Märkisch-Oderland - Amt Seelow-Land will mit Schildern auf Wölfe hinweisen

Di 05.11.24 | 14:34 Uhr
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Zwei Wölfe sind im Gehege im Wildpark Schorfheide zu sehen. (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 04.11.2024 | Andreas Jacobs und Wolfsbeauftragter Robert Schulz | Bild: dpa/Patrick Pleul

Das Amt Seelow-Land will ab der kommenden Woche rund um die Orte Gusow-Platkow und Neuhardenberg im Kreis Märkisch-Oderland Schilder aufstellen lassen, die vor Begegnungen mit Wölfen warnen. Hintergrund ist der Riss eines Rehs in Nähe einer Siedlung des Gusower Bahnhofs. Dort habe sich ein Wolfsrudel angesiedelt, sagt Robert Schulz, Wolfsbeauftragter im Amt Seelow-Land dem rbb.

Zur Begründung, warum die Schilder aus seiner Sicht nötig seien, sagte Schulz, die Ordnungsbehörden müssten "mögliche Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung ausmerzen" - wenn zum Beispiel ein Wolf "Kontakt zum Siedlungsgebiet sucht, um sich eventuelle Nahrungsquellen zu erschließen oder einfach nur auszukundschaften. Es ist schon bemerkenswert für ein so scheues Wildtier, wenn es die Nähe zum Menschen sucht."

Keine Einschränkungen für die Bürger

Dem Wolfsbeauftragten zufolge soll mit den Schildern aber keine Panik vor den Tieren erzeugt werden. Wölfe seien eher scheu und würden Menschen meiden. Anwohner und Spaziergänger dürften weiterhin die Wälder betreten. Ziel sei es nur, auf das ansässige Wolfsrudel hinzuweisen und zu sensibilisieren.

Katze bei Döbern gerissen

Robert Schulz rät allerdings, Kinder im Wald nicht unbeobachtet zu lassen. Auch auf die Leinenpflicht für Hunde sei zu achten. Zudem hätten Freigänger-Katzen ein erhöhtes Risiko, von Wölfen erlegt zu werden.

Das Landesamt für Umwelt hatte in der vergangenen Woche bestätigt, dass eine Katze in Döbern bei Forst (Spree-Neiße-Kreis) von einem Wolf getötet wurde. Der Landesjagdverband Brandenburg sprach Tierhaltern auf dem Land daraufhin eine Warnung aus, Katzen besser nicht ins Freie zu lassen. Vom Umweltamt hieß es zugleich, dass entsprechende Übergriffe auf sogenannte Nicht-Nutztiere "sehr selten" seien.

Laut Statistik der Behörde gab es im vergangenen Jahr 1.281 gerissene Schafe und Ziegen. In der Kategorie "Sonstige" - darunter können etwa Hühner oder Katzen fallen - sind neun gerissene Tiere verzeichnet.

Mit Klatschen gegen zutrauliche Wölfe

Der Wolfsbeauftragter im Amt Seelow-Land forderte nach dem Fall bei Gusow eine offene Debatte über Maßnahmen zur Regulierung der Wölfe. "Die Zeit ist meiner Meinung nach ran, dass der Wolf vom Schutzstatus her abgeändert wird und der Wolf ins Jagdrecht kommt."

Schulz zufolge ist nach der neuen Wolfsverordnung des Landes das Verscheuchen der Tiere bereits gestattet. "Das heißt, wenn man zufällig dem Wolf begegnen sollte, dann sollte man in die Hände klatschen oder anderweitig Lärm erzeugen, um ihn davon zu überzeugen, dann doch woanders langzuschnüren."

Aktuell gibt nach Angaben des Wolfsbeauftragen 58 Wolfsrudel in Brandenburg, Tendenz steigend [www.lfu.brandenburg.de].

Sendung: Antenne Brandenburg, 04.11.2024, 15:40 Uhr

37 Kommentare

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  1. 37.

    Welchen guten Grund sollte es geben, die Tiere an der Pyramidenspitze auszurotten?!
    Weder sind wir in der Lage ihre Funktion zu ersetzen noch können wir ohne Natur überleben.
    Es ist traurig, dass man einerseits eine Wissenschaftlerin wie Jane Goodall einlädt und während sie noch Respekt für die Natur fordert, solche inhaltsleeren Kommentare wie sie schreiben.
    Obwohl Goodall selbst die Hoffnung am „vernunftbegabten“ Wesen nie aufgeben hat, fehlt mir für ein „Happy End“ schlicht und ergreifend die Vorstellung.
    Denn ich denke am Ende des Tages wird man den Wolf in Deutschland lieber wieder bis zur biologischen Bedeutungslosigkeit abknallen.

