1:1 gegen Erfurt vor Rekordkulisse - Energie Cottbus vertagt Entscheidung um die Meisterschaft

Sa 13.05.23 | 15:11 Uhr
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Energies Eric Hottmann im Zweikampf mit Erfurts Andrej Startsev (imago images/Steffen Beyer)
Audio: rbb UM6 | 13.05.2023 | Christian Dexne | Bild: imago images/Steffen Beyer

Energie Cottbus hat seine erste Chance auf eine vorzeitige Regionalliga-Nordost-Meisterschaft verpasst. 1:1 endete das Spitzenspiel gegen Erfurt in Cottbus. In einer hitzigen Schlussphase kam Energie spät zum Ausgleich, hat aber weiterhin beste Chancen auf die Meisterschaft.

Energie Cottbus hat vor einer Rekordkulisse die Meisterschaft der Regionalliga Nordost verpasst. Gegen den Zweitplatzierten Rot-Weiß Erfurt kam die Mannschaft von Claus-Dieter Wollitz im Stadion der Freundschaft nicht über ein 1:1 hinaus und hat damit zwei Spieltage vor Schluss weiterhin vier Punkte Vorsprung auf die Erfurter. Die Torschützen des Tages waren Erfurts Mittelfeldspieler Nazzareno Ciccarelli (31.) und Tim Heike für Cottbus (83.).

18.674 Zuschauer im Stadion der Freundschaft zählte der Verein - das war der beste Besucherzuspruch für Energie in der Regionalliga und zugleich die dritthöchste Zuschauerzahl in der Nordost-Staffel seit Einführung dieser Spielklasse.

Energie mit viel Druck zu Beginn

Energie Cottbus, mit Maximilian Oesterhelweg und Nicolas Wähling für Jan Shcherbakovski und Malcolm Badu in der Startformation, ging mit ordentlich Tempo in die Partie. Das Team von Trainer Claus-Dieter Wollitz wollte vom Anstoß weg keinen Zweifel daran lassen, sich an diesem Tag die Krone in der Regionalliga Nordost aufzusetzen.

Den ersten großen Aufreger gab es jedoch in der 7. Minute im Strafraum von Energie: Erfurts Osayamen Osawe zog von links in den Sechzehner und seine Hereingabe wurde von Dennis Slamar mit dem angelegten Ellenbogen geblockt. Schiedsrichter Jens Klemm entschied vollkommen richtig auf Eckball und gegen einen Handelfmeter – trotz wilder Proteste der Erfurter.

Die Gastgeber erhöhten im Anschluss nochmals den Druck: Timmy Thieles Direktabnahme flog aber über das Tor von Rot-Weiß (9.). Das Tempo wurde weiter hochgehalten in diesem Spitzenspiel. Erfurt überließ den Cottbusern zwar zunächst den Ball, lauerte aber immer wieder auf Umschaltmomente. Erfurts Offensivmann Artur Mergel köpfte nach einer Osawe-Flanke knapp am Tor vorbei (20.). Auf der Gegenseite hatte der sehr agile Energie-Stürmer Thiele in der 29. Minute die erste wirklich große Möglichkeit der Partie. Sein Drehschuss aus fünf Metern landete aber in den Armen von RWE-Keeper Lukas Schellenberg.

Ciccarelli trifft aus dem Nichts

Aus dem Nichts fiel dann in der 31. Minute die Führung für Erfurt: Nazzareno Ciccarelli kam aus 20 Metern zentraler Position zum Schuss und vollstreckte flach ins linke Eck. Energie hatte in dieser Situation in Person von Tobias Eisenhuth zu passiv verteidigt. Zwei Minuten später folgte der nächste Schreckmoment für Cottbus: Jonas Hildebrandt zog sich nach einem Kopfballduell eine Platzwunde am Kopf zu, nach minutenlanger Behandlung ging es für den Abwehrspieler aber weiter. Cottbus war im weiteren Verlauf äußerst bemüht, aber es gelang den Hausherren gegen clever verteidigende Gäste keine nennenswerte Torszene mehr, und so ging es mit 0:1 in die Pause.

Der zweite Abschnitt begann, wie der erste endete: Cottbus übernahm sofort die Initiative. Oesterhelweg kam in aussichtsreicher und zentraler Position an den Ball, doch er setzte seinen wuchtigen Abschluss deutlich am Tor vorbei (49.). Cottbus ging dann auch weiter hohes Tempo, wollte mit aller Macht den Ausgleich erzwingen, doch Jonas Hoffmann konnte eine ansehnliche Kombination von der Strafraumkante nicht verwerten (55.).

Heike erlöst Cottbus

Energie entfaltete auch danach eine enorme Wucht, doch Erfurts Defensive hielt weiter stand. Die Mannschaft von Trainer Fabian Gerber blieb zudem gefährlich durch Konter. In der 81. Minute hatte Erfurt dann die große Chance zur Entscheidung: Ein verlängerter Eckball landete bei Samuel Biek, der aus kurzer Distanz aber nur den Pfosten traf. Im Gegenzug fiel dann der umjubelte und verdiente Ausgleich durch einen sehenswerten Flugkopfball des eingewechselten Tim Heike (83.).

In einer wilden Schlussphase hatte Cottbus den Sieg auf dem Fuß. Aaron Manu legte per Brust zu kurz auf seinen Torwart zurück, der aber kurz vor Eric Hottmann noch retten konnte. Den Nachschuss aus bester Position brachte Heike nicht im Tor unter. Das hätte die Meisterschaft sein können und so blieb es am Ende beim 1:1.

Wollitz: "Mit einem Sieg alles klar machen"

Energie Cottbus hat bei noch zwei ausstehenden Spielen vier Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten Erfurt und damit weiterhin gute Chancen auf die Meisterschaft in der Regionalliga Nordost. "Wir haben die Situation heute nicht verschlechtert, wir können dann nächste Woche mit einem Sieg alles klar machen", sagte Trainer Claus-Dieter Wollitz nach Spielschluss im Gespräch mit rbb|24.

In einem weiteren Spiel der Regionalliga Nordost mit Brandenburger Beteiligung trennten sich der FC Carl-Zeiss Jena und der SV Babelsberg 03 mit 0:0. In einer zähen Partie mit vielen gelben Karten war es eine verdiente Punkteteilung beider Teams. Babelsbergs Stürmer Daniel Frahn hatte im ersten Abschnitt noch die besten Möglichkeiten, scheiterte aber an Jenas Keeper Kevin Kunz.

Sendung: rbbUM6, 13.05.2023, 18 Uhr

1 Kommentar

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  1. 1.

    Auf geht's Cottbus: kämpfen und siegen!

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