Brandenburg - Volksinitiative für kostenloses Schulessen sammelt mehr als 20.000 Unterschriften

Mi 18.09.24 | 16:22 Uhr
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Schüler beim Mittagessen in der Mensa in der Grundschule an der Wuhlheide., 2024
dpa/Jens Kalaene
Audio: radioeins vom rbb | 18.09.2024 | Birgit Raddatz | Bild: dpa/Jens Kalaene

Ein Brandenburger Bündnis aus Sozialverbänden und der Linkspartei hat nach eigenen Angaben 27.131 Unterschriften für kostenloses Schulessen gesammelt. Sie wurden nach Angaben der Linken der Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke (SPD) übergeben.

Hinter der Volksinitiative "Schule satt" stehen neben den Linken unter anderem auch der Paritätische Wohlfahrtsverband und die Arbeiterwohlfahrt (AWO). Die Intitiative fordere von der Landesregierung, dass jedes Kind in der Grundschule eine "ausgewogene Mittagsmahlzeit" bekommen soll, hieß es in einer Mitteilung der Linken am Mittwoch.

Linke: Kosten von jährlich rund 100 Millionen Euro

Das Vorhaben für die mehr als 130.000 Grundschülerinnen und Grundschüler in Brandenburg würde jährlich rund 100 Millionen Euro kosten, sagte Kathrin Dannenberg, bildungspolitische Sprecherin der Linken. "Mit Hunger kann man nicht lernen", so Dannenberg. Sie erwarte, dass sich der künftige Landtag ernsthaft mit dem Vorhaben beschäftige.

Damit die Volksinitiative einen Effekt erzielt, sind 20.000 Unterschriften nötig. Diese werden anschließend vom Landesabstimmungsleiter geprüft. Ist die Initiative zulässig und die nötige Zahl der Unterschriften erreicht, muss sich der Landtag innerhalb von vier Monaten mit dem Anliegen befassen und eine Entscheidung treffen. Geschehe dies nicht, werde man den nächsten Schritt, also ein Volksbegehren, anstreben, sagte Dannenberg. Dafür bräuchte es 80.000 Eintragungen in die amtlichen Eintragungslisten bei den Brandenburger Gemeinden.

Aktuell ist das Mittagessen an Brandenburger Schulen grundsätzlich kostenpflichtig. Kindern aus finanziell schwächeren Familien wird teilweise ein kostenfreies Mittagessen zur Verfügung gestellt.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 18.09.2024, 19:30 Uhr

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24 Kommentare

  1. 24.

    Also warum wird Kindergeld gezahlt ?
    Wofür ist Kindergeld denn gedacht ?

  2. 23.

    Antwort auf "sabi" vom Mittwoch, 18.09.2024 | 19:02 Uhr
    "...z.B. 50 Cent pro Essen - einheitlich für alle - sollte jeder stemmen können und die Bürokratie wäre gering." Und wer bezahlt den Rest? Für 50 ct. kann niemand gesund und schmackhaft kochen und liefern, schon gar nicht bei den heutigen Ansprüchen; der eine mag dies nicht, der andere das, jeder hat ne andere Allergie, einer ist Veganer, der nächste Vegetarier....

  3. 22.

    Das darf nicht wahr sein, die Bequemlichkeit der Elterni soll wichtiger sein, als die Bildung ihrer Kinder?
    Man oh man, die Gelder sind begrenzt, es reicht nicht für sowohl als auch.
    Alles Gratis, ob reich, gut situiert , und Kindergeld noch oben drauf, das ist egal,
    Die Bildung, Infrastruktur, Wirtschaft lassen immer mehr zu wünschen übrig, aber nicht so wichtig, wichtiger ist den Alltag der Bürger zu gestalten.

  4. 21.

    Und nein, Mutter hatte kein Mittagessen bereits fertig, wenn ich aus der Schule kam. Ich war damals ein sogenanntes Schlüsselkind. Ganz allein auf mich gestellt. Eine warme Mahlzeit hätte ich gerne gehabt. Deshalb befürworte ich auch hier ein kostenlose Essen an Schulen.

  5. 20.

    Das ein Großteil der Schulen mittlerweile Ganztagsschulen sind, weiß ich. Ich arbeite an einer solchen. Daher sehe ich wie viel warmes Schulessen weggeschmissen wird. Aber ich kann auch sagen, ich bin für gewöhnlich länger da als meine Schüler und ich habe auch "Schulbrote" dabei und komme damit super zurecht, das warme Familienessen gibt es bei uns abends.
    Falls Sie mit mokieren auch mich meinten, ich äußere mich keinesfalls abfällig. Ich vermute Sie äußern dies, da Sie anderer Meinung sind.

  6. 19.

    RBB immer wenn irgend jemandes Wunsches es ist etwas kostenlos, aber eine Leistung möchte solltet ihr doch bitte abfragen wie und wer die Leistung zahlen soll?

  7. 18.