  2. 36.

    Es hatte einen sehr guten Grund warum vor über 200 Jahren kein Wolf mehr in Deutschland lebte! Wenn ich all diesen ganzen Schwachsinn vom finanziell ersetzen eines gerissenen Schafes oder dergleichen lese, frage ich mich ernsthaft wie dumm ist eigentlich der Mensch der sich Wölfe im eigenen Land leistet und dafür auch noch quasi unbegrenzt für dessen Schäden und oder Schutzmaßnahmen zahlt ?! Es war ein Fehler ihn damals aus Polen über die Neiße kommend wieder einwandern zu lassen. Deutschland mit über 80 Mio. Einwohnern ist nicht dünn besiedelt. Polen oder Tschechien dagegen schon.

  3. 35.

    Ich hoffe sehr für sie, das sie nicht mal einem rauschigen Keiler oder einer "angenervten" Muttersau begegnen. Wenn sie sich nach der Begegung fragen, wie sie auf den Baum gekommen sind - das haben sie ganz allein geschafft.
    Genauso wie ein Schutzhund gegen ein Rudel nicht wirklich etwas ausrichten kann, Herdenschutzhunde sind die Schafe, die bellen, ist der Wolf in der Regel für den Menschen ungefährlich - Betonung auf "in der Regel".
    Auch wenn man gern in Feld und Flur spazieren geht, Wildtiere bleiben Wildtiere und haben eher keinen Kuschel- oder Verniedlichungsfaktor.

  4. 33.

    Mit Verlaub, Ihr Eintrag strotzt nur so von Unkenntnis und Vorurteilen. Warum sind Sie so extrem gegenüber dem Wolf, von Angst besessen? Dies ist unbegründet, glauben Sie mir!

  5. 32.

    Mir ist der Wolf in Tremsdorf begegnet. Scheu, behände, leichtfüßig. Ich mochte ihn gleich - er ähnelt so gar nicht Hasso und Struppi aus der Nachbarschaft.... Ich bin immer draußen, nur zum Arbeiten in Berlin, ich fürchte, die Argumente, die Sie bringen, verlaufen im Sande. Der Wolf ist für uns Menschen ungefährlich, für Tiere nur gefährlich, wenn sie ihm wie ein Supermarkt in Massen ohne Schutz(hund) vorgehalten werden. Da nimmt nicht nur der Wolf lieber Lammfleisch, nech?

    Die Wildschweine begegnen mir täglich abends. Es gab noch keine Revierstreitigkeiten oder Futterneid zwischen uns, ich wollte auch, so süß sie sind, nie einen Frischling klauen. Die Rotten bestehen bei uns aus ca. 10-15 Erwachsenen und 20-40 Frischlingen. Gefrischt wird das ganze Jahr. Man kann einfach stehen bleiben und schauen, oder bei Eile sanft klatschen und des Weges schreiten, sie sind nicht auf Streit aus - nur auf Fressen ;-)

    Keiner zwingt Sie aufs Land. Einfach in der Stadt bleiben ;-)

  6. 31.

    Jo, in Brandenburg gibt´s mehr als in Schweden. Auch im Sudan, dem Nordpol und franz. Polynesien sind es weniger. Was ist das für eine stupide Aussage? In manchen Ländern mag der Wolf nicht leben, in anderen der Mensch nicht. Liegt an der Länderausstattung.... nicht am Bejagen!

  7. 30.

    Die gefährlichsten Tiere in unseren Breitengraden sind tatsächlich Pitbulls die speziell für Hundekämpfe gezüchtet wurden. (Nannyhunde ist eine Internetlüge) Diese Monster sind hochaggressiv und geraten in einen Blutrausch in dem sie keine Schmerzen mehr Spüren. Es gibt dutzende Beispiele dafür, youtube ist voll davon. XL Bullies sind noch gefährlicher. Die XL Bullies haben eine Blutspur durch Großbritannien gezogen. Erst am 8 Oktober wurde einem 12 Jährigen Mädchen der Arm von einem solchen Monster zerrissen. Auch in Deutschland gab es schon den ersten Toten. Zum Glück war es nur der Halter und nicht ein Unschuldiger oder gar ein Kind.

  8. 29.

    Bei allem Verständnis für ihr Argument bzgl. Hunden. Da haben sie schon recht. Aber dass so ein Wolf gefährlicher als eine Fußhupe sein kann, kommt Ihnen, wie üblich, nicht in den Sinn? Stattdessen schön weiter irgendwas von "Märchen" und Rotkäppchen" faseln.

