Wilderei-Verdacht - Toter Wolf mit Schusswunde entdeckt – Polizei ermittelt

Di 29.10.24 | 17:49 Uhr
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Archivbild:Ein Wolf im Wald am 12.07.2023. (Quelle: dpa/Christian Charisius)
Audio: Antenne Brandenburg | 29.10.2024 | Sarah Schiwy | Bild: dpa/Christian Charisius

Ein Wolf ist im Oder-Spree-Kreis im Südosten Brandenburgs wahrscheinlich illegal erschossen worden. Die Polizei ermittelt in der Gemeinde Neißemünde wegen des Verdachts der Wilderei.

Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, wurde das tote Tier am Montagnachmittag durch Zeugen im Bereich Landgut aufgefunden. Das Tier wies eine Schussverletzung auf, nach ersten Erkenntnissen könnte es daran verendet sein. Der genaue Tatbestand wird nun von der Kriminalpolizei ermittelt. Der Vorwurf lautet Jagdwilderei bzw. Verstoß gegen das Jagdgesetz.

Bündnis geht von hoher Dunkelziffer bei illegalen Abschüssen aus

Ein neues Bündnis gegen Wilderei setzt sich gegen illegale Wolfsabschüsse in Brandenburg ein und warf den Behörden vor Kurzem vor, die Strafverfolgung zu vernachlässigen. Nach offiziellen Zahlen des Landesamtes für Umwelt von Anfang Oktober konnten in diesem Jahr bislang vier illegale Abschüsse von Wölfen nachgewiesen werden. Das Anti-Wilderei-Bündnis geht von einer hohen Dunkelziffer aus. Die meisten Wölfe sterben aber bei Verkehrsunfällen.

Ein Abschuss von Wölfen ist nur unter strengen Auflagen erlaubt, die Tiere sind gesetzlich geschützt. Vertreter der EU-Staaten stimmten im September mit Unterstützung Deutschlands für eine Senkung des Schutzstatus von "streng geschützt" auf "geschützt". Damit soll ein Verfahren ermöglicht werden, um den Bestand des Raubtiers regulieren zu können.

Wegen Übergriffen auf Nutztiere wie Schafe fordern Landwirte und Jäger seit Langem, die Zahl der Wölfe in Brandenburg deutlich zu reduzieren und den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen. Bislang dürfen einzelne "Probleme-Wölfe" nur mit Ausnahmegenehmigung des Landesamtes für Umwelt erschossen werden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 29.10.2024, 13:30 Uhr

65 Kommentare

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  1. 65.

    Weniger Wolf würde uns guttun. Es gibt derart viele andere interessante Themen.

  2. 64.

    Also einen Goldschakal mit einem Wolf verwechseln - ja, das ist eine Leistung. Er ist deutlich kleiner und schmaler. Aber zum Wolf. Wie hoch sollte denn ein Zaun sein? Doch nicht etwa die oftmals propagierten 1,20 - 1,40. Gevatter Isegrimm geht locker über 1,80 - vorher buddelt er sich aber erstmal unter dem Zaun durch. Also bietet sich als Alternative ein zusätzlicher Untergrabschutz, etwa 50 - 75 cm unter OK Gelände, an. Eine eng mit Erdankern befestigte Schürze geht m.E. auch. Die Alternativen sind für eine wandernde Tierhaltung eher nicht händelbar. Dazu käme noch ein Elektroschutz. Wobei hier peinlichst darauf zu achten ist, das die private unangeleinte Fußhupe der naturliebenden Wandersleut' davon nicht gegrillt wird. Schildchen nicht vergessen - zwar auch unsinnig. Hündchen kann nicht lesen und dem Tölentreiber interessiert es nicht. Eine Weide ist nunmal kein Hamsterkäfig und gegen ein Abschuss am Gatter nichts einzuwenden.

  3. 63.

