz und der millionenfachen Deportation ist aktuell Spionage der neuste Aufhänger. Aber die Zahlen gehen trotzdem nicht so richtig runter.

  8. 59.

    Wo sind die Statistiken zu Angriffen auf Politiker abgeblieben, STATISTA?

  9. 58.

    "Die Saat der AfD geht auf oder will jemand behaupten das gab es schon immer?" Außer in Sonnenberg ist nirgendwo die AfD am Ruder. Es geht die Saat schlechter Gesellschaftspolitik auf.

    Es wäre einfach:
    (1)Rente hoch, (2) Steuern runter, (3) Bauland freigeben und schon werden Wohnungen gebaut. Das Wohnungsproblem ist lösbar.

    Warum tun die etablierten Parteien das nicht? Da braucht sich niemand über AfD-Wähler zu beschweren, wenn solch einfache Änderungen nicht angegangen werden.

  10. 57.

    Die Bundesregierung braucht nicht mehr auf Experten zu hören, weil sie mittlerweile selbst alle hochkarätige Experten sind.
    Dazu haben sie noch das Ohr für die Sorgen der Bürger weit geöffnet.

  11. 56.

    Es wäre doch etwas zu einfach, wenn nur aufrechte freiheitsliebende Patrioten käuflich wären und hineinregieren würden.
    Vielleicht ist auch z.B. die Taurus- Entscheidung schon irgendwie gekauft oder wird es vielleicht noch ? Irgendeiner wird schon Einfluss nehmen und einen guten Deal machen wollen. Beispiele lassen sich genug finden. Das ganze Thema Käuflichkeit ist sehr interessant, gerade weil sich fast alles konspirativ abspielt. Bei den Freiheitsliebenden natürlich nicht.....Die legen alles auf den Tisch des VS, quasi vorauseilender Gehorsam.

  12. 55.

    Steile These. Heißt also, heute hört die Bundesregierung nicht mehr auf Experten, früher hat sie auf Experten gehört. Wenn wir schon auf den "Früher war alles besser"-Zug aufspringen: Wann würden Sie sagen war denn die letzte Regierung dran, die "nah am Willen des Volkes" regiert hat und an welchen Parametern machen Sie das fest?

  13. 54.

    Klar, sie alle nehmen direkt Kohle von China und Russland um genehm im Sinne der zahlenden Regimes zu entscheiden und zu berichten. Das tun schließlich nicht nur aufrechte freiheitsliebende Patrioten! Das haben Sie durchschaut.

  14. 53.

    Dann verschwindet such die AfD und mit ihr der ganze braune Mist von Haß und Hetze. Ja, ich kanns auch nicht mehr hören! Aber, nochmal Putin muß weg.

  15. 52.

    Was glauben Sie, wer noch alles gekauft ist ? Die Gekauften werden das nicht gerade an die große Glocke hängen. Die Frage ist ja , ob man generell käuflich ist, auch darf oder sogar sein soll. Es ist eine Frage des Blickwinkels und weniger der Moral. Ist ein Gerhard Schröder z.B. käuflich, und wann beginnt die Käuflichkeit ? Politiker, Aktivisten, Demonstranten, Journalisten usw. werden auch auf die verschiedenste Art und Weise eingekauft. Es muss nicht immer nur Geld sein.

  16. 51.

    Zumindest an Straßen, Laternenmasten von oben bis unten lächelnde Gesichter, im vorbeifahren, ... ich stimme da zu. Sieht furchtbar aus. Jemand schrieb irgendwie... nicht mehr zeitgemäß. Sollte drüber nachgedacht werden.

  17. 50.

    @Cuerus 43.Die völkisch-rassistische-Hass Partei werden Sie ja nicht meinen...
    Von Russland gekauft und regiert werden wollen wohl die Wenigsten.

  18. 49.

    Sie bauen Strohmänner auf, an denen Sie sich dann mangels Argumenten abreagieren. Niemand sagt, dass Politik nur nach Umfragen gestaltet werden muss. Die Politik ist dafür da, im Sinne des Landes zu entscheiden und die Menschen von der Notwendigkeit von Maßnahmen zu überzeugen. Das mit dem Überzeugen hat die Politik in den letzten Jahrzehnten aber zunehmend verlernt oder aber absichtlich wegen zu viel Aufwand beiseite geschoben. Es wird ohne Rücksicht auf Verluste das umgesetzt, was das Parteiprogramm vorsieht und nicht, was Experten oder Steuerzahler wollen. Das ist der beste Weg, um eine wachsende Kluft zwischen Politik und Wählern zu erzeugen. Umfragen sind kein direkter Auftrag an die Politik, aber sie sind ein wichtiges Signal und Stimmungsbild darüber, welche Probleme das Volk wirklich bewegen und was die Wähler erwarten.