    Was soll denn das? Warum glauben Sie, stellt man da Warnschilder auf? Um die Wölfe nicht zu erschrecken? Diese anhaltende Verharmlosung wird nicht von dauerhafter Natur sein. Und ihre Theorie mit den Wildschweinen, wenn die plötzlich mal mit Frischlingen den Weg kreuzen, halte ich auch für gewagt. Selten aber passiert. Aber solange man selbst nicht betroffen ist und wahrscheinlich in der Großstadt wohnt ...

    PS aktuell gibt es einen Artikel über Bären. Auch soooo putzig die kleinen Racker.

  9. 28.

    Da sollte auch mal die Frage aufgekommen, wie viele Menschen weltweit von Menschen getötet wurden... Der Mensch ist wohl eher die Gefahr für Mensch und Wolf.

  10. 27.

    Ist doch eine gute Idee. Das macht man in Vancouver auch, um vor Kojoten oder Bären zu warnen.

  11. 26.

    Wo bleibt die Selbstverantwortung der Menschen?
    Dank des dt. Rechtssystems, welches für Alles in jeder Lebenslsge Vorschriften kennt, hat der Mensch verlernt, mit der Natur zu leben.
    Bitte slso jeden mit Begleitschutz um das Rudel herumtragen. Nicht auszudenken, was passiert, wenn ein unwissenden Mensch sonst hilflos auf einen Wolf trifft.
    Dann: Handy fragen!
    Lol

  12. 25.

    Das ist aus einer Publikation von "HAL open science", "The Wolf Threat in France". Weder zusammengeklaubt noch Wikipedia also erst lesen dann meckern.

  13. 24.

    Jetzt geht der Schwachsinn wieder los. Die die Biologiekenntnisse einiger Kommentartoren neigen wohl ehr zur Mystifizierung und Religion.
    Lange geht das mit dem Verstand sowieso nicht mehr friedlich ab, dann werden die Wölfe wieder flächendeckend abgeballert.
    Ich wünschte irgendjemand von den Verantwortlichen hätten Jane Goodall auch mal zugehört, anstatt sich nur wieder mit ihren Federn zu schmücken.

  14. 23.

    In Brandenburg (800 +X) gibt es mehr Wölfe als in ganz Schweden (ca. 500, regulierte Population).
    Um eine Regulierung wird man früher oder später nicht herum kommen.
    Es sind schlicht zu viele Wölfe in unserer dicht besiedelten Kulturlandschaft.

  15. 21.

    Dies bestätigt die Theorie weiterentwickelt bei vielen Zeugen das Wölfe vom Fressen von Menschlichen Leichen sich zum jagen auf lebende Menschen weiterentwickeln können. Diese Verbindung ist sehr klar für die Religionskriege am Ende des 16 Jahrhunderts und in den Nachwirkungen des Bündnis des französischen Hochadels (Fronde) im mittleren 17 Jahrhundert.

    Aus dem Englischen: "The Wolf Threat in France" - "This confirms the theory advanced by many witnesses that wolves could progress from scavenging on human corpses to preying on living people. The link is very clear for the Wars of Religion at the end of the sixteenth century and in the aftermath of the Fronde in the mid-seventeenth century"

  16. 19.

    „Man findet von den Unglücklichen nur noch die Stiefel“ Welt; 29.11.21
    Fast 200 Tote Jahr für Jahr, und das über viele Jahrzehnte hinweg: im Frieden ein hoher Blutzoll. Russland hatte ihn im 19. Jahrhundert zu leisten. Fast 200 Menschen fielen jährlich dem gefährlichsten Raubtier zum Opfer, das Europa kannte: dem Wolf (Canis lupus).Doch ganz sicher war es bis weit ins 19. Jahrhundert in Europa keine gute Idee, unbewaffnet oder gar allein durch einen der vielen Wälder zu spazieren. Vor allem wenn Wölfe aus welchen Gründen auch immer keinen andere Beute fanden, griffen sie Menschen an – und schon gegen ein kleineres Rudel hatten Erwachsene kaum eine Chance, Kinder erst recht nicht.

  17. 18.

    Trotz der geringen Wahrscheinlichkeit von Wolfsangriffen auf Menschen ist das Risiko aber nicht gleich Null. Daher sollten entsprechende Maßnahmen feststehen, bevor es zu solchen Ereignissen kommt, in der Hoffnung, diese nie gebrauchen zu müssen. Diese Maßnahmen müssen einerseits Bestandteil von offiziellen Wolfsmanagementplänen sein. Andererseits müssen die besagten Maßnahmen jedoch als konkret und detailliert beschriebene Aktionspläne „in der Schublade“ der zuständigen Behörde liegen. Die Absicht sollte sein, jederzeit definierte Rollen und Personen zu aktivieren, um die Managementmaßnahmen umgehend realisieren zu können.

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