    Dieses Argument kann hier nicht verwendet werden. Das Schulessen zahle nämlich ich, wenn meine Kinder ihr Essen wegwerfen, weil es Ihnen z.B. nicht schmeckt. Sie selbst geben dafür keinen Cent aus. Es gibt keinen monetären Zusammenhang für meine Kinder. Ich denke, dies ist bei allen Kindern der Fall, mir sind in meinem Umkreis jedenfalls keine Kinder bekannt, die das Mittagessen vom Taschengeld zahlen müssen. Grundsätzlich ist es hier viel wesentlicher, wie man selbst, wir Eltern mit Nahrungsmitteln umgehen. Schmeißt man viel weg, ist sehr wählerisch? Man lebt es eben vor!

  8. 17.

    sie verkennen etwas, wer eine Leistung will muss auch Zahlen, es stellt sich nur die Frage woher das Geld dafür herkommen soll, sollen etwa die etwa 20Mill. Singlehaushalte noch mehr an Steuern abdrücken.

  9. 16.

    "Ist essentiell, dass Essen "kostenlos" ist."
    Der jetzige Zustand ist das aber nicht und ehrlich gesagt ich wüsste auch nicht warum. Wer sein Essen bezahlt und wer nicht ist dank Transponder bei unserem Enkel nicht feststellbar.
    Ich bin für Vorlage des Jahressteuerbescheides und ab einer bestimmten Summe muss dann anteilig gezahlt werden.
    Einkommensschwache werden ja jetzt schon entlastet, so dass ich den Aktionismus der Linken nicht nachvollziehen kann. Offensichtlich sieht eine Mehrheit der Brandenburger das ebenso.

  10. 15.

    Für das Vorhaben ist Catering ungeeignet.
    Diese sind meist auf Party-Platten ausgelegt und deren Lieferung/Service ausgelegt.

    Für das Schul-Essen braucht es mehr um die Anzahl der Essen herzustellen.
    1. Eine Großküche
    2. Logistik
    3.Lagerhalle (gekühlt) um Lebensmittel zu lagern.
    4. Boxen um Gerichte warm zu halten für den Transport.
    5. Köche und Helfer.
    6. Liefer-Fahrer.

    Dies alles bei einer frischen Zubereitung.

    Bei vorgefertigten Gerichten wäre eine Erwärmung vor Ort notwendig.

    Alles, was an Schulen (noch) nicht vorgefunden werden kann.

  11. 14.

    Was nichts kostet, ist nichts Wert!

  12. 13.

    LothiMittwoch, 18.09.2024 | 17:00 Uhr
    "Als Knirps habe ich in der Grundschule umsonst nur einen viertel Liter Milch erhalten. Nix mit Schulessen oder so."

    Und war das gut? Oder ging die Schule auch nur bis 13:00 Uhr höchstens. Und dann hat Mami mit dem Mittagessen gewartet?

    Ich bin Jahrgang 61. Schule in Hessen. Da war das gar nicht gut. Mama, Papa gingen um Acht ausm Haus und kamen erst 18:00 Uhr zurück.
    Und Opa hat erzählt - "Wir wären ja froh gewesen, wenn wir in Stalingrad nen viertel Liter Milch gehabt hätten!

  13. 12.

    Schulen sind heute in der Regel Ganztagsschulen.
    Da trägt das Schulbrot in der "guten alten Tuppedose" möglicherweise nicht ausreichend zur Ernährung bei.
    Und auch wenn manchem reicht, sich über schlechte Eltern mit schlechter Brotdosenkultur zu mokieren. Bildungs-Kinder-Jugend-Gesundheitspolitisch liegt der Focus auf möglichst breit angekommene, wahrgenommene, gute Mahlzeit auf der Hälfte der Wachzeit eines Kindes. Also spätestens 13:00 /14:00 Uhr. Da ist es eben in der Schule. Oder der Vorschule- der KITA. Mittagspausenkultur lehren wäre gesundheitspolitisch auch wünschenswert,

    Auf absehbare Zeit wird sich die Volkswirtschaft, die Ökonomie nicht ändern, in der es gar nicht möglich ist, widmet sich ein Mensch der Hauswirtschaft und der Betreuung des Kindes. Bildung wird bereits in frühen Jahren "ganztägig" sein. Will man ein hohes Niveau erreichen, das nachher die "Technologie-Highclass-Industrie"-Nation stemmen soll.

    Endlich gross denken in der Bildungspolitik.

  14. 11.

    ,Umsonst' wird nicht geachtet und leider auch oft ,entsorgt'.
    z.B. 50 Cent pro Essen - einheitlich für alle - sollte jeder stemmen können und die Bürokratie wäre gering.

    Auch in Berlin bitte wieder ,kostenlos' abschaffen!

  15. 10.

