Abriss Jahn-Sportpark - Senat will Konzept zum Schutz von Brutplätzen ändern

Di 05.11.24 | 18:49 Uhr
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Blick auf das Stadion am Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark. (Quelle: dpa/Jörg Carstensen)
Audio: Inforadio | 05.11.2024 | Carl Winterhagen | Bild: dpa/Jörg Carstensen

Der weitere Abriss des Jahn-Sportparks in Berlin liegt auf Eis - weil dort Spatzen nisten, ordnete das Verwaltungsgericht den Stopp an. Der Senat will jetzt das Schutzkonzept für den Vogel ändern, damit die Arbeiten weiter gehen können.

Der Berliner Senat will das bisherige Konzept zum Schutz von Brutplätzen für den Haussperling - bekannt als Spatz – überarbeiten. Ziel sei es, dass das Gericht seine Entscheidung zu den Abrissarbeiten am Jahnsportpark in Berlin Prenzlauer Berg ändere, so ein Sprecher der Senatsbauverwaltung. Die vom Berliner Verwaltungsgericht geäußerten Zweifel sollen so ausgeräumt werden.

Der bereits begonnene Abriss des Jahn-Sportparks ist am Montag zumindest teilweise gestoppt worden. Das Berliner Verwaltungsgericht hat "dem Land Berlin vorläufig untersagt, Abrissarbeiten an bestimmten Bestandsgebäuden des Stadiongeländes im Jahn-Sportpark vorzunehmen, an denen sich Brutstätten des Haussperlings befinden". Das Gericht gab damit einem Eilantrag eines Naturschutzvereins statt.

Änderungen des Vogelschutzes sind formal möglich

Der Abriss-Stopp gilt nach Gerichtsangaben vorerst bis einschließlich 28. Februar 2025. Betroffen sind demnach das östliche Tribünengebäude, die westliche Gegentribüne, Sanitärgebäude Nord und Süd sowie Trafogebäude. Gegen den Beschluss kann Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg eingelegt werden.

Der Senat will jedoch nach Angaben des Sprechers zunächst keine Beschwerde einlegen, sondern eine neue Grundlage schaffen und dies dem Gericht darlegen. Formal ist dies möglich, wie ein Sprecher des Verwaltungsgerichts sagte. Wenn die Grundlage eine andere sei als zum Zeitpunkt des Beschlusses, könne das Gericht darauf eingehen und seine Entscheidung ändern.

Laut Senatssprecher müsste dies innerhalb von zwei Wochen erfolgen, damit es nicht zu einer Verzögerung bei den Abrissarbeiten kommt. Derzeit liefen Abrissarbeiten im Inneren des Gebäudes. Die Arbeiten in den vom Gericht genannten Bereichen seien erst in 14 Tagen geplant.

Abriss ist umstritten

Das alte Jahnstadion soll nach den Plänen des Senats abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden, gerahmt von einem erweiterten und umgebauten Sportpark. Der Senat will eine inklusive Vorzeige-Sportstätte bauen. Das Projekt soll rund 200 Millionen Euro kosten. Das Bauvorhaben ist aus verschiedenen Gründen umstritten. Die Bürgerinitiative Jahnsportpark sammelte in einer Petition über 14.000 Unterschriften, um die Maßnahmen zu verhindern. Aus ihrer Sicht seien ein Abriss und Neubau des Jahnstadions weder nötig noch finanziell nachhaltig.

Sendung: Fritz, 05.11.2024, 19 Uhr

30 Kommentare

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  1. 30.

    Berlin ist doch keine Stadt - Berlin ist nen Dorf und wird´s auch immer bleiben - und das ist auch gut so!

  2. 29.