  19. 48.

    Alles klar, großer Demokratieerklärer, machen wir Politik nun nach aktuellen Umfragen, das ist sicher der richtige und vor allem viel demokratischere Weg. Dann heißt es wieder Opportunismus, keine Geradlinigkeit und Überzeugung etc. Sie sind doch ansonsten immer bei jedem Thema ganz groß dabei, höchst sachkundig anderen hier das demokratische System der Bundesrepublik Deutschland zu erklären. Dann wissen Sie sicher besser als jeder andere hier, dass die Regierung nun einmal die Mehrheit im Bundestag stellt und für vier Jahre gewählt ist. Jetzt erkläre ich mal: Dann müssen Sie auch akzeptieren, dass es die demokratisch gewählte Regierung ist, bis die Wähler sie abwählen und andere Parteien zusammen die Mehrheit für eine Koalition und den entsprechenden Koalitionswunsch haben. Das ist Demokratie, stimmts?

  20. 47.

    "Findet so seit Jahrzehnten in Demokratien statt." Ist das so? Wenn politische Agenden umgesetzt werden, obwohl nach Umfragen große Mehrheiten dagegen sind, dann ist das keine "Politik für's Volk". Es ist doch sehr gut zu beobachten, dass sich Politiker zunehmend vom Volk und dessen tatsächlichen Problemen entfernt. Alleine Sätze wie "Man muss die Politik nur besser erklären." bergen eine Verachtung gegenüber dem Normalbürger, die zum Himmel schreit. Wähler sind keine Kindergartenkinder, denen man nur erklären muss, dass das Gebotene ja nur zu ihrem Besten wäre, sondern selbst denkende, hart arbeitende erwachsene Menschen, die mit ihren Steuern und Abgaben den Laden überhaupt am Laufen halten, aus dem die Politiker allerlei Wohltaten an Dritte verteilen.

  21. 46.

    Jemand der selbst hochprozentigen Unsinn ventiliert, sollte sich bei der Bewertung anderer doch sehr zurückhalten. Das ist ein Gebot des Respekts.

  22. 45.

    Früher sagte man, die Saat, die Willy Brandt gesät hat, ist aufgegangen. Das ist heute auch noch uneingeschränkt gültig !
    Nur die Akteure sind andere und lange nicht so erfolgreich. Ganz im Gegenteil. Nur fehlt dazu die Einsicht. Deshalb auch die verheerenden Werte.

  23. 44.

    Frank also bitte die Brille und das Hitlerbärtchen gab es schon lange vor der AfD. Selbst bei "Wählt die Kandidaten der Nationalen Front" gab es so manchen kreativen Kommentar und da hat man ganz schnell "echte" Konsequenzen zu befürchten.

  24. 43.

    Es gibt nur eine Partei, die mit ihrem Wahlprogramm und den entsprechenden Ideen als Problemlöser in Frage kommt. Um etwas zu verändern und zu bewegen, müssen aber erst die entscheidenden politischen Ämter und Posten besetzt werden. Vorher wird nicht viel passieren. Bei den Grünen hat es auch zig Jahre gedauert, bis sie soweit waren und die Schalthebel nutzen konnten. Daher rührt auch die latente Angst, die erarbeitete Macht wieder zu verlieren. Um am Ball zu bleiben, ist jedes Mittel recht, bis hin zu unsauberen Machenschaften. Aber so geht nun mal Real-Politik ! Nicht besonders schön, aber Tagesgeschäft.

  25. 42.

    "...weil jeder was anderes unter Demokratie versteht..." Das ist vollkommener Unsinn! Demokratie ist, wenn jeder frei reden darf auf der Grundlage unseres Grundgesetzes. Wenn Wahlen gerecht und frei sind. Wer davon spricht, dass er mal "aufräumen" will und die Gegner mit Hassrede überzieht und sich offen rassistisch, fremdenfeindlich oder rechtsextremistisch verhält und sich von nachgewiesenen Faschisten anführen lässt, der ist nicht demokratisch. Das verstehen doch auch Sie!

