Hertha-Trainer Sandro Schwarz - "Klar, alles in allem war es eine beschissene Woche"
Es liegen turbulente Tage hinter Fußball-Bundesligist Hertha BSC um Trainer Sandro Schwarz. Am Dienstag berichtete Schwarz in einer Medienrunde von einer "beschissenen Woche", ließ das Bobic-Aus Revue passieren und skizzierte einen Weg aus der Krise.
Es liegen turbulente vergangene Tage hinter Hertha BSC um Trainer Sandro Schwarz. Die dritte Niederlage des neuen Jahres – das 0:2 im Stadtderby gegen Union Berlin am vergangenen Samstag – hatte tiefgreifende personelle Folgen: Geschäftsführer Sport Fredi Bobic musste gehen, Benjamin Weber und Zecke Neuendorf übernahmen. Am Dienstagnachmittag luden die Charlottenburger nun zu einer Medienrunde mit ihrem Cheftrainer. Sandro Schwarz über…
… die Stimmung nach der Derby-Niederlage:
Klar, alles in allem war es eine beschissene Woche. Dennoch muss man das differenziert betrachten, was ja auch meine Aufgabe ist. Im Vergleich zu den beiden Spielen zuvor, war das Derby zwar vom Ergebnis her schlecht, aber zumindest schon wieder annähernd die Art und Weise, wie wir Fußball spielen wollen. Und die Jungs erlebe ich heute schon wieder so, dass sie im Training da sind, dass sie leben und dass sie sehr aktiv sind.
… das Aus von Fredi Bobic:
Samstag nach dem Spiel hat erst Fredi mir das mitgeteilt, dann die Präsidiumsseite. Es war sehr überraschend, aber ich möchte auch an dieser Stelle nochmal sagen: Ein großes Dankeschön an Fredi für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. […] Es geht auch nicht um mich oder darum, was das mit meiner Position zu tun hat. Ich war vor allem überrascht, wie das zustande gekommen ist und was den Zeitpunkt betrifft. Aber ich sage immer wieder: Das Wichtigste ist der Verein, der solche Grundsatzentscheidungen trifft.
… den besten Weg, das Bobic-Aus in der Mannschaft nicht zu einem Thema werden zu lassen:
Das geht logischerweise nicht, weil es jeder mitbekommt. Es ist ja klar, dass es auch in der Mannschaft ein Thema ist, über das sich jeder unterhält. Wir hatten heute eine Besprechung, wie man mit so einer Situation umgeht. Das Einfachste ist, das auf dem Platz zu regeln, auf dem Trainingsplatz, in der Kabine, in unserem Miteinander und gemeinsam mit dem Staff.
… die Transferperiode und die ersten Tage mit Benjamin Weber und Zecke Neuendorf:
Wir haben uns logischerweise jetzt kennengelernt und sind im Austausch gewesen, was die Transferperiode angeht, die in den letzten Tagen sehr intensiv war. […] Das ein oder andere hat nicht geklappt – auch von unserer Seite aus, weil wir das ein oder andere nicht machen wollten. Dementsprechend ist der Stand, was die Truppe angeht, jetzt so, wie er ist. Da gilt es jetzt weiter Vertrauen zu haben.
… Rückkehrer Tolga Cigerci:
Er ist ein Sechser, Kapitän und Mentalitätsspieler, der das Umfeld auch schon kennt, was nicht ganz unwichtig ist. Er ist fußballerisch gut, strategisch gut und laufstark. Das erwarten wir auch von ihm. […] Unabhängig vom Abstiegskampf ist es immer wichtig, Eigengewächse zu haben.
… den Weg aus der Krise:
Es geht darum, dass man aus dieser Situation gemeinsam rausgeht. Das wird – mit den Jungs, die da sind, plus Tolga – die Marschroute sein. Es ist meine tiefe Überzeugung, dass du eine gute Stimmungslage kreieren musst – in Sachen Gemeinschaft, Energie, Intensität und darin, in den Details besser zu werden. Wir haben uns auf Dinge zu konzentrieren, die wir auf dem Platz beeinflussen können. Dass wir da auch Dinge verbessern müssen, ist keine Frage. Da stehe ich als Cheftrainer in der Verantwortung.
Sendung: rbb24, 31.01.2023, 18 Uhr