Analyse | Hikel und Böcker-Giannini werden SPD-Vorsitzende - Starkes Ergebnis, schwache Position

So 19.05.24 | 08:00 Uhr | Von Christoph Reinhardt
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Nicola Boecker-Giannini und Martin Hikel bei einer Pressekonferenz zum Mitgliederentscheid der Berliner SPD über die neue Doppelspitze der Partei. (Quelle: imago-images/Funke Foto Services)
Audio: rbb24 Inforadio | 19.05.2024 | Christoph Reinhardt | Bild: imago-images/Funke Foto Servicese

Der Neuköllner Bezirksbürgermeister Hikel und die ehemalige Sport-Staatssekretärin Böcker-Giannini sollen die Berliner SPD in bessere Zeiten führen. Aber wie groß der Rückhalt der Parteigremien für die neue Doppelspitze ist, muss sich erst zeigen. Von Christoph Reinhardt

58 Prozent für das Gewinner-Team, 42 Prozent für die unterlegene Seite. Das sieht nach einem deutlichen Abstand aus, nach klaren Verhältnissen in der Berliner SPD. Selbst an der Wahlbeteiligung gibt es nicht viel zu meckern: Über die Hälfte der SPD-Mitglieder hat an der Befragung teilgenommen, als Mindestquorum hätten schon 20 Prozent ausgereicht. Wenn es in der Berliner SPD auf Prozentpunkte in Mitgliederbefragungen ankommen würde, könnten sich die beiden über Pfingsten feiern lassen und ab Dienstag in aller Ruhe die Ärmel hochkrempeln.

Aber das klare Votum der SPD-Basis für eine neue Doppelspitze ist nicht dasselbe wie die Neuordnung der komplizierten Machtverhältnisse, schon gar nicht der "inhaltliche, kulturelle und politische Neuanfang", den Böcker-Giannini auf der Pressekonferenz unmittelbar nach Bekanntgabe des Ergebnisses beschwört. Und man hört ganz deutlich den Stress in Hikels Stimme, als er darauf pocht, "dass dieses Ergebnis sich bei allen anstehenden Entscheidungen widerspiegeln muss, sowohl in personeller Hinsicht als auch bei den inhaltlichen Entscheidungen". Was so selbstverständlich klingt, ist ausgerechnet das, worauf sich die neue Doppelspitze am wenigsten verlassen kann.

Was macht Saleh?

Noch bevor Hikel am kommenden Samstag auf dem Landesparteitag auch offiziell das Amt des Co-Landesvorsitzenden von seinem Vorgänger Raed Saleh übernehmen kann, hat dieser kurzfristig seine Wiederwahl zum Fraktionsvorsitzenden im Berliner Abgeordnetenhaus vorgezogen. Bei der Mitgliederbefragung war Saleh zwar in der ersten Runde sang- und klanglos mit knapp 16 Prozent durchgefallen. In der Fraktion, die er seit 2011 führt, hat Saleh die Zügel aber noch fest im Griff und ganz offensichtlich nicht die Absicht, seinen Posten wegen fehlendem Rückhalt in der Parteibasis oder für einen "personellen Neuanfang" aufzugeben.

Am Dienstag dürfte er als einziger Kandidat konkurrenzlos ins Rennen gehen und durch dieses Manöver der aufkommenden Diskussion über eine Fraktions-Doppelspitze zuvorkommen, die seine Macht beschneiden würde.

Während das Siegerduo Hikel und Böcker-Giannini auch nach dem Mitgliedervotum um Salehs Affront herumeiert ("immer gesagt … im Grunde genommen richtig … durchaus sinnstiftend … Doppelspitze auch in der Fraktion"), erlaubt sich das gescheiterte Team Niroomand/Bertels offene Kritik. Die Ankündigung, die Einführung der aus einem Mann und einer Frau bestehende Doppelspitze bis 2025 zu diskutieren, ist für Bertels ein "ein bisschen langer Prozess", schon aus Gründen der Gleichstellung.