  26. 41.

    Die Saat der AfD geht auf oder will jemand behaupten das gab es schon immer?

  27. 40.

    " Wer jetzt mit den Achseln zuckt und "Naja, nicht so schlimm" sagt, der schenkt unsere teuer erworbene Demokratie her. Die Schlägertrupps werden noch bestärkt." Körperliche Gewalt muss schon beim ersten Auftreten immer bestraft werden. Da darf es überhaupt keine Straffreiheit geben. Das muss nicht zwingend immer eine Haftstrafe sein, aber es muss eine Strafe sein die hart ist. Wenn das bereits in der Schule und Jugend greift dann würden wir kaum noch Gewalt haben. Mit "der Demokratie" würde ich das nicht verknüpfen wollen, da jeder etwas anderes unter "Demokratie" versteht und das dann so in Richtung politisches Strafrecht abdriften könnte.

  28. 39.

    Weder sollten Personen angegriffen noch deren Arbeit zerstört werden.

    Was ich mich aber immer frage, wozu eigentlich das Ganze? Mich interessieren die Plakate absolut Null und schon gar nicht würde ich meine Wahlentscheidung von irgend einem Plakat auch nur leiten lassen. Was da draufsteht hat Null Informationswert. Aus der Vergangenheit weiß man doch, wie schnell alle Sprüche vergessen sind, wenn es darauf ankommt.

  29. 38.

    Wir werden es ja bei der nächsten Wahl sehen wohin das Volk tendiert. Ob Rechts, Links oder in der Mitte, bin gespannt wer die Probleme lösen kann.

  30. 37.

    Diese Zeilen sollte der Herr Putin lesen, da er als der geeignetste Adressat wäre.
    Diesem Herren haben wir die Aufrüstung und die politischen Anpassungen zu verdanken.

    Übrigens, zuerst kommt Respekt und offenen Austausch, da ohne ist die Zukunft stets düster.

  31. 36.

    Mit Politik fürs Volk ist gemeint: Es wird für eine breite Masse immer ungemütlicher, und die Politik (Ampel) kümmert sich um Bürgergeldempfänger und Flüchtlinge. In welchen Bereichen wird es besser für die Menschen? Das konnte hier noch keiner erklären. Gesundheitspolitik,Wohnungspolitik, Kaputte Schulen und überhaupt Bildung, Digitalisierung, ÖPNV, Niedriglöhne, Armutsrenten etc. Viele verarmen, bis weit in die Mittelschicht hinein. Nochmal: in welchem dieser Kernbereiche verbessert sich es?

  32. 35.

    Sachsen wird nicht zu einer No Go Area, auch wenn Sie sich das gerne wünschen. Es ist offensichtlich, daß Sie Kretschmer mit seinen Aussagen gar nicht verstanden haben- oder aber, Sie machen hier bewusst Stimmung gegen die CDU.

  33. 33.

    Das Problem ist, so etwas als Politik zu verharmlosen. Gewalt gegen Mitbürger ist in einem Rechtstaat keine Protestform sondern eine Straftat. Straftaten sind aber in einer Demokratie kein Mittel der Politik. Das gilt für Politiker und ihre Wahlkämpfer genauso wie für jeden anderen Staatsbürger ohne Ansehen der Person. Leider schauen auch Politiker gerne weg, wenn es die anderen trifft, und das ist heuchlerisch und unwürdig. Jeder Bürger, der Opfer solcher Taten wird, hat das Recht, dass sich der Staat darum kümmert und die Täter, so sie ermittelt werden können, auch angemessen bestraft. Dass Menschen es in ihren Augen gerecht ansehen. Politiker, die Nötigungh durch Klima-Kleber rechtfertigen, ebenso nötigen. ist eine Sache, Schlägerbanden, die von sich behaupten, Politik zu machen, hatten wir schon mal in der Weimarer Republik. Wohin das geführt hat, haben wir gesehen. Das will hoffentlich niemand.

  34. 32.

    Danke! Habe Kretschmer auch gesehen, voll meine Meinung.
    Der Mann ist als MP untragbar.

  35. 31.