    Na, wie glaubwürdig ist es denn, wenn Sie pauschal allen Jägern unterstellen, schiesswütig zu sein. Die Jägerschaft im Ganzen handelt höchst verantwortungsvoll, und ich kenne viele Jäger, kann mir also im Gegensatz zu Ihnen ein Urteil erlauben. Dass es einzelne seltene Ausnahmen gibt, mag sein, ist aber auch unerheblich. Sie sollten vielleicht einmal einen Jägerlehrgang besuchen, dort können Sie die Ihnen bislang fehlende Sachkunde erwerben.

  4. 62.

    Na, wie glaubwürdig ist es denn, wenn Sie pauschal allen Jägern unterstellen, schiesswütig zu sein. Die Jägerschaft im Ganzen handelt höchst verantwortungsvoll, und ich kenne viele Jäger, kann mir also im Gegensatz zu Ihnen ein Urteil erlauben. Dass es einzelne seltene Ausnahmen gibt, mag sein, ist aber auch unerheblich. Machen Sie erst einmal ihr grünes Abitur, dann können Sie mitreden. So sind Sie einfach nur ein sachunkundiger Provokateur.

  5. 61.

    Na, wie glaubwürdig ist es denn, wenn Sie pauschal allen Jägern unterstellen, schiesswütig zu sein. Die Jägerschaft im Ganzen handelt höchst verantwortungsvoll, und ich kenne viele Jäger, kann mir also im Gegensatz zu Ihnen ein Urteil erlauben. Dass es einzelne seltene Ausnahmen gibt, mag sein, ist aber auch unerheblich. Machen Sie erst einmal ihr grünes Abitur, dann können Sie mitreden. So sind Sie einfach nur ein sachunkundiger Provokateur.

  6. 60.

    Da sie selbstverständlich ALLE Jäger kennen ,ist Ihr Beitrag auch als absolut glaubwürdig einzuordnen. Ich glaub ,der einzige der hier wirklich überhaupt keine Ahnung hat ,sind Sie selber.

  7. 59.

    Ich hätte das etwas konzilianter ausgedrückt, aber in der Sache haben Sie Recht.

  8. 57.

    Sehr gut geschrieben, wie lange wartet die Regierung noch mit der Gesetzesänderung der Wolf gehört ins Jagdrecht und die Polizei soll sich gefälligst um die hohe Kriminalität in Brandenburg kümmern und nicht die Jäger belästigen.

  9. 56.

    Ach ja? Dann kommen Sie mal in die Uckermark, wenn vom Flugplatz Finow aus die auch aus dem Ausland eingeflogenen Gastjäger ihre Ansicht von "Hege und Pflege" ausleben, vor allem in den Jagdpachten der Adelsfamilie von Oettingen, auch bekannt als Inhaber der Oettinger Brauereien. Dann fällt Ihr Kartenhaus aber mächtig zusammen....
    Sie glauben garnicht, was da los ist.
    https://www.tagesspiegel.de/potsdam/brandenburg/prinz-harry-auf-jagd-7114351.html

  10. 55.

    Es ist immer wieder faszinierend, wie die durch eine umfangreiche und anspruchsvolle Prüfung sowie langjährige Erfahrung nachgewiesene Sachkunde der Jägerschaft von völlig sachunkundigen Wolfsfans aus Kreuzberg-Friedrichshain oder ähnlichen Innenstadtbezirken in Frage gestellt wird. Ein Jäger, der wild um sich schiesst, wäre seinen Jagdschein schon am selben Tag los und müsste sofort seine Schusswaffen abgeben. Doch anders, als missgünstige Großstadt Menschen behaupten, handeln Jäger sehr überlegt, achten die Natur und benutzen eine Jagdwaffe nur, wenn es erforderlich ist.

  11. 54.

    Leider nicht: im Hinterhof unserer Wohnanlage (Stadtrandlage in Pankow) hatte sich im letzten Sommer ein Junghirsch verirrt. der wurde, durch Polizisten abgesichert, von einem Stadtjäger einfach weggeballert. Dieses Tier war fit und gesund und hätte mittels Betäubung sediert und nach Außerhalb verbracht werden können - aber nein, der schießgeile "Jäger" hat ihn einfach in eine Ecke gedrängt und abgeknallt. Abgesehen von der Querschlägergefahr in einem Hof einer Wohnanlage, was da hätte passieren können...