"Den Termin jetzt kurzfristig vorzuverlegen, ist genau der Stil, den viele Mitglieder in der Partei nicht mehr wollen", sagt Niroomand. Wie viel Macht die neue Doppelspitze bekommt, um mit diesem Stil tatsächlich Schluss zu machen, haben die beiden aber nicht selbst in der Hand.

Was entscheidet der Landesparteitag?

Denn während Böcker-Giannini und Hikel für Berliner SPD-Verhältnisse als konservativ-pragmatisch gelten und auch dafür das Votum der Mitglieder hinter sich wissen, ordnen sich die Delegierten auf dem für Samstag angesetzten Landesparteitag mehrheitlich der Parteilinken zu. Dass der Parteitag das Ergebnis der Mitgliederbefragung einfach überstimmen würde, gilt zwar als ausgeschlossen. Aber spätestens bei der Besetzung all der anderen Posten im Landesvorstand muss sich noch zeigen, wie viel Unterstützung die neue Doppelspitze am Ende des Tages in diesem Gremium haben wird.

Während sich der bisherige stellvertretende Vorsitzende Niroomand nach der Niederlage bei der Mitgliederbefragung offen hält, welche Rolle er im neuen Vorstand noch spielen will ("das muss man erstmal verdauen"), hat Bertels bereits angekündigt, dass mit der Parteilinken weiter zu rechnen ist ("wir sind keine beleidigten Leberwürste und verdrücken uns").

"Wir wollen eine SPD aus einem Guss", sagt Hikel. Aber er weiß auch, wie weit die Partei von diesem Zustand entfernt ist. Dass die personelle und inhaltliche Neuaufstellung der Partei einerseits lange dauern könnte, andererseits aber nur wenig Zeit ist, spricht Böcker-Giannini aus. Es gehe um die lange Linien, die "Vision 2035" und den geplanten Diskussionsprozess innerhalb der Partei, der auf den Weg gebracht werden müsse, damit man wieder Anschluss bekomme an die Alltagsthemen der Stadt.

Aber: "Natürlich möglichst schnell, denn 2026 steht ja die nächste Berlin-Wahl an, bei der wir entsprechend aufgestellt sein müssen." Ob auch dann mit Böcker-Giannini und Hikel an der Spitze, ist trotz der überzeugenden Mitgliederbefragung noch völlig offen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 18.05.2024, 14:00 Uhr

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Beitrag von Christoph Reinhardt

36 Kommentare

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  1. 36.

    Es ist sehr sozialliberal: Die Einzahlzeit und Dauer, sind messbare Größen, um gerechte Ansprüche statt zugeteilter Almosen festzulegen. Das das den „Durchmogler:innen“ und auch den eher an sich selber denkenden „Zuteiler:innen“ nicht gefällt ist verständlich. Die wollen Zähljahre statt Messbares. Was für ein Unterschied.

  2. 35.

    Daran ist überhaupt nichts sozialliberal, sondern eine Umverteilung von mittleren und geringen Einkommen nach oben.

    Die Mövenpickpartei handelt nach ihrem bewährten Motto: Ausgaben sozialisieren, Einnahmen privatisieren.

  3. 33.

    Ja, alles sehr komisch.
    Selbst die Wirtschaftsweisen-Chefin Schnitzer möchte die ABSCHLAGSFREIE Rente abschaffen.
    Die gibt es doch aber garnicht mehr ... mein Denkfehler?

    Meine Information:
    abschlagsfrei bis Baujahr 1953
    ab Baujahr 1954 bis 1963 Rente mit 63 Jahren + 45 Beitragsjahre mit Abschlägen

  4. 32.

    Es ist sehr sozialliberal: Die Einzahlzeit und Dauer, sind messbare Größen, um gerechte Ansprüche statt zugeteilter Almosen festzulegen. Das das den „Durchmogler:innen“ nicht gefällt ist verständlich. Die wollen Zähljahre statt Messbares. Was für ein Unterschied.

  5. 31.

    Dieses "Durchmogeln" ist eine Erzählung, die von der FDP gern verbreitet wird. Genau wie das Märchen von massenweise faulen Arbeitslosen. Dies alles dient nur einem Zweck: Menschen gegeneinander auszuspielen. Darin sind sie Meisterlich.