    Sie meinen "völkische" Politik? Dann wählen sie doch am besten AfD! Die zeigen, wie das nach russischem und chinesischem Vorbild geht. Sogar offenbar ferngesteuert ;-)

  36. 30.

    Wen meinen Sie denn mit dem "Volk"? In unserem Land wohnen Millionen unterschiedliche Menschen. Das politische Spektrum geht von extrem rechts über die Mitte bis ganz weit links. Da driften die Meinungen sehr weit auseinander. Es gibt Arme, Reiche, Leute aus Großstädten, Leute, die auf dem Land leben, Handwerker, Industriearbeiter, Selbständige, Arbeitslose, Menschen, die den ÖPNV bevorzugen, andere vergöttern ihr Auto, einer will Verbrennertechnik, der andere Elektromobilität. Es gibt Gläubige der verschiedensten Religionen, 16 Bundesländer, unterschiedlichste Mentalitäten und Meinungen. "Das Volk" als pauschal gleichmäßige Masse mit gleichen Wünschen gibt es gar nicht. Jeder steckt in seiner persönlichen Lebenslage, die individuell und unterschiedlich ist.

  37. 29.

    Friedliche Konfliktlösungen werden leider seit 30 Jahren immer weniger praktiziert. Es gibt immer mehr kriegerische Auseinandersetzungen. Aktuell Aufrüstung ohne Ende mit Forderungen nach mehr Kriegsübungen. Wo bleibt der Raum zum Üben des friedlichen Umgangs miteinander?
    Die allgemeinen Menschenrechte sind unteilbar, werden aber längst nicht mehr allen zugestanden. Die Transformation zu einer viel gewalttätigeren ausgrenzenden Gesellschaft ist leider in vollem Gange. Die "Verrohung der politischen Diskurse und Kommunikationsformen" ist wohl eher ein Symptom als die Ursache.
    Wirksam in Sinne der Prävention kann auch eine gute Daseinsvorsorge für alle sein. Mehr Ressourcen und Raum für friedliche Lösungen, die Vertrauen schaffen in eine lebenswerte Zukunft. Der offene Austausch gehört dazu.

  38. 28.

    @Sebastian: Vielleicht sollte das Volk mal begreifen, dass Demokratie der Wille der Mehrheit ist und nicht des Einzelnen! Ergo wird es immer Menschen geben, welche sich in der aktuellen Regierung nicht vertreten sehen.
    Allerdings ist das KEIN Freifahrtschein für Gewalt gegen andere Menschen, weder psychisch noch physisch. Aufrufe wie „Wir werden sie jagen!“ gehören sich somit nicht und disqualifizieren die entsprechende Partei für jeglichen demokratischen Diskurs!

  39. 27.

    Lustiger Kommentar. „endlich Politik für‘s Volk machen“. Findet so seit Jahrzehnten in Demokratien statt. Ob es einem so gefällt oder nicht. Die gewählte Mehrheit, auch durch Koalitionen entstehend, entscheidet.
    Wenn’s nicht gefällt, sind dann also Übergriffe und Körperverletzungen auf Wahlkämpfer statthaft? Verteidigen Sie diese nun, bedingt der Unzufriedenheit des „Volks“? Für wen, maßen Sie sich an zu sprechen?

  40. 26.

    Gewalt im Wahlkampf geht gar nicht - weder gegen Plakate und gegen Personen erst recht nicht. Ich hatte wirklich gedacht, wir wären mit der Zivilisation schon etwas weiter.

  41. 25.

    Wenn man Kretschmer am Sonntag im TV gesehen hat, bekommt man wirklich den Eindruck, dass es völlig legitim ist gegen Politiker vorzugehen, wenn die eine andere Meinung vertreten.
    Der kann den Unterschied zwischen DDR und BRD nicht erkennen und glaubt, dass Putin verhandeln will.
    So ein völlig realitätsferner Mann trägt mit dazu bei, dass Sachsen zur no go area in Deutschland wird.

  42. 24.

    Damit Politiker nicht für's Plakat aufhängen ins Krankenhaus geprügelt werden? Wenn jemand von den Beteiligten erstmal NACHDENKEN sollte, dann wohl die Täter...

  43. 23.

    Wie kann man immer wieder so pauschal vom Volk sprechen? Keine einzige politische Entscheidung kann für alle Menschen gleich gut sein. Wen speziell meinen Sie denn mit dem Volk? Sich selber?

