Berlin-Hellersdorf - Pro-palästinensischer Protest und Gegenprotest an Alice-Salomon-Hochschule

Mi 05.06.24 | 17:52 Uhr
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Archivbild: Studierende vor der Alice-Salomon-Hochschule im Bezirk Marzahn-Hellersdorf am 02.07.2009.(Quelle: picture alliance /Caro/Muhs)
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Vor der Alice-Salomon-Hochschule (ASH) in Berlin-Hellersdorf ist es am Mittwochnachmittag zu pro-palästinensischen Protesten gekommen. Studierende warfen der Hochschulleitung eine zu einseitige Haltung im aktuellen Nahost-Konflikt vor. Daneben hatte sich eine Gegendemonstration gebildet. Beide Aktionen waren bei der Polizei angemeldet.

An einer Kundgebung mit dem Titel "Solidarität mit der Zivilbevölkerung in Palästina" nehmen nach Polizeiangaben 150 Personen teil. Auf Transparenten und in Reden wurden zwar Audrücke wie "Völkermord" und "Apartheid" verwendet, es habe aber keine Anzeigen oder Festnahmen gegeben, die Veranstaltung sei friedlich verlaufen.

Die Studierenden hätten ihre Forderungen differenziert vorgetragen, sagte ASH-Rektorin Bettina Völter dem rbb. Es sei eine Fortführung des Dialogs vereinbart worden, auch seien Seminare und andere Veranstaltungen an der Hochschule zur derzeitigen Situation in Gaza angeregt worden.

Aufgebot an Politikerinnen und Politikern bei Gegendemo

An einer zweiten Kundgebung mit dem Titel "Solidarität mit Israel - Aufstehen gegen antisemitische Hetze" nahmen nach Polizeiangaben 45 Personen teil. Sie hielten unter anderem Plakate mit Fotos der von der Terrororganisation Hamas verschleppten Geiseln in die Höhe.

Nach Informationen des "Tagesspiegels" hielt der direkt gewählte CDU-Bundestagsabgeordnete des Bezirks Marzahn-Hellersdorf, Mario Czaja, dort eine Rede. Demnach war auch der israelische Vizebotschafter in Deutschland, Aaron Sagui, habe an dieser Demonstration teilgenommen. Er habe die Veranstaltung aber vorzeitig wieder verlassen. Daneben war die CDU-Spitzenkandidatin für das Europaparlament, Hildegard Bentele, zugegen, berichtet der "Tagesspiegel" weiter.

Die Polizei war mit 150 Kräften im Einsatz. Es habe keine besonderen Vorkommnisse gegeben. Nur einmal sei es zu Wortgefechten gekommen, als nach deren Ende Teilnehmer der Gegendemonstration versucht hätten, zur anderen Veranstaltung zu wechseln. Die Polizei bildete daraufhin eine Pufferzone und hielt die verschieden Gruppen getrennt.

Korrekturhinweis: Wir hatten uns zunächst auf Polizeiangaben bezogen und berichtet, dass der israelische Botschafter, Ron Prosor, anwesend war. Dem ist nicht so. Wir bitten, das Missverständnis zu entschuldigen.

Sendung: rbb24 Abendschau, 05.06.2024, 19:30 Uhr

13 Kommentare

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  1. 13.

    Warum sind eigentlich beide Seiten davon überzeugt, dass eiferndes Demonstrieren hier in Berlin irgendjemandem in diesem Konflikt hilft??

  2. 12.

    Es wird zuviel darüber geredet, wer die Guten und wer die Bösen sind. Es muss mehr darüber geredet werden, wie man aus dem Schlamassel herauskommt. Es muss eine faire Lösung erarbeitet werden. Ohne faire Lösung werden sich Ereignisse wie am 7. Oktober wiederholen.

  3. 11.

    Die systematischste Erfassung, die systematischste Schikanierung und die systematischste Tötung einer Menschengruppe, Letzteres im Zuge eines industriell angelegten Massenmordes, bleibt singulär.

  4. 10.

    Sie verharmlosen schon wieder die beispiellosen Verbrechen und Gräueltaten der Nazis, indem sie andere Verbrechen damit gleichsetzen, meine Vermutung war also richtig. Das machen sie mit Absicht.

  5. 9.

    Sie verharmlosen schon wieder die Gräueltaten der Nazis, indem sie andere Verbrechen damit gleichsetzen, meine Vermutung war also richtig. Das machen sie mit Absicht.

  6. 8.

    Die Hamas hat am 7. Oktober ein Massaker an 1.200 Juden verübt und 95% der Bevölkerung in Gaza haben das bejubelt. Sogar in Berlin haben sie Siegessüßigkeiten verteilt!

  7. 7.

    Wen hat man denn entnazifiziert? Nazis. Mit ihrem Vergleich verharmlosen sie Täter der Shoa und Massenmorde an Gefangenen, Behinderten und Gegner der Nazis.

    Sie sagen es: Erst denken, dann schreiben! Wobei ich bei ihnen Absicht vermute.

  8. 6.

    Was ist an dem Begriff "Entnazifizierung" den die Alliierten 1945 gebraucht haben rechtsextrem? Erst denken, dann schreiben!

  9. 5.

    Holocaustverharmlosung steht unter Strafe.

    Und das Motiv der Rechtsextremen ist glasklar. Der Feind meines Feindes ist mein Freund.

  10. 4.

    Da gebe ich Ihnen recht. Die "Palästinenser" müssen enthamasifiziert werden, bevor eine gemeinsames Nebeneinander mit Israel möglich ist. Und ja, ich lehne mich bewusst in der Begriffsfindung an Deutschland im Jahr 1945 an!

  11. 3.

    Ja! Solange die "Palästinenser" die Herrschaft von Terroristen unterstützen oder zumindest dulden, darf und kann es keine Solidarität mit "Palestina" geben. FREE ISRAEL!

  12. 2.

    @rbb: wäre es die ehemalige Direktmandatsträgerin hätten Sie den Namen wohl genannt. Die Erwähnung ohne Namen in Ihrem Artikel ist unwürdig für Sie. Bitte nachholen.

  13. 1.

    Eine Kundgebung mit dem Titel "Solidarität mit Israel - Aufstehen gegen antisemitische Hetze" ist ein "Protest gegen Palästina"?

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