  12. 53.

    Beim Rotwild klappt das sehr gut. Wenn Schwarzwild und Füchse sich in die ja immer größer werdenden Ortschaften hinein ausbreiten, sind Jagdbehörden und Jägerschaft machtlos, da Ortschaften befriedete Bereiche sind.

  13. 52.

    Halten Sie die Weidetierhalter alle für blöd, Menschen die diesen Job schon über Jahre oder ihr Leben lang machen.
    2 Beispiele aus diesem Jahr, ein sechsfach ,1,55 m gesicherter Elektrozaun ,der vom NABU als Top Herdenschutz eingestuft und eine NABU Garantie hat wurde von einem Wolf überwunden und er tötete 10 Schafe bei Aurich.
    Thüringen, ein Wolf überwindet einen 2 m hohen Zaun der mit Untergrabungsschutz versehen ist und als wolfssichere Zaun galt von einem Wolf überwunden und er tötete dort Schafe und Ziegen.
    In Thüringen tötete ein Wolf einen Herdenschutzhund während dieser die Herde verteidigte.
    Also wie gesagt halten Sie die Halter nicht für blöd ,der Wolf passt sich an und wo er zum Problem wird muss er entnommen werden und hören Sie auf damit als wenn hier im Land überall nur schießwütige Jäger/innen durch den Wald/Gegend laufen.

  14. 51.

    Die sich am liebsten auch noch selbst abschaffen würden, wenn es denn ginge. Kannste dir nicht ausdenken.

  15. 49.

    Das Blöde ist nur, dass echte Sachkunde bei den Schießwütigen garnicht gefragt ist. Die wollen angebliche Konkurrenten wegballern (lassen) und Teile der Weidetierhalter lechzen denen hinterher anstatt sich über Weidetierschutzprogramme zu informieren und den Schutz ihrer anvertrauten Tiere endlich mal ernsthaft in die Hand zu nehmen. Leider wird auch zu gerne nicht beachtet, dass sich die Art der Golgdschakale, die fuchsähnlich aussehen und auch mit Wölfen zum Verwechseln ähneln können, immer mehr ausbreitet - somit muss nicht zwangsläufig immer "der Wolf" an Schafsrissen beteiligt sein, aber das bekommen die Betonköppe nicht in den Hirnkasten rein. Und was Wolf und Goldschakal betrifft: diese sind sich auch fressfeindlich - also reguliert sich innerhaln und außerhalb der Rudel dann ein Stück weit mehr. Was fehlt: wirkliches Interesse an der Sachkunde der Beteiligten und Umsetzung von Schutzmaßnahmen.

  16. 48.

    Ich bin ganz Ihrer Meinung - nur bei einem Fakt nicht: Wölfe und Füchse sind keine Hunde sondern Caniden, die zwar einen Ursprung, aber mittlerweile viele verscheidene Genpoole haben, die sie nur noch verwandt miteinander machen und trotzdem sind Wölfe Fressfeinde für Canis Domesticus und auch Füchse ;-)

  17. 47.

    Das funktioniert eigentlich auch bei Wildschweinen :-) Derk Ehlert kommuniziert das auch immer wieder - "Natur regelt", ganz ohne uns ;-)

    Und ja, mich stören die Schweinderl genauso wenig wie Wölfe, und hätte ich eine Herde, hätte ich Hunde. Weil Hunde untereinander regeln - Wölfe und Füchse sind Hunde - nicht umherstreifende kriminelle Bandenmitglieder!

  18. 46.

    Überzeugt! Absolut richtig, weil das überzeugende Argument! Damit ist die Forderung nach der gezielten Tötung von Wölfen hinfällig, weil SINNLOS!
    Danke.

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