    Mein Mann hat als Bauunternehmer auch öffentliche Aufträge angenommen, weil er unbedingt in Berlin was bauen wollte - als Subunternehmer von einem Subunternehmer ist er am Schluss mit leeren Taschen nach Hause gekommen, konnte seine Arbeiter nicht bezahlen, hat mich mit zwei kleinen Kindern sitzen lassen und sich dann in der Eckkneippe totgesoffen, ohne seinen Deckel zu bezahlen - ich wünsche Ihnen viel Glück bei Ihren Bauvorhaben

  3. 28.

    Es geht hier nicht um Kakerlaken, sondern um Spatzen - als Bauunternehmer empfehle ich Ihnen eine Heuschreckendiät. Man kann als Bauunternehmer oft auf unbezahlten Rechnungen sitzen bleiben...

  4. 27.

    Aber ja, jede Form von politischer Diskreditierung ist auch eine Form von Populismus, egal ob das dann von rechts, links oder aus grüner Motivation kommt.

  5. 26.

    „ Also einfach umsiedeln durch weglocken. Kann doch nicht so schwer sein. “

    Ja genau, eine Spur legen mit Brotkrumen. Ganz einfach, dann spatzieren (sic!) die drolligen Kleinvögel einfach von dannen. Problem gelöst, Welt wieder heil.

  6. 25.

    Weshalb Ihre Aufregung? Es GIBT doch Sportplätze an genau diesem Standort. Keiner kann sich beschweren.
    Die Frage ist, warum muss man ein bestehendes Stadion abreissen, um mehrere hundert Millionen Euro dann ein neues zu bauen, während an vielen anderen Stellen das Geld zusammengestrichen werden muss(?)!

  7. 24.

    Endlich kommt da mal etwas Bewegung rein, wir können nicht ewig im gestern leben, nur weil ein Naturschützer um die ecke kommt und da eine bedrohte Kakerlaken Art findet! Das schlimmste ist, dass diese Leute dann gegen die Politik wettern, warum es keine Sportplätze gibt, die durch so einen Müll aufgehalten werden! Berlin soll bauen und auf diese Viecher s****en..

  8. 23.

    bis februar 2025 ist der weitere abriss gestoppt. danach, sclechte nachricht, brütet der "erlentrillich".

  9. 22.

    Das ist doch kein Populismus :) CDU/SPD hätten das Projekt stoppen können. Und ja, bereits getätigte Ausgaben sind weg. Aber lieber ein Verlust von 2 - 3 Mio EUR, statt 200 Mio EUR :)
    Der Neubau ist und bleibt Steuergeldverschwendung ist und nicht nötig.

  10. 21.

    Der Ausgleich für die Spatzen hätte bereits 2022 fertig sein können. Dann gäbe es die Diskussion nicht und sie hätten in aller Ruhe abreißen können. Doch es wurde ja alles auf später verschoben und nun haben wir den Salat. Das im Artikel erwähnte "Konzept" war durchdacht und in Ordnung, aber soll nun angeblich über den Haufen geworfen werden. Warum? Es hätte nur seit 2021 bis zum Abriss realisiert werden müssen. Ausgleichskonsten sind der geringste Anteil in solchen großen Bauvorhaben. Aber viele versuchen sich darum zu drücken. Warum? Rechtzeitig realisiert, gibt es beim zeitlichen Bauablauf keine Probleme. Aber so wird die Schuld immer auf den Naturschutz geschoben. Wie einfach. Wenn man nur lange genug Lügen erzählt, werden sie am Ende geglaubt, siehe Donald Trump.

  11. 20.

    Wen jucken die paar Vögel? Kann doch nicht wahr sein, dass ständig auf so´nen Mist Rücksicht genommen wird.

  12. 19.

    Sie ignorieren hier die Tatsache, dass der rot-rot-grüne Senat den Neubau beschlossen hatte. Was ist eigentlich mit dem Geld, das schon geflossen ist für das Planfeststellungsverfahren, die Genehmigungen ...? Genau, es ist ja immer äußerst cool, mit dem Mahnfinger umherzufuchteln, aber grüner Populismus ist nicht cool, sondern genauso nervig wie aus der anderen Richtung.

