2:0 gegen Köln - Hertha BSC verabschiedet sich mit Heimsieg in die WM-Pause
Durch einen wichtigen Heimsieg gegen den 1. FC Köln überwintert Hertha BSC auf einem Nicht-Abstiegsplatz. In einem chancenreichen Spiel waren die Berliner am Ende auch die effizientere Mannschaft.
Hertha BSC hat sich am letzten Bundesliga-Spieltag des Fußball-Jahres einen Heimsieg gesichert - und verbringt die WM-Pause sogar auf einem Nicht-Abstiegsplatz. Mit 2:0 (1:0) schlugen die Berliner am Samstag im Olympiastadion den 1. FC Köln und profitierten auch von einer Niederlage des VfB Stuttgart in Leverkusen. Für Hertha trafen Wilfried Kanga (9.) und Marco Richter (54.).
1. Halbzeit: Kölner Stürmer mit Fehlschuss der Saison
Rund 60.000 Zuschauer sahen in der Anfangsphase ein Abtasten beider Teams. Hertha hatte mehr Ballbesitz, kam aber nur selten gefährlich in die gegnerische Hälfte. Die Kölner agierten hingegen abwartend und ließen die Hausherren erst einmal machen. Dafür sollten sie allerdings bestraft werden.
In der 9. Minute kam der Berliner Kapitän Marvin Plattenhardt auf dem linken Flügel an den Ball und schlug eine präzise Flanke in den Strafraum, wo sich Wilfried Kanga im Rücken seines Gegenspielers in Position brachte und per Kopf sein zweites Saisontor erzielte.
Die Rheinländer suchten danach nach einer schnellen Antwort, die sie wenige Minuten später auch fast fanden. Auf der rechten Außenbahn setzte sich der flinke Linton Maina durch, dribbelte in den Strafraum und legte den Ball quer auf seinen Mitspieler Sargis Adamyan. Der Stürmer musste eigentlich nur noch ins leere Tor einschieben, zeigte aber stattdessen den wohl bisher größten Fehlschuss der laufenden Saison und spitzelte den Ball an die Latte und übers Tor (15.). Großes Glück für Hertha BSC, die den Gästen jetzt viel zu viele Räume gaben und einige Chancen zuließen.
Durch den Offensivdruck zeigten sich die Kölner allerdings auch anfällig für Konter und kassierten fast das zweite Gegentor. Torwart Oliver Christensen fand mit einem schnellen Abwurf Herthas Toptorjäger Dodi Lukebakio auf dem rechten Flügel, der sich im Dribbling durchsetzte und mit einem Querpass Kanga im Strafraum bediente. Der Franzose schoss den Ball allerdings nur ans Außennetz. Die muntere Partie beruhigte sich danach etwas und bis auf einen harmlosen Abschluss von Herthas Ivan Sunjic in die Arme des Kölner Keepers Marvin Schwäbe (45.) passierte bis zur Halbzeit nichts mehr.
2. Halbzeit: Hertha baut die Führung aus
Hertha kam nach der Pause gut aus der Kabine und machte offensiv sofort Druck. Und für diesen Mut belohnten sie sich. Lukebakio setzte sich auf der linken Seite gegen den Kölner Kingsley Schindler durch und brachte den Ball aus spitzem Winkel in Richtung Tor. Dort wehrte Torhüter Schwäbe zwar mit dem Fuß ab, der Abpraller landete aber direkt vor den Füßen des Berliners Marco Richter, der den Ball unter die Latte zum 2:0 zimmerte (54.).
Die Gastgeber hatten das Spiel auch danach unter Kontrolle. Die Gäste aus dem Rheinland präsentierten sich zu ungefährlich und kamen kaum noch zu guten Chancen und Abschlüssen. Der Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart unterliefen außerdem immer wieder Fehler im Aufbauspiel, wodurch Hertha zu guten Umschaltmomenten und Entlastung kam. Nach einer Ecke hätte Marc-Oliver Kempf die Führung per Kopf fast noch weiter ausgebaut, Köln-Keeper Schwäbe reagierte aber blitzschnell und verhinderte das erste Saisontor des Innenverteidigers (81.).
Bis zur letzten Minute standen die Berliner danach hinten sicher und verteidigten souverän. Am Ende brachten sie den wichtigen 2:0-Sieg verdient über die Zeit.
Die Kurzanalyse
Nach der Last-Minute-Niederlage beim VfB Stuttgart unter der Woche hat Hertha BSC vor der WM-Pause noch wichtige Punkte einfahren können. In einer starken Anfangsphase belohnten sich die Mannschaft durch das Tor von Kanga, hatte aber danach großes Glück, dass die Rheinländer keine ihrer vielen großen Chancen nutzen konnten. Der Fehlschuss von Adamyan wird dabei wohl noch einige Tage um die Fußball-Welt gehen.
In der zweiten Halbzeit war die Partie ruhiger, die Mannschaft von Sandro Schwarz schien aber jederzeit die Kontrolle zu haben. Sie verteidigte sicher gegen viel zu harmlose Kölner und nutzte höchsteffizient ihre erste Chance, um die Führung zu erhöhen. Danach spielte es Hertha souverän runter und hätte sogar noch das 3:0 erzielen können.
Es waren wichtige drei Punkte im Abstiegskampf, vor allem weil Stuttgart parallel gegen Bayer Leverkusen verlor und Hertha somit auf einen Nicht-Abstiegsplatz kletterte. So können die Berliner die WM-Pause mit einem besseren Gefühl verbringen als noch zuletzt.
Das Spiel im Liveticker
Sendung: rbb24 Inforadio, 12.11.2022, 15:30 Uhr
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