  44. 22.

    Menschen, die die Wahlplakate bemalen, trauen sich vielleicht nicht, ihre künstlerischen Fähigkeiten auf eine Leinwand zu bringen. Ich empfehle da eine Malgruppe. Wahlplakate bemalen? Finger weg. Aber in unserem Land scheint es keine Grenzen - oder- wie ich immer sage, keine Vorgärten mehr zu geben. Jeder trampelt wie es ihm gefällt. Sehr schade

  45. 21.

    Und schon beginnen die Relativierungen. Das erklärt keine Angriffe auf Wahlkampfhelfer und entschuldigt es erst recht nicht. Und für welches Volk sollen Politiker denn Politik machen? Das Volk, wie Sie es so nennen, besteht aus Millionen von Menschen mit unterschiedlichen Interessen. Wer ist denn das Volk und für wen soll Politik gemacht werden? Wenn Sie finden, dass für Sie nicht die richtige Politik gemacht wird, dann schreiben Sie das doch so und reden Sie nicht stellvertretend für "Das Volk". Ich jedenfalls möchte nicht, dass Sie für mich mitsprechen. Das "Volk" besteht aus diversen Individuen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Meinungen, die möglichst alle irgendwie berücksichtigt werden wollen. Das ist nun mal nicht so einfach.

  46. 19.

    Aha, ein Volksvertreter soll dann 80 Millionen Ansichten vertreten und zusammenführen? Wie soll das gehen? Politiker:innen machen entsprechend Parteizugehörigkeit und eigenem gesellschaftspolitischem Verständnis entsprechend Angebote. Wir Bürger können uns informieren, wofür Parteien und Personen stehen und uns dann entscheiden wo wir unser Kreuzchen setzen. So wird ein Schuh draus und nicht anders herum. Das war schon immer so. Niemand kommt zu ihnen und fragt "Wie hätten Sie es denn gern?"

  47. 18.

    Vielleicht sollten die Parteien und deren Politiker mal nachdenken und endlich Politik für's Volk machen.

  48. 16.

    Was machen die Polizei?

    Vielleicht können ein Handvoll von die 5 000 Polizisten, die am 1. Mai in Berlin in Einsatz waren, die Plakatierer begleiten.

  49. 15.

    Ich möchte gern wissen ob die Parteien verpflichtet sind, nachher alle Wahlplakate samt Kabelbinder einzusammeln.
    ..
    Typischerweise steht ein Text: "Soundso wählen!", ohne "Bitte". Recht unhöflich.

  50. 14.

    Wenn Slogans wie 'Männlichkeit zurück holen " oder 'wir werden sie jagen" Früchte tragen, kann es um Leben und Tod gehen. Die Täter führen nur aus, was ihnen täglich eingetrichtert wird. 'Wir " gegen die. Diverse Politiker sowie Behörden relativieren immer noch, aller 'Betroffenheit" zum Trotz. Wer 'wollte" noch gleich einen Bürgerkrieg? Vorbilder haben 'sie" genug, heute wie damals vor 90 Jahren...

  51. 13.

    Obwohl ich die Plakatiererei auch nicht in allen Punkten in Ordnung finde, sollte nicht relativiert werden, dass gerade von rechtsextremen Strömungen eine zunehmend gewalttätige Attitüde an den Tag gelegt wird...

  52. 11.

    Endlich mal ein Top Kommentar. Davon rede ich schon 20 Jahre. Keine Plakate und Wesselmänner mehraufhängen und aufstellen. Der Wähler entscheidet bestimmt nicht dort sein Kreuz zu setzen weil das Plakat Bund ist. Nee, aus Erfahrung, wie die Partei mit den Wähler auch Wählerwillen umgeht und was für die Wähler erreicht wird.
    Dann es auch keine Übergriffe mehr geben.
    *Ich habe absichtlich nicht Gegendert.*

  53. 10.

    Gestern in Kremmen unterwegs gewesen. Die wenigen Plakate von SPD oder Grünen waren alle entweder zerstört oder großflächig beschmiert. Also nicht mit dem Filzstift aus der Tasche, sondern da waren Leute mit Farbeimern unterwegs.

  54. 9.