    Ist essentiell, dass Essen "kostenlos" ist. Im Organismus, Ort, der Welt Schule, in einem republikanisch-demokratischen Bildungssystem grundstrukturell unter den, zwischen den Kindern, nichts zu suchen hat,
    wessen Eltern wie viel Steuern bezahlen oder Einkommen erlösen.
    Mit diesen Unterschieden sind sie schon ausserhalb der Schule und kollateral in der Schule konfrontiert: Klamotten, Ausstattung mit Schulutensilien etc.
    Ob in der eigenen Familie (höhere) Bildung bereits Tradition ist.
    "Kostenlos" ist das Schulessen sowieso nicht: Hat Teil des Bildungsetats zu sein. Wie die schuleigenen Küchen zur Selbstversorgung, zur Selbstorganisation auch als Teil der Standard-Betriebskosten anzusehen sind. Sie dienen der Versorgung ebenso, wie sie Teil des Bildungsplans und des fachübergreifenden Unterrichts sind.
    "Gute Ernährung" kommt also zusammen der lebendigen Mitverantwortung, die ganzheitlich Qualität sichert.
    Schule in weiten Grenzen als autarke Einheit verstehen , atmen lassen.

  16. 9.

    Hoffentlich haben sich die 20000 auch Gedanken über die Qualität gemacht. Immer alles nur für lau haben wollen, wenn es geht hochwertiges 3 Gänge Menü. Lieber mal einen Euro mehr zahlen und die Kinder essen es auch auf und werfen es nicht gleich im die Tonne . Das ist vernünftiges nachhaltiges Denken.

  17. 8.

    Und wovon sill dann der Catering bezahlt werden?

  18. 7.

    Meine Tochter bezahlt 4,70 Euro für das Schulessen unseres Enkel, für das(Zwillings-) Geschwisterkind etwas weniger. Eltern, die staatliche Leistungen erhalten, sind von den Kosten befreit. Das Essen ist vielseitig, wird nach Anlieferung von Küchenbediensteten an den Tisch gebracht, kein Drängeln an der Ausgabeklappe.
    Man kann nicht alles umsonst haben.

  19. 6.

    Kostenfreies Schulessen finde ich "unnötig". Was ist an dem guten, altem Schulbrot in der Tupperdose von Zuhause verkehrt? Und wenn es warmen Essen sein soll, warum soll der Staat dafür aufkommen? An meiner Schule sehe ich leider, dass viele Schüler nur einen kleinen Teil essen und den Rest wegwerfen und das nicht, weil es schlecht schmeckt, sondern weil die Pause lieber für etwas anderes genutzt wird.
    Das Geld sollte lieber in eine kostenlose Kita für alle Kinder ab 1. Jahr gesteckt werden.

  20. 5.

    Ich finde es gar nicht so essentiell, dass das Essen kostenlos ist.
    Ich fänd es viel wichtiger, das es gesund ist und den Kindern auch schmeckt.
    Dafür wäre ich bereit, deutlich mehr als 1,20€ pro Mahlzeit zu zahlen.

  21. 4.

    Kostenloses Schulessen: Unbedingt. Es hat in der Schule und unter den Kindern nichts zu suchen, wessen Eltern wie viel Steuern zahlen und was für ein Einkommen haben.

    Ausserdem: Zum Organismus einer jeden Schule gehört die Schulküche. Sie selbst kann Ausbildungsstätte sein. Koch, Systemgastronomin. Schulküche, Essensplan, Lebensmitteleinkauf, Betrieb des Speiseraums - alles ist dem Leistungsniveau /Alter angemessen von den Kindern mitzubestimmen, mit zu organisieren, Teil ihrer Arbeit und Verantwortung. Und eben auch Teil des Lehrplans. Von Biologie, über Hauswirtschaft, über Rechnen, das Bewusstsein über Budget und Wünsch-Dir-Was, Ernährung-Lebensmittelkunde, bis hin die sozialen Fertigkeiten die (Mit)Arbeitspläne zu erstellen, IHRE Schule, IHRE Mensa am laufen und sauber zu halten
    - das alles ist integriertes lernen, ist Qualität selbst verantworten und widerspricht der Caterina-Lieferando-Mentalität mit den bekannten Nachteilen und Katastrophen solchen outsourcings.

  22. 3.

    Als Knirps habe ich in der Grundschule umsonst nur einen viertel Liter Milch erhalten. Nix mit Schulessen oder so.

  23. 2.

    Kostenloses Schulessen finde ich für finanziell schwächere Familien wirklich in Ordnung. Aber warum können sich Gutverdiener nicht an den Kosten beteiligen? Zu den Gutverdienern zähle ich auch die Landtagsabgeordneten. Warum hat die Linke dieses Vorhaben nicht durchgesetzt als sie Teil der Regierung waren? Es müsste doch möglich sein, eine stufenweise Befreiung/ Zuzahlung nach dem Verdienst der Eltern zu staffeln.

  24. 1.

    "Kindern aus finanziell schwächeren Familien wird teilweise ein kostenfreies Mittagessen zur Verfügung gestellt."

    Sollte das nicht ausreichen. Also Steuergeld für Subvention von Gutverdienern find ich irgendwie auch nicht richtig. Und warum nur in der Grundschule? Gerade Jugendliche brauchen doch ordentlich was zu beißen. Ich finde die Linke sollte sich mehr um den Wohnungsbau und die Mieten kümmern, wenn sie schon den Kapitalismus unbedingt verbessern will.

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