  6. 30.

    Neulich hat hier einer geschrieben ,das er 50 Jahre arbeiten muss, weil er 3 Jahre in einem 1€Job gearbeitet hat und eine Umschulung hatte. Das heisst, obwohl er immer gearbeitet hat bekommt er mehrere Jahre nicht angerechnet. Deswegen muss er 50 Jahre Arbeiten. Rente mit 63 geht in diesen Fällen nur mit Abschlägen.
    Das ist heute schon so für viele Menschen. Wenn es dann darum geht ,Zukunftsmodelle für Arbeit/Rente zu entwickeln, dann sollte sich jeder informieren, für was die FDP steht.

  7. 29.

    Wie so oft verwechseln sie Liberalismus mit dem Neoliberalismus der FDP oder gar dem Sozialdarwinismus der rechtsextremen AfD.

    Die Mövenpickpartei war niemals eine Volkspartei, sondern hat schon immer Klientelpolitik für diejenigen betrieben, die der FDP die dicksten Schecks oder schwarze Koffer hat zukommen lassen.

  8. 28.

    Dieser Senat macht dort weiter wo Diepgen geendet hat. Im Chaos. Die nächsten Sparorgien für die "normale" Bevölkerung sind schon fest eingeplant, nebst unbezahlbaren Luftschlössern.

  9. 27.

    Wenn das mit dem Abzielen richtig sein sollte, dann gibt es nur Volksparteien, weil sämtliche Parteien natürlich alle Schichten ansprechen und umstimmen wollen, nicht nur die eigene Klientel.

  10. 26.

    Hat nichts mit Mathe zu tun, sondern mit dem Spektrum, welches eine Partei abdeckt, also wo sie ihre Wählerschaft sieht. Volksparteien zielen auf alle Schichten usw. ab. Die einen mehr sozial, die andern mehr bürgerlich.

  11. 25.

    "Es tut der Gesellschaft gut, wenn polarisierende (rote, grüne, blaue) Positionen verlassen werden."

    Ja, ist gut, dass Giffey weg ist (zumindest vorerst). Kann aber auch problematisch werden. Polarisierung ist bei der heutigen Wählerschaft notwendiger denn je, um wahrgenommen zu werden und Wähler zu gewinnen.

  12. 24.

    Wie funktioniert dieses "Durchmogeln"?
    Meiner Freundin ist 63 Jahre, hat jedoch bisher nur 43 Jahre eingezahlt.

  13. 23.

    Die tägliche Arbeitszeit flexibel zu gestalten hat Charme. Die Gesamtarbeitszeit im Kampf zu finden auch...
    Das Renteneintrittsalter ganz abzuschaffen ist gerecht. Wer 45 Jahre eingezahlt hat darf gehen, muss aber nicht. Die jetzige Regelung erlaubt ein (unsoziales) Durchmogeln von unter 45 Jahre Einzahlzeit ohne Krankheit. Also sehr liberales gerechtes Gedankengut was schwer zu toppen ist.

  14. 22.

    Beim ZDF kann man heute lesen: "FDP-Politiker will 8-Stunden Arbeitstag abschaffen ".Der Vorschlag kommt v. FDP-Fraktionsvize. Dazu wird gefordert die Rente mit 63 abzuschaffen. Frage an Sie: Wem geht es mit den radikalen Liberalen besser? Wer in unserer Gesellschaft profitiert von deren Politik?

  15. 21.

    Mit dem Liberalismus geht es einer Gesellschaft besser. Wenn die mitregieren war es immer noch besser als wenn nicht. Siehe Haushalt und Freiheitsgedanken. So betrachtet sind Liberale eine Volkspartei. Das liegt nicht an der Anzahl der Stimmen, aber an den Genen.

  16. 20.

    Na wir warten mal ab was bei der Europawahl rauskommt. Hier geht ja auch ein Trend heraus, wie die Berliner abstimmen, und das politische Klima in Berlin ist.

  17. 19.