  13. 18.

    Und wieder macht CDU und SPD Wahlwerbung für "alternative" Parteien. Das Stadion ist weder baufällig und könnte weiterhin so genutzt werden. Berlin muss sparen und hier werden mindestens 200 Mio EUR vernichtet.

  14. 17.

    Die Ameisen müssen noch hingebracht werden und die Kacke eines seltenen Käfers! Das ganze Stadion war schon zu DDR Zeiten marode, Sanierungsbedürftig, für die ganzen Vereine viel zu klein. Nicht Behindertengerecht, achso, verhasst war und ist es auch. Diese schlauen Zugezogenen.

  15. 16.

    Die Darstellung des RBB ist falsch!
    Das Gericht hat den Abriss des Stadions gestoppt, weil die gesetzlichen Vorgaben zum Schutz der Sperlinge nicht eingehalten wurden.

  16. 15.

    Ja, ist dämlich alles niederzumachen. Aber ...ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt... Wahnsinn was hier im Land abgeht

  17. 14.

    Dann können wir ja gleich alle Bauvorhaben beenden. Irgendwo könnte immer irgendwas sein, unter Umständen. Das ist kein Naturschutzgebiet, sondern Stadt.

  18. 13.

    Also bei uns am Haus brüten die Spatzen derzeit definitiv nicht, obwohl in größerer Zahl vorhanden. Meine Frau sorgt für ausreichend Nistmöglichkeiten und im Winter für genügend Futter.

  19. 12.

    Spatzen werden weniger…waren mal Straßenvögel! Wenn jeder zweite aber was tun würde, Lebensraum geben, hätten wir diese Debatte nicht. Wir haben an unserem Haus unter anderem für Spatzen 25 „Einraumwohnungen“ errichtet. Es ist ein tolles Treiben in den Sträuchern. Also Ersatz, dann kann das Stadion umgebaut werden. Es muss nicht immer alles blockiert werden..einfach mal umdenken.

  20. 11.

    Sperlinge brüten jetzt noch? Oder ist das wieder so ein „Erwartungsgebiet“, das für alles als Verhinderungsgrund herhalten kann. Die sogenannten Naturschützer, ich würde sie eher professionelle Querulanten nennen, lachen sich schief, wie einfach man alles anhalten kann.

  21. 9.

    So einfach ist das - Was nicht passt wird passend gemacht. Da passt eine Regel nicht zum Plan - dann wird die Regel geändert - anstatt vorher vernünftig zu recherchieren. Der Altbau hätte nicht abgerissen werden müssen, wenn man ihn in das neue Konzept integriert hätte. Aber das wäre wohl zu viel Aufwand für ein Ost-Bauwerk gewesen :-(

  22. 8.

    Wo ist Ihr Problem? Wenn die Sperlinge geschützt und dabei zugleich 200Mio für einen überflüssigen Prestigebau gespart werden, was ist daran für Sie so schlimm? Oder wollen Sie einfach nur rummotzen, egal ob gegen Freund oder Feind?

  23. 7.

    Ist eben nicht so einfach, nicht umsonst schützen die Naturschutzgesetze des Bundes und der Länder auch Nist- und Brutstätten.

  24. 5.

    Herr Verwalterfreund, man kann doch die Spatzen auch woanders schützen.
    Ich zum Beispiel füttere die immer in Parks, wo sie auch in den Büschen hausen.
    Also einfach umsiedeln durch weglocken. Kann doch nicht so schwer sein.

  25. 3.

    Und man überlege mal problemlos man da Vorschriften ändern kann, was anderswo leider nicht geht.

  26. 2.

    Bin kein Ossi aber haut immer mehr wech was in Berlin eine Geschichte hat. Unbegreiflich!!!

  27. 1.

    Man überlege sich, dass Berlin an allen Ecken und Enden sparen muss, und hier stehen 200Mio problemlos zur Verfügung.

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