Basketball-Euroleague -
Alba Berlin hat die Hinrunde der Euroleague mit einer Heimniederlage beendet. Vor mehr als 11.200 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof verlor Alba am Freitagabend mit 67:94 gegen Olympiakos Piräus.
Was gut begann, zerfiel im Laufe des Spiels auf ernüchternde Art und Weise in seine Einzelteile. Piräus war klarer Favorit, ein Sieg wäre eine Überraschung gewesen. Aber der Traditionsklub aus der Hafenstadt bei Athen zeigte nichts Berauschendes, er sprang buchstäblich nur so hoch wie er musste - Alba konnte auf die Anpassungen des Gegners nicht reagieren.
Am Ende dieser Hinrunde bleibt: In 17 Partien der Königsklasse holten die Berliner drei Siege und bleiben Tabellenvorletzter. Beste Berliner Werfer waren Matt Thomas mit 15 und Matteo Spagnolo mit elf Punkten.
Sikma verabschiedet - wenn auch nicht sonderlich emotional
Vor der Partie wurde der ehemalige Alba-Kapitän Luke Sikma offiziell verabschiedet, der nach sechs sehr erfolgreichen Jahren in Berlin seit dem Sommer das Trikot von Olympiakos trägt - und den Klub nach dem Auslaufen seines Vertrages nicht ohne Nebengeräusche verließ.
Dabei muss etwas kaputtgegangen sein. Anders ist nicht zu erklären, dass die Verabschiedung am Freitag nicht anders war, als die eines x-beliebigen Spielers. Für ein Lächeln auf dem Erinnerungsfoto mit dem Alba-Geschäftsführer Marco Baldi genügte die Harmonie allerdings. Der 34-jährige Sikma bedankte sich bei den Fans, die spendierten ihm den gebührenden Applaus, wenn auch nicht übermäßig enthusiastisch.
Alba hält nur eine Hälfte mit und bricht dann auseinander
Dann wurde auch noch gespielt. Die Berliner fanden zunächst gut rein und zeigten in den ersten Minuten die bessere Leistung. Sie spielten variabel und vor allem mutig. Dass Louis Olinde und Gabriele Procida verletzt fehlten, merkte man nicht. Der mehrfache Euroleague-Sieger Piräus, angeführt vom ehemaligen Ludwigsburger Thomas Walkup, zeigte nichts von seiner eigentlich starken Verteidigung. Im zweiten Viertel lag Alba bereits mit elf Punkten vorn.
Doch bis zur Halbzeit schrumpfte der Vorsprung auf 43:40 zusammen. Die Berliner verloren immer wieder relativ sinnfrei den Ball, was weniger am Druck der Defensive ihrer Gegner lag, sondern mehr an Hektik und Ungenauigkeit im eigenen Spiel. Besonders unter den Körben ging nichts, weil die Verteidigung des griechischen Teams die Berliner Bemühungen immer besser las und sich entsprechend darauf einstellte. Der Physis von Olympiakos hatte Berlin bald nichts entgegenzusetzen.
Nach der Pause wurde Piräus deutlich dominanter, Alba bekam immer größere Probleme und der griechische Meister drehte mit einem 16:2-Lauf die Partie, es wurde ein desaströses drittes Viertel für die Gastgeber. Diese waren vorne zunehmend ratlos. Bis auf die Hoffnung noch mehr Dreier reinzulöten, war nichts Stimmiges mehr zu erkennen. Auch die Verteidigung wirkte nicht mehr gut abgestimmt, was nicht nur an der individuellen Klasse des Gegners lag. Piräus ließ die Angelegenheit entsprechend ausplätschern und drosselte den Aufwand.
Sendung: rbb24 Inforadio, 29.10.23, 21:15 Uhr