    Wenn die SPD eine Volkspartei ist, dann ist es die AfD auch ! Wahrscheinlich noch eher. ( siehe Thüringen ) Früher galt, alles was über 30 % hatte, war Volkspartei. Je mehr Parteien sich bilden, desto weniger Volksparteien kann es !geben, weil nur noch kleine Wählergruppen abgebildet werden, die sich die Stimmen gegenseitig abjagen.

  18. 18.

    „ Die SPD will Volkspartei sein. Heißt auch, sie orientiert sich an der Mehrheit, sprich Mitte der Gesellschaft. Linke, AfD, FDP und Grüne sind eher für speziellere Themen aufgestellt. Volksparteien werden die nie.“

    Vielleicht verstehe ich auch nichts von Mathematik und habe vielleicht im vergangenen Jahrhundert einer Illusion aufgesessen, aber was sagt und dann SPD 16 %, Grüne 15 %, AfD 16 %?
    Die Mitte ist genauso Mächtig wie die jeweiligen Ränder oder ihre Behauptung ist schlichtweg falsch?

  19. 17.

    Korrektur: Böcker-Giannini natürlich. Sorry dafür.

  20. 16.

    Ich sag es mal anders, wenn auch der Tenor derselbe ist. Es wäre schön, wenn Parteien eine klare Position zu allen Themen hätten und sich dabei von anderen Parteien abgrenzen würden. Die extremen Richtungen sind da meist klarer. Die muss die SPD nicht besetzen. Die SPD will Volkspartei sein. Heißt auch, sie orientiert sich an der Mehrheit, sprich Mitte der Gesellschaft. Linke, AfD, FDP und Grüne sind eher für speziellere Themen aufgestellt. Volksparteien werden die nie.

  21. 15.

    Aber so sind Menschen nun mal. Es gibt so viele unterschiedlich Meinungen wie es Gesichter gibt, von eineiigen Zwillingen mal abgesehen. Vati will in die Berge, Mutti an die See, Kind will Urlaub zu Hause machen. Da geht der Konflikt los. In einer Diktatur werden solche Probleme lautlos geklärt. B fliegt aus dem Fenster und C stürzt mit dem Flieger ab. Streit bekommt keiner mit, das wird stumm gehandhabt. Da ist mir öffentlicher Streit dann doch lieber.

  22. 14.

    "siehe die Koalitionen die er geführt hat"

    Hmm, er hat eine GroKo geführt (von Wowereit übernommen) und einmal RRG (auch weil die CDU nach der katastrophalen GroKo abgewählt wurde). Das war's schon. Nicht sehr aussagekräftig.

  23. 13.

    Es tut der Gesellschaft gut, wenn polarisierende (rote, grüne, blaue) Positionen verlassen werden. Wenn die („Polarisierer:innen) unter sich bleiben ist es noch ertragbar solange das einnehmende Wesen nicht die Oberhand gewinnt.

  24. 12.

    Ja, daß kratzt ordentlich an der Ich-Ehre und es werden dann auch gerne, offensichtlich peinliche Kurven gefahren, nur um seine Position zu halten, anstatt mit Haltung zu gehen Aber, wir wissen doch Herr Saleh, wer zu hoch steigt... Das kommt inzwischen selbst bei den Genossen nicht mehr so gut an.
    Das darf man ja schon als mutig bezeichnen.

  25. 11.

    Es ist dem Duo Bertels/Niroomand hoch anzurechnen, dass es schon früh einen Neuanfang gefordert und den Hut in den Ring geworfen hat. Deshalb sollten beide unbedingt im Landesvorstand der SPD vertreten sein. So überzeugend ist das Wahlergebnis ja nicht: Von etwas mehr als der Hälfte der Mitglieder etwas mehr als die Hälfte der Stimmen bekommen zu haben, ist kein toller Sieg. Alles besser als Saleh und sein Schatten HG Lorenz, Spandau (s. Paperpress/Ed Koch) und sein Hirn T Schneider, Fraktion.

  26. 10.

    Die (zu)vielen stark linken SPD Funktionären, auch Jusos, sollten in sich gehen, ob eine SPD die mittelinks stehen sollte die richtige Partei für sie ist und lieber in Die Linke eintreten. Viele begreifen ja diese Partei als ihren natürlichen Partner wie es Herr Niroomand für sich und die Gruppe formuliert hat.