    Ich empfinde solche Taten als aktiven Angriff auf unsere Demokratie und unsere Freiheit. Dafür dürfte es per Gesetz in Zukunft ruhig einen extra Tatbestand geben, der zu harten Strafen führt. Wer jetzt mit den Achseln zuckt und "Naja, nicht so schlimm" sagt, der schenkt unsere teuer erworbene Demokratie her. Die Schlägertrupps werden noch bestärkt.

  55. 8.

    Rudi Dutschke hat schon seinerzeit beklagt, dass es keinen Dialog zwischen Parlament und dem Volk gibt. Daran hat sich bis heute nichts großartig geändert. Die Volksvertreter vertreten ihre eigenen ideologischen Standpunkte und Interessen, aber nicht die derer, die sie eigentlich vertreten sollen. Zwischendurch werden sie mal von den Gerichten zurück gepfiffen, weil sie gegen die Verfassung verstoßen haben, Aber es beeindruckt niemanden ernsthaft. Statt dessen wird immer weiter und immer schneller das große Rad gedreht. Mal sehen wann die Fliehkräfte den Ganzen ein Ende bereiten. Hoffentlich nicht durch einen Krieg !!

  56. 7.

    Das ist kein Grund für Gewalt. Ich frage mich schon länger, was die Plakatiererei kostet, was sie bringt und ob es auch zum Schutze der Umwelt, gegen Ablenkung im Straßenverkehr und aus ästhetischen Gründen viel sinnvoller wäre, auf den Quatsch mit den Plakaten endlich zu verzichten, statt die Gegend zu vermüllen. Kein Plakat, kein Übergriffe, kein Müll. Ganz einfach.

  57. 6.

    Eventuell tragen die Menschen noch eine Mitschuld daran, die durch Worte Hass und Hetze geschürt haben, darüber kann man gerne diskutieren. Aber aktiv geworden sind diese Menschen selber. Jeder trägt die Verantwortung für sein Tun und kann sich genau überlegen, auf welchen Zug er aufspringen möchte und bis wohin er mitfährt oder eben auch nicht.

  58. 5.

    Wahlplakate laden oft regelrecht zum Schabernack ein. Hier ein Schnurbart, da die Augenklappe draufgemalt und wem die Gestaltung gefällt, hängt sie ab und sich ins Klo.
    Das fällt unter Scherzrubrik und lässt sich keinesfalls mit körperlicher und verbaler Gewalt vergleichen, die anscheinend durch das Internet, welches eigentlich in eine höherentwickelte Wissensgesellschaft führen sollte, zunimmt.

  59. 4.

    Verständnis dem Täter geenüber verlangt ja auch keiner. So weit kommts noch!

  60. 3.

    Nun muss ich aber auch in eigener Sache sagen, dass wir schon vor zehn Jahren gegen zunehmenden Rechtsextremismus auf die Straße gegangen sind. Damals wurden unsere Warnungen als übertrieben abgetan...

  61. 2.

    Um es gleich vorwegzunehmen: ich sehe definitiv einen Unterschied darin, ob man Wahlplakate beschmiert (was schon dumm genug ist) oder Wahlkampfhelfer persönlich angreift und verletzt. Der traurige Höhepunkt dieser Aggressionsspirale war für mich der brutale Angriff auf Matthias Ecke in Dresden. Was ist los, wenn Wahlkampfhelfer mit Pfefferspray in der Tasche losgehen müssen, um sich im Zweifelsfall selber schützen zu können? Und eines ist mir auch noch wichtig zu schreiben: die Politik kann noch so schlecht sein, es gibt keinem Menschen, absolut keinem, das Recht dazu, jemanden anzugreifen und zu verletzen. Das ist weder eine Erklärung noch eine Entschuldigung für mich. Die alleinige Schuld trifft hier die Täter und niemand anderen. Ich habe keinerlei Verständnis für solch ein Verhalten, tut mir leid.

  62. 1.

    Alles in unserer jüngsten Geschichte dar gewesen.
    Und wie im Artikel rauszulassen ist, das Volk sieht sich nicht in der Politik integriert.
    Politiker denken nach ihrer Wahl jetzt habe ich die nächsten 4 Jahren das Sagen und gehen weder auf die Sorgen, Probleme oder Wünsche des einfachen Wählers, bevor das Kind im Brunnen gefallen ist, ein.
    Dadurch wird Wut und Hass geschürt und die braune, eh, blaue Partei erhält neue Jünger.

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