  27. 9.

    Saleh muss weg. Für seinen Ach so cleveren Schachzug, die Wahl zum Fraktionsvorsitzenden vorzuziehen, müssten ihn die Delegierten abstrafen und ihn nicht wählen. Auch wenn er der einzige ist, der zur Wahl steht.

    Hikel und Böcker-Nannini können es nur besser machen. Ideologiegequatsche der Parteilinken bringt einen in krisengebeutelten Zeiten nicht weiter. Da helfen nur ein klarer Kopf, Anstand und Vernunft.

  28. 8.

    @Horst Da ordnen Sie was falsch zu! Für Giffey stimmt das, aber Müller gehört zu den Linken, siehe die Koalitionen die er geführt hat und von Niroomand in den Bundestag gehievt wurde. Auch wie er sich zum Ukrainekrieg immer wieder äußert gehört er zu den Linken. Saleh ist ein Machtpolitiker. Der geht mit jedem ins Bett wenn es ihm passt. Er hatte ja mit einer Jusofrau (2. Reihe, weil sie einen Beruf hat und arbeitet) kandidiert, in der Hoffnung die Unterstützung der Jusos und Linken zu bekommen.

  29. 7.

    Damit hat sich die SPD gegen die Enteignung der Linken gestellt.

    DW und Co. ist nun endgültig Geschichte.

  30. 6.

    Wenn die SPD sich tatsächlich mal darum kümmern würde, was hier in Berlin alles im Argen liegt - mit wesentlichem Anteil der SPD daran übrigens - wäre der Stadt mehr gedient. Wäre auch schön, wenn man leise streiten würde. Dieses kindische Gezanke mit möglichst viel Öffentlichkeit ist einfach peinlich.

  31. 5.

    Das Mitgliedervotum widerspiegelr nicht die Zusammensetzung der Landesparteitagsdelegierten. Das zeigt, wie viele Berliner SPDler sich wegen der Klientelpolitik der Linken Laut-Sprecher in den Kreisen inzwischen zurückgezogen haben. Ich hoffe inständig, dass ihr Kreuz auf dem Wahlzettel der Beginn weiterer aktiver Beteiligung ist. Böcker-Giannini/Hikel machen Hoffnung, dass künftig auch wieder die Themen aus der Mitte gehört werden.

  32. 4.

    Parteien sind auch nur Vereine. Und Streiten ist inkludiert, weil es viele Meinungen gibt. Menschen sind individuell. Pure Harmonie werden Sie nirgends finden. Aktiv in der Politik möchte ich auch nicht sein, aber deswegen bin ich nicht frustriert ob der Politik und der Demokratie. Pragmatiker leben leichter ;-)

  33. 3.

    "Denn während Böcker-Giannini und Hikel für Berliner SPD-Verhältnisse als konservativ-pragmatisch gelten"

    Das trifft doch auf die Vorgänger Giffey/Saleh, die nicht mal 4 Jahre die Partei geführt haben, auch so. Und auch deren Vorgänger Müller würde ich da auch einordnen. Also personeller Neuanfang; ja. Kulturell; vielleicht. Kenne die beiden nicht. Mehr verbindende Teamplayer als solche Egotrips wie von Giffey bzw. Saleh ist notwendig. Aber inhaltlicher Neuanfang.... hmm, bin ich skeptisch.

  34. 2.

    Dieses ganze Gezänk und Gezerre ist genau das, was wesentlich mit dazu beiträgt, unsere Demokratie kaputtzumachen. Mutmaßlich 98-99% der Berliner dürften die Befindlichkeiten und Karrierestrategien der oberen Berliner SPDler vollkommen gleichgültig sein. Die Leute haben ganz andere Sorgen. Und worum kümmert sich die zweitgrößte Regierungspartei?

    (Übrigens für mich ein Grund, weshalb ich niemals in eine Partei eingetreten bin. Widerwärtig, wie es da zugeht.)

  35. 1.

    In jedem Fall ergibt sich mit Hikel die Möglichkeit, rotschwarz weiterzuführen. Und das ist gut so.

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